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Umgang mit Schmerzmitteln - Mundipharma

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kung. Die Suchterkrankung oder seelische Abhängigkeit führt zu einem bestimmten<br />

eingeengten Verhalten und unter Umständen zu anderen Symptomen, die im Kap. 5.2<br />

beschrieben werden.<br />

Ein Suchtproblem entsteht aber gehäuft, wenn<br />

• Opioide in steigender Dosis gegeben werden, obwohl sie die vorhandenen Schmerzen<br />

gar nicht lindern, oder wenn sie genommen werden bei Schmerzerkrankungen, bei<br />

denen Opioide ohnehin wenig helfen (siehe Kap. 4.1.1.3);<br />

• zusätzlich oder sogar ausschließlich kurzwirksame Opioide genommen werden, z.B.<br />

Tilidin-Tropfen oder die speziellen Fentanyl-Zubereitungen, oder Nasensprays, die extrem<br />

rasch im Gehirn anfluten (siehe dazu Kap. 4.4.2.2, S. 32 );<br />

• sich Patienten selbst Opioidinjektionen geben oder regelmäßig von Ärzten erhalten;<br />

• Patienten <strong>mit</strong> einer schon zuvor bestehenden, nicht behandelten Suchterkrankung (Alkohol,<br />

Kettenraucher, Beruhigungs- oder Schlaf<strong>mit</strong>telabhängigkeit) Opioide erhalten<br />

und diese dann in ihre Sucht »einordnen«;<br />

• Patienten, die unter schweren seelischen Erkrankungen, wie Angst- und Panikerkrankungen<br />

oder Depressionen leiden, ohne psychologische Unterstützung Opioide<br />

erhalten und dann entdecken, dass ihre schlimmsten Symptome dadurch vorübergehend<br />

gemildert werden.<br />

Sollte eines dieser Probleme auch bei Ihnen bestehen oder Symptome einer Abhängig keit<br />

vorliegen, die in Kap. 5.2 besprochen werden, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.<br />

4.4.2 Einnahmeregeln<br />

Für alle Opioide gelten einige allgemeine, immer einzuhaltende Regeln. Hierzu zählt,<br />

dass sie regelmäßig eingenommen werden müssen und jede Änderung der Dosis nur<br />

nach Rücksprache <strong>mit</strong> Ihrem Arzt erfolgen sollte. Opioide sind im Regelfall sehr gut<br />

verträgliche und nicht organschädigende Medikamente, die daher auch über einen sehr<br />

langen Zeitraum unbedenklich eingenommen werden können. Die unerwünschten Nebenwirkungen<br />

sind bei allen Präparaten vergleichbar und bei entsprechender Behandlung<br />

gut beherrschbar.<br />

4.4.2.1 Langwirksame Opioide<br />

Opioide können als Tabletten, Kapseln, Tropfen oder Zäpfchen sowie als Pflasterzubereitung<br />

(sog. transdermale Systeme) verabreicht werden. Injektionen sind außer bei Sonderfällen,<br />

wie der Behandlung von Operationsschmerzen oder von starken Schmerzen im<br />

Endstadium einer schweren Erkrankung, nicht nur überflüssig, belastend und schmerzhaft,<br />

sondern darüber hinaus <strong>mit</strong> einem besonderen Suchtrisiko verknüpft.<br />

Körperliche Entzugssympto-<br />

me sind kein Beweis für eine<br />

Sucht erkrankung oder psychi-<br />

sche Abhängigkeit, auch bei<br />

anderen Medikamenten, die<br />

in den Stoffwechsel eingrei-<br />

fen, kann es zu körperlichen<br />

Entzugssymptomen kommen<br />

(zum Beispiel bei Blutdruckme-<br />

dikamenten).<br />

Intramuskuläre Injektionen<br />

sind heute nicht mehr vertret-<br />

bar. Subkutane (direkt unter<br />

die Haut) oder intravenöse<br />

Schmerz<strong>mit</strong>telinjektionen<br />

sind nur bei schwerst kranken<br />

Patienten <strong>mit</strong> starken<br />

Schmerzen sinnvoll, bei denen<br />

eine Nahrungsaufnahme<br />

nicht mehr möglich ist. Als<br />

Langzeittherapie ist diese<br />

Verabreichungsform gefähr-<br />

lich. Alle Schmerz<strong>mit</strong>tel wirken<br />

als Tabletten oder Kapseln, in<br />

bestimmten Fällen auch als<br />

Pflaster, so dass kein Patient<br />

auf Injektionen angewiesen ist.<br />

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