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M 1 - Gymnasium Damme

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Die klassische Außenhandelstheorie<br />

Der internationale Handel ist bestimmt durch natürliche und kostenbedingte Gründe. Ein<br />

natürlicher Grund für internationalen Handel besteht dann für ein Land, wenn ein<br />

bestimmtes Gut im eigenen Land nicht existent ist oder durch das Fehlen eines oder<br />

mehrerer Produktionsfaktoren nicht produziert werden kann. Dabei spielt die Verteilung<br />

der Rohstoffe bzw. Energieträger auf der Welt eine entscheidende Rolle. Deutschland verfügt<br />

beispielsweise über keine Goldminen und auch Kiwis reifen unter den hiesigen klimatischen<br />

Bedingungen schlecht. Doch auch wenn bestimmte Güter im Land vorhanden<br />

sind, gibt es Motive, die für den Import sprechen, so machen beispielsweise Kosten- und<br />

Preisvorteile ausländischer Anbieter diese Güter attraktiv. Das Traumauto kann man in<br />

Dänemark eventuell viel günstiger erwerben als in Deutschland. Umgekehrt können<br />

Kostenvorteile im Inland Anreize für die ausländische Nachfrage darstellen. Kostenbedingte<br />

Gründe für internationalen Handel beziehen sich häufig auf günstigere Rohstoffpreise<br />

sowie billigere Halb- und Fertigprodukte.<br />

Zwei wesentliche Motive für internationalen Handel sollen in einem kurzen Überblick<br />

angerissen werden:<br />

Aus unterschiedlichen Gründen können Güter in einem Land nicht hergestellt werden:<br />

Notwendige Produktionsfaktoren, d.h. Natur,Arbeit,Wissen und Kapital fehlen, verfügbare<br />

Produktionsfaktoren werden ineffizient eingesetzt oder die Produktion bestimmter<br />

Güter im Inland wird durch äußere Einflüsse verhindert.<br />

Natürlich stellt jedes Land Überlegungen an, wie der Gütermangel behoben werden<br />

kann. Zu aller erst besteht die Möglichkeit, auf ein nicht verfügbares, aber entbehrliches<br />

Gut einfach zu verzichten. Ist das Gut nur zeitweilig nicht verfügbar, können auch Einsparungen<br />

weiterhelfen. Denkbar ist ebenso eine Ersetzung des Gutes durch ein anderes<br />

Produkt, indem dieses z.B. synthetisch hergestellt wird.Am naheliegendsten ist es<br />

jedoch, das benötigte Gut zu importieren. Bei fehlerhaften bzw. gestörten Einsatz von<br />

Produktionsfaktoren bedarf es vor allem politischer Ansätze, um Planungsdefizite zukünftig<br />

zu vermeiden.Wirtschaft vollzieht sich jedoch in Kreisläufen, und um eine ausgeglichene<br />

Handelsbilanz sicherzustellen, müssen im Gegenzug inländische Güter exportiert.<br />

Nicht nur der Mangel an Produktionsfaktoren, auch eine Überversorgung mit Rohstoffen,<br />

Halb- oder Fertigerzeugnissen stellt einen Grund für internationalen Handel dar. Ein<br />

Überangebot an Gütern in einem Land führt zu Überlegungen, wie man Überschüsse<br />

absetzen kann („vent-for-surplus“-Theorie = Ventil für Überschüsse).Als prominentes Beispiel<br />

seien die gigantischen Agrarüberschüsse der Europäischen Union z.B. an Getreide,<br />

Rindfleisch und Butter erwähnt, die, sofern sie nicht vernichtet werden, zu subventionierten<br />

Dumpingpreisen exportiert werden. Ein Überangebot an bestimmten Gütern entsteht<br />

in vielen Fällen durch bewusste Spezialisierung. Unternehmen produzieren über die<br />

Nachfrage im eigenen Land hinaus und benötigen den Weltmarkt als Ventil für ihre Überschussproduktion.Auf<br />

diese Weise können Kapazitäten ausgelastet und die Möglichkeiten<br />

der Kostendegression ausgenutzt werden. Problematisch für ein Land ist die Abhängigkeit<br />

von den Erlösen aus einigen wenigen Exportgütern. Dies kann ein Land zwingen, seine<br />

Exportgüter weit unter ihrem Wert zu ungünstigen Preisen auf dem Weltmarkt zu verkaufen,<br />

damit überhaupt Erlöse zurückfließen, Devisen eingenommen und dafür wiederum<br />

wichtige Güter eingeführt werden können.<br />

Kosten- und Preisvorteile stellen einen weiteren Grund für den internationalen Handel<br />

dar: Bestimmte Produkte können im Ausland günstiger produziert werden als in Deutschland,<br />

umgekehrt bieten Kostenvorteile in Deutschland bei anderen Produkten einen<br />

Anreiz für die ausländische Nachfrage. Kostenunterschiede ergeben sich hinsichtlich der<br />

Quantität und der Qualität der verfügbaren Produktionsfaktoren:<br />

Notizen<br />

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