Umgang mit Schmerzmitteln - Mundipharma
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4.6 Lokal anzuwendende Schmerz<strong>mit</strong>tel<br />
4.6.1 Salben <strong>mit</strong> tNSAR (z.B. Diclofenac)<br />
Wirkweise: Meist werden diese Medikamente nach Muskel- oder Gelenkverletzungen<br />
eingesetzt. Die Wirkung kann auch durch zusätzlich schützende und die Eindringtiefe<br />
verbessernde Verbände gesteigert werden. In großen Studien konnte eine Verbesserung<br />
der Symptome nachgewiesen werden.<br />
Anwendungsregeln: Örtlich anzuwendende tNSAR können in Form von Gel, Creme oder<br />
Spray auf die Haut aufgebracht werden.<br />
Dosierung: Mehrmals täglich<br />
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen: Der große Vorteil dieser Präparate<br />
besteht darin, dass die negativen Wirkungen der NSAR (siehe Abschnitt 4.2.3) seltener<br />
(6%) auftraten. Bei einem aktuellen Magen- oder Darmgeschwür (sollen sie nicht angewendet<br />
werden).<br />
4.6.2 Anwendung von lokalen Betäubungs<strong>mit</strong>teln<br />
Wirkweise: Örtlich anzuwendendes Lidocain, ein sog. örtliches Betäubungs<strong>mit</strong>tel,<br />
gibt es zur Behandlung von oberflächlichen Schmerzen (z. B. beim Blutabnehmen von<br />
Kindern) schon länger. Seit einigen Jahren gibt es eine neuere Zubereitung in Form<br />
von lokal anzuwendenden lidocainhaltigen Pflastern. Dieses Pflaster ist bisher nur zur<br />
Behandlung von Schmerzen nach einer Gürtelrose zugelassen. Bei manchen anderen<br />
Patienten, vor allem solchen <strong>mit</strong> Nervenschmerzen in der Folge von peripheren Nervenverletzungen,<br />
kann <strong>mit</strong> diesem Pflastern eine Schmerzlinderung erzielt werden. Hier ist<br />
nach Absprache <strong>mit</strong> dem behandelnden Arzt und der Krankenkasse zu prüfen, ob der<br />
Einsatz dieses Medikamentes auch erstattet werden kann.<br />
Anwendungsregeln: Das Pflaster kann je nach Bedarf zugeschnitten werden und wird<br />
auf die schmerzende Hautstelle aufgeklebt. Es verbleibt dort 10 – 12 Stunden und wird<br />
dann für 10 – 12 Stunden entfernt. Im Anschluss daran wird ein neues Pflaster aufgeklebt.<br />
Wirkeintritt: Die Wirkung tritt nach ca. 1 – 2 Stunden ein und hält auch nach Entfernung<br />
des Pflasters möglicherweise noch einige Stunden an.<br />
Dosierung: Es dürfen bis zu maximal 3 Pflaster der Originalgröße verwendet werden.<br />
Laborkontrollen: Regelmäßige Laborkontrollen sind nicht erforderlich.<br />
Gegenanzeigen: Gegenwärtig sind keine Gegenanzeigen bekannt.<br />
Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen sind ein schlechtes oder bei manchen<br />
Patienten auch ein zu starkes Klebeverhalten des Pflasters, so dass bei dessen<br />
Entfernung Schmerzen bzw. lokale Hautreizungen auftreten können. Darüber hinaus<br />
sind keine relevanten Nebenwirkungen bekannt.<br />
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