J A H R E S B E R I C H T
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Vorwort<br />
Bedrohung des bisherigen Auswertungsmodells eines Kinofilms dar,<br />
gegen die sich alle Kinobetreiber gemeinsam stemmen. Doch der Boom<br />
des DVD-Markts scheint sich durch das Verramschen der DVD, die Internet-<br />
Piraterie und die Gewöhnung an das neue Medium abzuschwächen. Während<br />
2005 noch zweistellige Zuwachsraten die Anbieter erfreuten, wird 2006 erstmals<br />
ein Abflauen dieses Marktsegments festgestellt. Wie bei allen anderen Freizeitangeboten<br />
gibt es irgendwann einen Sättigungspunkt, spätestens dann, wenn<br />
der Reiz des Neuen erlischt. Unsere Chance besteht darin, die Konsumenten wieder<br />
von den Vorzügen des Kinos zu überzeugen und sie wegzuholen vom heimischen,<br />
isolierten, austauschbaren TV-Konsum.<br />
Allerdings stellen innovative neue Vertriebswege und technische Weiterentwicklungen<br />
wie Video-on-demand, DVD-Internet-Verleihdienste, Filmempfang- und<br />
wiedergabe auf dem Handy neue Angebote dar, mit denen wir uns arrangieren<br />
müssen. Es wird ein permanenter Kampf bleiben, genau wie der Kampf gegen<br />
die Internet-Piraterie.<br />
Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e. V., die zunehmend<br />
mehr Erfolge im Kampf gegen die kriminellen Organisationen verzeichnen kann.<br />
4. Filmversorgung<br />
Über die Abhängigkeit von der Filmversorgung wurde eingangs berichtet. Allerdings<br />
kann man zusätzlich zur Problematik der Frage der Attraktivität des Angebots<br />
beobachten, dass eine weitere Abhängigkeit entsteht: Die Besucher reagieren<br />
zurückhaltender auf „durchschnittliche“ Filme. Während die Beliebtheit der<br />
Blockbuster steigt und die mit Millionenaufwand promoteten Titel nicht nur in<br />
Amerika regelmäßig neue Bestmarken aufstellen, schaffen es Filme mit geringem<br />
Werbedruck und weniger Staraufgebot nur dann in die Hitparade, wenn sie eine<br />
spezielle Zielgruppe ansprechen oder dem Filmkunstbereich zuzuordnen sind. So<br />
sind die Unterschiede zwischen Tops und Flops an der Kinokasse besorgniserregend<br />
groß geworden. Diese Blockbusterabhängigkeit führte z. B. zu dem<br />
schlechten Jahresergebnis 2005. Erreichten 2005 nur 6 Titel die Blockbustermarke<br />
von 3 Mio. Besuchern, so werden es 2006 mehr als 10 Filme sein.<br />
3. Internet-Piraterie<br />
Der milliardenschwere Schaden, der der Filmbranche weltweit zugefügt wird,<br />
kann nur durch vielfältige Abwehrmaßnahmen gedämpft werden. Durch Aufklärungskampagnen<br />
der Filmtheater und durch technische Innovationen (z. B. das<br />
digitale Wasserzeichen) sollen „Piraten“ verunsichert werden, um die Zuwachsraten<br />
dieser Straftaten zu stoppen. Eine hervorragende Arbeit leistet die GVU -<br />
Gleiches gilt für die deutschen Produktionen. Während 2005 nur wenige Filme<br />
die Millionengrenze erreichten, gab es im 1. Halbjahr 2006 mit „Die wilden Kerle<br />
3“, „Die wilden Hühner“ und „Das Leben der Anderen“ schon einige erfolgreiche<br />
Filme. Im 2. Halbjahr lassen vor allem Bernd Eichingers Verfilmung „Das<br />
Parfüm“, der 2. Teil der „7 Zwerge“-Verfilmung und Sönke Wortmanns WM-Film<br />
„Deutschland ein Sommermärchen“ Erfreuliches erahnen.<br />
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