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Zwergerl Magazin München/Oberland Dez 14 / Jan 15

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Wie definiert sich Schulreife?<br />

Bei der Einschätzung der Schulreife wird in drei verschiedenen Kategorien<br />

unterschieden:<br />

1. körperliche Entwicklung, dazu gehören die motorischen Fähigkeiten<br />

wie: kann sich das Kind selbstständig anziehen, läuft es rückwärts,<br />

kann es auf einem Bein stehen und mit der Schere umgehen.<br />

2. intellektuelle oder kognitive Entwicklung, dazu gehören unter anderem<br />

Sprachentwicklung und logisches Denkvermögen. Ebenso<br />

sollte sich das Kind Dinge gut merken und größere Zusammenhänge<br />

verständlich erklären können.<br />

3. sozial-emotionale Entwicklung, hier zählen beispielsweise Kontaktfreude,<br />

Konzentrationsfähigkeit, Neugierde und Selbstvertauen.<br />

Gleichfalls sollte das Kind Enttäuschungen standhalten und sich gut<br />

von seinen Eltern lösen können.<br />

Was Experten dazu meinen<br />

Während die Politiker verstärkt darauf drängen, die Kinder immer<br />

früher einzuschulen, damit sie beim Arbeitsantritt dem europäischen<br />

Durchschnitt entsprechen, gehen bei Kinderpsychologen und Pädagogen<br />

die Meinungen auseinander. So sagen die einen, dass bei zu<br />

spät eingeschulten Kindern ebenso gravierende Schwierigkeiten auftreten<br />

können wie bei zu früh eingeschulten Kindern. So fühlen sich<br />

die spät eingeschulten Kinder in den ersten Schuljahren häufig<br />

unterfordert, was sich negativ auf das Lernverhalten auswirken<br />

könnte. Insbesondere jüngere Geschwister und Kinder, die bereits<br />

eine längere Kindergartenerfahrung hinter sich haben, laufen Gefahr,<br />

sich im letzten Kindergartenjahr zu langweilen.<br />

Die überwiegend Mehrheit der Psychologen und Pädagogen vertritt<br />

jedoch die Ansicht, die Kinder ohne grundlegende Schulreform eher<br />

später als früher einzuschulen. So achten diese Pädagogen mehr auf<br />

die soziale Entwicklung der Kinder denn auf ihre intellektuellen Fähigkeiten.<br />

Neben der Schulreife ist auch die Schulhofreife von erheblicher<br />

Bedeutung das heißt, kann sich das Kind durchsetzen, findet<br />

es Anschluss und somit einen Platz in der neuen Gemeinschaft.<br />

Ihre Argumentation stützt sich zum einen auf Studien, die beweisen,<br />

dass jüngere Kinder in der Grundschule häufig schlechter zurechtkommen<br />

als ältere Schüler. Zum anderen belegen Statistiken, dass<br />

frühzeitig eingeschulte Kinder bis zur zehnten Klasse fast doppelt so<br />

häufig sitzen bleiben wie regulär eingeschulte Kinder. -dhzum<br />

Thema<br />

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