Zwergerl Magazin München/Oberland Dez 14 / Jan 15
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Und wenn das Kind doch noch nicht soweit ist?<br />
Manche Kinder sind aus Sicht der Eltern noch zu unreif für die Schule. Eine<br />
Zurückstellung kommt nur bei bestimmten Voraussetzungen infrage.<br />
Viele Eltern empfinden es für zu früh, ihr Kind einschulen zu lassen.<br />
Gerade bei den Kindern die gerade erst 6 Jahre alt geworden sind, hat<br />
man das Gefühl, dass sie noch nicht so weit sind, den anstrengenden<br />
Schulalltag zu bestehen. Sie sind noch zu verspielt, zu unkonzentriert<br />
und überhaupt fühlt man als Elternteil doch, dass es noch nicht an der<br />
Zeit ist. Es ist nicht nur schöner sondern, auch aus pädagogischer Sicht,<br />
besser noch ein Jahr länger spielen zu können. Leider dürfen die Eltern<br />
die Entscheidung der Zurückstellung nicht selbst treffen.<br />
Voraussetzungen für Zurückstellung<br />
– Ihr Kind ist zum Tag der Einschulung gerade sechs Jahre alt geworden<br />
– Die Erzieher der KiGA- Gruppe erstellen einen Entwicklungsbericht,<br />
aus dem hervorgeht, dass das Kind noch zu unreif ist und empfehlen ein<br />
weiteres Kindergartenjahr. Auch der Kinderarzt kann hinzugezogen werden<br />
und kann eine Art Empfehlungs-Schreiben erstellen.<br />
– Bei der Schuluntersuchung in der Schule (Termin muss wahrgenommen<br />
werden) eindringlich darauf hinweisen, dass das Kind nach<br />
eigenem Empfinden noch zu unreif ist. Zu Hause schon Stichpunkte<br />
zu den Schwachstellen des Kindes aufschreiben!<br />
Vorteile<br />
Der wichtigste Vorteil ist, dass das Kind noch ein Jahr länger den Kindergarten<br />
besuchen kann, um dort reifen zu können. Die Eltern kennen<br />
die Schwachstellen ihrer Kinder und können das letzte Jahr nutzen um<br />
ihr Kind richtig zu fördern. In einem Jahr entwickelt sich ein Kindergartenkind<br />
enorm. Erinnern Sie sich einfach an den Sprung vom ersten bis<br />
zum zweiten Lebensjahr. Das ist bei der Etappe vom Vorschulkind zum<br />
Schulkind eine ähnliche Geschwindigkeit. Sicherheit, Selbstbewusstsein<br />
und soziale Kontakte, all diese Eigenschaften entwickeln sich bei Kindern<br />
gerade im Alter von vier bis sechs Jahren sehr stark. Auch die Interessen<br />
wechseln in dieser Zeit. Wenn ein Kind vorher nicht gerne zum<br />
Stift gegriffen hat, kann es zum wahren „Zeichenkünstler“ werden.<br />
Schüchterne Kinder können lernen aus sich herauszukommen und<br />
kleine Zappelphillippe werden ruhiger. Der Sprung wird sich auf jeden<br />
Fall bemerkbar machen, wenn man als Eltern immer daran arbeitet,<br />
aus den Schwächen des Kindes Stärken zu machen. Hierbei ist es auch<br />
vorteilhaft, wenn man sich zusätzlich Hilfe holt. Die Rede ist von Therapeuten<br />
und/oder Psychologen. Die Ergotherapie macht viele Vorschüler<br />
fit für die Schule. Gerade in den Punkten Konzentration, Feinmotorik<br />
und Ausdauer sind die Ergotherapeuten eine prima Hilfe. UND- Ihr Kind<br />
wird einen riesen Spaß dort haben. Bitten Sie den Kinderarzt um ein<br />
Rezept. Sie werden es nicht bereuen. Die Physiotherapie hilft Sportmuffeln<br />
und Grobmotorikern auf die Sprünge und der Kinderpsychologe<br />
hilft dabei, dass eigene Kind besser zu verstehen.<br />
Text: Katja von Winzingerode<br />
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