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Masken der Träume

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Augen bestellt sein, zeigen sich Fensterscheiben, nicht rein und<br />

klar, noch bedenklicher, gehen diese in Scherben.<br />

Ohne direkt auf den Körper o<strong>der</strong> bestimmte Organe<br />

hinzuweisen, warnt <strong>der</strong> Traum durch vergleichende, oft sehr<br />

treffende Bil<strong>der</strong>. Den Magen z.B. symbolisiert er als Küche, wie<br />

Nervenarzt Dr. Lomer feststellte.<br />

Nahezu unerschöpflich ist die Phantasie des Unterbewußten,<br />

gilt es Vorgänge aus <strong>der</strong> sexuellen Sphäre zu versinnbildlichen.<br />

Alles, was irgendwie an Form und Handlung symbolhaft an<br />

geschlechtliche Vorgänge erinnert, zieht es heran. - An<strong>der</strong>erseits<br />

darf nicht vergessen werden, daß es zwischendurch scheinbar<br />

Sexuelles darstellt, ohne damit Sexuelles zu meinen. Es verfährt<br />

hierbei nicht an<strong>der</strong>s als unser Verstandesdenken, wenn es<br />

Geschehnisse o<strong>der</strong> Gegenstände mit Bezeichnungen belegt, die<br />

an Erotisches o<strong>der</strong> Sexuelles mahnen. Denken wir nur an die<br />

Jungfräuliche o<strong>der</strong> die Mutter Erde; ferner an die vielen<br />

allegorischen Bezeichnungen <strong>der</strong> Alchemisten, wenn sie vom<br />

Brautbett, <strong>der</strong> chymischen Hochzeit und <strong>der</strong>gleichen sprechen.<br />

Neben den körperlichen Reizwirkungen sind es in weitaus<br />

größerem Maße Reiz- und Spannungszustände seelischen<br />

Ursprungs, die das Gros unserer <strong>Träume</strong> gestalten. Alles, was<br />

an nicht erfüllten, uneingestandenen o<strong>der</strong> gar gewaltsam<br />

verdrängten Wünschen, Plänen und Begierden in uns lebt, uns<br />

bewußt o<strong>der</strong> unbewußt bewegt, ängstigt, martert, was an Hoffen,<br />

Sorgen, Befürchtungen den Inhalt unserer Seele bildet, nicht<br />

min<strong>der</strong> unsere Schwächen, Mangel und Verkehrtheiten -<br />

entsteigt dem Nachtpol unserer Selbstheit, und das „Es“ spricht<br />

zum „Ich“. Spricht in einer Sprache, die unserem Tagesdenken<br />

völlig fremd und ungeläufig. Was kostet es nicht an Mühe, an<br />

Überlegung, an Einfühlung, aus <strong>der</strong> tollen, je<strong>der</strong> Logik<br />

höhnenden Wirrheit einen vernünftigen Sinn herauszuschälen;<br />

einen Rat, eine Warnung o<strong>der</strong> die ungeschminkte Aufhellung<br />

unserer innersten verborgensten Charakterseite. Zweifellos hat<br />

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