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DER ROTE FADEN - Anette Kramme

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Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

<strong>DER</strong> <strong>ROTE</strong> <strong>FADEN</strong><br />

Informationen der Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Bayreuth <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdB<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

MdB Marianne Schieder,<br />

Jürgen Masel,<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

der SPD Bindlach, und<br />

Mitglieder der Bindlacher<br />

SPD beim Besuch<br />

des Biobauernhofs<br />

der Familie Böhner<br />

bei Bindlach<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

Unterbezirksvorsitzende<br />

Bahnhofstr. 1<br />

95444 Bayreuth<br />

Telefon: 0921 / 870 1111<br />

Fax: 0921 / 870 1254<br />

E-Mail:<br />

anette.kramme@wk.bundestag.de<br />

Redaktionsschluss der nächsten<br />

Ausgabe: 23.10.2006<br />

Bezug: Abonnement kostenlos (per E-<br />

Mail oder per Post)<br />

Bestellung<br />

unter Tel.: 0921 / 870 1111<br />

oder<br />

anette.kramme@wk.bundestag.de<br />

Gerne veröffentlichen wir Berichte der<br />

Ortsvereine, Arbeitsgruppen etc. über<br />

ihre Aktivitäten, z.B. Ergebnisse von<br />

Vorstandswahlen, erfolgreiche Aktionen<br />

oder Veranstaltungen.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

SPD VOR ORT – SPD VOR ORT – SPD VOR ORT<br />

Kurznachrichten<br />

Blick nach Forchheim und Bamberg<br />

Terminhinweis<br />

Veranstaltungen im Blickpunkt<br />

Wir gratulieren<br />

Nachruf<br />

Kurz vorgestellt: Uwe Jackwerth<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema<br />

Gesetzliche Mindestlöhne<br />

Pendlerpauschale<br />

Politische Bildungsarbeit<br />

Föderalismusreform<br />

Schaffung von Ausbildungsplätzen<br />

Gleichstellungsgesetz<br />

Vermischtes<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht...<br />

Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs Altenplos<br />

Einweihung des neuen Kreisverkehrs am Bindlacher Berg<br />

Diskussionsabend der Leuschner-Stiftung<br />

Landkreis Kulmbach<br />

Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken<br />

Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees<br />

Biobauernhöfe in Bindlach und Neunkirchen am Brand<br />

Gemeinde Gundelsheim<br />

Gregori-Fest in Pegnitz<br />

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Der Rote Faden 1


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

nachdem nun pünktlich zum bayerischen Sommerferienstart das herbstliche Wetter im Freistaat Einzug gehalten hat,<br />

hoffe ich, dass Ihr an den verregneten Augusttagen vielleicht etwas Zeit findet, um in den vorliegenden frisch gedruckten<br />

Seiten des „Roten Faden“ zu schmökern.<br />

Der vergangene Juli war ja ein nahezu perfekter Sommermonat. Passend dazu habe ich mit meiner Kollegin Marianne<br />

Schieder aus der SPD-Bundestagsfraktion einen Ausflug aufs Land gemacht. Zusammen mit Schieder, die aus der<br />

Oberpfalz kommt, habe ich in Neukirchen am Brand und in Bindlach je einen Biobauernhof besucht. Es war für uns<br />

beide sehr eindrucksvoll zu sehen, was hier geleistet wird. Auch die Abendveranstaltung zum Thema "Gentechnik", für<br />

die ich meine Kollegin als Referentin gewinnen konnte, wurde gut angenommen. Kein Wunder , da wir ja alle von dieser<br />

Thematik betroffen sind!<br />

Wer die Berichte über die Eröffnung der Festspiele in den Medien verfolgt hat, hat vielleicht bemerkt, dass Ulla Schmidt,<br />

die im letzten Jahr die Bayreuther Genossen besucht hatte, mit Pfiffen aus dem Publikum bedacht wurde. Unsere Gesundheitsministerin<br />

hat es im Moment nicht leicht: Sie muss eine Gesundheitsreform verteidigen, die, wäre es nach ihr<br />

gegangen, anders ausgesehen hätte. Aber Koalitionen - und große Koalitionen ganz besonders - zwingen zu Kompromissen.<br />

Die Pfiffe am Grünen Hügel waren kein Zeichen der Bayreuther Höflichkeit und sie galten einer Politikerin, die<br />

sich aus ganzen Kräften müht, das Gesundheitswesen wieder stabil und gerechter zu gestalten. Schade, dass Ulla in<br />

Bayreuth die Suppe auslöffeln musste, die ihr vor allem die Union eingebrockt hat!<br />

Für die verbleibenden Wochen der Sommerzeit wünsche ich Euch jedenfalls wieder besseres Wetter und etwas Ruhe<br />

zur Entspannung, damit wir im Herbst dann wieder mit vereinten Kräften anpacken können.<br />

Mit solidarischen Grüßen<br />

Eure <strong>Anette</strong><br />

SPD vor ORT – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor<br />

K U R Z N A C H R I C H T E N<br />

AG 60 plus Bayreuth-Land<br />

Zu Gast in Waischenfeld<br />

Rund 30 interessierte Bürger konnte Vorsitzender Karl Hummel<br />

begrüßen. Nach dem Rückblick auf das Monatstreffen im<br />

Juni gab Hummel folgende Termine bekannt: Kreisversammlung<br />

der AG 60 plus mit Neuwahlen am 5. September in Pegnitz,<br />

Oberfrankentreffen der SPD 60 plus am 22. September<br />

in Marktleuthen und 10. - 11. Oktober Informationsfahrt nach<br />

Berlin. Als bundespolitisches Thema wurde das Thema Rentensteuer<br />

diskutiert. Hummel erläuterte den Generationenvertrag.<br />

Durch das neue Alterseinkünftegesetz würden Beamtenpensionen<br />

und Renten künftig steuerlich gleichbehandelt.<br />

Bürgermeister Pirkelmann erläuterte, das in den vergangenen<br />

Jahren sehr viel zur Verbesserung der Infrastruktur und damit<br />

auch Senioren getan worden sei. Beispielhaft sei der Turnhallenneubau.<br />

Mit der Tatsache, dass man mit SenVita einen<br />

privaten Träger gefunden hat, der das Seniorenhaus St. Anna<br />

mit Kurz- und Langzeitpflege sowie neun Wohneinheiten für<br />

Betreutes Wohnen errichtet, ist man in der Stadt und im<br />

Stadtrat sehr zufrieden. Das Heim sei eine Investition in die<br />

Zukunft, die auch der demographischen Entwicklung Rechnung<br />

trage, so Pirkelmann.<br />

NN B1a 04.08.2006, S.12<br />

OV Pegnitz<br />

Familienpolitische Sprecherin zu Gast<br />

Dr. Simone Strohmayr, Sprecherin der SPD-<br />

Landtagsfraktion für Sozial- und Familienpolitik,<br />

diskutierte in Pegnitz auf Einladung von Bürgermeisterkandidat<br />

Uwe Raab mit Vertretern von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Kirchen über „Kinder<br />

und Familie heute und morgen“. Strohmayr<br />

hatte sich bei einem Besuch des Don-Bosco-<br />

Kindergartens, des Brigittenheim und der Regens-<br />

Wagner-Stiftung einen Eindruck der Betreuungssituation<br />

verschafft. In der Diskussion wurde mit Blick<br />

auf das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz<br />

heftig diskutiert. Die Kinderzahlen gingen zurück,<br />

aber man hätte aus dieser Situation eine Möglichkeit<br />

zur intensiveren Förderung gewinnen können,<br />

anstatt nun gruppenbezogen zu bezuschussen,<br />

so Strohmayr. Natürlich gäbe es auch positive<br />

Seiten, wie etwa die Förderung von Hort und Kinderkrippe.<br />

Lösungsansätze seien neben einem<br />

Appell an mehr Toleranz, attraktive Angebote der<br />

Stadt, die Familien mit Kindern bedarfsgerecht unterstützen,<br />

so Raab. Er plädierte für flexible Betreuungsformen<br />

und ein Bündnis für Familien.<br />

NK / Pegnitz 22./ 23.07.2006, S.58 (gies)<br />

Der Rote Faden 2


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

OV Mistelbach:<br />

Auch SPD für Jugendvertretung<br />

Zu Beginn der Halbjahresversammlung<br />

des SPD-Ortsvereins Mistelbach widmete<br />

sich SPD-Ortsvorsitzender Matthias<br />

Mann den aktuellen Reformbemühungen.<br />

Groß auf ihre Fahnen<br />

geschrieben habe sich die große Koalition<br />

die Föderalismusreform, deren<br />

erste Stufe nunmehr verabschiedet<br />

wurde. Für die Bürger, so Mann, könnte<br />

dies den Vorteil haben, dass parteipolitisch<br />

motivierten Blockaden nunmehr<br />

ein Riegel vorgeschoben wurde.<br />

So manches Zugeständnis der SPD<br />

gegenüber ihrem Regierungspartner<br />

CDU/CSU, ausführlich dargelegt von<br />

Bundestagsabgeordneter <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>, fand nicht die unbedingte<br />

Zustimmung in der gut besuchten<br />

Versammlung.<br />

Zur Diskussion stand auch das Thema<br />

Jugendgemeinderat. Dieser Einrichtung<br />

wird er, so der Ortsvorsitzende,<br />

grundsätzlich nicht negativ gegenüberstehen.<br />

Nach Oliver Baumann sollte<br />

mit Blick auf die Initiative durch die<br />

Freien Wähler der Jugendgemeinderat<br />

vollkommen parteineutral sein. Scharf<br />

verwahrte sich Baumann allerdings<br />

gegen die Behauptung der FWG, der<br />

Jugendbeauftragte, Zweiter Bürgermeister<br />

Harald Licha (SPD), habe<br />

geschlafen. Auch Baumann begrüßte<br />

die Schaffung eines Jugendparlaments.<br />

Verwundert zeigte sich Licha<br />

über die Tatsache, dass nie jemand<br />

auf ihn zugekommen sei. Die Installation<br />

eines Jugendgemeinderates könne<br />

nur im Gemeinderat erfolgen. Über<br />

Einzelheiten der seit zehn Jahren<br />

bestehenden Forderung für einen<br />

Jugendraum informierte Bürgermeister<br />

Bernhard Rümpelein. Mehrere Varianten<br />

wurden probiert und fallen gelassen.<br />

Er bezeichnete es als äußerst<br />

schwierig, geeignete Räume zu finden.<br />

(NK vom 29./30.07.2006, S.29)<br />

OV Gefrees<br />

Hadern mit der Förderkulisse<br />

Der Gefreeser Ortsverein blickt nach einem Jahr mit neuer Vorstandschaft<br />

auf eine erfolgreiche Parteiarbeit zurück. Wie Vorsitzender Harald<br />

Schlegel auf der diesjährigen Jahresversammlung ausführte, konnte im<br />

Ortsverein viel erreicht werden. Die Gefreeser SPD braucht sich beileibe<br />

nicht zu verstecken „und kann stolz auf das sein, was wir miteinander für<br />

unsere Stadt erreicht haben“. Stadträte und Bürgermeister müssen sich<br />

als verlässliche Partner für die Bürgerinnen und Bürger auch über Parteigrenzen<br />

hinaus darstellen und zeigen, dass gemeinsam um die besten<br />

Lösungen gerungen wird. Und gerade dies habe die SPD in den letzten<br />

vier Jahren praktiziert. Als Beleg führte er über 20 Stadtratsentscheidungen<br />

der letzten Jahre an und erläuterte besonders einige Beschlüsse des<br />

letzten Jahres wie Umbau / Neubau der Kläranlage, die Nachmittagsbetreuung<br />

in der Hauptschule und den Aus- / Umbau des städtischen<br />

Kindergartens.<br />

Ebenso wenig Verständnis zeigte der SPD-Vorsitzende für die Sparpolitik<br />

der Landesregierung. Durch die restriktive Sparpolitik der Landesregierung<br />

und des Landkreises - alle CSU-regiert - werde das verfassungsrechtlich<br />

garantierte Recht der Kommunen auf Selbstverwaltung immer<br />

weiter ausgehöhlt. Trotz zusätzlicher Aufgaben - wie das Kindergartengesetz<br />

- werde die Finanzkraft der Gemeinden durch zusätzliche Abgaben<br />

und Umlagen immer weiter geschwächt. „Dies muss geändert werden<br />

und da sind auch die CSU-Politiker gefordert“, unterstrich der SPD-<br />

Vorsitzende. Genauso wie bei der Förderpolitik der Freistaates. Es ist ein<br />

Unding, führte er aus, dass der Landkreis Bayreuth und hier insbesondere<br />

Gefrees - trotz heftigen Einspruchs der Stadt bei Wirtschaftsminister<br />

Huber - in den Förderbereich der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur“ nicht einbezogen wird. Momentan<br />

bleibt es dabei, dass zum Beispiel in Marktschorgast, Münchberg<br />

oder Wunsiedel ansiedlungswillige Betriebe Fördergelder in Höhe von 25<br />

bis 40 Prozent der Investitionssumme erhalten und in Gefrees nicht bezahlt<br />

werden kann. Dies müsse unbedingt geändert werden.<br />

(NK 31.05.2006, S. 27)<br />

OV Waischenfeld-Aufseß<br />

4. Brauereiwanderung<br />

Mit starker Beteiligung von Genossen aus mehreren oberfränkischen<br />

Landkreisen fand die vierte Brauereiwanderung des SPD-Ortsvereins<br />

Waischenfeld-Aufseß am 21. Mai 2005 von Waischenfeld über Nankendorf<br />

(Brauerei Schroll), Breitenlesau (Brauerei Krug) und Hochstahl<br />

(Brauerei Reichold) nach Heckenhof (Kathi-Bräu) statt. Die Teilnehmer<br />

kamen unter anderem aus Rattelsdorf (Landkreis Bamberg) mit Bürgermeister<br />

a. D. Gerhard Jäger und aus Bad Berneck mit dem Ortsvereinsvorsitzenden<br />

Jürgen Zinnert, sowie aus Kulmbach mit Stadtrat und SPD-<br />

Kreisvorstand Ingo Lehmann.<br />

Unter der Führung von Lorenz Polster marschierten die Freunde und<br />

Mitglieder des Ortsvereins Waischenfeld-Aufseß mit ihren Gästen aus<br />

Rattelsdorf, Bad Berneck und Kulmbach und Kreisrätin Christa Müller-<br />

Wilfing bei gutem Wanderwetter die Strecke von Waischenfeld bis nach<br />

Heckenhof.<br />

SPD Stadtverband<br />

Gewalt an Schulen<br />

Der SPD-Stadtverband hat sich in einer Resolution gegen die Absicht der Bayerischen Staatsregierung ausgesprochen,<br />

in bestimmten Fällen verhaltensauffällige Schüler künftig vom Unterricht auszuschließen.<br />

Stattdessen sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um die Ursachen der zunehmenden Gewaltbereitschaft<br />

Jugendlicher zu bekämpfen. So müsse zum Beispiel der Gewaltverherrlichung in den Medien entgegengewirkt und das<br />

Angebot der Kinder- und Jugendarbeit ausgeweitet werden. In der Bildungspolitik sieht die SPD jedoch den wichtigsten<br />

Ansatzpunkt: Statt die frühe Auslese der Kinder im Grundschulalter weiterzuführen, sollten die individuelle Förderung<br />

der Schüler in kleineren Klassen ausgebaut und mehr Sozialpädagogen und Psychologen an den Schulen eingestellt<br />

werden.<br />

(NK 04.07.2006, S.10)<br />

Der Rote Faden 3


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

OV Pegnitz<br />

Ude folgt Einladung von SPD-<br />

Bürgermeisterkandidat Uwe Raab<br />

Auf Einladung von SPD-Bürgermeisterkandidat Uwe Raab<br />

nahm Münchens Oberbürgermeister Ude, der von seiner<br />

Gattin begleitet wurde, bei einer kurzen Rundfahrt durch<br />

die Innenstadt Freibad und Eisstadion unter die Lupe, ehe<br />

er sich auf dem Schlossberg vom Flair des Gregorifestes<br />

gefangen nehmen ließ. Beim anschließenden - und sehr<br />

lockeren - Plausch mit den Medien lobte er das Freibad.<br />

Eine Anlage, wie man sie in einer Kommune dieser Größenordnung<br />

kaum erwarte. Kein Patentrezept könne er für<br />

den Erhalt des Eisstadions anbieten.<br />

Sicher sei jedenfalls: „Orte, die mit dem demografischen<br />

Wandel zu kämpfen haben, sind gut beraten, so attraktiv<br />

wie möglich zu bleiben.“ Sei es bei Sportangeboten oder im<br />

Kulturbereich. Stark, so Münchens OB, habe ihn die Situation<br />

des Krankenhauses interessiert. Grundsätzlich sei er<br />

gegen die ständig voranschreitende Privatisierung von<br />

Kliniken, andererseits werde sich dieser Prozess noch<br />

verstärken, „wenn der Marburger Bund zu hohe Forderungen<br />

durchsetzt“.<br />

Wenig Verständnis zeigte Ude für die von Bürgermeister<br />

Thümmler in den letzten Jahren wiederholt geforderte Abschaffung<br />

der Gewerbesteuer: „Bundesweit fließen aus<br />

dieser Quelle 30 Milliarden Euro in die kommunalen Kassen.“<br />

Niemand habe bisher einen vernünftigen Vorschlag<br />

unterbreitet, wie ein sinnvoller Ersatz zu schaffen sei. Dies<br />

gelinge auch nicht über eine Beteiligung an der Umsatzsteuer,<br />

wie von Thümmler angeregt: „Da macht der Bund<br />

nicht mit.“ Der Städtetag plädiere allerdings dafür, die Gewerbesteuer<br />

konjunkturunabhängiger zu gestalten.<br />

(NK / Pegnitz 12.07.2006, S.29)<br />

Jusos Bayreuth / SPD-Stadtverband:<br />

Wir brauchen keine Nazis<br />

Die Botschaft war eindeutig: Bayreuth sagt Nein zu<br />

Rechtsextremismus und Rassismus. Rund 400 Bürger<br />

demonstrierten gegen eine Tagung rechtsextremer<br />

Intellektueller im Arvena-Kongresshotel.<br />

„Es ist die falsche Strategie, die Rechtsextremen zu<br />

ignorieren oder ihnen die kalte Schulter zu zeigen“,<br />

sagte André Pöhler, Vorsitzender der Jusos Bayreuth<br />

und Mitorganisator der Demonstration, bei der<br />

Abschlusskundgebung vor dem Hotel. Viele Bayreuther<br />

waren derselben Meinung. Vom Sternplatz<br />

aus waren sie durch die Straßen Bayreuths zum<br />

Hotel in der Eduard-Bayerlien-Straße gezogen. Die<br />

Jusos und die SPD Bayreuth, der ver.di-Bezirk Oberfranken-Ost,<br />

Bündnis 90 / Die Grünen Bayreuth,<br />

DGB-REgion Oberfranken -Ost und die Antifaschistische<br />

Initiative hatten zu der Kundgebung aufgerufen.<br />

André Pöhler betonte, dass die geistigen Brandstifter,<br />

die sich im Bayreuther Hotel trafen, gefährlicher<br />

seien als die rechten Schläger. Mit ihren Parolen<br />

würden sie den Boden für rechte Gewalt bereiten.<br />

„Sie versuchen sich einen intellektuellen Anstrich zu<br />

geben, doch in Wahrheit sind das die gleichen alten<br />

Neonnazis mit ihren plumpen Parolen“, sagte Pöhler.<br />

Sie würden gegen Demokratie und Menschrechte,<br />

gegen Andersdenkende und Fremde hetzen.<br />

(NK 12.06.06, S.9)<br />

AK Handicap<br />

Barrierefreiheit von Geschäften<br />

Zusammen mit Susanne Müller, der Vorsitzenden des Bayreuther Behindertenbeirates, und Reinhard Weniger, dem<br />

Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, zog der Arbeitskreis Handicap des SPD-Unterbezirks Bayreuth<br />

am Montag, den 17.07.2006, über den Marktplatz, um Geschäftsräume auf ihre Barrierefreiheit zu prüfen.<br />

Oft sind es Kleinigkeiten, die Menschen mit Behinderung den Zugang zu Geschäften enorm erleichtern würden. „Ein<br />

Gang breiter, ein Winkel anders, eine Stufe weg: Das Grundproblem ist, dass wir vom Behindertenbeirat oft erst von<br />

großen Renovierungsvorhaben erfahren, wenn es schon zu spät ist. Und später umbauen ist dann sehr teuer“, so Müller.<br />

Sie hätte daher am liebsten einen Arbeitskreis im Rathaus, der neue Bauvorhaben auf die Barrierefreiheit hin abklopft.<br />

Was aber zeitlich kaum machbar sei, gibt Wolfgang Kern, Stadtrat und Mitglied im Arbeitskreis Handicap, zu<br />

bedenken. Aber jeder Bauantrag sollte zumindest über Müllers Schreibtisch gehen – was Oberbürgermeister Dr. Michael<br />

Hohl auch zugesichert habe. „Noch läuft das aber nicht so“, sagt Müller.<br />

Hindernisse gibt es viele. „Das Problem der Bayreuther Innenstadt ist das Gefälle, das oft durch schräge Stufen ausgeglichen<br />

wird.“ Stufen, die aber nicht sein müssen, wie beim Rundgang deutlich wird. „Man sieht, es tut sich was“, sagt<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises, angesichts vieler Läden, die inzwischen<br />

stufenfrei erreichbar sind. „Einige haben den Eingangsbereich enorm aufwendig abgeflacht“, sagt Weniger. Die Mehrzahl<br />

aber sorgt nicht einmal mit einer mobilen Rampe dafür, dass Rollstuhlfahrer Zugang zu ihrem Laden haben. Und<br />

viele leisten nicht einmal gehbehinderten Kunden die kleine Hilfe eines Haltegriffs. „So muss man die letzte Stufe freihändig<br />

gehen“, sagt <strong>Kramme</strong>.<br />

Stufen sind indes nicht die einzigen Hürden, mit denen Rollstuhlfahrer und andere Gehbehinderte zu kämpfen haben.<br />

Wichtig wäre auch ein Fußboden, auf dem Krücken, selbst wenn sie nass sind, nicht wegrutschen. Breite Gänge ohne<br />

Hindernisse. Sitzplätze im Laden, an denen gehbehinderte Menschen bedient werden können. Eine niedrige Theke an<br />

der Kasse, damit auch vom Rollstuhl aus die Kreditkartenquittung unterschrieben werden kann. Und, was oft in Imbissen<br />

fehlt, ein niedriger Tisch, an dem Rollstuhlfahrer essen können.<br />

„Ein Gesamteinkauf, für den man in mehrere Läden muss, ist kaum möglich“, sagt <strong>Kramme</strong>. Doch gerade Rollstuhlfahrer<br />

seien dafür auf die Innenstadt angewiesen, sagt Müller – nur dorthin kommen sie problemlos mit dem öffentlichen<br />

Nahverkehr. (ral)<br />

(NK 18.07.2006, S.17)<br />

Der Rote Faden 4


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Blick nach Bamberg und Forchheim<br />

OV Neunkirchen:<br />

MdL Rabenstein besucht<br />

Jugendclub Appendix<br />

Am späten Nachmittag wurde Landtagsabgeordneter<br />

Christoph Rabenstein vor dem<br />

Jugendclub Appendix vom Ortsvereinsvorsitzenden<br />

Lukas Schrüfer und Bürgermeister<br />

Wilhelm Schmitt begrüßt , um anschließend<br />

die Räumlichkeiten der Mittagsbetreuung<br />

unter der fachkundigen Führung<br />

der Leiterin Brigitte Spörler zu besichtigen.<br />

Er zeigte sich bei seinem Rundgang beeindruckt<br />

von der großen Bandbreite der<br />

Betreuungseinrichtungen sowie des Engagements<br />

von Kommune, Kirche und ehrenamtlich<br />

tätigen Bürgern. Im benachbarten<br />

Jugendclub schloss sich für den Gast im<br />

Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus<br />

dem öffentlichen Leben mit der SPD-<br />

Kreisvorsitzenden Angelika Limmer, ihrem<br />

Stellvertreter Gerhard Pospischil sowie<br />

Pfarrer Peter Brandl an der Spitze eine<br />

Präsentation der Einrichtung durch die<br />

beiden Vorsitzenden Martin Walz und<br />

Thomas Heinrich an. Dabei standen unter<br />

anderem die Entwicklung des Jugendtreffs,<br />

seine Unterhaltung und das darin angebotene<br />

bereit gefächerte Angebot für die<br />

jungen Besucher im Mittelpunkt der Ausführungen.<br />

(NN Forchheim 06.07.2006, S.7 / B1)<br />

OV Neunkirchen:<br />

Renate Schmidt zu Gast<br />

Bei ihrem Besuch in Neunkirchen informierte die Bundestagsabgeordnete<br />

und ehemalige SPD-Bundesfamilienministerin Renate Schmidt<br />

im Gasthaus Bürgerstuben über die aktuelle Familien und Sozialpolitik,<br />

nicht ohne dabei den Wettbewerb um den niedrigsten Sozialstandard<br />

anzuprangern. Dabei würden 1,5 Millionen in Armut lebende<br />

Kinder von Hartz IV-Beziehern, 600 000 junge Menschen ohne Schulabschluss<br />

und die Tatsache, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

in der Bundesrepublik inzwischen den schlechtesten Standard in<br />

Europa aufweisen, den gewaltigen Handlungsbedarf seitens der Politik<br />

unterstreichen. Zum Abschluss ihres Besuchs stand für MdB Renate<br />

Schmidt zusammen mit MdL Christoph Rabenstein die Ehrung für<br />

verdiente Genossen für die jahrzehntelange Treue zur deutschen<br />

Sozialdemokratie und vor allem zu ihrem Ortsverein Neunkirchen auf<br />

dem Programm. Auf stolze 40 Jahre Mitgliedschaft konnten dabei<br />

Franz Mehl aus Neunkirchen und Franz Schwarzbauer aus Ebersbach<br />

zurückblicken, während es die ehemalige 1. Bürgermeisterin des<br />

Marktes Neunkirchen Ursula Zimmermann auf 35 Jahre Zugehörigkeit<br />

brachte. Sie alle durften Treuenadeln, Ehrenurkunden sowie eine gute<br />

Flasche Rotwein entgegennehmen, verbunden mit einem herzlichen<br />

Dank.<br />

(NN Forchheim 06.07.2006, S.7 / B1)<br />

OV Forchheim:<br />

Besuch der neuen Moschee<br />

Der SPD-Ortsverein Forchheim besuchte die neu gebaute Yunus-<br />

Emre-Moschee in der Haidfeldstraße in Forchheim. Die Gäste wurden<br />

von Vorsitzenden Coskun Ilgar und vom Hodscha (muslimischer<br />

Geistlicher) der Moschee empfangen und durch die Moschee geführt.<br />

Anschließend wurden Informationen über den Islam gegeben. Ihren<br />

Abschluss fand die Veranstaltung mit Diskussion und Gespräch.<br />

Terminhinweis<br />

Informationsveranstaltung der<br />

Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen<br />

im Unterbezirk Bayreuth<br />

zum Thema<br />

„Gesundheitsreform 2006 – Was kommt auf uns zu“<br />

Referentin: MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

Wann Donnerstag, den 24.08.2006<br />

ab 19.00 Uhr<br />

Wo<br />

Gaststätte Röhrensee, Pottensteiner<br />

Str. 5, Bayreuth<br />

Der Rote Faden 5


Veranstaltungen im Blickpunkt<br />

Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Kreisdelegiertenversammlung in Pegnitz<br />

Nordbayerischer Kurier vom 17.07.06, S. 17<br />

SPD murrt über die große Koalition<br />

Kreisdelegiertenversammlung in Pegnitz :Ärger über Klinikumchef und die Berliner Regierung<br />

Pegnitz. Leichter Schwund bei den Mitgliedern, eine<br />

ordentliche Kassenlage und eine Kreistagsfraktion, die in<br />

den letzten 2 Jahren Akzente gesetzt hat, so sieht sich<br />

der SPD-Kreisverband selbst. Anlässlich der Kreisdelegiertenversammlung<br />

am Samstag in Pegnitz standen<br />

aber 2 andere Themen im Mittelpunkt; die gegenwärtige<br />

Verfassung der großen Koalition und das Klinikum in<br />

Bayreuth.<br />

So meinte der Heinersreuther Bürgermeister und Klinikum-Aufsichtsrat<br />

Hans Dötsch, dass der Geschäftsführer<br />

zuletzt bei den Feierlichkeiten zum Klinikumsjubiläum<br />

anwesend war und ihn dabei ein dummes Gefühl beschleiche,<br />

dass im Moment die Schalter in die falsche<br />

Richtung gestellt würden. Er forderte zusammen mit<br />

Kreis-Fraktionschef Werner Kaniewski die sofortige Beurlaubung<br />

mit dem Ziel der endgültigen Trennung von<br />

Binner. Außerdem bestehen die Sozialdemokraten auf<br />

der Auflösung der Servicegesellschaften.<br />

Über die große Koalition sind die Sozialdemokraten im<br />

Landkreis offenbar gar nicht glücklich. Schon das Grußwort<br />

der Bundestagsabgeordneten war nicht von Euphorie<br />

geprägt, wenngleich sie eine historische Chance<br />

sieht, den gesetzlichen Mindestlohn zu schaffen. Es gäbe<br />

in dieser Republik mehr als 670 Tarifverträge mit Stundenlöhnen<br />

unter 6 Euro, so <strong>Kramme</strong>. Es sei eine Gelegenheit<br />

dieses Sommers, sich endlich auch mit den Gewerkschaften<br />

darauf zu einigen. Landtagsabgeordneter<br />

Christoph Rabenstein attackierte die Landesregierung,<br />

nachdem in Oberfranken die Schülerzahlen rückläufig<br />

seien. Dies sei das Ergebnis einer völlig falschen Politik<br />

der CSU. Auch nahm er das Klinikum unter die Lupe. Er<br />

nannte es eine Ungeheuerlichkeit, dass Geschäftsführer<br />

Binner bei den Feierlichkeiten des Klinikums anwesend<br />

war. Rabenstein forderte nochmals die sofortige Entlassung<br />

Binners.<br />

Sowohl Dötsch als auch Kaniewski gaben in ihren Rechenschaftsberichten<br />

der Parteibasis Kenntnis von den<br />

Aktivitäten der Partei und der Fraktion im Kreistag. Beide<br />

gingen ausführlich auf die Kommunalfinanzen ein und<br />

forderten, dass man die Gewerbesteuer als eine hoheitliche<br />

Gemeindesteuer nicht antasten darf. Kaniewski erläuterte<br />

ausführlich die Kreisfinanzen und die nach wie<br />

vor schwierige Situation vieler Kommunen im Landkreis.<br />

Aber er sprach auch offen aus, was er und offenbar auch<br />

andere Sozialdemokraten von der großen Koalition halten.<br />

Am Beispiel der neuerlichen Gesundheitsreform<br />

meinte er unter Applaus der rund 60 Delegierten: „Für die<br />

große Koalition und ihre Produktpalette habe ich nicht<br />

den Hauch eines Verständnisses.“<br />

Die Vorstandswahlen brachten keine neuen Besetzungen.<br />

So bleibt Hans Dötsch Vorsitzender des SPD-<br />

Kreisverbandes, Christa Müller-Wilfing und Karl Lothes<br />

Stellvertreter. Die Schriftführung liegt weiter in Händen<br />

von Karin Pöhlmann, während die Kasse wieder von<br />

Gusti Czerwinski betreut wird.<br />

Nürnberger Nachrichten / Pegnitz vom 17.07.06, S.05/B1a<br />

Kritik von unten<br />

SPD-Kreiswahl als Forum für harte Worte zur schlechten Bundespolitik<br />

Pegnitz/Bayreuth. Mit bewährten Kräften an der Spitze geht der SPD-Kreisverband in die nächsten zwei Jahre. Der Heinersreuther<br />

Bürgermeister Hans Dötsch wurde bei den Neuwahlen im Pegnitzer Freibadrestaurant als Vorsitzender<br />

bestätigt. Als Stellvertreter stehen ihm der Pegnitzer SPD-Chef Karl Lothes und Christa Müller-Wilfing aus Creußen zur<br />

Seite. Mit Gusti Czerwinski und Manfred Präcklein kommen Kassiererin und Pressereferent wie schon bei der letzten<br />

Wahl aus dem Ortsverein von Donndorf-Eckersdorf. Schriftführerin bleibt Karin Pöhlmann aus Bad Berneck.<br />

In seinem Rechenschaftsbericht gab sich Hans Dötsch gewohnt kämpferisch und brachte vieles auf den Punkt, was den<br />

Sozialdemokraten auf der Seele liegt.<br />

Mit der Kritik an der momentanen Politik in Berlin hielt er keineswegs hinter dem Berg. Otto Normalverbraucher könne<br />

nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn die Erhöhung der Mehrwertsteuer in einem Atemzug mit der Unternehmenssteuerreform<br />

genannt wird. Kritik übte er auch an der Gesundheitsreform. Wenn es mittelfristig gelänge 2 Millionen Menschen<br />

in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen, müssten nicht die Beiträge erneut erhöht werden.<br />

Dötsch verdeutlichte dies mit einer einfachen Rechnung. Solche Modellrechnungen gäbe es jedoch von offizieller Seite<br />

nicht. Man müsse befürchten, dass der durchgreifende Abbau der Arbeitslosigkeit kein realistisches Ziel der Bundespolitik<br />

mehr ist. Auch wenn die Arbeitslosigkeit auf den ersten Blick zurückgeht, so sei dies durch 1-Euro-Jobber bedingt und<br />

verfälsche den Eindruck, meinte Dötsch. Unter dem Beifall der Delegierten übte er auch heftigste Kritik an der Vorgehensweise<br />

der Großkonzerne. Es könne nicht sein, dass die Allianz 4,5 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet, aber<br />

dennoch mehr als 7500 Arbeitnehmer entlassen will. Auch VW, Siemens, Telekom und Daimler Chrysler beteiligten sich<br />

an diesem nicht nachvollziehbaren und für die Arbeitnehmer ruinösen Stellenabbau.<br />

Der Stuttgarter Automobilbauer plant gar, die Buchhaltung nach Tschechien oder Indien zu verlagern.<br />

Dötsch hatte dafür einen zynischen Gegenvorschlag bereit. Das Unternehmen könne ja stattdessen seinen Vorstand und<br />

Aufsichtsrat in Höhe des indischen Niveaus bezahlen. Wenn Unternehmen, die hervorragend verdienen, Menschen ins<br />

Unglück der Arbeitslosigkeit stürzen, wie soll dann die Arbeitslosigkeit wieder abgebaut werden, fragte Dötsch.<br />

Auch den Kommunen gehe es immer schlechter, so Dötsch. Die CSU-Staatsregierung müsse endlich mit ihrer ruinösen<br />

Sparpolitik aufhören und den Kommunen wieder Finanzmittel geben.<br />

(Fortsetzung auf Seite 7)<br />

Der Rote Faden 6


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 6)<br />

In diese Kritik stimmte Werner Kaniewski, Fraktionsvorsitzender der Kreistags-SPD, ein. Bayerns Kommunen befänden<br />

sich am Rande ihrer Handlungsfähigkeit. Der Rückgang der Investitionskraft der Kommunen um mehr als ein Drittel in<br />

den vergangenen sechs Jahren habe drastische Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation. „Das, was da in Berlin zurzeit<br />

produziert wird, hat nichts mit sozialdemokratischer Politik zu tun!“<br />

Unterbezirksparteitag am 01.07.2006<br />

Nordbayerischer Kurier vom 03.07.2006, S. 13<br />

„Vorfahrt für menschenwürdige Arbeit“<br />

SPD-Unterbezirk hielt Parteitag – Mitgliederschwund nicht in allen Ortsvereinen<br />

Bayreuth. Der SPD-Unterbezirk, dem 49 Ortsvereine<br />

aus der Stadt und dem Landkreis angehören, hielt<br />

seinen Parteitag. Im Mittelpunkt stand ein Referat der<br />

Parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-<br />

Bundestagsfraktion über „Die Handschrift der SPD in<br />

der großen Koalition“.<br />

Petra Ernstberger aus Marktredwitz, die im Bundestag<br />

den Wahlkreis Hof vertritt, sagte, die Ansätze und Ideen<br />

der SPD aus der früheren Regierung wirken in der großen<br />

Koalition noch nach, beispielsweise bei der Bekämpfung<br />

der Arbeitslosigkeit, bei der Tarifautonomie, beim<br />

Atomausstieg oder bei der Familienpolitik.<br />

Um zum Ziel zu kommen, seien Kompromisse erforderlich,<br />

denn in vielen Punkten gebe es zwischen der Union<br />

und der SPD unterschiedliche Standpunkte. So haben<br />

beide Gruppen bei der Föderalismusreform Abstriche<br />

hinnehmen müssen. Nur so sei es zu einer Einigung bei<br />

der umfassendsten Verfassungsänderung seit Bestehen<br />

der Bundesrepublik gekommen. Bei den Einschnitten, die<br />

Pendler, die Sparer und die Familien mit älteren Kindern<br />

hinnehmen müssen, habe sich die SPD nicht durchsetzen<br />

können. Umstritten sei in der Koalition immer noch,<br />

ob eine Gesundheitssteuer eingeführt und wie sie finanziert<br />

werden soll. Die Auffassungen seien noch sehr<br />

konträr, so die Abgeordnete.<br />

Die Vorsitzende des Unterbezirks, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, nannte<br />

als vordringlichstes Ziel die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit.<br />

Der Slogan „Vorfahrt für die Arbeit“ müsse<br />

besser heißen „Vorfahrt für eine menschenwürdige<br />

Arbeit“, denn Leistung müsse sich lohnen. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

listete auf, dass die SPD seit dem Jahr 1990 nahezu<br />

37 Prozent ihrer Mitglieder verloren habe. Auch der Unterbezirk<br />

habe mit Mitgliederschwund zu kämpfen, doch<br />

sei in einigen Ortsvereinen auch Zuwachs zu verzeichnen,<br />

beispielsweise in Pegnitz und Bindlach. Gegenwärtig<br />

zähle der Unterbezirk 1931 Mitglieder, 609 in der<br />

Stadt und 1322 im Kreisverband.<br />

In einer Nachwahl wurde Kurt Macht zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden der Schiedskommission gewählt.<br />

Nordbayerische Nachrichten/Pegnitz vom 06.07.2006, S. 4/B1a<br />

„Pendler im Stich gelassen“<br />

Unterbezirk lobt Zuwachs der Mitglieder in Pegnitz<br />

Bayreuth. Hauptrednerin beim Parteitag<br />

des SPD-Unterbezirks Bayreuth<br />

war die Parlamentarische Geschäftsführerin<br />

der SPD-<br />

Bundestagsfraktion, Petra Ernstberger,<br />

aus dem Wahlkreis Hof. Sie<br />

würdigte die „Handschrift der SPD in<br />

der großen Koalition“: „Wir befinden<br />

uns auf Augenhöhe mit der Union.“<br />

Wichtige Weichenstellungen sozialdemokratischer<br />

Politik konnten ihrer<br />

Meinung nach im Koalitionsvertrag,<br />

der „Knochenarbeit“ war, realisiert<br />

werden. So werde der Atomausstieg<br />

fort- und das „Elterngeld“ eingeführt.<br />

Die jüngsten Steueränderungen<br />

seien auch bei den bayerischen<br />

SPD-Bundestagsabgeordneten nicht<br />

in allen Bereichen auf Gegenliebe<br />

gestoßen, so die Hoferin. „Wir wollten<br />

die Kürzung der Pendlerpauschale<br />

auf alle Fälle verhindern. Leider<br />

sind wir untergegangen“, erläuterte<br />

Ernstberger, die in diesem Zusammenhang<br />

das Verhalten der CSU<br />

scharf kritisierte: „Auf Parteitagen<br />

redet die CSU vom ländlichen Raum,<br />

unter der Woche lässt sie die Pendler<br />

im Stich.“<br />

MdL Dr. Christoph Rabenstein bedauerte,<br />

dass sich die bayerischen<br />

SPD-Abgeordneten auf Bundesebene<br />

nicht durchsetzen konnten. Auch<br />

die Landtagsfraktion habe gegen<br />

eine Kürzung der Pendlerpauschale<br />

votiert.<br />

Auch die Unterbezirksvorsitzende<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte die Politik der<br />

großen Koalition in den Mittelpunkt.<br />

In vielen Punkten seien Union und<br />

SPD so unterschiedlich wie Tag und<br />

Nacht.<br />

Die Mitgliederentwicklung im Unterbezirk<br />

ist leicht rückläufig. Im Juni<br />

zählte der Unterbezirk 1931 Mitglieder,<br />

609 in der Stadt und 1322 im<br />

Landkreis Bayreuth. Der Ortsverein<br />

Pegnitz habe in diesem Jahr bereits<br />

14 Neumitglieder werben können.<br />

Der Rote Faden 7


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

„CSU lässt Pendler im Stich“<br />

Unterbezirksparteitag der SPD<br />

Der SPD-Unterbezirk Bayreuth hielt am Samstag seinen<br />

jährlichen Parteitag. Die Unterbezirksvorsitzende und<br />

Bayreuther Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

konnte als Hauptreferentin die Parlamentarische Geschäftsführerin<br />

der SPD-Bundestagsfraktion, Petra<br />

Ernstberger, begrüßen. Die für den Wahlkreis Hof zuständige<br />

Bundestagsabgeordnete ging in ihrem Referat<br />

auf die Handschrift der SPD in der großen Koalition ein.<br />

„Wir befinden uns auf Augenhöhe mit der Union“, machte<br />

Ernstberger deutlich. Wichtige Weichenstellungen sozialdemokratischer<br />

Politik konnten im Koalitionsvertrag, der<br />

„Knochenarbeit“ war, realisiert werden. So werde der<br />

Atomausstieg fortgeführt und das sozialdemokratische<br />

Projekt „Elterngeld“ eingeführt. „Es sind unsere familienpolitischen<br />

Ansätze, die Frau von der Leyen jetzt in die<br />

Tat umsetzt“, so Petra Ernstberger.<br />

Die jüngsten Steueränderungen stießen auch bei den<br />

bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten nicht in allen<br />

Bereichen auf Gegenliebe, berichtete die hochfränkische<br />

Abgeordnete. „Wir wollten die Kürzung der Pendlerpauschale<br />

auf alle Fälle verhindern. Leider sind wir untergegangen“,<br />

erläuterte Petra Ernstberger, die in diesem<br />

Zusammenhang das Verhalten der CSU scharf kritisierte:<br />

„Vom ländlichen Raum redet die CSU auf Parteitagen,<br />

unter der Woche lässt sie die Pendler im Stich.“ Landtagsabgeordneter<br />

Dr. Christoph Rabenstein bedauerte,<br />

dass die bayerischen SPD-Abgeordneten auf Bundesebene<br />

sich nicht durchsetzen konnten. Auch die Landtagsfraktion<br />

habe sich deutlich gegen eine Kürzung der<br />

Pendlerpauschale ausgesprochen.<br />

Auch Unterbezirksvorsitzende <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte die<br />

Politik der großen Koalition in den Mittelpunkt ihres Rechenschaftsberichts.<br />

Diese Koalition sei kein Wunschkonzert.<br />

In vielen Punkten seien Union und SPD immer<br />

noch so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wie in einer<br />

guten Ehe führe der Weg zum Ziel daher nur über Kompromisse.<br />

Als vordringlichste Aufgabe der Politik nannte<br />

sie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Sie sehe vor<br />

allem die Wirtschaft in der Pflicht. Um das Wirtschaftswachstum<br />

anzukurbeln, habe die Bundesregierung ein<br />

25-Mrd.-Euro-Paket beschlossen. MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

forderte „Vorfahrt für menschenwürdige Arbeit“ und<br />

sprach sich klar für die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne<br />

aus, denn Leistung müsse sich lohnen.<br />

Mit der Föderalismusreform sei der großen Koalition die<br />

bislang größte Grundgesetzänderung gelungen. Die SPD<br />

habe sich zwar nicht in allen Bereichen durchsetzen<br />

können, so <strong>Kramme</strong>, eine entscheidende Änderung<br />

konnte jedoch erreicht werden. „Wir haben es geschafft,<br />

dass das Kooperationsverbot im Bereich Wissenschaft,<br />

Forschung und Bildung nicht kommt“, so die Bayreuther<br />

Abgeordnete. Abstriche mussten jedoch beim Strafvollzug<br />

und dem Heimrecht hingenommen werden. Diese<br />

beiden Bereiche werden künftig in Länderhand liegen.<br />

Die Mitgliederentwicklung im Unterbezirk sei laut <strong>Kramme</strong><br />

leicht rückläufig. Im Juni zählte der Unterbezirk 1931<br />

Mitglieder, 609 in der Stadt und 1322 im Landkreis Bayreuth.<br />

Es gebe jedoch auch Ortsvereine, die dem Mitgliederschwund<br />

trotzen. Der Ortsverein Pegnitz habe in<br />

diesem Jahr bereits 14 Neumitglieder werben können.<br />

Auf der Tagesordnung des Unterbezirksparteitags stand<br />

abschließend eine Nachwahl: Kurt Macht wurde zum<br />

stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedskommission<br />

gewählt.<br />

Bayreuth, 04.07.2006<br />

UB-Veranstaltung „Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik“<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Grüne Gentechnik stieß auf Skepsis<br />

SPD-Unterbezirk hatte MdB Marianne Schieder zu Gast<br />

Mit den Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik setzte sich am Freitagabend der SPD-Unterbezirk Bayreuth bei<br />

einer öffentlichen Veranstaltung auseinander. „Die Grüne Gentechnik polarisiert zwischen Himmel und Hölle“, eröffnete<br />

die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> die Diskussionsrunde mit MdB Marianne Schieder, Sprecherin für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der Bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten. Für die einen stelle<br />

die Grüne Gentechnik eine Hochtechnologie mit scheinbar ungeheurer Innovationskraft dar. Die Mehrzahl der Konsumenten<br />

hingegen lehne gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Kritiker warnen vor Superunkräutern und einem drohenden<br />

Ende der ökologischen Landwirtschaft. „Bevor politische Entscheidungen zur Grünen Gentechnik fallen, müssen<br />

wir intensiv mit allen Betroffenen diskutieren“, formulierte MdB <strong>Kramme</strong> die Forderung der bayerischen SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten.<br />

MdB Marianne Schieder, die selbst aus der Landwirtschaft stammt, machte deutlich, dass sie der Grünen Gentechnik,<br />

also dem Ausbringen von gentechnisch verändertem Saatgut, sehr kritisch gegenüber stehe. „Ich will nichts übers Knie<br />

brechen“, so die Schwandorfer Abgeordnete. Sie sprach sich dafür aus, nicht an den Betroffenen vorbei, sondern mit<br />

ihnen in einen intensiven kritischen Dialog über Nutzen und Risiken der Gentechnik zu treten: „Wir müssen mit offenen<br />

Karten spielen und die Bevölkerung umfassend informieren.“ Damit sprach sie dem größten Teil der Zuhörerinnen und<br />

Zuhörer aus dem Herzen. „Die Bevölkerung hat Angst“, war denn auch aus dem Publikum zu vernehmen.<br />

(Fortsetzung auf Seite 9)<br />

Der Rote Faden 8


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 8)<br />

Um Strafzahlungen zu vermeiden hat Deutschland die EU-Freisetzungsrichtlinie zur Grünen Gentechnik in nationales<br />

Recht umgesetzt. „Damit hat sich nicht viel geändert“, führte Schieder aus. „Die Haftungsregeln gelten weiter. Das großflächige<br />

Ausbringen von gentechnisch verändertem Saatgut ist weiterhin faktisch nicht möglich.“ Das geltende Gentechnikgesetz<br />

sieht die gesamtschuldnerische Haftung vor. Vereinfacht dargestellt haften damit alle GVO (gentechnisch<br />

veränderte Organismen) anbauenden Landwirte für Probleme und Schäden, die sich beispielsweise aus Verunreinigungen<br />

anderen Saatguts ergeben. Das gilt selbst dann, wenn die „gute fachliche Praxis“ des Anbaus gentechnisch veränderter<br />

Pflanzen eingehalten wurde. „Bei der derzeit gültigen Haftungsregelung ist das finanzielle Risiko für den einzelnen<br />

Bauern so groß“, so die Abgeordnete, „dass es faktisch keine Ausbringung von gentechnisch veränderten Pflanzen gibt.“<br />

Kritisch sieht Marianne Schieder die Absicht von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, die Haftungsregelung<br />

im Grunde genommen aufzuheben. Bis heute liege zwar kein Gesetzentwurf vor, vom Tisch seien die Pläne jedoch<br />

sicherlich noch nicht.<br />

Zuverlässige Umfragen ergäben regelmäßig, dass mindestens 80 % der Verbraucher Gentechnik in Lebensmitteln ablehnen.<br />

Dieser breiten Übereinstimmung in der Bevölkerung müsse auch die Politik Rechnung tragen. Dazu komme, so<br />

Marianne Schieder, dass eine große Zahl an europäischen Nachbarländern sich inzwischen entschieden haben, die<br />

Grüne Gentechnik nicht oder zumindest in den nächsten Jahren nicht zum Einsatz zu bringen. „Welchen Sinn würde es<br />

machen“, fragte die Politikerin, „wenn der deutsche Markt mit gentechnikfreien Lebensmitteln z. B. aus Österreich versorgt<br />

würde, während die heimische Landwirtschaft Schwierigkeiten beim Absatz ihrer nicht garantiert gentechnikfreien<br />

Produkte hätte“<br />

Wissen wir genug über die Folgen der Grünen Gentechnik Wie groß müssen die Abstände zwischen den Feldern sein<br />

Wie verändern sich die Pflanzen Viel zu viele Fragen seien laut Schieder bislang nicht ausreichend beantwortet: „Ohne<br />

konkrete und verlässliche Antworten, lehne ich Änderungen am derzeit geltenden Recht ab.“ Marianne Schieder machte<br />

jedoch deutlich, dass an der Risikoforschung in den Staatsgütern, auch mit Freisetzungsversuchen, festgehalten werden<br />

müsse.<br />

Bayreuth, den 01.08.2006<br />

Wir gratulieren…<br />

Hans Zeug<br />

Hans Zeug, das einzige noch lebende Gemeinderatsmitglied<br />

von Warmensteinach der Wahlperiode<br />

1948 bis 1952 feierte in Bayreuth seinen 90. Geburtstag.<br />

Der aus Warmensteinach stammende<br />

Jubilar hatte sich in seiner Jugend als Skispringer<br />

ganz dem Wintersport verschrieben. Hans Zeug<br />

setzte sich tatkräftig dafür ein, dass die bayerischen<br />

nordischen Skimeisterschaften im Januar<br />

1949 erstmals in Warmensteinach ausgerichtet<br />

wurden.<br />

Zeugs kommunalpolitische Laufbahn begann im<br />

Mai 1948 mit der Wahl zum Gemeinderat in seiner<br />

Heimatgemeinde. Ein Jahr später berief ihn die<br />

SPD zum Geschäftsführer des Unterbezirks Bayreuth.<br />

Von 1956 bis 1984 war Hans Zeug Mitglied<br />

des Bayreuther Stadtrats; vorher hatte er bereits<br />

dem Bezirkstag angehört. Kurze Zeit war Zeug<br />

auch als Ersatzmann Landtagsabgeordneter.<br />

(Frankenpost vom 20.06.06, S.16)<br />

Hans Sturm<br />

Hans Sturm aus Mistelgau feierte seinen 60. Geburtstag.<br />

Der Jubilar ist weit über seinen Heimatort<br />

hinaus für sein personal- und kommunalpolitisches<br />

Engagement bekannt geworden. Aufgewachsen in<br />

Mistelgau, studierte er nach seinem Abitur am Christian-Ernestinum<br />

in Bayreuth Chemie und Biologie an der<br />

Universität Würzburg und war dort auch Mitautor von<br />

Universitätslehrbüchern zur Biochemie. Politisch aktiv<br />

wurde Sturm erstmals im Studentenparlament. Von<br />

1972 bis 1974 war er Referendar in Würzburg, ehe er<br />

ab 1974 an die Gesamtschule Hollfeld kam. Er war<br />

beteiligt an der Entwicklung des Hollfelder Modells. An<br />

der Gesamtschule ist Hans Sturm als Fachbetreuer für<br />

Chemie und Biologie zuständig. 1994 wurde er zum<br />

Studiendirektor befördert. Besondere Akzente setzte er<br />

ab 1977 mit der Personalratstätigkeit. Von 1981 bis<br />

2002 war der Jubilar als Personalratsvorsitzender tätig.<br />

Sein kommunalpolitisches Wirken begann 1978 mit der<br />

Wahl in den Mistelgauer Gemeinderat. Von 1990 bis<br />

1996 begleitete er das Amt des Dritten Bürgermeisters.<br />

Seit Jahrzehnten ist Hans Sturm auch beim SPD-<br />

Ortsverein Mistelgau aktiv und gehörte stets dem Vorstand<br />

in den verschiedensten Funktionen an. Auch bei<br />

der Feuerwehr Mistelgau leistete er vom 18. bis 45.<br />

Lebensjahr aktiven Dienst. Eine besondere Vorliebe<br />

hatte der Jubilar, der seit 1970 verheiratet ist, drei<br />

Kinder und einen Enkelsohn hat, für die Belange der<br />

Volkshochschule Mistelgau, deren Mitbegründer und<br />

Mitarbeiter er bis 2005 war.<br />

(Nordbayerischer Kurier vom 19.06.06, S. 20)<br />

Der Rote Faden 9


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Nachruf<br />

Alfred Gottfried<br />

Altbürgermeister Alfred Gottfried ist im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. 18 Jahre war er ehrenamtlicher<br />

Bürgermeister in Goldkronach.<br />

Gottfried ging mit 28 Jahren in die Kommunalpolitik: 1956 wurde der Sozialdemokrat zum ersten Mal in den Stadtrat<br />

gewählt, dem er bis 1990 angehörte. In dieser Zeit war er sechs Jahre Zweiter und danach von 1966 bis 1984 Erster<br />

Bürgermeister. Als er für eine vierte Amtsperiode kandidierte, unterlag er seinem Mitbewerber Günter Blechschmidt von<br />

der CSU mit dem hauchdünnen Unterschied von nur vier Stimmen.<br />

Gottfried zeigte in dieser Situation Größe und arbeitete weiter als Stadtrat in der SPD-Fraktion mit. Weiter war Gottfried<br />

drei Jahrzehnte Mitglied des Kreistages.<br />

Alfred Gottfried war mit vollem Herzen Kommunalpolitiker. In seiner 18-jährigen Tätigkeit als Bürgermeister hat er die<br />

Infrastruktur von Goldkronach intensiv verbessert. Die Palette der realisierten Vorhaben ist groß: Neubau der Verbandsschule<br />

mit Turnhalle, Ausbau der Ortsstraßen, Bau von Kanälen samt der Kläranlage, Erschließung neuer Baugebiete.<br />

Über Maßnahmen im Dorfsanierungsprogramm leitete Gottfried auch eine bessere Infrastruktur in den Dörfern<br />

der Stadt ein.<br />

Außerdem fiel in seine Amtszeit die Gemeindegebietsreform. Hier schaffte er es, die Selbstständigkeit für Goldkronach<br />

zu erreichen: Es war nämlich auch eine Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Berneck im Gespräch. Auch im Vereinswesen<br />

brachte er sich ein. Er war zum Beispiel Gründer der örtlichen Volkshochschule und viele Jahre deren Vorsitzender.<br />

Über zwei Jahrzehnte fungierte er als Vorstand bei der Raiffeisenbank. In der Bad Bernecker Firma Popp, wo er über<br />

vier Jahrzehnte beschäftigt war, brachte er sich auch noch als Betriebsrat ein.<br />

Auch dem KURIER war Alfred Gottfried fest verbunden: Vier Jahrzehnte berichtete er aus seiner Heimatstadt im Bayreuther<br />

Tagblatt, der Fränkischen Presse und nach der Fusion im Nordbayerischen Kurier. Für seinen vielseitigen Einsatz<br />

wurde Alfred Gottfried 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.<br />

(Nordbayerischer Kurier v. 15./16.07.2006, S. 27)<br />

Prof. Dr. Dr. Philipp Hümmer<br />

Im Alter von 61 Jahren verstarb Prof. Dr. Dr. Philipp Hümmer. Bei Forschungsarbeiten in der Türkei hatte er sich vor<br />

einigen Monaten eine Virus-Erkrankung zugezogen, der er jetzt trotz aller ärztlichen Bemühungen erklag.<br />

Bereits an seinem 50. Geburtstag war der Professor für Kulturgeographie an der Universität Erlangen mit der Verdienstmedaille<br />

des Bezirks Oberfranken und dem Ehrenwappen der Marktgemeinde Heiligenstadt ausgezeichnet worden.<br />

Im Jahr 1988 war er Mitbegründer des viel beachteten Instituts für Entwicklungsforschung im Ländlichen Raum<br />

und seitdem dessen Geschäftsführender Vorsitzender in Heiligenstadt. Seit 1978 gehörte er ununterbrochen dem<br />

Marktgemeinderat Heiligenstadt an und war Dritter Bürgermeister von 1990 bis 1996. Als Gründungsvorsitzender stand<br />

er seit 1970 an der Spitze des SPD-Ortsvereins Heiligenstadt sowie weiterer Vereine in Tiefenpölz. Außerdem fungierte<br />

er sei 1966 als Wallfahrtsführer.<br />

In seiner Jugend war Hümmer ein hervorragender Mittelstreckler. Er wirkte mit an Untersuchungen zur lokalen und<br />

regionalen Identität, Städtebausanierung und Dorferneuerung im ländlichen Raum. Zudem war er Mitglied der Lehrerbildungskommission<br />

und Vorsitzender des Gremiums der Prüfungsbeauftragten für die Zwischenprüfung.<br />

(Fränkischer Tag v. 17.07.2006, S.14)<br />

Der Rote Faden 10


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Kurz vorgestellt: Uwe Jackwerth, OV-Vorsitzender Bayreuth Kreuz / Roter Hügel<br />

Uwe Jackwerth<br />

Geburtsdatum/Ort: 18.04.1968/Münchberg<br />

Familienstand: Ledig/ Keine Kinder<br />

Beruf: Verwaltungsbeamter<br />

SPD-Mitglied seit: 7.2.1995<br />

Wann bzw. wie wurde Dein politisches Interesse geweckt<br />

Politisiert wurde ich im Alter von ungefähr 14 Jahren. Es war hierbei der Themenbereich „Abrüstung/Stationierung neuer<br />

Mittelstreckenraketen“, der mich vor allem interessiert hat.<br />

Wann bist Du erstmals mit der SPD in Kontakt gekommen Warum hast Du Dich für die SPD entschieden<br />

Einzelne Politiker haben mich schon als Jugendlicher beeindruckt. Hierbei wäre vor allem der damalige SPD-Vorsitzende<br />

Willy Brandt zu nennen. Ich habe bereits im Alter von 17/18 Jahren auch SPD-Versammlungen in meinem Heimatort<br />

Münchberg besucht. Das Interesse an einem neuen jugendlichen Genossen schien mir in diesem Ortsverein allerdings<br />

nicht sehr groß zu sein. Daher hat sich mein Eintritt in die organisierte Sozialdemokratie um ungefähr 10 Jahre verzögert.<br />

Ich habe allerdings außer bei meiner ersten Wahl (Landtagswahl 1986), als ich die Grünen mit der Zweitstimme<br />

gewählt habe, immer die SPD gewählt, vor allem wegen der Komponente der sozialen Gerechtigkeit.<br />

Als ich mich 1994 in Bayreuth niedergelassen habe, habe ich mich dann doch entschieden in die SPD einzutreten. Es<br />

war vor allem ein Zeichen gegen die „ewige“ Kanzlerschaft eines Helmut Kohl.<br />

Welche Funktionen / Tätigkeiten hattest Du bisher / hast Du derzeit in der SPD<br />

Ortsverein Kreuz/Roter Hügel<br />

• Oktober 1995 - Oktober 1996: Stellvertretender Schriftführer<br />

• Oktober 1996 - Oktober 1997: Organisationsleiter<br />

• seit 07.10.1997: Vorsitzender des Ortsvereins Kreuz/Roter Hügel in Bayreuth<br />

SPD-Stadtverband Bayreuth:<br />

• März 1997 - März 1999: Stellvertretender Organisationsleiter<br />

• März 1999 - März 2001: Organisationsleiter<br />

• seit März 2001: Stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender<br />

SPD-Unterbezirk Bayreuth:<br />

• November 1998 - Februar 2001: Beisitzer im Vorstand<br />

• Februar 2001 - April 2004: Bildungsreferent<br />

Worin siehst Du die Hauptaufgabe der SPD vor Ort<br />

Hauptaufgabe der SPD vor Ort ist ganz eindeutig der Bereich der Kommunalpolitik,<br />

da die Informationen über die „große“ Politik mittlerweile aus vielen Quellen (z.B. Internet) bezogen werden können.<br />

Gab es besondere Highlights in Deiner SPD-Karriere<br />

Beispielsweise die Mitorganisation von Großveranstaltungen wie<br />

• Juni 1998: Mit Renate Schmidt (Bierzelt beim Jubiläum des SC Kreuz)<br />

• September 2003: Mit Franz Maget (Festzelt auf der Kreuzer Kerwa)<br />

Was magst Du an deinem OV<br />

In meinem OV herrscht unter den Vorstandsmitgliedern ein guter persönlicher Kontakt, der schon seit vielen Jahren<br />

gewachsen ist. Die Arbeitsatmosphäre ist von einer großen Ehrlichkeit untereinander geprägt. Kritik wird, falls sie notwendig<br />

ist, offen geäußert. Eine solche Atmosphäre herrscht leider nicht immer in der Partei.<br />

Wenn Du eine Woche lang Vorsitzender der Bundes-SPD wärst, würdest Du....<br />

Wenn ich eine Woche Vorsitzender der Bundes-SPD wäre, würde ich die Partei noch einmal über die Koalitionsfrage<br />

abstimmen lassen. Ich stehe der „Großen Koalition“ und ihren bisherigen Ergebnissen, wie viele Genossen<br />

an der Basis nämlich sehr skeptisch gegenüber.<br />

Der Rote Faden 11


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema …<br />

Gesetzliche Mindestlöhne<br />

Rede von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> am zum Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Dirk Niebel,<br />

Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gesetzliche Mindestlöhne ablehnen<br />

(Drucksache 16/1653)<br />

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen und Kolleginnen!<br />

Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland kein Problem<br />

mit zu hohen Löhnen im unteren Tätigkeitssegment,<br />

sondern ein Problem mit zu niedrigen Löhnen. Ein Wachmann<br />

erhält einen Stundenlohn von 3 Euro. Eine Kassiererin<br />

kommt bei einer 38-Stunden-Woche auf einen<br />

Monatsverdienst von 800 Euro. Ein Friseur in Thüringen<br />

arbeitet für einen Stundenlohn von 3,18 Euro. Beispiele<br />

lassen sich wie Sand am Meer finden. Die "Geiz ist geil"-<br />

Philosophie hat in widerwärtiger Weise auf den Arbeitsmarkt<br />

übergegriffen. In zahlreichen Branchen gibt es das<br />

sprichwörtliche Fass ohne Boden.<br />

Dabei sind die Schutzregelungen im deutschen Recht<br />

schlichtweg unzureichend. § 138 des Bürgerlichen Gesetzbuchs,<br />

der Wucher verbietet, gewährt nur dann einen<br />

Anspruch auf zusätzliche Bezahlung, wenn die Vergütung<br />

mindestens 25 bis 30 Prozent unter der ortsüblichen<br />

bzw. tariflichen liegt. Der Arbeitnehmer trägt darüber<br />

hinaus die Beweislast dafür, dass die Lohnabrede unter<br />

Ausbeutung seiner Zwangslage zustande gekommen ist.<br />

Prozesschancen hat er nur, wenn er beim Einstellungsgespräch<br />

seine Notlage offenbart hat. Zuallerletzt: Jede<br />

richterliche Überprüfung setzt den Gang zur Arbeitsgerichtsbarkeit<br />

voraus. Viele Menschen klagen nicht, weil<br />

sie schlichtweg Angst vor Repressalien ihrer Arbeitgeber<br />

haben.<br />

Die Situation ist: 7,7 Millionen vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer<br />

verfügen lediglich über 50 bis 75 Prozent des<br />

Durchschnittseinkommens von 2 884 Euro. Rund 2,5<br />

Millionen Menschen haben sogar weniger als 50 Prozent<br />

dieses Betrages. Internationale Organisationen bezeichnen<br />

das ganz klar als Armutslöhne. Working Poor - da<br />

müssen wir Farbe bekennen - gibt es nicht nur in den<br />

USA, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Tarifbindung ist seit den 90er-Jahren spürbar zurückgegangen.<br />

Laut IAB-Panel sank die Tarifbindung der<br />

Beschäftigten im Zeitraum bis 2003 im Westen von 76<br />

auf 70 Prozent und im Osten von 63 auf 54 Prozent. Wir<br />

müssen zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr ausreicht,<br />

Löhne tariflich abzusichern oder einzelne Tarifverträge<br />

für allgemein verbindlich zu erklären. Die Hälfte<br />

aller Arbeitnehmer im Osten bliebe schlichtweg auf der<br />

Strecke.<br />

Fakt ist, dass es auch unakzeptable Tarifverträge gibt.<br />

Die Aufstellung des Bundesarbeitsministeriums aus dem<br />

Jahr 2003 weist nach, dass es 670 Tarifvereinbarungen<br />

mit weniger als 6 Euro brutto Stundenlohn gibt. Das ist<br />

unsere Ausgangsposition. Wir stehen deshalb vor der<br />

Aufgabe, dafür zu sorgen, dass auch Geringqualifizierte<br />

in Deutschland wieder Chancen auf Arbeit haben und<br />

dafür einen Lohn bekommen, mit dem sie leben können.<br />

Wir nehmen diese Aufgabe ernst.<br />

Ich sage dennoch, dass wir uns unüberlegte und populistische<br />

Schnellschüsse, wie den vorliegenden Antrag der<br />

Linken, nicht leisten können.<br />

(Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Na, na, na!)<br />

Mit Ihrer Forderung nach einem einheitlichen Mindestlohn<br />

von pauschal 8 Euro machen Sie es sich zu leicht.<br />

Wir brauchen beispielsweise Klarheit darüber, wie das<br />

Verhältnis zum Sozialrecht sein soll. Haben Sie einmal<br />

ausgerechnet, wie viel jemand verdienen muss, damit er<br />

so viel hat wie ein ALG-II-Empfänger Ein Alleinverdiener<br />

mit zwei oder drei Kindern brauchte 10,50 Euro in der<br />

Stunde. Ein Single ohne Kinder muss hingegen nur zwischen<br />

4,80 Euro und 5 Euro verdienen.<br />

Wir müssen uns über die Höhe eines Mindestlohns klar<br />

werden. Ist der Mindestlohn zu hoch angesetzt, wird er<br />

zum Einstellungshindernis, gerade für Ältere und Jugendliche.<br />

Wird er zu niedrig festgesetzt, haben wir den ungewollten<br />

staatlich legitimierten Niedriglohnbereich.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wie ist denn Ihre Antwort,<br />

Frau <strong>Kramme</strong>! Fragen über Fragen!)<br />

Wir müssen überlegen, ob wir mit branchenspezifischen<br />

Lösungen arbeiten oder mit einer einheitlichen Regelung<br />

mit Übergangsfristen. Wie setzen wir die genauen Maßstäbe<br />

bei branchenspezifischen Lösungen oder wie lang<br />

bemessen wir Übergangsfristen Treffen wir selber die<br />

Entscheidung über die Höhe einer Mindestsicherung<br />

oder greifen wir auf die Tarifvertragsparteien oder auf<br />

einen Sachverständigenrat zurück Es gibt eine Vielzahl<br />

von Fragen, deren Beantwortung genauerer Überlegung<br />

bedarf.<br />

(Dirk Niebel [FDP]: Aha!)<br />

Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir brauchen eine<br />

untere Auffanglinie. Da sind wir uns in diesem Hause -<br />

lassen wir einmal die FDP beiseite - einig. Und das ist<br />

gut so.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD - Dr. Heinrich L. Kolb<br />

[FDP]: Wie nennen wir denn dieses Kind)<br />

Wir brauchen eine relativ kurzfristige Lösung. Auch darüber<br />

sind wir uns einig. Und auch das ist gut so.<br />

Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />

auf das Gebäudereinigerhandwerk<br />

auszudehnen. Wir werden im Herbst einen Vorschlag<br />

zu Kombilöhnen und Mindestlöhnen vorlegen. Ich<br />

bin zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung finden.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

Ein allerletzter Satz. Ian Brinkley, Chefökonom des britischen<br />

Gewerkschaftsbundes TUC, bringt es auf den<br />

Punkt:<br />

Heute sagen auch die Arbeitgeber in Großbritannien,<br />

dass der Mindestlohn ein Erfolgsmodell ist.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der<br />

CDU/CSU - Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Aber mit anderen<br />

Konditionen!)<br />

Der Rote Faden 12


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Pendlerpauschale<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Pendlerpauschale: CSU steht für Kürzung<br />

Beim Ringen um die Pendlerpauschale können die bayerischen<br />

SPD-Bundestagsabgeordneten offensichtlich<br />

nicht mit der Unterstützung der CSU rechnen. „Die CSU<br />

betreibt ein doppelzüngiges Spiel: Im Bundesrat fordert<br />

sie den Erhalt der Pendlerpauschale, im Bundestag zieht<br />

sie den Schwanz ein. Während die Bayerische SPD-<br />

Landesgruppe mit allen Mitteln gegen die drohende Kürzung<br />

kämpft, hat sich die CSU im Bundestag dagegen<br />

ausgesprochen und lässt die Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer im kalten Regen stehen“, kritisiert die Bayreuther<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD).<br />

<strong>Kramme</strong> und ihre bayerischen Parteikollegen lehnen<br />

Einschränkungen bei der Pendlerpauschale strikt ab.<br />

„Man kann nicht von den Arbeitnehmern immer mehr<br />

Flexibilität fordern, sie aber gleichzeitig auf den Fahrtkosten<br />

sitzen lassen. Gerade in ländlichen Regionen wie hier<br />

in Oberfranken brauchen die Berufspendler eine Kompensation<br />

für die zum Teil sehr weiten Anfahrtswege zur<br />

Arbeit und die hohen Benzinpreise“, begründet MdB<br />

<strong>Kramme</strong> ihre Position.<br />

Die bisherige Regelung der Pendlerpauschale sieht vor,<br />

dass unabhängig vom Verkehrsmittel 30 Cent je Entfernungskilometer<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

geltend gemacht werden können. Künftig sollen nur noch<br />

die Unkosten für mehr als 20 Entfernungskilometer absetzbar<br />

sein.<br />

Bayreuth, den 22.06.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Pendlerpauschale: SPD will 20-km-Grenze noch kippen<br />

<strong>Kramme</strong> hofft weiter auf Änderungen<br />

Die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) spricht sich weiterhin gegen die geplante Kürzung der Pendlerpauschale<br />

aus: „Die Kürzungspläne sind verfassungswidrig und sozial unausgewogen. Es muss deshalb nach verhandelt<br />

werden.“ Die Bundesregierung will die Entfernungspauschale von jetzt 30 Cent für die ersten 20 Kilometer Arbeitsweg<br />

ersatzlos streichen und so jährlich 2,5 Milliarden Euro einsparen. <strong>Kramme</strong> macht sich demgegenüber für ein Alternativmodel<br />

stark, dass die Bayerische SPD-Landesgruppe im Bundestag ins Spiel gebracht hat, um die ersatzlose Streichung<br />

der ersten 20 Kilometer doch noch abzuwenden.<br />

Das Modell sieht laut <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vor, die Dienstwagen-Besteuerung für Selbständige und Angestellte um 0,2 Prozent<br />

anzuheben und gleichzeitig den Arbeitnehmer-Pauschbetrag auf 400 Euro zu senken. Dies ermögliche eine Pendlerpauschale<br />

von 25 Cent ab dem ersten Kilometer, während das Einsparvolumen eingehalten werden könne.<br />

„Innerhalb der SPD-Fraktion gibt es viele Abgeordnete, die mit der Streichung der ersten 20 Entfernungskilometer nicht<br />

einverstanden sind“, so die Bayreuther Abgeordnete. Allerdings seien die Chancen relativ gering, den Regierungsentwurf<br />

noch zu kippen, da sich die Union dagegen sperre. <strong>Kramme</strong> kritisiert in diesem Zusammenhang insbesondere ihre oberfränkischen<br />

CSU-Kollegen. Obwohl in Oberfranken tausende Berufspendler von den Kürzungsplänen betroffen seien,<br />

habe es die CSU im Bundestag bisher abgelehnt, gemeinsam mit der SPD gegen die Kürzungspläne vorzugehen. „Wir<br />

werden trotzdem nichts unversucht lassen, um die ersatzlose Streichung der ersten 20 Kilometer doch noch zu verhindern“,<br />

so <strong>Kramme</strong> kämpferisch.<br />

Die vorgesehene Kürzung der Pendlerpauschale ist Teil des von der Bundesregierung vorgelegten Steueränderungsgesetzes<br />

2007. Bevor das Gesetz Ende dieser Woche verabschiedet werden soll, wird der Deutsche Bundestag noch einmal<br />

darüber beraten.<br />

Bayreuth, den 28.06.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong>: CSU hat die Pendlerpauschale auf dem Gewissen<br />

Der Deutsche Bundestag hat am vergangenen Donnerstag das Steueränderungsgesetz 2007 und damit auch die Streichung<br />

der Pendlerpauschale für die ersten 20 Kilometer beschlossen. „Die Bayerische SPD-Landesgruppe im Bundestag<br />

hatte bis zuletzt versucht, die Kürzung zu verhindern“, erklärt die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>. „Die bayerischen Arbeitnehmer können sich bei der CSU bedanken“, so MdB <strong>Kramme</strong>. Die BayernSPD habe<br />

ein halbes Jahr lang gegen die Kürzung der Pendlerpauschale gekämpft. „Wir wollten mit der CSU eine kleine Koalition<br />

für Bayern innerhalb der großen Koalition schmieden. Aber die CSU hat das Angebot ausgeschlagen und die bayerischen<br />

Arbeitnehmer im Regen stehen lassen. Vom ländlichen Raum redet die CSU am Wochenende auf Parteitagen,<br />

unter der Woche lässt sie die Pendler im Stich.“<br />

Die bayerische SPD-Landesgruppe hatte ein Alternativmodell vorgelegt, mit dem die bayerischen Pendler laut <strong>Kramme</strong><br />

deutlich besser gefahren wären. Vorgesehen war die Dienstwagen-Besteuerung für Selbständige und Angestellte um 0,2<br />

Prozent anzuheben und gleichzeitig den Arbeitnehmer-Pauschbetrag auf 400 Euro zu senken. Dies hätte laut der Bayreuther<br />

Abgeordneten eine Pendlerpauschale von 25 Cent ab dem ersten Kilometer ermöglicht. Das Einsparvolumen<br />

hätte damit eingehalten werden können.<br />

<strong>Kramme</strong> bedauert, dass sich die bayerischen SPD-Abgeordneten nicht durchsetzen konnten. „Die CSU hat keine Vorstellung<br />

von der Lebensrealität der bayerischen Arbeitnehmer.“<br />

Bayreuth, den 03.07.2006<br />

Der Rote Faden 13


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Nordbayerischer Kurier vom 05.07.2006, S. 11<br />

Krach zwischen Bayreuther Abgeordneten<br />

<strong>Kramme</strong>: CSU Schuld an Kürzung der Pendlerpauschale – Koschyk weist Vorwürfe zurück<br />

Berlin/Bayreuth. Die Kürzung der Pendlerpauschale im<br />

nächsten Jahr ist beschlossene Sache. Mit dem Ja zum<br />

Steueränderungsgesetz 2007 hat der Deutsche Bundestag<br />

in Berlin in diesen Tagen der Streichung für die ersten<br />

20 Kilometer zum Arbeitsplatz zugestimmt. Die Bayreuther<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />

und Hartmut Koschyk (CSU) streiten nun heftig über<br />

diese Entscheidung.<br />

<strong>Kramme</strong> teilte mit, dass die Bayern-SPD ein halbes Jahr<br />

lang mit eigenen Alternativvorschlägen gegen die Kürzung<br />

der Pauschale gekämpft hatte. Die CSU habe es<br />

jedoch abgelehnt, in Form einer „kleinen Koalition für<br />

Bayern innerhalb der großen Koalition“ mit der SPD zu<br />

kooperieren. „Die CSU hat keine Vorstellung von der<br />

Lebensrealität bayerischer Arbeitnehmer“, erklärte<br />

<strong>Kramme</strong>.<br />

Nach den Vorstellungen der SPD hätte die Dienstwagenbesteuerung<br />

für Selbstständige und Angestellte um 0,2<br />

Prozent angehoben und die Werbungskostenpauschale<br />

von 920 auf 400 Euro gesenkt werden sollen. So wäre<br />

eine Pendlerpauschale von 25 Cent ab dem ersten Kilometer<br />

möglich gewesen und das Einsparvolumen hätte<br />

eingehalten werden können, so <strong>Kramme</strong>. Jetzt könnten<br />

sich die bayerischen Arbeitnehmer bei der CSU bedanken.<br />

Koschyk erwiderte direkt, die Vorwürfe würden „jeglicher<br />

Grundlage entbehren“. Das Alternativmodell der bayerischen<br />

SPD sei nicht einmal vom Fraktionsvorsitzenden<br />

Peter Struck und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück<br />

in den Diskussionen aufgegriffen worden.<br />

Koschyk kritisierte, die Kürzung der Pauschale um fünf<br />

Cent pro Kilometer hätte die Fernpendler übermäßig<br />

belastet. Außerdem könne man den Bürgern den zusätzlichen<br />

Verwaltungsaufwand nicht zumuten. „Anstatt Verfahrensvereinfachung<br />

entstünde ein weiteres bürokratisches<br />

Monster“, entgegnete Koschyk. Für ihn sei „schon<br />

verwunderlich“, dass <strong>Kramme</strong> sich bei der Abstimmung<br />

im Bundestag für das neue Gesetz ausgesprochen habe.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

<strong>Kramme</strong>: So nicht, Herr Koschyk!<br />

Leidtragende der mangelnden Kooperationsbereitschaft der CSU sind letztendlich die bayerischen<br />

Arbeitnehmer<br />

Als unüberlegt und haltlos weist die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> die von ihrem Bayreuther Kollegen im<br />

Bundestag, Hartmut Koschyk, in seiner Pressemitteilung vom 03.07.2006 ihr gegenüber geäußerten Vorwürfe zurück.<br />

„Die Regelung wurde im Rahmen eines Gesetzespakets mit einer Vielzahl von Vorschriften abgestimmt. Daher habe ich<br />

eine persönliche Erklärung zu Protokoll des Bundestages gegeben mit dem Inhalt, dass ich die Kürzung der Pendlerpauschale<br />

für falsch halte. Das kann Herr Koschyk gern auch im Protokoll der Plenarsitzung nachlesen.“<br />

In der Tat sei ihr die Entscheidung aber nicht leicht gefallen. Leider sei es den Bundestagsabgeordneten der bayerischen<br />

SPD nicht möglich gewesen, ihre CSU-Kollegen davon zu überzeugen, gemeinsam ein Alternativ-Modell, das auf der<br />

Basis des Vorschlags der SPD-Landesgruppe beruht, zu entwickeln und den Regierungsentwurf gemeinsam zu kippen,<br />

erläutert <strong>Kramme</strong>. Auf der Ebene der Fachpolitiker in der Unionsfraktion sei durchaus Bereitschaft zu erkennen gewesen,<br />

die Frage nochmals zu diskutieren. Die Fraktionsspitze habe dies aber von Anfang an entschieden unterbunden<br />

und bis zuletzt abgelehnt. „Letztendlich sind die bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Leidtragenden<br />

und der SPD soll nun der schwarze Peter dafür zugeschoben werden! So nicht, Herr Koschyk!“<br />

Der Vorwurf Koschyks, Fernpendler wären bei Einführung des Alternativ-Modell übermäßig belastet worden, sei aus der<br />

Luft gegriffen. Im Gegenteil: Für Pendler, die bis zu 120 km zum Arbeitsplatz zurücklegen müssen, also 90 % der bayerischen<br />

Pendler, wäre der bayerische Vorschlag günstiger gewesen als die mit dem Steueränderungsgesetz beschlossenen<br />

Regelungen. „Vielleicht“, so mutmaßt <strong>Kramme</strong>, „hat mein Bayreuther Kollege auch schon vergessen, dass seine<br />

Partei noch im Wahlkampf eine Kürzung der Pendlerpauschale auf 0,25 Euro sowie ihre Zahlung bis maximal 50 km<br />

durchsetzten wollten. Dass Fernpendler damit drastisch belastet worden wären, verschweigt er heute!“<br />

Auch die vorgeschlagenen Absenkung des Arbeitnehmerpauschbetrages auf 400 € hätte keinen bürokratischen Mehraufwand<br />

für Bürger und Verwaltung bedeutet, so die Abgeordnete. Sowohl die Vereinigte Lohnsteuerhilfe als auch die<br />

Deutsche Steuer-Gewerkschaft hätten der SPD-Landesgruppe dies bestätigt. „Mit dem vorgeschlagenen Alternativmodell<br />

hätten Subventionen abgebaut werden können, die Anerkennung tatsächlicher Kosten wäre erhalten geblieben und<br />

mehr Steuergerechtigkeit wäre hergestellt worden.“ Aber darüber habe die Unions-Führung ja nicht einmal reden wollen<br />

und damit die bayerischen Pendler im Stich gelassen, so die Bayreuther Abgeordnete.<br />

Eine Änderung des Gesetzes zur Pendlerpauschale sei notwendig gewesen, so <strong>Kramme</strong>. Nur so sei es möglich, einen<br />

tragfähigen Bundeshaushalt zu erreichen. Über die Details allerdings hätte man noch reden müssen. Dies sei durch die<br />

Verweigerungshaltung der Union nicht erfolgt.<br />

Bayreuth, den 05.07.2006<br />

Der Rote Faden 14


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Politische Bildungsarbeit<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Politische Bildungsarbeit wird weiterhin auf hohem Niveau gefördert<br />

Der Bundeszentrale für politische Bildung drohen nun<br />

doch keine immensen Mittelkürzungen. Dies teilt die<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) mit.<br />

„Gegenüber dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung<br />

werden die Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung<br />

um 5 Mio. Euro erhöht“, so <strong>Kramme</strong>. Zunächst war<br />

vorgesehen, die Ausgaben für politische Bildungsarbeit<br />

von 18,4 Mio. Euro auf 13,4 Mio. abzusenken, was einer<br />

Kürzung um 30 Prozent gleichgekommen wäre.<br />

„Dies hätte sich auch auf die Arbeit der politischen Bildungsträger<br />

vor Ort, wie die Franken-Akademie<br />

Schloss Schney und das Bürgerforum Bayreuth mit<br />

Schloss Weidenberg, massiv ausgewirkt“, erläutert die<br />

Abgeordnete. Diese seien auf Zuwendungen der Bundeszentrale<br />

angewiesen.<br />

Die SPD-Fraktion hatte in den vergangenen Wochen<br />

wiederholt auf die Bedeutung der politischen Bildungsarbeit<br />

hingewiesen. Das Engagement hat sich gelohnt:<br />

Auch in diesem Jahr wird die politische Bildungsarbeit mit<br />

18,4 Mio. Euro auf hohem Niveau gefördert. Damit könne<br />

weiterhin ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Demokratie<br />

und zur Extremismus-Prävention geleistet werden,<br />

freut sich MdB <strong>Kramme</strong>.<br />

Bayreuth, den 01.06.2006<br />

Föderalismusreform<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Föderalismus: Oberfränkische SPD-Bundestagsabgeordnete begrüßen die Reform<br />

Berlin. Anlässlich der Verabschiedung der Grundgesetzreform<br />

im Deutschen Bundestag erklären die oberfränkischen<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth),<br />

Petra Ernstberger (Hof) und Dr. Carl-Christian<br />

Dressel (Coburg/Kronach):<br />

„Die umfassendste Verfassungsreform seit 1949 ist heute<br />

vom Deutschen Bundestag in 2. und 3. Lesung verabschiedet<br />

worden. Die Reform ist notwendig für eine moderne<br />

bundesstaatliche Ordnung und damit auch für die<br />

Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Durch die Grundgesetzreform<br />

in ihrer jetzigen Fassung sinkt die Zahl der<br />

zustimmungspflichtigen Gesetze. Darüber hinaus werden<br />

die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern nun effektiv<br />

entflechtet. Damit sind zwei Kernziele der Reform<br />

unserer bundesstaatlichen Ordnung erreicht worden.“<br />

Die oberfränkischen Abgeordneten sehen darüber hinaus<br />

gute Auswirkungen der Reform: „Durch den Wegfall der<br />

Erforderlichkeitsklausel ist nunmehr sichergestellt, dass<br />

der Bund für das Arbeits- und Sozialrecht zuständig ist.<br />

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum<br />

Ladenschluss hat die Handlungsfähigkeit des Bundes<br />

beim Arbeits- u. Sozialrecht in Frage gestellt. Das Problem<br />

ist jetzt gelöst“, so die Bayreuther SPD-Abgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />

Neben möglichen positiven Auswirkungen der Reform,<br />

aus denen sich für die Region Oberfranken unmittelbar<br />

ein Nutzen ergeben kann, begrüßen die drei Mandatsträger<br />

aber auch die Tatsache, dass die Regierungskoalition<br />

ihre Handlungsfähigkeit bewiesen hat. „Ich freue mich<br />

über die eigene Mehrheit. Freilich können nie 100 Prozent<br />

der eigenen Forderungen erfüllt werden, aber so ist<br />

das nun einmal in einer großen Koalition“, erklärt MdB<br />

Petra Ernstberger aus Hof. Dieser Auffassung schließt<br />

sich auch der Coburg/Kronacher Bundestagsabgeordnete<br />

Dr. Carl-Christian Dressel an und ergänzt: „Betrachtet<br />

man die deutsche Verfassungsgeschichte, dann stellt<br />

man fest, dass alle Verfassungsreformen Kompromisse<br />

waren.“<br />

Bayreuth, den 30.06.2006<br />

Schaffung von Ausbildungsplätzen durch Senkung der Lehrlingsgehälter<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Einfrieren der Lehrlingsgehälter bringt keine neuen Ausbildungsplätze<br />

Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> lehnt den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Michael<br />

Glos, die Ausbildungsvergütungen einzufrieren, strikt ab. Damit werde kein einziger neuer Ausbildungsplatz geschaffen,<br />

meint MdB <strong>Kramme</strong>. Die Wirtschaft könne im Rahmen der Tarifverhandlungen selbst über die Höhe der Ausbildungsvergütungen<br />

mitentscheiden. Die Tarifautonomie habe sich bestens bewährt.<br />

„Es kann auch nicht sein, dass wir von den Jugendlichen immer mehr Flexibilität und Mobilität verlangen, gleichzeitig<br />

aber die Lehrlingsgehälter kürzen“, argumentiert die Abgeordnete weiter. „Die Ausbildungsvergütungen decken bereits<br />

heute oft nur die Fahrtkosten. Auf eigenen Füßen kann damit kaum ein Jugendlicher stehen.“ Wer motivierte und leistungsbereite<br />

Auszubildende haben wolle, müsse auch einen angemessenen Lohn bezahlen.<br />

„Die Wirtschaft ignoriert nach wie vor den Nutzen der Auszubildenden für den Betrieb“, so die SPD-Politikerin. Die Berufsausbildung<br />

rechnet sich. Zu diesem Ergebnis kam unlängst das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): „Werden<br />

Nutzen und Kosten der beruflichen Bildung für den Betrieb gegenübergestellt, so ergibt sich klar eine positive Bilanz. Die<br />

Schaffung eines Ausbildungsplatzes erweist sich für den Unternehmer regelmäßig als eine lohnende Investition“, resümiert<br />

<strong>Kramme</strong>.<br />

Bayreuth, den 17.07.2006<br />

Der Rote Faden 15


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Gleichstellungsgesetz<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Besserer Schutz bei Massengeschäften<br />

<strong>Kramme</strong> weist Kritik am Gleichstellungsgesetz zurück<br />

Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> weist die Kritik aus den Reihen der Union und<br />

von Arbeitgeberseite am geplanten Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />

zurück. Das Gesetz orientiere sich laut<br />

<strong>Kramme</strong> an den Vorgaben der EU. „Lediglich im Bereich<br />

des Zivilrechts wurden zusätzliche Merkmale wie Behinderung<br />

und Alter für bestimmte Arten von Verträgen<br />

ergänzt“, erläutert die SPD-Politikerin. Mit dem im Koalitionsausschuss<br />

gefundenen Kompromiss habe mit eine<br />

Regelung gefunden, die Diskriminierten helfe, gleichzeitig<br />

aber unnötige Bürokratie vermieden.<br />

Mit dem Gesetz würden die Menschen beim so genannten<br />

täglichen Massengeschäft geschützt. „Ich bin froh,<br />

dass CDU/CSU ihre alte Blockadehaltung aufgegeben<br />

haben und sich überzeugen ließen für den Bereich der<br />

Massengeschäfte und Privatversicherungen nicht nur die<br />

europarechtlich verpflichtend vorgegebenen Merkmale<br />

Rasse, ethnische Herkunft und Geschlecht in den zivilrechtlichen<br />

Diskriminierungsschutz aufzunehmen, sondern<br />

auch die Merkmale Religion, Weltanschauung,,<br />

Behinderung, Alter und sexuelle Identität. „Das heißt<br />

nicht, dass beispielsweise beim Vermieten von Wohnungen<br />

durch Privatleute die Diskriminierungsregeln zur<br />

Anwendung kommen“, so <strong>Kramme</strong>. Hingegen könnten<br />

Gastwirte, die Menschen mit Behinderung keinen Zutritt<br />

gewähren wollen, künftig belangt werden. Klagewellen<br />

befürchtet die Abgeordnete nicht. „Derartige Sorgen halte<br />

ich für unbegründet, wenn man die Erfahrungen in unseren<br />

europäischen Nachbarländern zugrunde legt, wo<br />

vergleichbare Regelungen schon länger gelten.“<br />

<strong>Kramme</strong> hebt besonders hervor, dass Gewerkschaften<br />

und Betriebsräte bei groben Verstößen der Arbeitgeber<br />

künftig die Unterlassung diskriminierender Handlungen<br />

einfordern können. „Dadurch können auch strukturelle<br />

Diskriminierungen, wie zum Beispiel die konkrete Lohnungleichheit<br />

zwischen Frauen und Männern bei gleichwertiger<br />

Arbeit in einem Betrieb beseitigt werden.“<br />

MdB <strong>Kramme</strong> rechnet – auch wegen der drohenden<br />

Strafzahlungen an die EU –mit einer zügigen Verabschiedung<br />

des Gesetzentwurfs.<br />

Bayreuth, den 06.06.2006<br />

VERMISCHTES<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Neues Förderkonzept für Diesel-Pkw<br />

MdB <strong>Kramme</strong> fordert: Wir müssen jetzt handeln!<br />

Die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />

begrüßt das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept<br />

zur steuerlichen Förderung der Nachrüstung von<br />

Diesel-Pkw mit Rußfiltern.<br />

„Der Handlungsbedarf gegen Rußpartikel wird immer<br />

dringlicher“, erklärt die Abgeordnete. Jüngste Studien<br />

haben ergeben, dass Feinstaub noch gesundheitsschädlicher<br />

ist als bislang angenommen. In der Europäischen<br />

Union sterben jährlich 310.000 Menschen an den Folgen<br />

von Dieselabgasen, davon allein 65.000 Menschen in<br />

Deutschland. „Auch in Bayreuth haben wir mit<br />

Feinstaubbelastungen zu kämpfen. An maximal 35 Tagen<br />

im Jahr darf der Feinstaub-Richtlinien-Wert der Europäischen<br />

Union überschritten werden. Diese Grenze<br />

haben wir in Bayreuth in diesem Jahr bereits erreicht“,<br />

berichtet die Abgeordnete.“<br />

Das Regierungskonzept sieht vor, dass Diesel-Pkw, die<br />

in den Jahren 2006 bis 2008 nachgerüstet werden, einmalig<br />

eine Förderung in Höhe von 300 Euro erhalten<br />

sollen. Finanziert werden soll die Förderung ab dem 1.<br />

Januar 2007 durch ein Malus in Höhe von 300 Euro für<br />

Dieselfahrzeuge, die ohne Filter neu in den Verkehr gebracht<br />

werden. Zusätzlich müssen nicht nachgerüstete<br />

Diesel-Altfahrzeuge einen Zuschlag von jeweils 40 Euro<br />

in den Jahren 2008 und 2009 auf die Kfz-Steuer zahlen.<br />

„Das steuerlich aufkommensneutrale Konzept ist ein<br />

guter Kompromiss. Es stößt sowohl bei Automobilverbänden<br />

als auch bei mittelständischen Herstellern auf<br />

breite Zustimmung“, meint MdB <strong>Kramme</strong>. Umso unverständlicher<br />

sei die Reaktion der unionsregierten Länder.<br />

„Nach Aussagen des bayerischen Finanzministers Kurt<br />

Faltlhauser würden die unionsregierten Länder das Konzept<br />

„einhellig nicht befürworten“. Nachdem schon ein<br />

Entwurf der alten rot-grünen Bundesregierung an der<br />

Unionsmehrheit im Bundesrat gescheitert war, darf es<br />

nicht sein, dass der neue Entwurf erneut im Bundesrat<br />

verhindert wird“, so die Abgeordnete.<br />

MdB <strong>Kramme</strong> fordert die Politiker der Unionsspitze auf,<br />

dass ihre Länderminister sich den dringenden Problemen<br />

des Feinstaubes stellen sollen. „Feinstaub ist zwar für<br />

uns nicht „sichtbar“, aber die gravierenden Folgen sind<br />

immer spürbarer. Deshalb müssen wir jetzt handeln. Die<br />

Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger muss im Vordergrund<br />

stehen.“<br />

Bayreuth, den 12.06.2006<br />

Der Rote Faden 16


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Beschäftigung von Saisonarbeitskräften überprüfen<br />

Die Vermittlung von Erntehelfern hat auch in Oberfranken<br />

zu Diskussionen Anlass gegeben. „Die Erfolge bei der<br />

Vermittlung von einheimischen Arbeitslosen und beim<br />

Einsatz von ausländischen Saisonarbeitskräften werden<br />

regional sehr unterschiedlich bewertet“, erklärt die SPD-<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />

Um ein genaues Bild über den Fortschritt beim Einsatz<br />

deutscher Arbeitsloser als Erntehelfer in der Landwirtschaft<br />

zu erhalten, werde die SPD-Bundestagsfraktion<br />

die Bundesregierung auffordern, im September von den<br />

Ergebnissen des Monitoring-Kreises zu berichten. An<br />

diesem Arbeitskreis sind neben den Vertretern der Bundesagentur<br />

für Arbeit unter anderem auch Vertreter der<br />

Arbeitgeberverbände beteiligt. MdB <strong>Kramme</strong>: „Die Ergebnisse<br />

der Spargel- und Erdbeerernte liegen dann<br />

bereits vor, so dass eine erste seriöse Vermittlungsbewertung<br />

vorgenommen werden kann. Gemeinsam mit<br />

den Erhebungen zur Obsternte und zur Weinlese soll<br />

dann diskutiert werden, inwiefern die Eckpunkteregelung<br />

für 2007 geändert werden kann.“<br />

Seit diesem Jahr gilt bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften<br />

in der Landwirtschaft eine neue Eckpunkteregelung.<br />

Danach kann jeder Betrieb bis zu 80 Prozent<br />

der im Jahr 2005 zugelassenen Arbeitskräfte aus Mittelund<br />

Osteuropa beschäftigen. Weitere Zulassungen werden<br />

nur bewilligt, soweit für die Tätigkeiten keine inländischen<br />

Arbeitsuchenden vermittelt werden können. „Durch<br />

die weitere Zulassung darf die Zahl der in dem Betrieb<br />

insgesamt beschäftigten mittel- und osteuropäischen<br />

Saisonarbeitnehmer 90 Prozent der Zulassungen des<br />

Jahres 2005 nicht überschreiten“, so MdB <strong>Kramme</strong>. In<br />

Kleinbetrieben dürfen ohne Prüfung einer Vermittlung<br />

inländischer Arbeitnehmer weiterhin höchstens vier mittel-<br />

und osteuropäische Saisonkräfte arbeiten.<br />

Bayreuth, den 20.07.2006<br />

Schreiben von Herrn Karlheinz Escher, Erster Bürgermeister Markt Plech, vom 02.07.2006<br />

an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> wegen der DSL-Verfügbarkeit in der Gemeinde Plech<br />

Sehr geehrte Frau MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

für Ihr Engagement im Zusammenhang mit der noch fehlenden DSL-Verfügbarkeit in der Gemeinde Plech möchte ich<br />

mich hiermit recht herzlich bedanken.<br />

Ich nehme an, dass Sie aus den Tageszeitungen entnommen haben, dass die Bürgerinnen und Bürger des Marktes<br />

Plech in den letzten Monaten enormes Interesse daran zeigten, eine „schnelle Internet-Verbindung“ über DSL zu erreichen.<br />

Leider bisher ohne Erfolg. Schreiben an die Deutsche Telekom wurden, wenn überhaupt, nur unzureichend oder<br />

negativ beantwortet.<br />

Dies führte dazu, dass sich in der Gemeinde Plech eine Initiative gründete, die mittlerweile mehr als 130 Unterschriften<br />

von Interessenten für DSL sammelte.<br />

In Ihrem Schreiben vom 16. Juni 2006 weisen Sie darauf hin, dass „die schnelle Datenübertragung mit DSL deutliche<br />

Wettbewerbsvorteile auch für kleine und mittlere Betriebe bringt“. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen,<br />

dass wir neben unseren mittelständischen Handwerksbetrieben mit dem Freizeitpark Fränkisches Wunderland und<br />

dem weitbekannten Ferienhotel Veldensteiner Forst zwei Betriebe in der Gemeinde haben, die unbedingt auf die<br />

schnelle Internetverbindung angewiesen sind, wenn sie in den nächsten Jahren keine Wettbewerbsnachteile erleiden<br />

wollen.<br />

Zudem hat der Markt Plech in den letzten Monaten Gewerbeflächen ausgewiesen. Sie liegen zwischen Plech und Ottenhof<br />

zwar unmittelbar an der Autobahn A 9 – aber auch das Vorhandensein der schnellen „Datenautobahn“ wird ein<br />

ausschlaggebendes Kriterium sein, an dem sich potentielle Interessenten für die Gewerbeflächen orientieren werden.<br />

Deshalb, sehr geehrte Frau MdB <strong>Kramme</strong>, möchte ich Sie hiermit bitten, sich weiterhin vehement dafür einzusetzen,<br />

dass der „weiße Fleck“ in Sachen DSL in der Gemeinde Plech baldmöglichst der Vergangenheit angehört.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Karlheinz Escher<br />

Erster Bürgermeister<br />

Der Rote Faden 17


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht …<br />

Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs Altenplos<br />

Nordbayerischer Kurier vom 27.06.06, S. 19<br />

Sportliche Freude unter sengender Sonne<br />

Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs fand großen Anklang-<br />

Nordic Walker kamen im Sternmarsch<br />

Altenplos. Das war eine prima Idee, die der Sportclub<br />

(SC) Altenplos verwirklicht hat: Einen Gesundheits- und<br />

Fitnesstag, der über 500 Besucher zum Sportgelände<br />

lockte. Alles was mit Bewegung zu tun hatte, stand einen<br />

ganzen Tag im Blickpunkt, trotz der heißen Temperaturen<br />

bewiesen die Teilnehmer Durchhaltevermögen. Die<br />

Praxis stand hier natürlich im Vordergrund, schon früh<br />

stürmten Unentwegte los zum Sternlauf aus Richtung<br />

Neudrossenfeld, Bindlach, Bayreuth, Cottenbach und<br />

Heinersreuth, um oben am Berg in Altenplos den Endpunkt<br />

zu setzen. Da kam selbst der Heinersreuther Bürgermeister<br />

Hans Dötsch mit hochrotem Kopf unbeschadet<br />

ins Ziel. Später dann der Start im typischen Laufschritt<br />

mit den Nordic-Walking-Stecken, dieses rhythmische<br />

Vorwärtsbewegen, das über 50 Leute, vom Schüler<br />

bis zur Oma, auf die 6,8 Kilometer lange Strecke quer<br />

durch die Gemeinde Heinersreuth führte. Unter der Regie<br />

der Entwicklungsgesellschaft „Rund um die Neubürg-<br />

Fränkische Schweiz“ reihten sich auch die Bürgermeister<br />

Reinhard Sammer aus Gesees und Georg Birner aus<br />

Mistelgau mit ein.<br />

Unten auf dem grünen Rasen präsentierten knapp 80<br />

Kinder der heimischen Kindergärten den Hoppel- Hasen-<br />

Tanz, hüpften und sprangen vor Lebensfreude. Und ein<br />

wenig später zeigte die SCA-Seniorensportgruppe, wie fit<br />

man noch im Alter sein kann. Bei beachtlichen 30 Grad<br />

verblüffte sogar eine 92-jährige Dame, voll in der Sonne<br />

stehend, mit ihren exakten Übungen. Ständig belegt war<br />

die Spielstraße, wo Mutter- und Kind- Gruppen für Bewegung<br />

sorgten. Die einzelnen Stationen waren ganz auf<br />

das Motto des Tages ausgerichtet, Sport regt eben an,<br />

da blieb niemand länger ruhig sitzen, auch wenn man<br />

Einweihung des neuen Kreisverkehrs am Bindlacher Berg<br />

sich wegen der Hitze überwinden musste. Der Schweiß<br />

floss in Strömen.<br />

Das Sportgelände war über Stunden hinweg ein Ort von<br />

sich bewegenden Menschen. Aber nicht nur sich selbst<br />

betätigen gehörte zum Programm. Die Veranstalter hatten<br />

große Anstrengungen unternommen, über Gesundheit<br />

und Fitness aufzuklären. An verschiedenen Ständen<br />

konnte man sich beraten lassen über die richtige Ernährung<br />

und den richtigen Umgang mit dem eigenen Körper.<br />

Die Technik des Nordic Walking, Osteoporose-<br />

Gymnastik, Rückenschule für Kinder, sowie Körper- und<br />

Blutzuckermessungen wurden angeboten, genauso wie<br />

Krafttraining, Funktionsgymnastik und Orthopädietechnik.<br />

Vorträge zu „Strahlen und Gesundheit“ und „Mehr Leistung<br />

im Sport“ schlossen sich an. Schon ein paar Wochen<br />

vorher hatte der SCA zu Vorträgen mit bekannten<br />

Sportmedizinern über typische Gelenkerkrankungen,<br />

Suchtverhalten bei Jugendlichen, Herzinfarkte und<br />

Schlaganfälle eingeladen. Das Thema Gesundheit und<br />

Fitness wurde also voll abgedeckt. Kein Wunder, dass<br />

der SCA von Bürgermeister Hans Dötsch, der SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und von<br />

BLSV- Bezirksvorsitzenden Manfred Kreitmeier viel Lob<br />

einheimsen konnte, „der Verein hat hier eine nachahmenswerte<br />

Vorreiterrolle übernommen“, so der Tenor.<br />

Und das freute natürlich Vorsitzenden Werner Hammon,<br />

der im nächsten Jahr wieder mit einer überraschenden<br />

Idee die Öffentlichkeit aufmerksam machen will. Er dankte<br />

besonders Gudrun Brendel-Fischer und Georg Diener,<br />

in deren Händen die Organisation lag. Schirmherr Siegfried<br />

Hirschmann setzte sich gleichfalls für das Gelingen<br />

des Projektes ein.<br />

Bayerische Rundschau vom 14.07.06, S. 24<br />

Kreisel sorgt für höhere Sicherheit<br />

Gefährliche Kreuzung der Bundestrasse 2 entschärft<br />

In zwei Jahren Umgehung am Bindlacher Berg<br />

Bindlach. Nach jahrelanger Vorarbeit und etlichen Ortsterminen<br />

mit Politikern und Entscheidungsträgern ist der<br />

Bau des neuen Kreisverkehrs an der Kreuzung am Bindlacher<br />

Berg jetzt abgeschlossen. Leitender Baudirektor<br />

Hermann Pirner von der Abteilung Straßenbau des Staatlichen<br />

Bauamts betonte bei der offiziellen Verkehrsfreigabe,<br />

dass der Kreisel für deutlich mehr Sicherheit an<br />

der gefährlichen Kreuzung der Bundestrasse 2 mit der<br />

Verbindung zur Autobahnauffahrt und zur Ortschaft Bindlacher<br />

Berg sorgt.<br />

Die Baukosten für die von der Firma Leitenmaier aus<br />

Ziemetshausen durchgeführten Arbeiten summierten sich<br />

auf 350 000 Euro. Davon trugen der Bund 168 000 und<br />

die Gemeinde 182 000 Euro. Der neue Verkehrskreisel<br />

hat eine Fahrbahnbreite von 6,50 Metern und einen Außendurchmesser<br />

von 45 Metern.<br />

Größter Durchmesser<br />

„Dies ist der größte Durchmesser, den ein Verkehrskreisel<br />

der kleineren Kategorie nach den geltenden Richtlinien<br />

haben kann. Es ist gewährleistet, dass der Kreisel<br />

durch alle Fahrzeuge bis auf Schwertransporte problemlos<br />

genutzt werden kann“, erläuterte Pirner. Die durchschnittliche<br />

Verkehrsbelastung des Kreises liege bei rund<br />

8000 Kraftfahrzeugen am Tag.<br />

(Fortsetzung auf Seite 19)<br />

Der Rote Faden 18


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 18)<br />

Bürgermeister Hermann Hübner ergänzte, dass am Kreisel<br />

auch eine Bushaltestelle mit Buswartehäuschen integriert<br />

wurde. „Es ergibt sich also auch eine Verbesserung<br />

für die Nutzer des ÖPNV“, so der Bürgermeister.<br />

Hübner hoffte, dass auch der zweite in der Gemeinde<br />

projektierte Kreisel am Kreuzungsbereich der Bundestrasse<br />

2 im Bereich Lehengraben am südlichen Ortseingang<br />

realisiert wird. Ziel sei es ferner, in zwei Jahren die<br />

Umgehung am Bindlacher Berg zu bauen.<br />

Außerdem ging Hübner auf das Thema Fichtelgebirgsautobahn<br />

ein und erteilte der angedachten „Südvariante“,<br />

die ab dem Autobahnkreuz Bayreuth/Kulmbach Richtung<br />

Osten abzweigen würde, eine deutliche Absage. “Ich<br />

hoffe, dass auch einige Stimmen in der Stadt Bayreuth,<br />

die diese Lösung aus welchen Gründen auch immer<br />

forcieren, noch verstummen“, so Hübner.<br />

In die gleiche Kerbe schlug Landrat Dr. Klaus-Günter<br />

Dietel: „Die Südvariante der Fichtelgebirgsautobahn wäre<br />

die längste, teuerste und ökologisch problematischste<br />

Trasse.“<br />

Hinsichtlich des Kreisels am Bindlacher Berg erklärte der<br />

Landrat, dass sich die Verkehrssituation durch die Einrichtung<br />

der neuen Autobahnausfahrt am Bindlacher<br />

Berg im Jahr 1999 deutlich verschärft hat. „Es gibt wohl<br />

kein Straßenstück im Landkreis, an dem ich bei Ortsterminen<br />

so oft gestanden bin und mithelfen durfte, dass die<br />

Situation zu einem guten Ende kam.“<br />

Zunächst sei vor 5 Jahren versucht worden, die Kreuzung<br />

durch ein Provisorium mit Blinklichtern zu entschärfen.<br />

Jetzt sei mit dem Kreisel eine optimale Lösung gefunden<br />

worden.<br />

Da es weit und breit keine Gemeindeverbindungsstraße<br />

gebe, die von einer Autobahnausfahrt wegführt, und<br />

wegen der Verbindungsfunktion der Straße am Berg<br />

zwischen der B2 und der Staatsstraße bei Nemmersdorf<br />

verteidigte Dr. Dietel das Vorhaben, die künftige Umgehung<br />

am Bindlacher Berg als Kreisstraße aufzustufen.<br />

„Sobald die Fördermöglichkeiten für die Umgehung feststehen<br />

und die Zuschussanträge gestellt sind, werden<br />

sich die Kreisgremien mit dem Antrag der Gemeinde auf<br />

Aufstufung befassen“, kündigte der Landrat an.<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> hob die schnelle<br />

Bauzeit von 15 Wochen für den neuen Verkehrskreisel<br />

hervor.<br />

Diskussionsabend „Was tun gegen die Neonazis“ der Leuschner-Stiftung<br />

Nordbayerischer Kurier vom 18.07.06, S. 10<br />

Das Erbe des Widerstands wach halten<br />

Diskussionsabend der Leuschner-Stiftung zum Thema „Was tun gegen die Neonazis“<br />

Bayreuth. Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung veranstaltete im Rahmen der noch bis zum 22. Juli zu sehenden Antinazi-<br />

Ausstellung einen Diskussionsabend zum Thema „Was tun gegen die Neonazis“<br />

Wolfgang Hasibether, Leiter der im Geburtshaus Leuschners untergebrachten Stiftung, sagte eingangs, dass es angesichts<br />

des jüngsten Bayreuth-Treffens der geistigen Wegbereiter des Neonazismus notwendig geworden sei, auch 61<br />

Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Naziterror den Leugnern der historischen Tatsachen entgegenzutreten. In<br />

Oberfranken gebe es alljährlich in Wunsiedel bei den so genannten „Heß-Gedenkmärschen“ nicht wenige Unverbesserliche,<br />

die die beispiellosen Verbrechen des Naziregimes verleugnen.<br />

Zeitzeuge berichtet<br />

Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung habe die Aufgabe, so Hasibether weiter, das Erbe des Widerstands wach zu halten und<br />

der heutigen Generation, vor allem aber den jungen Menschen zu vermitteln. Die am 19. Juni eröffnete Ausstellung<br />

informiere sehr anschaulich über die rechtsextremen Gruppierungen im Land. Zu dieser Thematik hat es im Rahmen der<br />

Ausstellung bereits zwei Veranstaltungen gegeben: Am 7. Juli mit Initiativgruppen aus Wunsiedel und Bayreuth zum<br />

Thema „Neonazis in Oberfranken“ und am 8. Juli einen Vortrag von Dr. Sven Friedrich zu „Hitlers Bayreuth“. Am heutigen<br />

Dienstag berichtet um 11 Uhr und um 14.30 Uhr Ernst Grube aus München, ein Verfolgter des Nazi-Regimes, als<br />

Zeitzeuge über die NS-Vergangenheit.<br />

Zum Thema „Was tun gegen Neonazis“ gaben eingangs MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdL Ulrike Gote und Jan Hacker als<br />

Vertreter der FDP ihre Stellungnahmen ab. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk hatte aus dringenden<br />

Gründen in letzter Minute absagen müssen.<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte fest, dass es seit 2003 ein Bündnis für Toleranz, ein Aktionsprogramm gegen Rechtsradikalismus<br />

und alljährlich einen Aktionstag gegen Neonazismus und Ausländerfeindlichkeit gebe. Das von der Bundesregierung<br />

geforderte Verbot der NPD sei vom Bundesverfassungsgericht leider abgelehnt worden. So sei neben der Politik vor<br />

allem auch die Bevölkerung gefordert, die neonazistischen Umtriebe abzulehnen und sich öffentlich mit Nachdruck dagegen<br />

zu bekennen.<br />

Ulrike Gote wie auch Jan Hacker betonten, dass Überzeugungsarbeit die bessere Strategie sei als das Verbot dieser<br />

Partei. Wenn allerdings fremdenfeindliche Gewalttaten und gewaltbereite Angriffe auf die Demokratie stattfinden, müsse<br />

im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten in aller Härte eingegriffen und dagegen vorgegangen werden. Dieser Haltung<br />

stimmte auch <strong>Kramme</strong> mit aller Deutlichkeit zu.<br />

Sozialer Brennstoff<br />

In der anschließenden Diskussion kam zur Sprache, dass die soziale Unsicherheit, die große Arbeitslosigkeit und auch<br />

die Chancenlosigkeit für junge Menschen für sozialen Brennstoff sorgen. Hier müsse im Bildungsbereich und bei der<br />

Integration von Ausländern von der Politik für mehr Aufklärung gesorgt werden, meinten Diskussionsteilnehmer.<br />

Der Rote Faden 19


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Landkreis Kulmbach<br />

Bayerische Rundschau v. 20.07.2006, S. 12<br />

Kontrolle wichtiger denn je<br />

Oberfränkische SPD-Bundestagsabgeordnete besuchten die Cenas AG<br />

Kulmbach. Kontrolle ist gerade in der heutigen Zeit<br />

wichtiger denn je. Dieses Fazit zogen die drei oberfränkischen<br />

SPD-Bundestagsabgeordneten Carl-<br />

Christian Dressel (Coburg), Petra Ernstberger und<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) bei ihrem Besuch im<br />

Kulmbacher Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit<br />

(Cenas AG).<br />

Die Abgeordneten, die am Vormittag die Glen Dimplex<br />

Deutschland GmbH aufgesucht hatten, zeigten sich am<br />

Nachmittag vom Kulmbacher Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit<br />

beeindruckt.<br />

Chefin Dr. Iris Eschenbacher zeigte bei einem Rundgang<br />

durch das Institut die Erfolgsgeschichte mit allen Höhen<br />

und Tiefen auf. Die Cenas AG, so teilte sie mit, wurde vor<br />

sechs Jahren als Aktiengesellschaft gegründet. Damals<br />

habe sich das Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit vor<br />

allem auf Lebensmittel- und Futteruntersuchungen konzentriert<br />

und BSE-Kontrollen durchgeführt. „Und diese<br />

BSE-Untersuchungen ruinierten uns fast“, erinnerte sich<br />

Dr. Eschenbacher, die damals die mikrobiologische Abteilung<br />

geleitet hat, mit Schrecken an diese Zeit. Die<br />

Preise für den BSE-Test seien in den Keller gegangen.<br />

Im Jahr 2004 stand die Cenas AG nach ihren Worten<br />

dann sogar vor der Insolvenz.<br />

Sie, so die heutige Chefin, sei dann in den Vorstand<br />

berufen worden und habe das Ruder übernommen.<br />

„Neue Kunden konnten gewonnen werden.“ Inzwischen<br />

habe die Cenas AG ihr Leistungsspektrum total verändert.<br />

„Unsere Schwerpunkte liegen im Bereich Mikrobiologie“,<br />

so Dr. Eschenbacher. Lebensmittel- und Futtermitteluntersuchungen<br />

würden durchgeführt. Die Cenas AG,<br />

die derzeit 14 Beschäftigte habe, sei inzwischen offiziell<br />

zugelassenes Trinkwasserlabor.<br />

Dem Mitarbeiterstab gehörten zwei Diplom-Biologinnen<br />

und zwölf technische Assistentinnen und Assistenten an.<br />

Das Gros der Beschäftigten bestehe aus Frauen. Dr.<br />

Eschenbacher: „Das liegt zum einen an dem Berufsbild.<br />

Aber mir liegen auch die Belange der Frauen besonders<br />

am Herzen.“ So gebe es ein flexibles Arbeitszeitsystem.<br />

Sollten Kinder der Mitarbeiter krank sein, sprechen sich<br />

diese nach ihren Worten untereinander ab. Sie könnten<br />

Fehlzeiten nacharbeiten. Auch die Urlaubsplanung sowie<br />

die Einsätze am Wochenende und an Feiertagen funktionierten<br />

ohne Probleme. „Wir verstehen uns als Team“,<br />

sagte Dr. Eschenbacher, derzufolge das Unternehmen<br />

auch heuer schon zwei neue Mitarbeiter eingestellt hat.<br />

„Wir wollen langsam wachsen“, zeigt sie sich optimistisch.<br />

Das Centrum für Nahrungsmittelsicherheit verstehe sich<br />

generell als Mittler zwischen Behörden, dem Gesetzgeber<br />

und den Firmen. Allein in Oberfranken betreue und<br />

berate die Cenas AG 300 Metzgereien sowie zahlreiche<br />

Gaststättenbetriebe. Dr. Eschenbacher: „Umfassende<br />

Hygiene ist heute wichtiger denn je. Denn die EU-<br />

Lebensmittelverordnung setzt hier klare, strenge Standards.“<br />

Seit Januar verlange die EU-Verordnung ein<br />

regelmäßig dokumentiertes Eigenkontrollsystem. In der<br />

Praxis funktioniere dieses Eigenkontrollsystem sehr gut,<br />

berichtete Eschenbacher den Politikern.<br />

Bayerische Rundschau v. 21.07.2006, S. 21<br />

Heinz Burges fordert Vertrauensschutz<br />

SPD-Abgeordnete: Haushaltsrechtliche Genehmigung der B 289 neu ist vorrangig<br />

Untersteinach. Die drei oberfränkischen SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger (Hof), <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth)<br />

und Carl-Christian Dressel (Coburg) informierten sich über den Baufortschritt der B 303 neu und den Planungsstand<br />

für die B 289 neu.<br />

„Die im Bau befindliche Ortsumgehung B 303 neu ist der erste Baustein zur Entlastung unseres verkehrsgeplagten Ortes.<br />

Wir müssen alles tun, mit der Planung der B 289 neu in die Umsetzung zu kommen“, betonte Bürgermeister Heinz<br />

Burges. Die SPD-Bundestagsabgeordneten sagten dem Gemeindeoberhaupt volle Unterstützung zu.<br />

„In Sachen B 289 neu standen wir vor drei Jahren vor der Planfeststellung. Dann machte die weitere FFH-Ausweisung<br />

eine Umplanung nötig“, beklagte Burges. „An der Verzögerung ist die Bayerische Staatsregierung schuld, die bewusst zu<br />

wenig FFH-Flächen an Brüssel gemeldet hatte“, sagte MdL Wolfgang Hoderlein. Auf diesem „FFH-Bockmist“ des Freistaats<br />

beruhe nun die Kostenmehrung von 32 auf 41 Millionen Euro.<br />

Bürgermeister Heinz Burges forderte trotz der Verteuerung Vertrauensschutz für Untersteinach. „Das Staatliche Bauamt<br />

Bayreuth und die Oberste Baubehörde in München tun derzeit alles, damit die Umgehung B 289 neu Untersteinach und<br />

Kauerndorf in die Planfeststellung kommt“, sagte er.<br />

MdB Carl-Christian Dressel betonte, dass in Berlin die haushaltsrechtliche Einplanung der Bundesfernstraßenbauten für<br />

die nächsten fünf Jahre laufe und, sich die drei oberfränkischen SPD-Abgeordneten dafür einsetzen werden, dass die B<br />

289 neu dabei ist.<br />

Der Ludwigschorgaster SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Gemeinderat Tobias Braunersreuther machte die Gäste auf die<br />

Probleme mit der Einmündung der B 289 in die B 303 bei Ludwigschorgast aufmerksam. Er erwartete sich die Unterstützung<br />

der Bundes- und Landtagsabgeordneten für den Bau einer Einfädelung an Stelle der jetzigen Einmündung, was<br />

alle vier zusagten.<br />

MdB Carl-Christian Dressel sieht bei der Errichtung einer solchen Einfädelung gar die Möglichkeit einer Gesamtkostenminderung.<br />

„Wir werden uns nochmals an das Staatliche Bauamt wenden, denn die Zuständigkeit liegt bei der Bayreuther<br />

Behörde und dem Land Bayern“, sicherten Petra Ernstberger, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Carl-Christian Dressel zu.<br />

Der Rote Faden 20


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Kulmbacher Woche v. 22.07.2006<br />

Oberfränkische SPD-Abgeordnete zu Gast bei KULMBACHER WOCHE<br />

Die KULMBACHER WOCHE hatte prominenten Besuch:<br />

Die drei oberfränkischen Bundestagsabgeordneten der<br />

SPD, Petra Ernstberger (Hof), Dr. Carl-Christian Dressel<br />

(Coburg) und <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) besuchten<br />

zusammen mit dem Kulmbacher Landtagsabgeordneten<br />

Wolfgang Hoderlein und dem Kulmbacher SPD-<br />

Kreisgeschäftsführer Marcel Fischer Redaktion und Verlag.<br />

Geschäftsführer Wolfgang Ehrle und Redaktionsleiterin<br />

Melitta Burger informierten die Abgeordneten über<br />

ihr Konzept für eine lokale Wochenzeitung. Die Gäste<br />

zeigten sich von den ersten Ausgaben beeindruckt und<br />

freuten sich über die Bereicherung der Kulmbacher Medienlandschaft.<br />

Vor allem die umfassende lokale Berichterstattung<br />

fand Anerkennung. Besonders fielen den Abgeordneten<br />

auch die Reportagen über erfolgreiche Unternehmen<br />

im Landkreis Kulmbach auf. Alle drei Bundestagsabgeordneten<br />

wünschten sich ein Blatt wie die KW<br />

auch für ihre Heimatlandkreise.<br />

Radio Plassenburg v. 19.07.06<br />

SPD-Abgeordnete zu Besuch bei Glen Dimplex in Kulmbach<br />

Bei einer Stippvisite durch die Region haben heute Vormittag<br />

vier oberfränkische SPD-Abgeordnete unter anderem<br />

das Kulmbacher Unternehmen Glen Dimplex besucht.<br />

Der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Wolfgang<br />

Hoderlein und die Bundestagsabgeordneten Carl-<br />

Christian Dressel, Petra Ernstberger und <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

informierten sich dabei vor allem über die Probleme des<br />

Kulmbacher Vorzeigeunternehmens. Diese treten laut<br />

Personalleiter Friedrich Voß insbesondere bei der Rekrutierung<br />

von Fachkräften und Auszubildenden auf.<br />

Entscheidend ist, dass wir das Glück haben, dass wir<br />

Produkte haben, die wirklich zukunftsorientiert sind.<br />

Dementsprechend haben wir einen hohen Auftragsbestand.<br />

Aufgrund des Bedarfes haben wir zugesagt, in den<br />

nächsten drei Jahren jeweils mindestens 20 Auszubildende<br />

einzustellen. Wir brauchen aber nicht nur Auszubildende;<br />

wir brauchen dringend Kälteanlagenbauermeister.<br />

Wir brauchen auch Elektro- und Maschinenbauingenieure.<br />

Deshalb hat die Firmenleitung von Glen Dimplex heute<br />

erneut die Bildung eines Fachsprengels für Kältetechnik<br />

in der Region gefordert. Die Abgeordneten haben in<br />

dieser Angelegenheit ihre Unterstützung zugesichert.<br />

Hören Sie mehr zu diesem Thema bei uns morgen in der<br />

Frühschicht kurz nach sieben Uhr.<br />

Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken<br />

Nordbayerischer Kurier vom 12.07.2006, S. 7<br />

Ruf nach Reformen<br />

HWK-Gespräch mit SPD-Bundestagsabgeordneten<br />

Bayreuth. Die Führung der Handwerkskammer<br />

(HWK) für Oberfranken<br />

hat in Bayreuth in einem<br />

Gespräch mit den oberfränkischen<br />

SPD-Abgeordneten im Bundestag<br />

ihre Forderungen an die Bundesregierung<br />

formuliert. Insbesondere<br />

die geplante Gesundheitsreform<br />

stößt bei den Vertretern des<br />

Handwerks auf Kritik.<br />

Deren Eckdaten verfehlten zentrale<br />

Ziele einer echten Reform, gaben<br />

HWK-Hauptgeschäftsführer Horst<br />

Eggers und seine Stellvertreter Thomas<br />

Koller und Hans-Karl Bauer den<br />

Bundestagsabgeordneten Petra<br />

Ernstberger (Hof), <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

(Bayreuth) und Carl-Christian Dressel<br />

(Coburg) mit auf den Weg. Durch<br />

die angekündigte Beitragserhöhung<br />

um 0,5 Prozentpunkte würden die<br />

Lohnzusatzkosten steigen und die<br />

Belastung der arbeitsintensiven<br />

Handwerksbetriebe zunehmen. Der<br />

Schlüssel könne eine stärkere Verpflichtung<br />

der Arbeitnehmer zu individuellen<br />

Vorsorge sein. „Durch<br />

Leistungskürzungen ist eine Absenkung<br />

von 14 auf zehn Prozent möglich“,<br />

sagte Eggers.<br />

<strong>Kramme</strong> würde sich im Gegensatz<br />

zu den Vorschlägen der Koalition<br />

einen generellen Systemwechsel hin<br />

zu einer steuerfinanzierte Lösung<br />

wünschen. Die benötigten 25 Milliarden<br />

Euro könnten durch Steuererhöhungen<br />

auf „breitere Schultern“ verteilt<br />

werden. Ein Schritt in diese<br />

Richtung sei bei der Versicherung<br />

von Kindern bereits gemacht worden.<br />

In anderen Bereichen sieht die HWK-<br />

Führung positive Signale, befürchtet<br />

aber, dass die Belebung der Binnenkonjunktur<br />

nach den jetzigen Vorzieheffekten<br />

durch die Mehrwertsteuererhöhung<br />

Anfang nächsten<br />

Jahres wieder abgewürgt wird.<br />

Besonders wichtig seien für das<br />

Handwerk die Unternehmenssteuerreform<br />

und die Reform der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung. Auch die<br />

Abschmelzung der Erbschaftssteuer<br />

bei Betriebsübernahmen ginge in die<br />

richtige Richtung. Beide Seiten zeigten<br />

sich mit dem Verlauf des Gesprächs<br />

zufrieden. Eine wichtige<br />

Aufgabe sahen sie auch in der Lösung<br />

der Probleme auf dem Ausbildungsmarkt.<br />

Der Rote Faden 21


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Deutsche Handwerkszeitung vom 04.08.2006, S. 4<br />

Was die Innovations- und Technologieberatung der HWK tun kann<br />

HWK traf sich mit SPD-Bundestagsabgeordneten<br />

Steuerreform, Gesundheitsreform Ist doch schon beschlossen und abgehakt, stand doch schon in der Zeitung.<br />

„Stimmt so nicht“, so Hauptgeschäftsführer Horst Eggers von der Handwerkskammer.<br />

Nach einem Gespräch mit der CSU Anfang Mai traf sich die HWK-Führung gestern mit den drei oberfränkischen Bundestagsabgeordneten<br />

der SPD, um sie über die Situation im Handwerk zu informieren und sie eben für diese so wichtigen<br />

Kleinigkeiten und Details zu sensibilisieren.<br />

„Für alle Gesprächspartner erfreulich ist die Tatsache, dass sich nach Jahren der Stagnation die Wachstumsperspektiven<br />

im Handwerk verbessert haben. Sogar die Binnennachfrage gewinnt langsam an Fahrt“, bilanzierte Horst Eggers.<br />

Auch dank politischer Maßnahmen wie der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerksrechnungen oder dem CO 2 -<br />

Gebäudesanierungsprogramm, die beide jetzt schon Wirkung zeigen. Die vorgesehene Einbeziehung der Personenunternehmen<br />

in die Unternehmenssteuerreform, die Einführung der Ist-Besteuerung bei der Mehrwertsteuer, die Möglichkeit,<br />

nicht entnommene Gewinne steuerlich zu begünstigen und dadurch die zwei zentralen Erfolgsgrößen Eigenkapitalbasis<br />

und Investitionsquote im Handwerk zu verbessern, machen Mut, so auch die Einschätzung der SPD-Vertreter.<br />

Trotzdem besteht die Gefahr, dass die leichte Belebung der Binnenkonjunktur durch die beschlossene dreiprozentige<br />

Mehrwertsteuererhöhung schon im kommenden Jahr abgewürgt wird, so Horst Eggers: Entscheidend ist, den Unternehmen<br />

gerade jetzt stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten, die nötigen Strukturreformen müssen<br />

schnell angegangen werden, zuallererst bei den zugesagten Reformen in den Bereichen Gesundheit und Unternehmenssteuern.<br />

Auch eine Verbesserung der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerksrechnungen durch Anhebung der<br />

absetzbaren Arbeitskosten von derzeit 3.000 Euro jährlich auf 10.000 Euro wäre sachgerecht, um die negativen Wirkungen<br />

der Mehrwertsteuererhöhung auf Wachstum und Beschäftigung zu begrenzen.<br />

Besonders wichtig sind dem Handwerk neben der Gesundheitsreform und der Unternehmensteuerreform die angekündigte<br />

Reform der gesetzlichen Unfallversicherung sowie die Abschmelzung der Erbschaftsteuer bei Betriebsübernahme.<br />

So sind die Beiträge zu den Berufsgenossenschaften in den letzten Jahren zum Teil massiv gestiegen. Bei den Bauberufsgenossenschaften<br />

liegen die Beitragssätze mit 7 Prozent bereits deutlich über den Beitragssätzen zur Arbeitslosenversicherung.<br />

Und diese Beiträge zu den Berufsgenossenschaften sind nicht paritätisch finanziert, sondern werden ausschließlich<br />

von den Arbeitgebern getragen. Deshalb ist es unabdingbar, wie von der Koalition beabsichtigt, die gesetzliche<br />

Unfallversicherung zu reformieren. Um die Beitragssätze senken und damit auch die Lohnzusatzkosten senken zu<br />

können, ist dazu vor allem der Leistungskatalog zu verschlanken, so zum Beispiel durch die Herausnahme der Wegeunfälle,<br />

die Einschränkung der Versicherungsleistungen auf tatsächliche Beitragszahler, das heißt keine Leistungsverpflichtungen<br />

gegenüber illegal Beschäftigten und Schwarzarbeitern oder die Beschränkung der BG-Rentenzahlungen auf die<br />

Lebensarbeitszeit. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> kündigte für den Zeitraum 2007/2008 Entlastungen bei der Unfallversicherung an.<br />

Genauso wichtig ist dem Handwerk die rasche Einführung der degressiven Erbschaftsteuer bei Betriebsübernahmen.<br />

Das Degressionsmodell bei der Erbschaftsteuer entspricht einer langjährigen Forderung des Handwerks, die nunmehr<br />

realisiert werden soll. Allerdings ist die vorgesehene Arbeitsplatzbindung zu starr und wird Unternehmen, die in eine<br />

wirtschaftliche Krise geraten, zusätzlich belasten.<br />

Auch die Definition des „Betriebsgrundstückes“ sollte nochmals überarbeitet werden. Denn die bisherigen Überlegungen<br />

sehen eine Steuerbegünstigung nur vor, wenn die Grundstücke zu mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt werden. Gerade<br />

im Handwerk wird dieser Anteil aufgrund der engen Verknüpfung von „Familie, Beruf und Wohnung“ nicht selten<br />

unterschritten. Deshalb ist es wichtig, dass auch betriebliche Nutzungsanteile unter 50 Prozent steuerbegünstigt werden.<br />

Die nunmehr bekannt gewordenen Eckpunkte der geplanten Gesundheitsreform verfehlen zentrale Ziele. Denn es gelingt<br />

nicht, damit die Lohnzusatzkosten zu begrenzen: Im Gegenteil, durch die vorgesehene Beitragserhöhung zur KV<br />

um 0,5 Prozent steigen die Lohnzusatzkosten weiter. Ohne die Stärkung der Eigenverantwortung und Begrenzung des<br />

paritätisch finanzierten Leistungskatalogs der GKV wird eine Reform weiter Stückwerk bleiben.<br />

Jedes Prozent weniger Krankenkassenbeitrag schafft wissenschaftlich belegt 120.000 zusätzliche Arbeitsplätze, so<br />

HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers. Das Handwerk fordert daher eine vierprozentige Senkung der Krankenkassenbeiträge<br />

durch Stärkung der Eigenverantwortung und die Herausnahme bestimmter Leistungen wie Zahnersatz und<br />

ein Einfrieren des Arbeitgeberanteils. Durch die zusätzlichen Steuereinnahmen aus den so knapp 500.000 zusätzlich<br />

geschaffenen Arbeitsplätzen könne die Senkung der Krankenkassenbeiträge ohne Steuererhöhung finanziert werden.<br />

Zudem bekämen die Arbeitnehmer durch die Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung die Möglichkeit,<br />

sich die dort gestrichenen Leistungen privat zu finanzieren. „Finanzierung von Teilen der Krankenversicherung aus<br />

Steuereinnahmen ja, aber ohne weitere Steuererhöhung. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sprach sich im Gegensatz dazu gegen eine<br />

Kürzung des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung aus und plädierte für das Modell einer steuerfinanzierten<br />

Gesundheitsreform, wobei dafür Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen werden könnten, um den Gesundheitsstandard<br />

in Deutschland zu halten.<br />

Ausdrücklich lobten Petra Ernstberger aus Hof und Dr. Carl-Christian Dressel die, so wörtlich „gigantische Ausbildungsleistung<br />

des Handwerks, das seit Jahren mit einer Ausbildungsquote von 10 Prozent (Anteil der Lehrlinge an den Gesamtbeschäftigten)<br />

weit mehr ausbildet als alle anderen Wirtschaftsbereiche, die bei 3 bis 4 Prozent liegen. Lob kam von<br />

Dressel auch für das Existenzzentrum der HWK. Nicht nur, weil die Meisterschulen der HWK dank Meisteroffensive<br />

wieder gut gefüllt sind, weil die HWK seit Jahren auch ihre Bildungsstandorte in Bayreuth, aber auch in Bamberg, Coburg<br />

und Hof auf dem neuesten Stand hält, sondern auch weil die HWK mit ihrer Konzeption bereits den richtigen Weg<br />

zum lebenslangen Lernen eingeschlagen hat.<br />

Besonders hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang das Projekt 50 plus, in dem für die Landkreise Coburg,<br />

Kronach und Lichtenfels ein Netzwerk aus allen Bildungsträgern, allen Kammern und der Agentur für Arbeit geformt<br />

wurde, das seit Februar bereits 100 Langzeitarbeitslose durch gezielte Maßnahmen in Beschäftigung gebracht hat.<br />

Der Rote Faden 22


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Zeit für mehr an Gefreeser Jacob-Ellrod-Realschule<br />

Ganztagsschulen bieten „Zeit für mehr“. Als Symbol dafür<br />

übergab die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> der Jacob-Ellrod-Realschule in Gefrees<br />

eine Wanduhr des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung. Die Schule ist seit über 30 Jahren eine Ganztagsschule<br />

und nimmt laut <strong>Kramme</strong> eine Vorreiterrolle im<br />

Landkreis ein. „Das Engagement der Schulleitung und<br />

des gesamten Kollegiums, aber auch der Schüler und<br />

Eltern ist beeindruckend“, so die Bayreuther Abgeordnete,<br />

die am Montag die Gefreeser Realschule besuchte.<br />

Zusammen mit dem Gefreeser Bürgermeister Harald<br />

Schlegel wollte sich MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> über die Entwicklungen<br />

an der Jacob-Ellrod-Realschule informieren.<br />

Die Ganztagsschule profitierte vom Investitionsprogramm<br />

„Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) der Bundesregierung.<br />

„Die Mittel kamen uns sehr gelegen“, meinte<br />

Rektor Peter Hottaß. So konnten beispielsweise die Erweiterung<br />

des Speisesaals und der sich noch im Bau<br />

befindliche „Wohlfühlschulhof“ über das IZBB-Programm<br />

finanziert werden. „Wir haben durch die Mittel einen großen<br />

Sprung machen können“, stellte der Rektor zufrieden<br />

fest.<br />

Ganztagsschule sei nicht nur verlängerter Unterricht,<br />

führte <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> aus und hob hervor, dass „die<br />

Jacob-Ellrod-Realschule dies seit langem in vorbildlicher<br />

Weise praktiziere.“ Bildung brauche vor allem Zeit, so<br />

MdB <strong>Kramme</strong>. „An Ganztagsschulen ist Zeit - Zeit für<br />

individuelle Förderung, kreative Freizeitgestaltung und<br />

familienfreundliche Betreuung.“ Dass dieses Konzept<br />

aufgeht, konnte auch Rektor Peter Hottaß bestätigen. Die<br />

Zahl der Sitzenbleiber ist an der Gefreeser Realschule<br />

teilweise um die Hälfte geringer als der Landesdurchschnitt.<br />

Auch bei den Ausbildungsstellen haben die Gefreeser<br />

Realschüler die Nase vorn: Der Vermittlungsgrad<br />

im Arbeitsagenturbezirk Bayreuth/Kulmbach ist hier seit<br />

Jahren sehr hoch.<br />

Bayreuth, den 19.07.2006<br />

Biobauernhöfe in Bindlach und Neunkirchen am Brand<br />

Fränkischer Tag vom 29.07.2006, S. 18<br />

Alles Bio, oder was<br />

Die SPD-Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder schauten sich die Erzeugnisse<br />

eines Biobauern an.<br />

Neunkirchen am Brand. Zu einem<br />

Informationsbesuch auf dem Biobauernhof<br />

von Robert und Kunigunde<br />

Schmitt im Neunkirchener Ortsteil<br />

Baad kamen die SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder.<br />

Biobauer Robert Schmitt bewirtschaftet<br />

zusammen mit Ehefrau Kunigunde<br />

und seinen Eltern seit 20 Jahren<br />

seine Landwirtschaft als Biobauernhof<br />

und baut bei einer Gesamtfläche<br />

von 70 Hektar auf 40 Hektar Ackerflächen<br />

Weizen, Roggen, Dinkel und<br />

Hafer ohne jeglichen Zusatz von<br />

künstlichen Spritz- und Düngemitteln<br />

an. Die Hälfte seines Getreideertrags<br />

findet bei der Herstellung von Biobrot<br />

und Gebäck Verwendung, das über<br />

den eigenen Hofladen und Naturkostläden<br />

verkauft wird. Dort findet<br />

auch das Rindfleisch aus eigener<br />

Schlachtung seine Abnehmer. Die<br />

andere Hälfte der Ernte dient als<br />

Futtermittel für die eigene Milchviehwirtschaft.<br />

Schmitt errichtet gerade für seine 40<br />

Stück Milchvieh als Ergänzung zu<br />

der Stallhaltung eine große Viehweide,<br />

um so bei der Fleisch- und<br />

Milchherstellung eine noch bessere<br />

Qualität zu erzeugen. Trotzdem<br />

muss er die Milch wegen der noch<br />

mangelnden Vermarktungsmöglichkeiten<br />

als Biomilch bisher noch an<br />

konventionelle Molkereien abgeben.<br />

Dass er dabei auch strikt jeglichen<br />

Gen-Anbau ablehnt und damit mit<br />

der Mehrheit der Verbraucher in der<br />

Bundesrepublik einer Meinung ist, ist<br />

für den sympathischen Baader<br />

Landwirt nur folgerichtig. Bei dieser<br />

Gelegenheit beklagte sich der erfolgreiche<br />

Biolandwirt bei seinen Gästen<br />

aus dem Bundestag auch über die<br />

viel zu niedrigen Erzeugerpreise und<br />

die sinkenden staatlichen Agrarzuschüsse,<br />

die zumindest nicht mehr<br />

nur nach Hofflächen, sondern auch<br />

nach der Anzahl der Beschäftigten<br />

bezahlt werden müssten.<br />

Für Schieder beginnen die Schwierigkeiten<br />

des Bauernstands damit,<br />

dass nur rund vier Prozent der Erwerbstätigen<br />

in der Landwirtschaft<br />

beschäftigt seien; und eine schlagkräftige<br />

Lobby für die Bauern inzwischen<br />

gänzlich fehle, besonders auf<br />

EU-Ebene. Da sei die biologische<br />

Landwirtschaft mit ihren positiven<br />

Auswirkungen für die Verbraucher<br />

eine gute Alternative. Es gelte nur<br />

noch, das Bewusstsein der Abnehmer<br />

verstärkt auf die Bioprodukte<br />

aus der Region zu lenken.<br />

Der Rote Faden 23


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

Nordbayerische Nachrichten - 26.07.2006<br />

„Es gibt keine Lobby für Landwirte “<br />

Sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete offen für die Probleme der Bauern<br />

Neunkirchen (fr). Zu einem Besuch auf dem Biobauernhof<br />

von Robert und Kunigunde Schmitt im Neunkirchener<br />

Ortsteil Baad hatten sich die SPD Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder eingefunden,<br />

um sich bei einem Rundgang über die Situation des<br />

Biobauern zu informieren.<br />

Im Beisein der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden<br />

Annette Thüngen sowie des Ortsvereinsvorsitzenden<br />

Markus Schrüfer zeigte sich sowohl die 38-jährige<br />

Rechtsanwältin <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> wie auch Marianne<br />

Schieder von dem Anwesen Schmitt beeindruckt.<br />

Biobauer Robert Schmitt bewirtschaftet zusammen mit<br />

Ehefrau Kunigunde und seinen Eltern nunmehr seit 20<br />

Jahren seine Landwirtschaft als Biobauernhof und baut<br />

Weizen, Roggen, Dinkel und Hafer ohne jeglichen Zusatz<br />

von künstlichen Spritz- und Düngemittel an. Die Hälfte<br />

seines Getreideertrages findet bei der Herstellung von<br />

Biobrot und Gebäck Verwendung, das über den eigenen<br />

Hofladen und Naturkostläden verkauft wird.<br />

Dort findet auch das Rindfleisch aus eigener Schlachtung<br />

seine Abnehmer. Die andere Hälfte seiner Ernte dient als<br />

Futtermittel für die eigene Milchviehwirtschaft.<br />

Dass er dabei auch strikt jeglichen Gen-Anbau ablehnt<br />

und damit mit der Mehrheit der Verbraucher in der Bundesrepublik<br />

einer Meinung ist, ist für den sympathischen<br />

Baader Landwirt nur folgerichtig. Bei dieser Gelegenheit<br />

beklagte sich der erfolgreiche Biolandwirt bei seinen<br />

beiden Gästen aus dem Bundestag nicht nur über den<br />

fehlenden Biomilchvertrieb, sondern auch über die viel zu<br />

niedrigen Erzeugerpreise und die sinkenden staatlichen<br />

Agrarzuschüsse. Seiner Meinung nach müssten die nicht<br />

mehr nur nach Hofflächen sondern auch nach der Anzahl<br />

der Beschäftigten bezahlt werden.<br />

Für Marianne Schieder beginnen die Schwierigkeiten des<br />

Bauernstandes schon damit, dass nur rund vier Prozent<br />

der Erwerbstätigkeiten in der Landwirtschaft beschäftigt<br />

seien und eine Lobby für die Bauern inzwischen gänzlich<br />

fehle — besonders auf EU Ebene.<br />

Da sei die biologische Landwirtschaft mit all ihren positiven<br />

Auswirkungen für die Verbraucher eine gute Alternative<br />

für die Zukunft, hier gelte es nur noch, das Bewusstsein<br />

der Abnehmer verstärkt auf die Bioprodukte aus der<br />

Region zu lenken.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Zu viel Bürokratie auf dem Bauernhof<br />

Zusammen mit Mitgliedern der Bindlacher SPD und Fraktionsvorsitzendem Jürgen Masel besuchten die Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) und Marianne Schieder (Schwandorf) den Biobauernhof der Familie Böhner bei<br />

Bindlach. Die beiden Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von der Größe des Hofes, der mit 160 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche zu den größeren Betrieben in Bayern zählt. Milchwirtschaft und Rinderzucht sind die Standbeine<br />

des Betriebes.<br />

Gerd Böhner, der mit seiner Familie den Bio-Hof betreibt, präsentierte sich als kompetenter Ansprechpartner und gab<br />

der Gruppe einen informativen Einblick über die umfangreiche Arbeit, die drei Generationen täglich leisten müssen.<br />

Landwirt Böhner nutzte die Gelegenheit des Besuches, um den zwei Politikerinnen einige Anregungen mit auf den Weg<br />

zu geben. Anlass zur Kritik gebe nach wie vor die überbordende Bürokratie, die „ganze Abende ausfüllt“. MdB Marianne<br />

Schieder, die selbst aus der Landwirtschaft stammte, zeigte Verständnis, gab jedoch zu bedenken, dass vieles mittlerweile<br />

von der EU vorgeschrieben sei. „Die nationale Politik hat oft kaum mehr Einfluss“, so die oberpfälzische Abgeordnete.<br />

Der Regelungswahn auf europäischer Ebene sei stellenweise nicht mehr nachvollziehbar. Auch die Auszahlung<br />

der Fördergelder durch den Freistaat Bayern lasse laut Böhner zu wünschen übrig: „Der Freistaat wartet immer bis zum<br />

letzten Tag, ehe etwas überwiesen wird.“<br />

Bayreuth, den 25.07.2006<br />

Gemeinde Gundelsheim<br />

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> aus Bayreuth, stattete<br />

der Gemeinde Gundelsheim einen Informationsbesuch ab, zu dem der SPD-Ortsvorsitzende Jonas Merzbacher und<br />

zweite Bürgermeisterin Christine Ziegler eingeladen hatten.<br />

Nach einem kurzen Empfang im Kulturraum stellte Bürgermeister Hans-Jürgen Grieger der Abgeordneten und ihren<br />

Mitarbeiterinnen den Ort vor, der mit seinen 378 ha die flächenkleinste Gemeinde im Landkreis ist. Am 30.6.2006 wurde<br />

in der reinen Wohngemeinde eine „magische“ Zahl in der Bevölkerungsentwicklung erreicht: nämlich genau 3.500 Einwohner.<br />

Weitere Ausdehnungsmöglichkeiten der Gemeinde sind erschöpft, da man inzwischen an den Gemarkungsgrenzen<br />

angekommen ist.<br />

Die Einheitsgemeinde Gundelsheim hat seit den 60er Jahren die gesamte Infrastruktur aufgebaut, die von einer modernen<br />

Wohnort gefordert werden, angefangen von Kindergarten und Schule über Kirchen bis hin zu einer eigenen Bücherei,<br />

deren Räumlichkeiten schon wieder zu klein geworden sind, sodass sie im Oktober in den aufgelösten Kindergarten<br />

in der Bachstraße umziehen kann. Auch die Nahversorgung mit Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, Geldinstituten<br />

und Ärzten ist hinreichend vorhanden.<br />

(Fortsetzung auf Seite 25)<br />

Der Rote Faden 24


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 24)<br />

Besonders hob Grieger das umfangreiche Vereinsleben hervor, das nicht nur viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung,<br />

sondern vor allem eine intensive musikalische Ausbildung im Musikverein mit seinen verschiedenen Orchestern<br />

und im neu belebten Gesangverein mit seinem Jungen Chor „Chorissima“ aufweist. Seit nunmehr 33 Jahren bietet die<br />

Volkshochschule ein sehr umfangreiches kulturelles und sportliches Programm in der Gemeinde an.<br />

Auch wenn die meisten Baumaßnahmen bereits abgeschlossen sind, darunter die dringend notwendige Hochwasserfreilegung,<br />

so stehen dennoch einige größere Projekte an wie etwa die Sanierung der Kläranlage und des Hebewerks, der<br />

Bau des Musikerheims einschließlich der Erschließung des zugehörigen Geländes und die Ortskernsanierung im Rahmen<br />

der Städtebauförderung.<br />

Grieger unterstrich die zahlreichen Leistungen der Gemeinde für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahrzehnten.<br />

Nach einem deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen habe man nun nur noch eine Kindertagesstätte mit Kinderkrippe<br />

und eine reine Grundschule; Kinder der Klassen 5 bis 9 besuchen die Hauptschule in Memmelsdorf.<br />

Zu den noch nicht gelösten Problemen der Gemeinde gehört die zunehmende Lärmbelastung durch A 70, B 173 und<br />

Bamberger Kreuz, der seit vielen Jahren erwartete Ausbau der Kreisstraße BA 5 nach Hallstadt und die erneute Ablehnung<br />

der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm.<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zeigte sich überrascht von der guten Haushaltssituation der Gemeinde, von deren Pro-Kopf-<br />

Verschuldung mit 112 € andere Kommunen nur träumen können. Selten würde sie eine Gemeinde besuchen, in der es<br />

so geringe Probleme gäbe. Vor allem vom reichen kulturellen Angebot zeigte sich die Abgeordnete beeindruckt.<br />

Nach einem kurzen Rundgang durch die Gemeinde, der angesichts der tropischen Temperaturen etwas verkürzt ausfiel,<br />

setzte die Abgeordnete die Diskussion über die Probleme der Gemeinde mit Bürgern und Gemeindevertretern im Gasthaus<br />

Schiml fort.<br />

Ein Lärmschutzgutachten entlang A 70/ A 73 im Gemeindegebiet Gundelsheim habe ergeben, dass die Grenzwerte des<br />

passiven Lärmschutzes nicht überschritten und daher auch keine Maßnahmen eingeleitet werden. Man könne lediglich<br />

darauf hoffen, dass das Autobahnkreuz bei Gundelsheim ausgebaut werde.<br />

Für den Ausbau der Kreisstraße nach Hallstadt ist die Planung abgeschlossen. Nach dem Ende des Planfeststellungsverfahrens,<br />

das etwa 250 Grundstücksbesitzer betrifft, ist wohl voraussichtlich 2008 mit dem Beginn der Ausbauarbeiten<br />

zu rechnen.<br />

<strong>Kramme</strong> bedauerte die erneute Ablehnung der Aufnahme Gundelsheims in die Städtebauförderung, empfahl aber eine<br />

erneute Antragstellung. Auch in dieser Sache versprach sie, das Anliegen der Gemeinde zu unterstützen.<br />

(KÖPPL, MARIA)<br />

Gregori-Fest in Pegnitz<br />

Nürnberger Nachrichten/Pegnitz vom 12.07.2006, S. 1/B1a<br />

Hitze, Pompons und ein Meer von Fahnen<br />

Überwältigende Farben bei Gregori – Alte Erinnerungen wachen auf – Zwei auf der Walz als Zaungast<br />

Pegnitz. Ihre Fahnen erinnern an die WM, an Frankreich, Italien, Amerika und Brasilien. Die Jungs und Mädchen, die sie<br />

tragen, stehen im Trikot da. Auch Karin Wiesend, die immer lustige Kindergärtnerin aus Troschenreuth, hat eins in der<br />

Hand, extra für Schulrektor Wolfgang Leipert. Aber der weigert sich vom Start weg, es anzuziehen: „Zu eng, von wegen!“<br />

lacht er. Dafür hat er später einen grün-weiß-roten „Italia“-Zylinder auf dem Kopf, gespendet von der Eisdiele Dolomiti.<br />

Der Start des Gregori-Zuges am Wiesweiher läuft mit der KSB-Kapelle voraus. Dirigent Klaus Hammer braucht kein<br />

lustiges T-Shirt. Er hat eine Weste mit pfiffigen Text: „Ich bin der Hammer!“.<br />

Doch kaum ist er aus dem Park heraus, da muss er seine Leitfunktion abgeben. Denn die Pferde des Buchauer Reitvereins<br />

klinken sich gleich hinter Gerhard Sporrer ein, der die uralte Stadtfahne schwenkt, frisch aus dem Sitzungssaal des<br />

Alten Rathauses geholt.<br />

Die Reiter haben jetzt bei jedem Böllerschuss ihre Probleme, weil die Tiere zusammenzucken. Aber sie erholen sich<br />

immer wieder, vor allem der Schimmel mit seinem schön geflochtenen Schwanz.<br />

Die Pferde sind aber nicht die einzigen Tiere im Zug. Auch zwei Jagdhündinnen laufen mit, das Fell in schwarz-rot-gold<br />

bemalt. Es sind Sarah und Gina aus der ungarischen Rasse „Magyar Visla“, vor über 1000 Jahren von der asiatischen<br />

Steppe ins Land gebracht und erst ab 1920 vor dem Aussterben gerettet.<br />

Zusammen mit den Erstklässlern und ihrer Tafel „I like to move it!“, mit den „wilden Fußballkerlen“ der Dittrich-Schule<br />

und den toll geschminkten Realschülerinnen treffen sie am Schlossberg ein, unterwegs neugierig beobachtet von zwei<br />

wandernden Zimmermannsgesellen.<br />

Es ist David Weber und André Eger, in klassischer Montur auf der Walz nach Borkum. Weber stammt aus Lörrach und<br />

Eger aus Köln. Sie trafen sich vor zwei Jahren in Österreich und wollen die alte Regel durchhalten, erst nach drei Jahren<br />

und einem Tag wieder Zuhause zu sein. Zweieinhalb Jahre haben sie schon hinter sich.<br />

Das fröhliche Gregori-Treiben überzeugt sie aber nicht, auf ein Bier mitzugehen: „Wir müssen heute noch Kilometer<br />

machen“, sagt André Eger.<br />

So verpassen sie den typischen Geruch der Lachssemmeln gleich am Beginn des Treibens, den eine alte Pegnitzerin<br />

mit Behagen einzieht, als sie ihrer Tochter erklärt: „Früher war da oben eine Halle gestanden, da war immer Tanz!“<br />

Auch zwei andere Damen, die 1950 und 1958 in die Gregori-Szene rutschten, erinnern sich. Damals hießen sie Gerda<br />

Kruse und Irmgard Lohmann. Sie wurden speziell für jedes Gregori-Fest mit nagelneuen Kleidern ausstaffiert: „Wir war’n<br />

schee rausputzt!“<br />

(Fortsetzung auf Seite 26)<br />

Der Rote Faden 25


Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 25)<br />

Damals hielten alle Kinder zu zweit jene großen Blumen- und Eichenlaubbögen, die heuer dem Sport-Thema zum Opfer<br />

fielen. „Und wir haben besonders laut geschrien, wenn der Pfarrer Vogl am Straßenrand gestanden hat“, lacht Irmgard<br />

Lohmann. „Der hat uns immer angefeuert.“<br />

„Und das Schönste“, sagt Gerd Kruse, „Das Schönste war die Bratwurst. Die hat man sich ja sonst nicht leisten können.“<br />

Die Kinder machten damals bis zur achten Klasse mit. Aus der evangelischen Schule und aus der katholischen kamen<br />

sie zusammen. Für ihre Tänze übten sie lange: „Ich weiß nicht, wie viele Stunden“, sagt Irmgard Lohmann. „Endlos viele.“<br />

Zu ihrer Zeit stand am hinteren Ende der Biertische noch eine separate Bühne. „Da mussten wir unsere Tänze ein zweites<br />

Mal aufführen, vielleicht für die, die vorn nix gesehen haben.“<br />

War die letzte Wurst vom Kletterbaum geschnappt, zogen alle hinunter zum Alten Rathaus, wo ihnen der Bürgermeister<br />

eine Abschiedsrede hielt. „Das war’s dann“, sagt Gerda Kruse. „Da war hier oben alles leer, nix mehr los.“<br />

Heute ist es anders. Da geht es lustig weiter. Die Kinder mühen sich am Kletterbaum und Michael Steffel, Sophie Desnoyer<br />

und Leonie Fuhrmann schaffen es als erste.<br />

Ihre Eltern diskutieren derweil den plötzlichen Einbruch von Prominenz, weil Münchens OB Christian Ude von Uwe Raab<br />

heraufgelotst wurde (es ist Wahlkampf und Ude stoppt auf dem Weg zum Städtetag nach Kulmbach).Ex-Schuldirektor<br />

Herbert Scherer betrachtet aus der Ferne, wie Ude mit Manfred Thümmler über den Bürgermeister-Job diskutiert, wie er<br />

von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> begrüßt wird, wie Schwester Teresa extra zum Handschlag aufsteht.<br />

„Ob das überhaupt der Ude ist“, fragt Scherer seinen Ex-Schuldirektors-Kollegen Karl Härtl. „Wahrscheinlich ist’s bloß<br />

ein Double. Die Provinz bereist man mit Doubles.“<br />

Der Rote Faden 26

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