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2 DIE SEITE 2<br />

<br />

Foto: Freilichtmuseum Finsterau<br />

König Blauzahn bringt’s nicht<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Nackert und eingeseift...<br />

Seufz! Es hat ja so kommen müssen. Jetzt geb’<br />

ich Frechdachs hier doch tatsächlich meinen Ausstand<br />

Anno 2014 mit einer Episode vom Weihnachtsgeschenke-Shoppen.<br />

Mir ist da nur neulich<br />

Folgendes passiert: Auf der Jagd nach Weihnachts-CDs<br />

besuchte ich den Elektrofachmarkt<br />

meines Vertrauens. Und fand dort zu meiner Verwunderung<br />

Duschköpfe ausgestellt. „Haben Sie<br />

jetzt auch Klempnerbedarf?“, fragte ich den Verkäufer.<br />

„Sie interessieren sich für unsere Bluetooth-Kopfbrause?“,<br />

fragte mich dieser zurück.<br />

„Blue-was, bitte?“, setzte ich das Frage-auf-Frage-Spielchen<br />

fort. Und wurde darum mit einer<br />

kleinen, aber denkwürdigen Technik-Vorlesung<br />

„belohnt“: Bluetooth, also Englisch für „Blauzahn“,<br />

sei eine Methode für kabellose Datenübertragung.<br />

Der merkwürdige Name leite sich vom dänischen<br />

König Harald Blauzahn her, dem in irgendeiner<br />

grauen Vorzeit eine Reichseinigung quasi aus dem<br />

Nichts – also irgendwie auch „kabellos“ – gelang.<br />

„Und wozu brauch ich nun diese Monarchenbrause?“<br />

„Mit dieser Kopfbrause können Sie beim<br />

Duschen übers Mobiltelefon Musik hören oder<br />

telefonieren“. Oha! „Wollen dieser König und seine<br />

Brause mir jetzt das Selber-Singen unter der<br />

Dusche verbieten? Dagegen hab ich aber etwas.“<br />

Der Verkäufer fuhr ungerührt fort: Wenn ein Anruf<br />

eingeht, stoppten Musik und Wasserlauf automatisch<br />

und eine Telefonverbindung würde aufgebaut.<br />

„Praktisch, oder? Dann verpassen Sie keinen<br />

Anruf mehr!“ „Um mir aber nackert und eingeseift<br />

einen abzufrieren!“ Mein Argument versagte.<br />

„Dann vereinbaren Sie einfach einen Rückruf, weil<br />

Sie gerade unpässlich sind“. Ich bedankte mich<br />

für die Auskunft des Verkäufers, doch sei mir das<br />

alles ein wenig umständlich, und überhaupt würde<br />

ich nicht allzu häufig unter der Dusche angerufen.<br />

Ich wollte mich schon weiter im Markt umsehen,<br />

doch hielt ich inne: „Vielleicht können Sie mir<br />

doch helfen. Ich werde regelmäßig auf dem Locus<br />

durch eingehende Telefonanrufe von dringenden<br />

Geschäften abgehalten. Gibt’s denn dafür auch<br />

etwas von Ihrem König Blauzahn? Was weiß ich?<br />

Musikstopp und Bereitstellung der Leitung per<br />

Fur… …also per ‚Biogassignal-Steuerung’, wenn<br />

Sie verstehen?“ Jetzt geriet der Verkäufer doch<br />

ein wenig aus der Fassung. Das Gesicht kasig, lief<br />

seine Nasenspitze rot an. „Ja, also… …also das sei<br />

jetzt ein Sanitärprodukt, das müssten Sie bitte im<br />

Baumarkt erfragen“. Gesagt, getan, hab ich dort<br />

jetzt Hausverbot. Und das alles nur wegen eines<br />

guten Vorschlags zur Produktverbesserung. Falls<br />

sie die Telefonnummer von König Blauzahn kennen,<br />

teilen Sie sie mir doch bitte diese mit. Möcht<br />

ihm nur gerne sagen, dass ich ihn und sein Glump<br />

ned brauch … mit oder ohne Kabel...<br />

euer kleiner<br />

Frechdachs

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