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Masken der Träume

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Tiefenpsychologische Traumauswertung<br />

Der Traum gleicht einem Surrealisten. Nie lege man ihn<br />

wörtlich aus. Stets setze man ein „Als ob“ davor. Die<br />

Traumsprache schil<strong>der</strong>t eine Lebenssituation nicht konkret,<br />

son<strong>der</strong>n gleichnishaft. Somit ist bei je<strong>der</strong> Traumausdeutung von<br />

<strong>der</strong> individuellen Problemlage auszugehen. Und nicht darüber<br />

nachdenken! Stets darüber nachsinnen! Nur so antwortet das<br />

Unterbewußtsein mit direktem Rat o<strong>der</strong> entschleiert das<br />

Traumrätsel in einem späteren Traum.<br />

So gesehen ist <strong>Träume</strong>n <strong>der</strong> sicherste Weg zum Unbewußten,<br />

das sich symbolisch durch die Traumhandlung uns mitteilt. Es<br />

weiß, nicht wir.<br />

Gleich <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>schrift, die ursprüngliche Schriftform,<br />

„bil<strong>der</strong>t“ das Unbewußte, „bil<strong>der</strong>n“ unsere <strong>Träume</strong>; sich <strong>der</strong><br />

Urform <strong>der</strong> Darstellung, sich des Dramatischen bedienend. Aus<br />

dem szenisch Dargestellten, aus dem Dialog, <strong>der</strong> Zwiesprache<br />

ergeben sich in Gleichnissen, in Bildform die Botschaften <strong>der</strong><br />

seelischen Tiefe.<br />

Die Gleichnissprache, einst Ursprache, findet sich noch<br />

rudimentär in <strong>der</strong> bil<strong>der</strong>reichen Sprache <strong>der</strong> Primitiven und in<br />

<strong>der</strong> blütenreichen Sprache <strong>der</strong> Orientalen. Symbolhaftes finden<br />

wir ferner in <strong>der</strong> Bibel und an<strong>der</strong>en Religionssystemen; nicht zu<br />

vergessen Märchen, Mythen und Sagen. Wichtig für das<br />

Verständnis von Trauminhalten. Gleiches gilt von den<br />

Sprichwörtern, restliche Bil<strong>der</strong> des Urdenkens. Falsch wäre es,<br />

alle diese Faktoren wörtlich zu nehmen. Gleich <strong>der</strong> Natur hält<br />

sich auch <strong>der</strong> Mensch an Urbil<strong>der</strong>. Er ist gewissermaßen auf sie<br />

programmiert.<br />

Eigen ist dem Traum die Liebe zum Spiel. Ebenfalls ein<br />

Urtrieb im Menschen. (Nicht min<strong>der</strong> im Tier) Denken wir nur an<br />

Mysterien- und Passionsspiele, an Kulte und Riten.<br />

Ähnlicherweise dramatisiert <strong>der</strong> Traum. –<br />

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