das diesen Zeichen folgt. Wenn ich mich hier in der Schreibwerkstatt mit einem Eintrag melde oder jemandem anrufe, dann heisst es, „er hat ein Lebenszeichen von sich gegeben.“ Also geben wir im Leben auch Zeichen von uns. Das Leben besteht zu einem wichtigen Teil aus Kommunikation und da benutzen wir jede Menge Zeichen. Da sind mal die bereits erwähnten Buchstaben und Worte. Aber da gibt es noch viel mehr. Gesten, Lächeln, Stirnrunzeln, Achselzucken, Berührungen, Abwendungen, Zuwendungen, Handzeichen, Fusszeichen (unter dem Tisch...), Tonarten in der Sprache, als dies gebrauchen wir zu dem Teil des Lebens, den wir Zusammenleben nennen. Und das ist wohl das wahre Leben, das Miteinander. Der Mensch sei ein soziales Tier, sagen die Weisen und sie haben wohl recht. Aber wohin führt uns das Leben Soll es uns überhaupt führen, sollen nicht eher wir das Leben führen „Wir sind unter der Bedingung geboren, das zu sein was wir wollen“, sagt der italienische Philosoph Pico della Mirandola (schon wieder ein Philosophie-Zitat, ich kann es einfach nicht lassen ;-)). Um das zu sein was wir wollen, dürfen wir das Leben sicher nicht von aussen betrachten und uns irgendwo hin führen lassen, sondern es selber führen. Davor dürfen wir keine Angst haben, wir müssen es nur versuchen und siehe da, es geht. Natürlich gibt es immer wieder äussere Umstände, die uns vom geraden Weg abbringen. Aber keine Bange, der Weg zurück kann gelingen und mit etwas Abstand betrachtet, sieht eine krumme Linie auch ziemlich gerade aus. Das Leben wartet auch nicht irgendwo da draussen auf uns, bis wir es hereinrufen um uns von ihm an ein Ziel führen zu lassen. Wir sind immer mittendrin. Je mehr wir selbst bestimmen umso besser gelingt es uns. Zeichen setzen, nur für mich oder auch für andere, ob die Zeichen nun Buchstaben sind oder mehr und das Leben aktiv führen, sind für mich Wege zum Glück. Es macht das Leben noch lebenswerter. Mein Leben lebt dann. Werner Meier 27 <strong>Schreibwerkstattgeschichten</strong> – <strong>Sich</strong> <strong>schreibend</strong> selbst neu entdecken
Enttäuschung (Kurzversion von Schnecke – Sonnenblume – Zitronenlimonade) Mit Sonnenblumen kann man keine Zitronenlimonade machen, murmelte die Schnecke und zog sich enttäuscht ins Häuschen zurück. Werner Meier 28 <strong>Schreibwerkstattgeschichten</strong> – <strong>Sich</strong> <strong>schreibend</strong> selbst neu entdecken