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Heft 8 komplett - Positive und Transkulturelle Psychotherapie

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sogar eine Fähigkeit verborgen liegt, war für mich eine ungeheure<br />

Erkenntnis. Ich habe in mir immer etwas Unnormales gesehen, habe mich<br />

nie annehmen können. Und wenn ich mich angenommen habe, dann nur<br />

negativ. Jetzt weiß ich, ich bin nicht negativer als andere Menschen<br />

auch. Nun noch zu meinem Mißtrauen. Nachdem ich mich entschlossen<br />

hatte, diese Therapie zu machen, begann sich auf der Stelle meine<br />

innere Stimme zu rühren. Man muß bedenken, daß man so eine Therapie<br />

immer erst dann beginnt, wenn man sowieso schon im Keller ist. Bei<br />

mir lief das etwa so ab: "Spinnst du? Läufst jetzt schon zum<br />

Psychiater! Bekannterweise haben alle, die dahin gehen, einen<br />

Schaden. Wenn du nun abhängig wirst? Es soll eine Menge Menschen<br />

geben, die von ihrem Therapeuten abhängig wurden <strong>und</strong> nichts mehr<br />

alleine entscheiden können." Diese <strong>und</strong> andere Gedanken gingen mir<br />

durch den Kopf <strong>und</strong> drängten auf eine Antwort.<br />

Parallel dazu beobachtete ich übersensibel die Reaktion meiner<br />

Umwelt auf die Nachricht, daß ich eine Therapie mache. Mein Mann<br />

wollte es erst nicht wahrhaben, akzeptierte es aber, nachdem wir uns<br />

intensiv darüber unterhalten hatten. Zwei Fre<strong>und</strong>innen nahmen es<br />

gelassen, wobei sich herausstellte, daß eine davon ebenfalls eine<br />

Therapie hinter sich hatte, die andere eine Selbsterfahrungsgruppe.<br />

Aber keine hatte davon zu sprechen gewagt. Meine Mutter regte sich<br />

furchtbar auf <strong>und</strong> erklärte mich für verrückt. Kurz nach Beginn der<br />

Therapie besorgte ich mir Literatur über die Themen Depressionen<br />

<strong>und</strong> Ängste. Für mich ist es ungeheuer wichtig, ein Problem von<br />

mehreren Seiten zu beleuchten (Lerne zu differenzieren!) Alles,<br />

was ich bislang jedoch über die verschiedenen Therapieformen bei<br />

Depressionen <strong>und</strong> Ängste gelesen habe, ließ

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