05.11.2012 Aufrufe

Windkraft Windkraft - Highländer Albmagazin

Windkraft Windkraft - Highländer Albmagazin

Windkraft Windkraft - Highländer Albmagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Heiße Luft<br />

<strong>Windkraft</strong><br />

Pro & Contra auf der Alb<br />

Die Diskussion ist heiß am Laufen:<br />

Sollen bzw. dürfen noch mehr<br />

<strong>Windkraft</strong>anlagen auf der Alb aufgestellt<br />

werden? Mit den Argumenten<br />

muss vorsichtig umgegangen<br />

werden. Die Gegner bringen manches<br />

Argument ins Feld, das keiner<br />

Nachprüfung standhält. Die Befürworter<br />

arbeiten dafür mit Ängsten<br />

und Begründungen, die mit <strong>Windkraft</strong><br />

nicht immer im Zusammenhang<br />

stehen.<br />

Ein Fight, der nicht immer ganz sauber ist.<br />

Das soll den intelligenten <strong>Highländer</strong> aber<br />

nicht davon abhalten, sich selbst der Verantwortung<br />

zu stellen. Der Weg zu regenerativen<br />

Energien ist definitiv richtig! Das dürfte<br />

allen klar sein. Dass sich nun ausgerechnet<br />

auf der Alb Widerstand gegen Windanlagen<br />

regt, die in Norddeutschland in wahren Massen<br />

schon ganz normal sind, scheint befremdlich.<br />

Zu selbstverständlich<br />

Energie einsparen macht doch niemand<br />

mehr so richtig. Egal ob "dreckige" Atomenergie<br />

aus der Dose kommt oder "saubere"<br />

Windenergie. Strom ist Strom und in<br />

Deutschland so selbstverständlich verfügbar,<br />

dass munter drauf los verbraucht wird.<br />

Zur Freude der Energielieferanten natürlich,<br />

denn die interessiert nur eines: Geld. Und<br />

<strong>Highländer</strong> 8<br />

titelthema<br />

das fließt nur, wenn auch der energiereiche<br />

Saft fließt.<br />

Wenn die Älbler aber schon ihren Strom<br />

dauernd und problemlos aus der Dose haben<br />

wollen, dann müssen sie auch ihren<br />

Beitrag dazu leisten, dass wenigstens nicht<br />

zuviel Energiemüll in die Welt geschleudert<br />

wird. Also JA zu Windanlagen, JA zu Sonnenenergie,<br />

JA zu allem, was weniger oder<br />

möglichst keinen Dreck macht? Wir<br />

haben die Sache mal<br />

näher untersucht.<br />

Die Alternativen<br />

Um wenigstens ein bisschen Energie einzusparen<br />

bzw. den so gefürchteten, aber von<br />

uns selbst (mit)produzierten Treibhauseffekt<br />

einzudämmen könnte man:<br />

die Strassenbeleuchtung nachts<br />

komplett abschalten<br />

den Strombedarf für Haushalte nach<br />

einer allgemeinen Formel<br />

beschränken. D.h. bei Überbedarf<br />

schaltet im Haus der Strom<br />

automatisch ab.<br />

Stromfresser wie Klimaanlagen,<br />

Fernseher, Kaffeemaschinen,<br />

Unterhaltungselektronik dürfen nur<br />

noch zeitlich befristet betrieben<br />

werden oder werden ganz verboten<br />

Licht darf nur noch bis 24 Uhr in den<br />

Häusern brennen<br />

alle Stromfresser werden mit einer<br />

Zusatzsteuer belegt.<br />

Sind Sie bereit solche Konsequenzen zu tragen?<br />

Wenn nicht, dann überlegen Sie sich<br />

mal selbst, welche Opfer Sie denn bringen<br />

würden, nur um auf Ihren Stromluxus nicht<br />

verzichten zu müssen! Vielleicht ist <strong>Windkraft</strong><br />

in dem Falle doch eine bessere Lösung?!<br />

Umstrittene Vorrangflächen<br />

<strong>Windkraft</strong> gilt als eine der umweltverträglichsten<br />

Arten der Energiegewinnung. Um die<br />

Nutzung dieser Energieform auszubauen,<br />

hat der Regionalverband Donau/Iller (zuständig<br />

für die Laichinger Alb) Vorrangflächen<br />

ausgewiesen, die für die Ansiedlung weiterer<br />

Anlagen in Frage kämen. Darunter sind auch<br />

Westerheim, Merklingen, Machtolsheim und<br />

Berghülen.<br />

Die nutzbare Fläche in Westerheim hat eine<br />

Größe von 126 Hektar, auf der bis zu 16 Anlagen<br />

errichtet werden dürfen. In<br />

Merklingen kommt eine<br />

Fläche von<br />

32 Hektar in<br />

Frage. Die maximal acht <strong>Windkraft</strong>werke<br />

dürfen dort aber nicht höher als 162<br />

Meter sein, weil es sich um einen Nachtflug-<br />

Korridor handelt. 173 Meter hoch dürften die<br />

möglichen 16 Anlagen bei Machtolsheim<br />

werden, was als alternativer Standort vorgesehen<br />

ist. 105 Hektar Fläche hat der Regionalverband<br />

dort ausgewiesen. In Berghülen<br />

sind 202 Hektar ausgewiesen, die Platz für<br />

30 Anlagen bieten. Wegen des Nachtflug-<br />

Korridors ist die Höhe auf 174 Meter beschränkt.<br />

Die Gemeinden übergangen<br />

Genau diese ausgewiesenen Flächen sind<br />

es nun, die Ärger bereiten. Denn die Albgemeinden<br />

haben sich selbst schon sehr intensiv<br />

mit dem Thema <strong>Windkraft</strong> befasst und<br />

entsprechende Flächen zur Bebauung ausgewiesen.<br />

Das hat der Regionalverband<br />

aber so gut wie nicht berücksichtigt. Klar,<br />

dass die Älbler deshalb stinkig sind. "Bevor<br />

man in unberührte Gebiete baut, sollte man<br />

doch bereits hoch belastete Flächen verwenden,<br />

wie z.B. an der Autobahn!" betont<br />

der Leiter des Gemeindeverwaltungsverbandes<br />

Zimmermann.<br />

Herr Ottersbach vom Regionalverband sieht<br />

die Konfrontation nicht so extrem: "Ich bin<br />

mir sicher, die Wogen werden sich glätten!".<br />

Seiner Meinung nach wird es zu einer vernünftigen<br />

Auswahl und Abgrenzung kommen.<br />

"Die Flächen werden kleiner und moderater,<br />

es muss allen gerecht werden!".<br />

Allerdings dürfe man sich auch nicht dem<br />

Verdacht der Verhinderungsplanung aussetzen.<br />

Insgesamt haben die Albgemeinden laut eigenem<br />

Bekunden nichts oder wenig gegen<br />

<strong>Windkraft</strong>. Solange der Bau landschaftlich<br />

verträglich ist und die Energienutzung Sinn<br />

macht. Mancher <strong>Windkraft</strong>befürworter sieht<br />

das allerdings anders und unterstellt den Älblern<br />

Blockadepolitik.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!