28.11.2014 Aufrufe

Heft 8 komplett - Positive und Transkulturelle Psychotherapie

Heft 8 komplett - Positive und Transkulturelle Psychotherapie

Heft 8 komplett - Positive und Transkulturelle Psychotherapie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 27 -<br />

Die nächsten Schritte<br />

In der gynäkologischen Psychosomatik werden für den habituellen<br />

Abort zwei Arten von Persönlichkeitsstrukturen beschrieben (4,<br />

11). Es • sind einmal die unreifen, kindlichen Frauen, die sich der<br />

Verantwortung einer Schwangerschaft nicht gewachsen fühlen <strong>und</strong> zum<br />

anderen die sogenannten gefühlskalten Frauen, die die weibliche Rolle<br />

<strong>und</strong> die Mutterschaft ablehnen. Der zugr<strong>und</strong>eliegende psychosomatische<br />

Mechanismus, der zu Wehen <strong>und</strong> der Ausstoßung der Frucht führen kann,<br />

ist unbekannt.<br />

Mit der Patientin wurde nun besprochen, daß ich seelische Ursachen<br />

in ihrem Fall für wahrscheinlich halte. Die Fehlgeburten seien so<br />

auf eine seelisch-körperliche Abwehr zurückzuführen <strong>und</strong> eine<br />

Möglichkeit gewesen, die Bedrohung der Persönlichkeit, die durch die<br />

Schwangerschaften entstand,<br />

wieder abzuwenden.<br />

In diesem Zusammenhang berichtete ich der Patientin von<br />

der <strong>Positive</strong>n <strong>Psychotherapie</strong>, konnte ihr aber keine psychotherapeutische<br />

Gesprächführung anbieten, da ich mich aufgr<strong>und</strong><br />

meiner noch geringen Erfahrungen dazu nicht in der Lage sah.<br />

Auf einigen Umwegen hatte die Patientin aber einen Termin bei einer<br />

Psychoanalytikerin in Frankfurt am Main (Entfernung 70-km) bekommen.<br />

Dort wurde sie beim ersten Gespräch derart verunsichert, daß sie die<br />

Therapie nicht fortsetzte. Die Analytikerin hatte ihr mitgeteilt, daß<br />

die Therapie ca. zwei Jahre dauern würde <strong>und</strong> für ihre Ehe nicht<br />

ungefährlich sei. Danach könne sie zwar wahrscheinlich ein Kind<br />

austragen, möglicherweise habe sie sich in der Zwischenzeit jedoch<br />

von ihrem Mann innerlich getrennt.<br />

Die Patientin konsultierte jetzt - ohne mein Wissen - einen weiteren<br />

Chefarzt einer größeren Klinik. Sie berichtete mir danach, der<br />

Professor habe ihr geraten, unbedingt eine operative<br />

Portionplastik durchführen zu lassen, wovon ich ihr so-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!