Umgang mit Schmerzmitteln - Mundipharma
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6 WELCHE ERKRANKUNGEN BEEIN-<br />
FLUSSEN DIE VERTRÄGLICHKEIT VON<br />
SCHMERZMITTELN?<br />
ERHÖHTES RISIKO UNTER<br />
ERKRANKUNG NICHT-OPIOIDEN OPIOIDEN<br />
Magen- oder Darmblutung<br />
(auch in der Vorgeschichte)<br />
Traditionelle NSAR (zum<br />
Beispiel Ibuprofen, ASS)<br />
Kortison<br />
Tabelle 4: Häufige Erkrankungen, bei denen das Risiko von Nebenwirkungen erhöht ist.<br />
6.1 Erkrankungen der Niere und der Leber<br />
Keine<br />
Herzinfarkt, Angina pectoris NSAR, Coxibe Keine<br />
Asthma NSAR, Coxibe, Metamizol Morphium, und nahezu<br />
alle Opioide.<br />
Lungenerkrankungen <strong>mit</strong><br />
dauerhaftem Luftmangel<br />
(Emphysem, COPD)<br />
Nierenerkrankungen Paracetamol, NSAR, Coxibe,<br />
Metamizol und Flupirtin:<br />
Dosisreduktion!<br />
Lebererkrankungen Paracetamol, einige NSAR,<br />
Flupirtin<br />
Eventuell wie bei Asthma Alle Opioide (aber hilfreich<br />
unter Umständen bei Luftnot,<br />
siehe Kap. 4.4.1.1)<br />
Tramadol, Morphium,<br />
Oxycodon, Fentanyl,<br />
L-Methadon<br />
Schlafapnoe Keine Alle Opioide<br />
Morphin und Naloxon-haltige<br />
Opioide (Tilidin/Naloxon<br />
oder Oxycodon/Naloxon)<br />
Nieren- und Lebererkrankungen können den Abbau von Medikamenten beeinflussen.<br />
Infolgedessen kann es zu einer Anhäufung des Medikamentes oder seiner chemischen<br />
Abkömmlinge im Körper kommen, was unter Umständen zu Vergiftungs erscheinungen<br />
führen kann.<br />
Einige Schmerz<strong>mit</strong>tel können Nierenerkrankungen sogar verschlimmern. Dieses gilt vor<br />
allem für entzündungshemmende Schmerzmedikamente (NSAR, zum Beispiel Ibuprofen,<br />
Diclofenac, aber auch die modernen Coxibe), aber vermutlich auch für Paracetamol: In<br />
Tabelle 4 sind einige Gegenanzeigen für Schmerz<strong>mit</strong>tel bei wichtigen Erkrankungen aufgeführt<br />
(siehe oben).<br />
Opioide können jedoch auch bei Nieren-, Leber- und sonstigen Erkrankungen gegeben<br />
werden. Allerdings muss der behandelnde Arzt von diesen Krankheiten wissen und in<br />
solchen Fällen eventuell eine bestimmte Auswahl der Medikamente vor nehmen und die<br />
Dosis anpassen.<br />
Hinweis: Im Einzelfall können<br />
diese Medikamente trotz er-<br />
höhten Risikos notwendig sein.<br />
Häufig kann der Arzt das Risiko<br />
durch Dosissenkung oder<br />
Präparatwechsel, in anderen<br />
Fällen durch die vorbeugende<br />
Gabe von anderen Medikamen-<br />
ten senken. Wichtig ist immer,<br />
dass alle behandelnden Ärzte<br />
von der Erkrankung wissen.<br />
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