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Zungenspitzer-Festival Die Aula in frischem Glanz - Immanuel-Kant ...

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Schulentwicklung<br />

e<strong>in</strong><br />

blicke 12<br />

E<strong>in</strong> weiterer Unterschied zwischen dem natürlich-zufälligen<br />

und dem von Menschen gesteuerten<br />

Entwicklungsprozess liegt dar<strong>in</strong>, dass<br />

e<strong>in</strong> betroffener Schüler oder Lehrer nicht Jahrmillionen<br />

Zeit haben, aber auch dar<strong>in</strong>, dass wir<br />

me<strong>in</strong>en, wenn wir als Menschen planen,<br />

müsse alles - und das möglichst beim ersten<br />

Zugriff - gel<strong>in</strong>gen. Wir alle aber wissen, dass<br />

dem nicht so ist. Nicht e<strong>in</strong>mal dann, wenn wir<br />

selbst etwas für den Beruf oder als Privatperson<br />

planen.<br />

Schulentwicklung als ständiger Prozess setzt<br />

also nicht nur das geduldige Wissen darum<br />

voraus, dass jede Veränderung, z.B. der<br />

methodischen Fertigkeiten der Schüler, Zeit<br />

und E<strong>in</strong>übung braucht, sondern auch die E<strong>in</strong>sicht,<br />

dass wir, z.B. <strong>in</strong> schwierigen Klassenkonstellationen,<br />

alle<strong>in</strong> weniger ausrichten als<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Eltern und Kollegen.<br />

E<strong>in</strong>e Veränderung von E<strong>in</strong>stellungen ebenso<br />

wie die von Fertigkeiten kostet also wie jede<br />

Zusammenarbeit viel Zeit, verlangt Klärung<br />

der Vorstellungen sowie Absprachen, verlangt,<br />

dass sich alle an Absprachen halten.<br />

Ergänzt wird diese den meisten durchaus sehr<br />

vertraute Situation durch die Tatsache, dass<br />

wir als Lehrer am IKG nicht im b<strong>in</strong>dungsfreien<br />

Raum des je eigenen Klassenraums oder der<br />

Geme<strong>in</strong>de Bad Oeynhausen agieren und<br />

unserem Privatvergnügen des Unterrichtens<br />

nachgehen. Ne<strong>in</strong>, wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> vielerlei<br />

H<strong>in</strong>sicht Beauftragte, die unter den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

der auf anderen Ebenen<br />

getroffenen Abstimmungen - z.B.<br />

denen der Bundesländer über Kernkompetenzen<br />

- zu arbeiten haben. Entwicklung<br />

unter solchen übergeordneten<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen heißt, den Balanceakt<br />

zwischen eben diesen allgeme<strong>in</strong>en,<br />

für alle Schulen gültigen Aufträgen und<br />

den Notwendigkeiten vor Ort, also z.B.<br />

am IKG, zu schaffen. Natürlich ebenso<br />

den Balanceakt zwischen dem Missvergnügen,<br />

bloßer Erfüllungsgehilfe zu se<strong>in</strong>,<br />

und der wünschenswerten Berufszufriedenheit.<br />

Dabei kommen wir als Kollegium e<strong>in</strong>erseits<br />

kaum umh<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Gesetzen und<br />

Erlassen fixierten, für alle Schulen vorgegebenen<br />

Strukturen aufzubauen, also<br />

z.B. auch e<strong>in</strong>en Entwicklungsprozess zu<br />

gestalten. Ob wir dies tun und ob wir dies<br />

gut tun, wird durch die externe Qualitätsanalyse<br />

(QA) von außen beurteilt. Andererseits<br />

arbeiten wir immer auch noch für<br />

uns und unsere ganz konkreten Schüler<br />

des IKG <strong>in</strong> Bad Oeynhausen, wenn wir<br />

aus unserer Betrachtung sowohl unserer persönlichen<br />

Möglichkeiten und Grenzen sowie<br />

denen unserer Schüler und der Möglichkeiten<br />

unseres Schul-Raum-Umfeldes versuchen, die<br />

für uns ersichtlichen M<strong>in</strong>uspunkte zu reflektieren<br />

und zu Pluspunkten zu entwickeln.<br />

Und hier setzt die Chance von Schulentwicklung<br />

an: Wir können versuchen, die schul<strong>in</strong>tern<br />

regelbaren Rahmenbed<strong>in</strong>gungen unserer<br />

Arbeit mitzugestalten, um diese Arbeit für<br />

uns und unsere Schüler befriedigender, weil<br />

erfolgreicher durchzuführen. Das aber setzt<br />

die Bereitschaft voraus, konstruktiv mite<strong>in</strong>ander<br />

<strong>in</strong>s Gespräch e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Da das IKG aber e<strong>in</strong>e sehr große Schule ist,<br />

kann nicht jeder ständig mit allen reden; <strong>in</strong>sofern<br />

macht es S<strong>in</strong>n, auch so etwas wie Schulentwicklung<br />

zu delegieren und zielführend zu<br />

entwickeln, heißt: <strong>in</strong>stitutionalisierte, verlässliche<br />

und möglichst weitgehend vom Kollegium<br />

getragene bzw. legitimierte Strukturen aufzubauen,<br />

über die Ideen aus dem Kollegium zu<br />

Planungen entwickelt werden können, Planungen,<br />

die erprobt, <strong>in</strong> ihrer Wirksamkeit überprüft,<br />

modifiziert und schließlich als Absprache<br />

vere<strong>in</strong>bart werden - mit dem Ziel, die Arbeit für<br />

Lehrer und Schüler zu optimieren.<br />

Uli Schmidt

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