Zungenspitzer-Festival Die Aula in frischem Glanz - Immanuel-Kant ...
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Austausch<br />
Austausch IKG - Collège de l'Aubép<strong>in</strong>e<br />
Es ist September. Wir fahren nach Genf. Wir,<br />
das s<strong>in</strong>d 20 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der<br />
Jahrgangsstufe 9, die das Glück haben, für<br />
diesen Austausch ausgelost worden zu se<strong>in</strong>,<br />
und zwei begleitende Lehrkräfte.<br />
Wir kennen unsere Austauschpartner nur<br />
durch Brief oder Email und s<strong>in</strong>d gespannt auf<br />
unsere Gastfamilien. Etwas beruhigend ist die<br />
Vorstellung, dass man <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Land kommt, <strong>in</strong><br />
dem man nicht nur französisch, sondern auch<br />
deutsch und italienisch spricht. <strong>Die</strong> Chancen,<br />
verstanden zu werden, sollten damit ungleich<br />
höher se<strong>in</strong> als <strong>in</strong> Frankreich. Trotzdem versichert<br />
man sich noch e<strong>in</strong>iger lebenswichtiger<br />
Redewendungen wie: "Wo s<strong>in</strong>d die Toiletten?"<br />
"Ich habe ke<strong>in</strong>en Hunger." "Ich möchte nur<br />
noch schlafen."<br />
Und müde s<strong>in</strong>d wir wirklich, als wir den Bahnhof<br />
von Genf erreichen, ist doch die Zugfahrt<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Abenteuer gewesen: vier Stunden<br />
Verspätung, verpasste Anschlüsse, verfallene<br />
Platzreservierungen.<br />
Nun könnten wir viel über Genf erzählen, aber<br />
das ist schon oft an dieser Stelle getan worden.<br />
Richten wir unser Interesse deshalb auf<br />
D<strong>in</strong>ge, die seltener erwähnt werden: die Reformation<br />
Calv<strong>in</strong>s zum Beispiel. Für e<strong>in</strong>e Begleitperson<br />
wie mich mit katholischem H<strong>in</strong>tergrund<br />
ist das schon fasz<strong>in</strong>ierend, was ich da gehört<br />
habe, zumal unser Fremdenführer das auch<br />
sehr verständlich schilderte. Der Park der<br />
Reformation mit se<strong>in</strong>en Denkmälern ist bee<strong>in</strong>druckend<br />
und es ist für uns aus Deutschland<br />
schon e<strong>in</strong> wenig erstaunlich, wie wenig der<br />
deutsche Reformationsführer Mart<strong>in</strong> Luther <strong>in</strong><br />
diesen Darstellungen und Skulpturen berücksichtigt<br />
wird.<br />
Haben Sie gewusst, dass Genf fast völlig von<br />
Frankreich e<strong>in</strong>geschlossen und nur durch<br />
e<strong>in</strong>en engen Korridor mit der nordöstlichen<br />
Schweiz verbunden ist?<br />
So ist es nicht<br />
selten, dass<br />
e<strong>in</strong>e Gastfamilie<br />
zum Supermarkt<br />
mal kurz<br />
nach Frankreich"rüberfährt",<br />
es ist<br />
wirklich nur e<strong>in</strong><br />
Sprung. Man<br />
kann sogar<br />
direkt an der<br />
Grenze wohnen,<br />
die andere<br />
Seite der großen<br />
Straße ist<br />
schon Frankreich! Will man sich Genf von<br />
oben anschauen, die Berge r<strong>in</strong>gherum bieten<br />
sich dafür an - aber auch sie gehören schon<br />
zu Frankreich.<br />
Erklärlich also, warum <strong>in</strong> Genf die Leute<br />
eigentlich nur französisch sprechen. Nur französisch?<br />
Nicht ganz, denn es ist e<strong>in</strong> Genuss,<br />
unsere Frau May, die uns als Nicht-Französisch-Lehrer<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> die Schweiz begleitet, so perfekt<br />
italienisch mit unserem schweizer Begleiter<br />
Herrn Shalaby parlieren zu hören!<br />
Fazit: liebe Gastfamilien, schöne Stadt, viele<br />
Sprachen - nichts wie h<strong>in</strong>!<br />
U. Walczak<br />
17<br />
e<strong>in</strong><br />
blicke