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Wenn der Aufschwung Probleme macht… „ Krise war gestern. Unternehmen, die offene Stellen haben, merken es schon seit Wochen: Sie haben größte Schwierigkeiten diese Stellen zu besetzen. Eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg bestätigt diesen Trend: „Ein Fünftel der Unternehmen gibt an, offene Stellen nur mit Mühe besetzen zu können, jedes zweite kämpft hier zumindest teilweise mit Problemen.“ Diese Probleme werden sich multiplizieren, sollte – was alle hoffen – der Aufschwung nachhaltig sein. Und sie werden sich potenzieren, wenn bei guter Konjunktur die geburtenschwachen Jahrgänge den Arbeitsmarkt prägen. Schon heute zeichnet sich ab, dass es in absehbarer Zukunft viel zu wenig Hochqualifizierte und viel zu wenig Fachkräfte geben wird. Die Unternehmen haben es zum Teil selbst in der Hand, aus diesen Schwierigkeiten herauszukommen: Sie müssen verstärkt aus- und weiterbilden. Da muss die Wirtschaft selbst handeln sowie investieren – und nicht nur den „Schwarzen Peter“ der Politik zuschieben. Natürlich sollte die auch ihren Beitrag leisten und das Bildungssystem insgesamt so ausrichten, dass es auch schwächere Schüler zu einer qualifizierten Ausbildung schaffen. Die Lösung liegt nicht nur bei der Jugend und ihrer Ausbildung allein, auch bei den Frauen und bei den älteren Mitbürgern. Die Möglichkeiten für junge Frauen, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, sind in Deutschland und speziell in Baden-Württemberg noch immer ausbaufähig. Und für die Bereitschaft, gut qualifizierte Ältere länger zu beschäftigen, gilt das auch. Auch hier kommt es darauf an, kreative, der jeweiligen Lebenssituation angepasste Lösungen zu finden. Und da alles zusammen immer noch nicht ausreichen wird, müssen in einer globalisierten Welt auch Möglichkeiten geschaffen werden, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Hier sind zum Wohle der Gesamtwirtschaft und Gesamtgesellschaft bürokratische Hemmnisse abzubauen und nachvollziehbare Einwanderungsregeln zu schaffen. “ Joachim Umbach Mediendirektor des Medienhauses Schwäbischer Verlag editorial 04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 03
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