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Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Linkspartei.PDS 2006 – 2011 Seite 72<br />

cken<strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>oüberwachung. Sie gaukelt Sicherheit nur vor und führt zu Verdrängungseffekten.<br />

Die Koalitionsparteien sind sich einig, dass eine Vi<strong>de</strong>oüberwachung öffentlicher Straßen<br />

und Plätze zur Kriminalitätsbekämpfung nicht eingeführt wird.<br />

Die Koalitionsparteien haben schon in <strong>de</strong>r letzten Legislaturperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Einsatz von Vi<strong>de</strong>otechnik<br />

an ausgewählten gefähr<strong>de</strong>ten Objekten geregelt. Die Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Terrorismus<br />

haben gezeigt, dass zu <strong>de</strong>n gefähr<strong>de</strong>ten Objekten insbeson<strong>de</strong>re Bahnanlagen zählen.<br />

Zur Abwehr dieser Gefahr darf die Polizei in öffentlich zugänglichen Räumen <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Personennahverkehrs Vi<strong>de</strong>oaufzeichnungen herstellen o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren angefertigte Vi<strong>de</strong>oaufzeichnungen<br />

verarbeiten. Dazu wird ein Sicherheitskonzept erstellt, <strong>de</strong>ssen Bestandteil<br />

auch die Löschung <strong>de</strong>r Aufzeichnung nach 24 Stun<strong>de</strong>n ist.<br />

Von <strong>de</strong>r zwangsweisen Verabreichung von Brechmittel wer<strong>de</strong>n wir absehen, sofern <strong>de</strong>r Einsatz<br />

<strong>de</strong>s Brechmittels nicht zur Lebensrettung unabdingbar ist. Die Vorschriften zur Rasterfahndung<br />

wer<strong>de</strong>n wir entsprechend <strong>de</strong>r Rechtsprechung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts<br />

einschränken. Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n die Befugnis <strong>de</strong>r Polizei, suizidgefähr<strong>de</strong>te o<strong>de</strong>r<br />

vermisste Personen über die Ermittlung <strong>de</strong>r Standortdaten eines Mobilfunktelefons orten zu<br />

können, auf eine gesetzliche Grundlage stellen.<br />

<strong>Berlin</strong>er Verfassungsschutz<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s <strong>Berlin</strong>er Verfassungsschutzes ist die Aufklärung <strong>de</strong>r Öffentlichkeit und <strong>de</strong>r politischen<br />

Entscheidungsträger über extremistische Bestrebungen in <strong>Berlin</strong>. Er wird als „Frühwarnsystem“<br />

tätig, wenn im Einzelfall tatsächliche Anhaltspunkte für <strong>de</strong>n Verdacht <strong>de</strong>rartiger<br />

Bestrebungen vorliegen. Im Sinne <strong>de</strong>r Transparenz <strong>de</strong>s Verfassungsschutzes ist eine Unterrichtung<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit über alle <strong>de</strong>rartigen Tätigkeiten <strong>de</strong>s Verfassungsschutzes erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Bei <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Verfassungsschutzes wird ausgeschlossen, dass über Gruppierungen,<br />

die nicht Beobachtungsobjekte sind, in einem Umfang Informationen gesammelt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m einer Beobachtung gleichkommt.<br />

Die bisher bestehen<strong>de</strong> Möglichkeit <strong>de</strong>r akustischen Wohnraumüberwachung durch <strong>de</strong>n Verfassungsschutz<br />

wird abgeschafft. Die Koalitionsparteien ziehen damit die Konsequenzen aus<br />

<strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichtes zur akustischen Wohnraumüberwachung.<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n im Hinblick auf jüngste Diskussionen im Verfassungsschutzausschuss<br />

zu Fragen <strong>de</strong>r Akteneinsicht prüfen, ob zur besseren Transparenz <strong>de</strong>r Tätigkeit<br />

<strong>de</strong>s Verfassungsschutzes die Möglichkeit <strong>de</strong>r Bestellung einer Vertrauensperson genutzt<br />

wird.<br />

Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Das <strong>Berlin</strong>er Informationsfreiheitsgesetz hat sich bewährt. Der grundsätzlich freie Zugang<br />

<strong>de</strong>r Bürgerinnen und Bürger zu <strong>de</strong>n Akten und Daten staatlicher Stellen wird als ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Korruptionsbekämpfung gesehen. Wir wollen <strong>de</strong>n Zugang zu <strong>de</strong>n staatlichen<br />

Informationen weiter erleichtern, in<strong>de</strong>m wir die dabei erhobenen Gebühren auf ein angemessenes<br />

Maß senken.<br />

Bei Großveranstaltungen wie <strong>de</strong>r Fanmeile bei <strong>de</strong>r Fußball-Weltmeisterschaft hat sich <strong>de</strong>r<br />

Einsatz von Vi<strong>de</strong>otechnik durch <strong>de</strong>n Veranstalter bewährt. Die Koalition möchte <strong>de</strong>shalb gesetzlich<br />

regeln, dass bei großen öffentlichen Veranstaltungen, die im Rahmen einer vom<br />

übrigen Straßenland <strong>de</strong>utlich abgegrenzten Son<strong>de</strong>rnutzung durchgeführt wer<strong>de</strong>n, zur ordnungsgemäßen<br />

Durchführung <strong>de</strong>r Veranstaltung wie bisher Bild- und Tonaufnahmen, ohne<br />

Aufzeichnungen, durch <strong>de</strong>n Veranstalter gefertigt wer<strong>de</strong>n und sowohl für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r<br />

Ordnungskräfte <strong>de</strong>s Veranstalters wie auch ergänzend für <strong>de</strong>n Einsatz von Rettungsdienstund<br />

Polizeikräften genutzt wer<strong>de</strong>n können.

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