Umgang mit Schmerzmitteln - Mundipharma
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SCHMERZERKRANKUNG BESCHREIBUNG HINWEISE<br />
ZUR SCHMERZ THERAPIE<br />
GELENKSCHMERZ<br />
Arthroseschmerz<br />
(„schmerzhafter Gelenkverschleiß“)<br />
Entzündliche Gelenkerkrankungen<br />
(zum Beispiel Rheumatoide Arthritis,<br />
Gelenkentzündungen durch Infektionen,<br />
bei Schuppenflechte (Psoriasis)<br />
und anderen ähnlichen Erkrankungen)<br />
MUSKELSCHMERZEN<br />
Chronische Muskel-, Sehnen und<br />
Kapselschmerzen<br />
Muskelschmerzen bei verschiedenen<br />
Allgemein- oder Nervenerkrankungen<br />
(zum Beispiel rheumatische<br />
Muske lerkrankungen, Polymyalgia<br />
rheumatica, Muskelschmerzen bei<br />
Morbus Parkinson oder Multipler<br />
Sklerose)<br />
Je nach Krankheitsstadium in Ruhe mäßiger<br />
oder nur bei Belastung als Folge chronischer<br />
Veränderungen des Gewebes auftretender<br />
Schmerz, dann allerdings bis hin zu heftigem<br />
Akutschmerz in und um das betroffene Gelenk<br />
hinaus. Bei guter Behandlung kann sich<br />
die akute Symptomatik oft wieder zurückbilden.<br />
Das Beschwerdebild ähnelt dem der Arthrose,<br />
häufig sind viele Gelenke symmetrisch betroffen.<br />
Die Diagnose erfolgt durch Fachärzte.<br />
Sie treten häufig in Verbindung <strong>mit</strong> Gelenkschmerzen<br />
auf. Eine genaue Diagnostik ist<br />
erforderlich (Orthopädie, Rheumatologie).<br />
Muskelschmerzen als Symptom einer anderen<br />
Erkrankung erfordern eine entsprechende<br />
Diagnostik. Sie können auf einer Muskelerkrankung<br />
beruhen (sehr selten), aber auch<br />
bei anderen Erkrankungen des zentralen Nervensystems<br />
(zum Beispiel der Parkinsonschen<br />
Erkrankung) auftreten. Sie müssen nicht, können<br />
aber <strong>mit</strong> einer Spastik verbunden sein<br />
(schmerzhafte Muskelkrämpfe), seltener sind<br />
schmerzhafte, nicht von der Willkürkontrolle<br />
abhängige Verkrampfungen zum Beispiel der<br />
Hand oder des Halses (so genannte Dystonien,<br />
Schreibkrampf, Tortikollis). Die Diagnose<br />
stets durch einen Neurologen sichern lassen!<br />
Die orthopädisch-physikalische<br />
Behandlung ist entscheidend; nach<br />
längerem Krankheitsverlauf kann<br />
auch eine Operation sinnvoll sein. Die<br />
Schmerztherapie ermöglicht beispielsweise<br />
die Krankengymnastik. Mittel der<br />
Wahl sind Entzündungshemmer <strong>mit</strong><br />
schmerzlindernder (Neben-)Wirkung<br />
oder Opioide. ACHTUNG: Schmerz<strong>mit</strong>tel<br />
sollten ohne regelmäßige Überprüfung<br />
nicht auf Dauer eingenommen<br />
werden!<br />
Im Vordergrund steht die Basisbehandlung<br />
der Erkrankung durch den<br />
Rheumatologen, ergänzend oder zur<br />
Überbrückung kann eine Schmerztherapie<br />
erfolgen.<br />
Die Grundregeln der Behandlung<br />
sind wie bei der Arthrose: Die Grunderkrankung<br />
sollte zuerst behandelt<br />
werden; physikalische Verfahren<br />
sind dabei zu bevorzugen. Eine<br />
Prävention durch Sport und Krankengymnastik<br />
ist möglich, Analgetika<br />
sollten nur vorübergehend eingesetzt<br />
werden; Opioide sind nur selten<br />
angezeigt.<br />
Solange eine fachneurologische<br />
oder rheumatologische Therapie<br />
möglich ist, ist die Schmerztherapie<br />
immer nur Begleittherapie. Opioide<br />
können bei schweren Fällen sinnvoll<br />
sein, häufig helfen aber auch<br />
spezifische muskelkrampflösende<br />
Medikamente.<br />
Tabelle 1 (Fortsetzung): Übersicht über typische Schmerzerkrankungen und ihre Behandlung