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Heft 8 komplett - Positive und Transkulturelle Psychotherapie

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Menschen in ihrer Hoffnung auf Hilfe enttäuscht werden müssen.<br />

Wie reagieren Sie darauf?<br />

Es gibt den Typ der bescheidenen Anfrager, die eine Absage auch<br />

recht gefaßt hinnehmen, oft mit der Bemerkung: "Da kann man nichts<br />

machen."<br />

Es gibt aber auch Menschen, bei denen man durch die Telefonleitung<br />

hinweg förmlich spürt, wie der rettende Strohhalm, auf den sie<br />

sich in den letzten Tagen oder Wochen gestützt haben, wegknickt.<br />

Nach einer Pause fassungslosen Schweigens wird die scheinbare<br />

Ausweglosigkeit der Situation mit dem Satz: "Was soll ich denn<br />

jetzt bloß tun?" zum Ausdruck gebracht.<br />

Sehr betroffen reagieren auch solche Anrufer, die ihren ganzen<br />

Mut zusammennehmen mußten, um überhaupt anzurufen. Oft sind dies<br />

Menschen, die schon durch ihr Verhalten am Telefon wenig<br />

Selbstvertrauen signalisieren <strong>und</strong> eine Absage als persönliches<br />

Versagen erleben.<br />

Die "Ungläubigen", die im Gespräch durchblicken lassen, daß sie<br />

eingentlich nicht von der Richtigkeit einer Therapie überzeugt<br />

sind, sich aber "halt" melden, weil ihr Arzt es<br />

zur Abklärung der Symptome wünscht, reagieren unterschiedlich. die<br />

einen sind über eine Absage beinahe erleichtert, die anderen,<br />

innerlich zumindest schwankend geworden, bemühen sich plötzlich<br />

intensiv um einen Termin, rufen mehrmals an oder nehmen nochmals<br />

Rücksprache mit dem Hausarzt.<br />

Ein anderer Typ von Anrufer ist der "Rebell". Er empfindet eine<br />

Absage als Ungerechtigkeit, verweist darauf, daß ein Arzt die<br />

Verpflichtung habe, j e d e n Hilfesuchenden anzunehmen<br />

<strong>und</strong> droht, wenn er merkt, daß sich der Gesprächspartner<br />

nicht umstimmen läßt, mit Beschwerden bei übergeordneten

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