M 1 - Gymnasium Damme
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Notizen M 9 Materialien<br />
macht Schule<br />
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Lokomotiven USA und Asien ziehen den Welthandel aus der Krise<br />
Europa bildet Import-Schlusslicht – Deutschland größte Exportnation<br />
Der Welthandel befindet sich auf Erholungskurs. Nach dem Jahresreport der Welthandelsorganisation<br />
(WTO), der gestern in Genf vorgestellt worden ist, könnte der Handel mit<br />
Gütern und Dienstleistungen im Jahr 2004 um bis zu 7,5% zulegen. Grund dafür ist die<br />
überdurchschnittliche Konjunkturentwicklung in Asien und in den USA. Die OECD war<br />
in ihrem Economic Outlook zur Jahreswende allerdings noch optimistischer und prognostizierte<br />
ein Plus von 7,8%. Für 2005 geht sie sogar von 9,1% aus.<br />
Bis ins Jahr 2005 mag die WTO gar nicht schauen, nachdem die Schätzungen für das vergangene<br />
Jahr von der Realität schnell überholt worden waren. Einen Zuwachs von 3%<br />
hatten die Handelsexperten in Genf ursprünglich für 2003 errechnet, 4,5% sind es trotz<br />
Lungenseuche Sars, Irak-Krieg und weltweiter Wirtschaftsschwäche tatsächlich geworden.<br />
Damit hat sich der Welthandel aus seinem Tief befreit, in das er 2001 mit einem<br />
Rückgang um 1% gerutscht war.Allerdings hat der Handel auch im vergangenen Jahr<br />
noch nicht ganz zu alter Stärke zu-rückgefunden, denn das Jahresmittel seit 1995 liegt<br />
knapp unter der 6-Prozent-Marke. Doch seitdem die Lokomotiven der Weltwirtschaft wieder<br />
unter Dampf stehen, fließt auch der Güterverkehr schneller. „Eindeutig haben die<br />
verbesserten Konjunkturentwicklungen in den USA und in Asien dem Welthandel einen<br />
wichtigen Schub gegeben“, sagte Supachai Panitchpakdi, Generaldirektor der WTO.<br />
Gleichwohl bleibt der WTO-Chef vorsichtig. Den Ausblick für 2004 stellt er unter drei<br />
Risiko-Vorbehalte: die Ausweitung des US-Leistungsbilanzdefizits, die Erholung in Europa<br />
und die Entwicklung der Ölpreise. Für die Weltwirtschaft insgesamt stellt die WTO eine<br />
durchschnittliche Prognose: Das globale Bruttoinlandsprodukt soll um 3,7% zulegen.<br />
Ebenso wie die OECD geht die WTO davon aus, dass bestehende Handelsbarrieren abgebaut<br />
werden müssen, um das Potenzial des Welthandels voll auszuschöpfen. [...] Im<br />
zurückliegenden Jahr gingen die wichtigsten Impulse von Asien und den Ländern Mittelund<br />
Osteuropas aus. Der reale Warenhandel, also bereinigt um Preisveränderungen, stieg<br />
in beiden Regionen um 10 bis 12% – mehr als das Doppelte des globalen Warenhandels.<br />
Dazu beigetragen hat allen voran die Volksrepublik China, deren Importe im Jahr 2003<br />
um 40% stiegen, während die Exporte um 35% zulegten.Auch die USA importierten weit<br />
mehr als der Weltdurchschnitt. Das krasse Gegenteil drücken die Zahlen über Europa und<br />
Lateinamerika aus. Ihr Importzuwachs erreichte nicht einmal 2%, beide Regionen bilden<br />
die Schlusslichter im Welthandel. Deutschland kann sich allerdings als Trost erstmals mit<br />
dem Titel des Exportweltmeisters vor den USA und Japan schmücken.<br />
Quelle: Rabe, C., Handelsblatt, Nr. 068, 06.04.04, 8