Schreibwerkstattgeschichten - Sich schreibend ... - Handgeschrieben

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frischem Ingwer und Pfeffer. Die geschnittenen Kohlblätter kommen nun zischend in die Pfanne und werden noch mit etwas Gemüsebouillon abgelöscht. Bald ist das Gericht fertig und kommt dampfend auf den Teller. Wunderbare Gerüche strömen in meine Nase. Die erste Gabel voll wird in den Mund geführt und die knapp gekochten Kohlblätter breiten ihren Geschmack auf der Zunge aus. Langsam zerbeissen und alle Wirkstoffe sich im Munde ausbreiten lassen. Wunderbar! So ist Essen. Werner Meier 25 Schreibwerkstattgeschichten – Sich schreibend selbst neu entdecken
Lebenszeichen Unser Leben ist voller Zeichen. Schon wenn ich hier schreibe, benutze ich Zeichen, die Buchstaben, welche wir in gemeinsamer Absprache benützen. Irgendwer hat mal in den lateinischen und indogermanischen Sprachen bestimmt, dass es beispielsweise ein „G“ gibt, um eben das Wort Geben zu beginnen. Die Griechen haben dazu das „γ“ ausgewählt oder die Russen „Г“. Diese Zeichen sind also schon ziemlich willkürlich und trotzdem verstehen wir sie alle, dank Schulunterricht im Lesen und Schreiben. Aus diesen Zeichen bilden wir Worte, die wiederum Zeichen oder Begriffe für etwas sind. Wenn wir ein vier bestimmte Zeichen zum Wort „Brot“ zusammenstellen, wissen wir im Deutschen was damit gemeint ist. Dies sind Zeichen, denen wir wohl unbewusst folgen. Wir könnten unsere eigenen Zeichen erfinden. So etwas würde aber den totalen Rückzug auf uns selber bedeuten denn niemand würde uns verstehen. Also können wir auch bewusst nicht darauf verzichten, diesen Zeichen zu folgen. Es gibt in unserer Welt noch weitere Zeichen, denen wir folgen müssen, nur haben wir hier eine Wahl. Es gibt die Verkehrszeichen und die Wegzeichen. Wenn ich zu Fuss unterwegs bin, kann mir das Verkehrszeichen „Fahrverbot“ egal sein. Wenn ich nicht zum Bahnhof will, brauche ich mich um das Wegzeichen „Bahnhof“ nicht zu kümmern. Niemand befiehlt mir diesen Zeichen zu folgen. Immer wieder höre ich von den Zeichen der Zeit. Da wird es etwas schwieriger. Was bezeichnen diese Zeichen denn Eine Mode Etwas Unvermeidliches Ich glaube, ich kann die Zeichen der Zeit unbeeindruckt von aussen anschauen und selber entscheiden was sie mir sagen und was ich damit anstellen soll. Wichtig ist, dass ich nicht nur den Zeichen folge, sondern, dass ich auch Zeichen setze. Das heisst nicht sich aufplustern und wichtig nehmen und fordern, dass nun andere meinen Zeichen folgen sollten. Nein, die Zeichen kann ich auch nur mich setzen, es ist dann das Ich, 26 Schreibwerkstattgeschichten – Sich schreibend selbst neu entdecken
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