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Masken der Träume

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mögen schon an dieser Schwelle gestanden haben - und so<br />

manchem wohl ist es nicht gelungen, wie<strong>der</strong> zurückzufinden<br />

zum normalen Sein.. Erlebte ich doch selber einmal - schon<br />

viele Jahre her - so einen nicht zu beschreibenden<br />

Bewußtseinszustand. Ganz ohne jeden Anlaß. Urplötzlich,<br />

mitten im Alltagsgeschehen. Kurz zuvor noch hatte ich mich<br />

vorm Haus mit einem Bekannten über Belangloses unterhalten<br />

und war eben im Begriff, mich umzukleiden, um wegzugehen ...<br />

da schob sich - ich weiß nicht wie es gekommen und wie ich es<br />

schil<strong>der</strong>n soll - eine Bewußtheit über das normale Denken und<br />

versuchte es zu verdrängen. Ein Unerklärliches zerrte mich mit<br />

aller Macht in eine an<strong>der</strong>e Bewußtseinswelt. Für Augenblicke<br />

befand ich mich am Rande eines an<strong>der</strong>en Seins. Fast war ich<br />

schon drüben, aber mit aller Kraft stemmte ich mich dagegen.<br />

Ich wußte, gebe ich nach, wi<strong>der</strong>stehe ich diesem<br />

Bewußtseinssog nicht, erschließt sich mir eine an<strong>der</strong>e Art von<br />

Seinserleben, ohne vielleicht nie wie<strong>der</strong> in unsere Welt<br />

zurückzukehren.<br />

Trotz dieses gespaltenen Zustandes, bald hier, bald an<strong>der</strong>swo,<br />

kleidete ich mich weiter an, unterhielt mich anschließend mit<br />

meinem Wohnungsnachbarn, <strong>der</strong> nichts von alledem ahnte,<br />

setzte mich dann aufs Rad, fuhr los und stattete den vereinbarten<br />

Besuch ab; lebhaft plau<strong>der</strong>nd, während zwei<br />

Bewußtseinszustände in mir um die Vorherrschaft stritten.<br />

Immer wie<strong>der</strong> wurde ich für Augenblicke, in denen mir völlig<br />

unklar, wie ich überhaupt hierhergekommen, ob mit dem Rad<br />

o<strong>der</strong> sonstwie, in eine an<strong>der</strong>e Bewußtseinswelt gezogen. Erst als<br />

ich mich verabschiedete fühlte ich, wie dieses Fremde nach<br />

mindestens dreistündiger Dauer allmählich von mir wich.<br />

Was aber wäre gewesen, wie hätte es geendet, wenn ich<br />

diesem Unerklärlichen nicht mit <strong>der</strong> Schärfe des Verstandes, mit<br />

<strong>der</strong> ganzen Kraft meines Wollens wi<strong>der</strong>standen hätte.<br />

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