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Masken der Träume

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Schließlich teilte sich die Gruppe und formierte sich zu einem<br />

Spalier, durch das eine hohe Gestalt geschritten kam, <strong>der</strong>en<br />

Antlitz nicht zu erkennen war. Das lange weiße Gewand hüllte<br />

kapuzenförmig den Kopf bis tief ins Gesicht. Während die<br />

spalierbildenden Runenformen weiter bewegungslos verharrten,<br />

bewegte sich die Erscheinung langsam geradenwegs auf den<br />

träumenden Beobachter zu. Ein Gebilde auf dem Kopf des<br />

Schreitenden - ähnlich jenen Stirnstreifen, wie man sie auf<br />

Bil<strong>der</strong>n und Statuen mittelalterlicher Herrscher findet - fesselte<br />

die Aufmerksamkeit den <strong>Träume</strong>nden. Als dann die<br />

Erscheinung knapp vor ihm stand, bemerkte er seitlich des<br />

Stirnreifens zwei sich gegenüberstehende hochgerichtete<br />

Runenstäbe, Nachdem die seltsame Gestalt eine Zeitlang ruhig<br />

verharrt hatte, löste sie sich augenblicks in Lichtnebel auf. Mit<br />

ihr das Runenspalier.<br />

Der Schläfer erwachte. Es war gegen drei Uhr morgens. Schlaf<br />

fand er nicht mehr, zu sehr beschäftigten ihn die im Traume<br />

geschauten Bil<strong>der</strong>. Namentlich Reif und Runenstäbe, <strong>der</strong>en<br />

genaue Form er lei<strong>der</strong> nicht mehr mit Sicherheit anzugeben<br />

wußte, wollten ihm nicht aus dem Sinn. Nach langem<br />

Nachdenken erinnerte er sich einer Abbildung, die er vor etwa<br />

zehn Jahren in einer Zeitschrift gesehen hatte. Glücklicherweise<br />

besaß er noch das Bild, das eine angeblich über 10.000 Jahre<br />

alte Felszeichnung in <strong>der</strong> Sahara zeigte, stilisiert einen Mann<br />

darstellend, mit einem eigenartigen Gebilde auf dem Kopf, nicht<br />

unähnlich einer Antenne. Gleichend einer „vereinfachten Man-<br />

Rune“, meint <strong>der</strong> Schreiber, „<strong>der</strong> die verbindende Senkrechte<br />

fehlte“.<br />

Der Berichterstatter jenes Blattes tippte auf einen<br />

außerirdischen Astronauten. Dieser Meinung möchte sich unser<br />

Gewährsmann jedoch nicht anschließen; ihm geht es einzig um<br />

die „Antennenform“ auf dem Kopfe <strong>der</strong> Felszeichnung. Außer<br />

diesem „Antennenprinzip“, wie er es nennt, hatte ja sein Traum<br />

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