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Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Linkspartei.PDS 2006 – 2011 Seite 76<br />

barkeit <strong>de</strong>r Rückkehr ins Heimatland <strong>de</strong>r bisher gefor<strong>de</strong>rten Unmöglichkeit gleichgestellt<br />

wird.<br />

Die in <strong>Berlin</strong> gelten<strong>de</strong>n Regelungen zur Fortsetzung und zum Abschluss einer Schul- o<strong>de</strong>r<br />

Berufsausbildung wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Erweiterung geprüft, wobei Kriterien für eine<br />

großzügigere Entscheidung die Dauer <strong>de</strong>s jeweiligen Aufenthaltes in Deutschland, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

schulischen Leistungen seinen Nie<strong>de</strong>rschlag fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Grad <strong>de</strong>r Integration und eine weitgehen<strong>de</strong><br />

Unabhängigkeit von Sozialleistungen sein sollten. Ebenso soll geprüft wer<strong>de</strong>n, ob<br />

Schulabsolventen mit gutem Abschluss die Aufnahme einer Berufsausbildung o<strong>de</strong>r eines<br />

Studiums ermöglicht wer<strong>de</strong>n kann, auch wenn für eine Übergangszeit die selbstständige<br />

Sicherung <strong>de</strong>s Lebensunterhaltes nicht gewährleistet, für die Zukunft aber zu erwarten ist.<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich weiterhin dafür einsetzen, die Situation zwangsverheirateter<br />

Frauen zu verbessern. Das heißt, dass das Bleiberecht sowie das Rückkehrrecht großzügiger<br />

zu handhaben sind. Opfer von Zwangsverheiratungen und Menschenhan<strong>de</strong>l brauchen<br />

eine Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben. Die aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen<br />

sind dabei zugunsten <strong>de</strong>r Opfer auszulegen. Diesbezügliche Verschärfungen <strong>de</strong>s<br />

Zuwan<strong>de</strong>rungs- und Aufenthaltsrechtes wird <strong>Berlin</strong> auf Bun<strong>de</strong>sebene ablehnen. Wir setzen<br />

uns mit Nachdruck dafür ein, massiv die Schleuserszene, die Frauen zum Zwecke <strong>de</strong>r<br />

Zwangsprostitution nach Deutschland bringt, zu verfolgen.<br />

Flüchtlinge<br />

Wir wollen die humanitären Min<strong>de</strong>ststandards für aufenthaltsrechtlich statuslose Menschen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>ren ausreichen<strong>de</strong> medizinische Versorgung, sichern und verbessern. Die<br />

aktuellen Weisungslagen für traumatisierte Bürgerkriegsflüchtlinge aus <strong>de</strong>m ehemaligen Jugoslawien<br />

und für palästinensische Flüchtlinge aus <strong>de</strong>m Libanon haben tausen<strong>de</strong>n Menschen<br />

Sicherheit gewährt. Bei <strong>de</strong>r Verlängerung <strong>de</strong>s Aufenthaltsstatus dieser Flüchtlinge soll<br />

wie bisher bei Verlängerung nach § 26 Abs. 2 Aufenthaltsgesetz ein großzügiger Maßstab<br />

angelegt wer<strong>de</strong>n, weil eine Rückkehr nach einmal eingetretener Aufenthaltsverfestigung und<br />

angesichts <strong>de</strong>r langen Aufenthaltsdauer <strong>de</strong>r Betroffenen in <strong>de</strong>r Regel eine außergewöhnliche<br />

Härte darstellt.<br />

Die Koalitionsparteien prüfen eine Bun<strong>de</strong>sratsinitiative mit <strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn die Befugnis<br />

zu einer Modifizierung <strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nzpflicht für Flüchtlinge einzuräumen. Die Koalitionsparteien<br />

wer<strong>de</strong>n sich dafür einsetzen, gemeinsam mit <strong>de</strong>m Land Bran<strong>de</strong>nburg die Regelung <strong>de</strong>s<br />

§ 58 Asylverfahrensgesetz großzügig zu handhaben. Das Land <strong>Berlin</strong> wird sich gegen alle<br />

Bestrebungen zur Verschärfung <strong>de</strong>s Asylbewerberleistungsgesetzes wen<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Berlin</strong> wird sich dafür einsetzen, dass die Bun<strong>de</strong>sebene ihre Vorbehalte gegen die UN-<br />

Kin<strong>de</strong>rrechtskonvention aufgibt.<br />

19. Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung soll die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung durchgängig zu<br />

einer nutzerorientierten Dienstleistungsverwaltung entwickelt wer<strong>de</strong>n. Alle Verwaltungsleistungen<br />

wer<strong>de</strong>n einer Aufgaben- und Vollzugskritik unterzogen. Gesetze und Rechtsverordnungen<br />

sollen fortlaufend auf ihre Erfor<strong>de</strong>rlichkeit überprüft wer<strong>de</strong>n. Die Beratung von Gesetzentwürfen<br />

erfolgt anhand eines Prüfkatalogs, <strong>de</strong>r in die Gemeinsame Geschäftsordnung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Berlin</strong> einzuarbeiten ist.

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