09.11.2012 Aufrufe

M 1 - Gymnasium Damme

M 1 - Gymnasium Damme

M 1 - Gymnasium Damme

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Materialien M 1<br />

130<br />

135<br />

140<br />

145<br />

150<br />

155<br />

160<br />

165<br />

„Ein Rechtsanwalt ist zugleich der beste Anwalt und der beste Schreibmaschinen-Schreiber<br />

seiner Stadt.Wird er sich nicht trotzdem auf seine Anwaltspraxis spezialisieren und<br />

das Maschine schreiben seiner Sekretärin überlassen? Er kann es sich nicht leisten, wertvolle<br />

Zeit, in der er als Anwalt tätig sein könnte, zu verlieren, um seine Schreibmaschinenarbeiten<br />

zu erledigen. Denn aus der Ausführung seiner Anwaltstätigkeit erzielt er einen<br />

erheblichen komparativen Vorteil, wohingegen er aus seinem Schreibmaschine schreiben<br />

zwar einen absoluten, aber keinen komparativen Nutzen zieht. Oder betrachten wir es<br />

mit den Augen der Sekretärin. Sie ist ihrem Chef in beiden Tätigkeiten unterlegen. Doch<br />

ist ihr Nachteil im Schreibmaschine schreiben relativ am geringsten. So gesehen, verfügt<br />

sie beim Maschine schreiben über einen komparativen Vorteil.“ (Quelle: Samuelson, P.A./<br />

Nordhaus,W. D. (1998):Volkswirtschaftslehre, 15.A.,Wien Ueberreuther, 778)<br />

Das Ricardo-Theorem erfasst die Komplexität des internationalen Handels nicht vollständig,<br />

dennoch ist seine grundsätzliche Bedeutung nicht zu unterschätzen.<br />

Weiterentwicklungen und ergänzende Erklärungsansätze<br />

(1) Faktor-Proportionen-Theorem (Heckscher/Ohlin)<br />

Während das Ricardo-Theorem auf die Produktivitätsunterschiede, genauer auf der unterschiedlichen<br />

Arbeitsproduktivität basiert, haben die Schweden Heckscher und Ohlin untersucht,<br />

welchen Einfluss die Faktorausstattung eines Landes im Hinblick auf die komparativen<br />

Kostenvorteile hat: Je reichlicher ein Land mit einem bestimmten Faktor ausgestattet<br />

ist, desto relativ günstiger werden die Preise des Faktors sein. Es geht also nicht darum, welche<br />

Länder absolut gesehen über mehr Kapital oder mehr Arbeiter verfügen.Vielmehr<br />

kommt es auf das Verhältnis an, in dem diese Faktoren in den Ländern vorhanden sind.<br />

Nach dem Heckscher-Ohlin-Theorem wird ein Land beispielsweise das kapitalintensivere<br />

Produkt exportieren, wenn Kapital relativ reichlich vorhanden ist, dagegen das arbeitsintensivste<br />

Produkt bei relativ reichlich vorhandenen Arbeitskräften.. Die Faktorproportionen-<br />

Theorie beschäftigt sich mit den Proportionen, in denen unterschiedliche Produktionsfaktoren<br />

in verschiedenen Ländern verfügbar sind und in der Produktion eingesetzt werden.<br />

Alle bisherigen Ansätzen weisen als Gemeinsamkeit eine volkswirtschaftliche Perspektive<br />

auf.Wir wissen aber: Nicht Länder, sondern Unternehmen treiben Handel. In den Abschnitten<br />

(2) und (3) werden zwei Ansätze der Betriebswirtschaftslehre vorgestellt, die die Vorteile<br />

der internationalen Arbeitsteilung aus der Sicht von Unternehmen hervorheben.<br />

(2) Produktlebenszyklustheorie (Vernon/Hirsch)<br />

Wie ändern sich komparative Vorteile im Laufe der Zeit? Wie kann ein Land seine komparativen<br />

Vorteile beeinflussen und gestalten? Die Produktlebenszyklustheorie ist eine Weiterentwicklung<br />

des Faktorproportionen-Theorems und geht auf die Amerikaner Vernon und Hirsch<br />

zurück. Diese Theorie geht davon aus, dass ein neues Produkt drei Lebensphasen durchläuft:<br />

Notizen<br />

Abb.: Produktlebenszyklus 50 51<br />

+

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!