DER ROTE FADEN - Anette Kramme
DER ROTE FADEN - Anette Kramme
DER ROTE FADEN - Anette Kramme
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
<strong>DER</strong> <strong>ROTE</strong> <strong>FADEN</strong><br />
Informationen der Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Bayreuth <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdB<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />
MdB Marianne Schieder,<br />
Jürgen Masel,<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
der SPD Bindlach, und<br />
Mitglieder der Bindlacher<br />
SPD beim Besuch<br />
des Biobauernhofs<br />
der Familie Böhner<br />
bei Bindlach<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />
Unterbezirksvorsitzende<br />
Bahnhofstr. 1<br />
95444 Bayreuth<br />
Telefon: 0921 / 870 1111<br />
Fax: 0921 / 870 1254<br />
E-Mail:<br />
anette.kramme@wk.bundestag.de<br />
Redaktionsschluss der nächsten<br />
Ausgabe: 23.10.2006<br />
Bezug: Abonnement kostenlos (per E-<br />
Mail oder per Post)<br />
Bestellung<br />
unter Tel.: 0921 / 870 1111<br />
oder<br />
anette.kramme@wk.bundestag.de<br />
Gerne veröffentlichen wir Berichte der<br />
Ortsvereine, Arbeitsgruppen etc. über<br />
ihre Aktivitäten, z.B. Ergebnisse von<br />
Vorstandswahlen, erfolgreiche Aktionen<br />
oder Veranstaltungen.<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
SPD VOR ORT – SPD VOR ORT – SPD VOR ORT<br />
Kurznachrichten<br />
Blick nach Forchheim und Bamberg<br />
Terminhinweis<br />
Veranstaltungen im Blickpunkt<br />
Wir gratulieren<br />
Nachruf<br />
Kurz vorgestellt: Uwe Jackwerth<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema<br />
Gesetzliche Mindestlöhne<br />
Pendlerpauschale<br />
Politische Bildungsarbeit<br />
Föderalismusreform<br />
Schaffung von Ausbildungsplätzen<br />
Gleichstellungsgesetz<br />
Vermischtes<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht...<br />
Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs Altenplos<br />
Einweihung des neuen Kreisverkehrs am Bindlacher Berg<br />
Diskussionsabend der Leuschner-Stiftung<br />
Landkreis Kulmbach<br />
Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken<br />
Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees<br />
Biobauernhöfe in Bindlach und Neunkirchen am Brand<br />
Gemeinde Gundelsheim<br />
Gregori-Fest in Pegnitz<br />
Seite 2<br />
Seite 2<br />
Seite 5<br />
Seite 5<br />
Seite 6<br />
Seite 9<br />
Seite 10<br />
Seite 11<br />
Seite 12<br />
Seite 13<br />
Seite 15<br />
Seite 15<br />
Seite 15<br />
Seite 16<br />
Seite 16<br />
Seite 18<br />
Seite 18<br />
Seite 19<br />
Seite 20<br />
Seite 21<br />
Seite 23<br />
Seite 23<br />
Seite 24<br />
Seite 25<br />
Der Rote Faden 1
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
Liebe Genossinnen und Genossen,<br />
nachdem nun pünktlich zum bayerischen Sommerferienstart das herbstliche Wetter im Freistaat Einzug gehalten hat,<br />
hoffe ich, dass Ihr an den verregneten Augusttagen vielleicht etwas Zeit findet, um in den vorliegenden frisch gedruckten<br />
Seiten des „Roten Faden“ zu schmökern.<br />
Der vergangene Juli war ja ein nahezu perfekter Sommermonat. Passend dazu habe ich mit meiner Kollegin Marianne<br />
Schieder aus der SPD-Bundestagsfraktion einen Ausflug aufs Land gemacht. Zusammen mit Schieder, die aus der<br />
Oberpfalz kommt, habe ich in Neukirchen am Brand und in Bindlach je einen Biobauernhof besucht. Es war für uns<br />
beide sehr eindrucksvoll zu sehen, was hier geleistet wird. Auch die Abendveranstaltung zum Thema "Gentechnik", für<br />
die ich meine Kollegin als Referentin gewinnen konnte, wurde gut angenommen. Kein Wunder , da wir ja alle von dieser<br />
Thematik betroffen sind!<br />
Wer die Berichte über die Eröffnung der Festspiele in den Medien verfolgt hat, hat vielleicht bemerkt, dass Ulla Schmidt,<br />
die im letzten Jahr die Bayreuther Genossen besucht hatte, mit Pfiffen aus dem Publikum bedacht wurde. Unsere Gesundheitsministerin<br />
hat es im Moment nicht leicht: Sie muss eine Gesundheitsreform verteidigen, die, wäre es nach ihr<br />
gegangen, anders ausgesehen hätte. Aber Koalitionen - und große Koalitionen ganz besonders - zwingen zu Kompromissen.<br />
Die Pfiffe am Grünen Hügel waren kein Zeichen der Bayreuther Höflichkeit und sie galten einer Politikerin, die<br />
sich aus ganzen Kräften müht, das Gesundheitswesen wieder stabil und gerechter zu gestalten. Schade, dass Ulla in<br />
Bayreuth die Suppe auslöffeln musste, die ihr vor allem die Union eingebrockt hat!<br />
Für die verbleibenden Wochen der Sommerzeit wünsche ich Euch jedenfalls wieder besseres Wetter und etwas Ruhe<br />
zur Entspannung, damit wir im Herbst dann wieder mit vereinten Kräften anpacken können.<br />
Mit solidarischen Grüßen<br />
Eure <strong>Anette</strong><br />
SPD vor ORT – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor<br />
K U R Z N A C H R I C H T E N<br />
AG 60 plus Bayreuth-Land<br />
Zu Gast in Waischenfeld<br />
Rund 30 interessierte Bürger konnte Vorsitzender Karl Hummel<br />
begrüßen. Nach dem Rückblick auf das Monatstreffen im<br />
Juni gab Hummel folgende Termine bekannt: Kreisversammlung<br />
der AG 60 plus mit Neuwahlen am 5. September in Pegnitz,<br />
Oberfrankentreffen der SPD 60 plus am 22. September<br />
in Marktleuthen und 10. - 11. Oktober Informationsfahrt nach<br />
Berlin. Als bundespolitisches Thema wurde das Thema Rentensteuer<br />
diskutiert. Hummel erläuterte den Generationenvertrag.<br />
Durch das neue Alterseinkünftegesetz würden Beamtenpensionen<br />
und Renten künftig steuerlich gleichbehandelt.<br />
Bürgermeister Pirkelmann erläuterte, das in den vergangenen<br />
Jahren sehr viel zur Verbesserung der Infrastruktur und damit<br />
auch Senioren getan worden sei. Beispielhaft sei der Turnhallenneubau.<br />
Mit der Tatsache, dass man mit SenVita einen<br />
privaten Träger gefunden hat, der das Seniorenhaus St. Anna<br />
mit Kurz- und Langzeitpflege sowie neun Wohneinheiten für<br />
Betreutes Wohnen errichtet, ist man in der Stadt und im<br />
Stadtrat sehr zufrieden. Das Heim sei eine Investition in die<br />
Zukunft, die auch der demographischen Entwicklung Rechnung<br />
trage, so Pirkelmann.<br />
NN B1a 04.08.2006, S.12<br />
OV Pegnitz<br />
Familienpolitische Sprecherin zu Gast<br />
Dr. Simone Strohmayr, Sprecherin der SPD-<br />
Landtagsfraktion für Sozial- und Familienpolitik,<br />
diskutierte in Pegnitz auf Einladung von Bürgermeisterkandidat<br />
Uwe Raab mit Vertretern von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
und Kirchen über „Kinder<br />
und Familie heute und morgen“. Strohmayr<br />
hatte sich bei einem Besuch des Don-Bosco-<br />
Kindergartens, des Brigittenheim und der Regens-<br />
Wagner-Stiftung einen Eindruck der Betreuungssituation<br />
verschafft. In der Diskussion wurde mit Blick<br />
auf das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz<br />
heftig diskutiert. Die Kinderzahlen gingen zurück,<br />
aber man hätte aus dieser Situation eine Möglichkeit<br />
zur intensiveren Förderung gewinnen können,<br />
anstatt nun gruppenbezogen zu bezuschussen,<br />
so Strohmayr. Natürlich gäbe es auch positive<br />
Seiten, wie etwa die Förderung von Hort und Kinderkrippe.<br />
Lösungsansätze seien neben einem<br />
Appell an mehr Toleranz, attraktive Angebote der<br />
Stadt, die Familien mit Kindern bedarfsgerecht unterstützen,<br />
so Raab. Er plädierte für flexible Betreuungsformen<br />
und ein Bündnis für Familien.<br />
NK / Pegnitz 22./ 23.07.2006, S.58 (gies)<br />
Der Rote Faden 2
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
OV Mistelbach:<br />
Auch SPD für Jugendvertretung<br />
Zu Beginn der Halbjahresversammlung<br />
des SPD-Ortsvereins Mistelbach widmete<br />
sich SPD-Ortsvorsitzender Matthias<br />
Mann den aktuellen Reformbemühungen.<br />
Groß auf ihre Fahnen<br />
geschrieben habe sich die große Koalition<br />
die Föderalismusreform, deren<br />
erste Stufe nunmehr verabschiedet<br />
wurde. Für die Bürger, so Mann, könnte<br />
dies den Vorteil haben, dass parteipolitisch<br />
motivierten Blockaden nunmehr<br />
ein Riegel vorgeschoben wurde.<br />
So manches Zugeständnis der SPD<br />
gegenüber ihrem Regierungspartner<br />
CDU/CSU, ausführlich dargelegt von<br />
Bundestagsabgeordneter <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong>, fand nicht die unbedingte<br />
Zustimmung in der gut besuchten<br />
Versammlung.<br />
Zur Diskussion stand auch das Thema<br />
Jugendgemeinderat. Dieser Einrichtung<br />
wird er, so der Ortsvorsitzende,<br />
grundsätzlich nicht negativ gegenüberstehen.<br />
Nach Oliver Baumann sollte<br />
mit Blick auf die Initiative durch die<br />
Freien Wähler der Jugendgemeinderat<br />
vollkommen parteineutral sein. Scharf<br />
verwahrte sich Baumann allerdings<br />
gegen die Behauptung der FWG, der<br />
Jugendbeauftragte, Zweiter Bürgermeister<br />
Harald Licha (SPD), habe<br />
geschlafen. Auch Baumann begrüßte<br />
die Schaffung eines Jugendparlaments.<br />
Verwundert zeigte sich Licha<br />
über die Tatsache, dass nie jemand<br />
auf ihn zugekommen sei. Die Installation<br />
eines Jugendgemeinderates könne<br />
nur im Gemeinderat erfolgen. Über<br />
Einzelheiten der seit zehn Jahren<br />
bestehenden Forderung für einen<br />
Jugendraum informierte Bürgermeister<br />
Bernhard Rümpelein. Mehrere Varianten<br />
wurden probiert und fallen gelassen.<br />
Er bezeichnete es als äußerst<br />
schwierig, geeignete Räume zu finden.<br />
(NK vom 29./30.07.2006, S.29)<br />
OV Gefrees<br />
Hadern mit der Förderkulisse<br />
Der Gefreeser Ortsverein blickt nach einem Jahr mit neuer Vorstandschaft<br />
auf eine erfolgreiche Parteiarbeit zurück. Wie Vorsitzender Harald<br />
Schlegel auf der diesjährigen Jahresversammlung ausführte, konnte im<br />
Ortsverein viel erreicht werden. Die Gefreeser SPD braucht sich beileibe<br />
nicht zu verstecken „und kann stolz auf das sein, was wir miteinander für<br />
unsere Stadt erreicht haben“. Stadträte und Bürgermeister müssen sich<br />
als verlässliche Partner für die Bürgerinnen und Bürger auch über Parteigrenzen<br />
hinaus darstellen und zeigen, dass gemeinsam um die besten<br />
Lösungen gerungen wird. Und gerade dies habe die SPD in den letzten<br />
vier Jahren praktiziert. Als Beleg führte er über 20 Stadtratsentscheidungen<br />
der letzten Jahre an und erläuterte besonders einige Beschlüsse des<br />
letzten Jahres wie Umbau / Neubau der Kläranlage, die Nachmittagsbetreuung<br />
in der Hauptschule und den Aus- / Umbau des städtischen<br />
Kindergartens.<br />
Ebenso wenig Verständnis zeigte der SPD-Vorsitzende für die Sparpolitik<br />
der Landesregierung. Durch die restriktive Sparpolitik der Landesregierung<br />
und des Landkreises - alle CSU-regiert - werde das verfassungsrechtlich<br />
garantierte Recht der Kommunen auf Selbstverwaltung immer<br />
weiter ausgehöhlt. Trotz zusätzlicher Aufgaben - wie das Kindergartengesetz<br />
- werde die Finanzkraft der Gemeinden durch zusätzliche Abgaben<br />
und Umlagen immer weiter geschwächt. „Dies muss geändert werden<br />
und da sind auch die CSU-Politiker gefordert“, unterstrich der SPD-<br />
Vorsitzende. Genauso wie bei der Förderpolitik der Freistaates. Es ist ein<br />
Unding, führte er aus, dass der Landkreis Bayreuth und hier insbesondere<br />
Gefrees - trotz heftigen Einspruchs der Stadt bei Wirtschaftsminister<br />
Huber - in den Förderbereich der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung<br />
der regionalen Wirtschaftsstruktur“ nicht einbezogen wird. Momentan<br />
bleibt es dabei, dass zum Beispiel in Marktschorgast, Münchberg<br />
oder Wunsiedel ansiedlungswillige Betriebe Fördergelder in Höhe von 25<br />
bis 40 Prozent der Investitionssumme erhalten und in Gefrees nicht bezahlt<br />
werden kann. Dies müsse unbedingt geändert werden.<br />
(NK 31.05.2006, S. 27)<br />
OV Waischenfeld-Aufseß<br />
4. Brauereiwanderung<br />
Mit starker Beteiligung von Genossen aus mehreren oberfränkischen<br />
Landkreisen fand die vierte Brauereiwanderung des SPD-Ortsvereins<br />
Waischenfeld-Aufseß am 21. Mai 2005 von Waischenfeld über Nankendorf<br />
(Brauerei Schroll), Breitenlesau (Brauerei Krug) und Hochstahl<br />
(Brauerei Reichold) nach Heckenhof (Kathi-Bräu) statt. Die Teilnehmer<br />
kamen unter anderem aus Rattelsdorf (Landkreis Bamberg) mit Bürgermeister<br />
a. D. Gerhard Jäger und aus Bad Berneck mit dem Ortsvereinsvorsitzenden<br />
Jürgen Zinnert, sowie aus Kulmbach mit Stadtrat und SPD-<br />
Kreisvorstand Ingo Lehmann.<br />
Unter der Führung von Lorenz Polster marschierten die Freunde und<br />
Mitglieder des Ortsvereins Waischenfeld-Aufseß mit ihren Gästen aus<br />
Rattelsdorf, Bad Berneck und Kulmbach und Kreisrätin Christa Müller-<br />
Wilfing bei gutem Wanderwetter die Strecke von Waischenfeld bis nach<br />
Heckenhof.<br />
SPD Stadtverband<br />
Gewalt an Schulen<br />
Der SPD-Stadtverband hat sich in einer Resolution gegen die Absicht der Bayerischen Staatsregierung ausgesprochen,<br />
in bestimmten Fällen verhaltensauffällige Schüler künftig vom Unterricht auszuschließen.<br />
Stattdessen sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um die Ursachen der zunehmenden Gewaltbereitschaft<br />
Jugendlicher zu bekämpfen. So müsse zum Beispiel der Gewaltverherrlichung in den Medien entgegengewirkt und das<br />
Angebot der Kinder- und Jugendarbeit ausgeweitet werden. In der Bildungspolitik sieht die SPD jedoch den wichtigsten<br />
Ansatzpunkt: Statt die frühe Auslese der Kinder im Grundschulalter weiterzuführen, sollten die individuelle Förderung<br />
der Schüler in kleineren Klassen ausgebaut und mehr Sozialpädagogen und Psychologen an den Schulen eingestellt<br />
werden.<br />
(NK 04.07.2006, S.10)<br />
Der Rote Faden 3
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
OV Pegnitz<br />
Ude folgt Einladung von SPD-<br />
Bürgermeisterkandidat Uwe Raab<br />
Auf Einladung von SPD-Bürgermeisterkandidat Uwe Raab<br />
nahm Münchens Oberbürgermeister Ude, der von seiner<br />
Gattin begleitet wurde, bei einer kurzen Rundfahrt durch<br />
die Innenstadt Freibad und Eisstadion unter die Lupe, ehe<br />
er sich auf dem Schlossberg vom Flair des Gregorifestes<br />
gefangen nehmen ließ. Beim anschließenden - und sehr<br />
lockeren - Plausch mit den Medien lobte er das Freibad.<br />
Eine Anlage, wie man sie in einer Kommune dieser Größenordnung<br />
kaum erwarte. Kein Patentrezept könne er für<br />
den Erhalt des Eisstadions anbieten.<br />
Sicher sei jedenfalls: „Orte, die mit dem demografischen<br />
Wandel zu kämpfen haben, sind gut beraten, so attraktiv<br />
wie möglich zu bleiben.“ Sei es bei Sportangeboten oder im<br />
Kulturbereich. Stark, so Münchens OB, habe ihn die Situation<br />
des Krankenhauses interessiert. Grundsätzlich sei er<br />
gegen die ständig voranschreitende Privatisierung von<br />
Kliniken, andererseits werde sich dieser Prozess noch<br />
verstärken, „wenn der Marburger Bund zu hohe Forderungen<br />
durchsetzt“.<br />
Wenig Verständnis zeigte Ude für die von Bürgermeister<br />
Thümmler in den letzten Jahren wiederholt geforderte Abschaffung<br />
der Gewerbesteuer: „Bundesweit fließen aus<br />
dieser Quelle 30 Milliarden Euro in die kommunalen Kassen.“<br />
Niemand habe bisher einen vernünftigen Vorschlag<br />
unterbreitet, wie ein sinnvoller Ersatz zu schaffen sei. Dies<br />
gelinge auch nicht über eine Beteiligung an der Umsatzsteuer,<br />
wie von Thümmler angeregt: „Da macht der Bund<br />
nicht mit.“ Der Städtetag plädiere allerdings dafür, die Gewerbesteuer<br />
konjunkturunabhängiger zu gestalten.<br />
(NK / Pegnitz 12.07.2006, S.29)<br />
Jusos Bayreuth / SPD-Stadtverband:<br />
Wir brauchen keine Nazis<br />
Die Botschaft war eindeutig: Bayreuth sagt Nein zu<br />
Rechtsextremismus und Rassismus. Rund 400 Bürger<br />
demonstrierten gegen eine Tagung rechtsextremer<br />
Intellektueller im Arvena-Kongresshotel.<br />
„Es ist die falsche Strategie, die Rechtsextremen zu<br />
ignorieren oder ihnen die kalte Schulter zu zeigen“,<br />
sagte André Pöhler, Vorsitzender der Jusos Bayreuth<br />
und Mitorganisator der Demonstration, bei der<br />
Abschlusskundgebung vor dem Hotel. Viele Bayreuther<br />
waren derselben Meinung. Vom Sternplatz<br />
aus waren sie durch die Straßen Bayreuths zum<br />
Hotel in der Eduard-Bayerlien-Straße gezogen. Die<br />
Jusos und die SPD Bayreuth, der ver.di-Bezirk Oberfranken-Ost,<br />
Bündnis 90 / Die Grünen Bayreuth,<br />
DGB-REgion Oberfranken -Ost und die Antifaschistische<br />
Initiative hatten zu der Kundgebung aufgerufen.<br />
André Pöhler betonte, dass die geistigen Brandstifter,<br />
die sich im Bayreuther Hotel trafen, gefährlicher<br />
seien als die rechten Schläger. Mit ihren Parolen<br />
würden sie den Boden für rechte Gewalt bereiten.<br />
„Sie versuchen sich einen intellektuellen Anstrich zu<br />
geben, doch in Wahrheit sind das die gleichen alten<br />
Neonnazis mit ihren plumpen Parolen“, sagte Pöhler.<br />
Sie würden gegen Demokratie und Menschrechte,<br />
gegen Andersdenkende und Fremde hetzen.<br />
(NK 12.06.06, S.9)<br />
AK Handicap<br />
Barrierefreiheit von Geschäften<br />
Zusammen mit Susanne Müller, der Vorsitzenden des Bayreuther Behindertenbeirates, und Reinhard Weniger, dem<br />
Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, zog der Arbeitskreis Handicap des SPD-Unterbezirks Bayreuth<br />
am Montag, den 17.07.2006, über den Marktplatz, um Geschäftsräume auf ihre Barrierefreiheit zu prüfen.<br />
Oft sind es Kleinigkeiten, die Menschen mit Behinderung den Zugang zu Geschäften enorm erleichtern würden. „Ein<br />
Gang breiter, ein Winkel anders, eine Stufe weg: Das Grundproblem ist, dass wir vom Behindertenbeirat oft erst von<br />
großen Renovierungsvorhaben erfahren, wenn es schon zu spät ist. Und später umbauen ist dann sehr teuer“, so Müller.<br />
Sie hätte daher am liebsten einen Arbeitskreis im Rathaus, der neue Bauvorhaben auf die Barrierefreiheit hin abklopft.<br />
Was aber zeitlich kaum machbar sei, gibt Wolfgang Kern, Stadtrat und Mitglied im Arbeitskreis Handicap, zu<br />
bedenken. Aber jeder Bauantrag sollte zumindest über Müllers Schreibtisch gehen – was Oberbürgermeister Dr. Michael<br />
Hohl auch zugesichert habe. „Noch läuft das aber nicht so“, sagt Müller.<br />
Hindernisse gibt es viele. „Das Problem der Bayreuther Innenstadt ist das Gefälle, das oft durch schräge Stufen ausgeglichen<br />
wird.“ Stufen, die aber nicht sein müssen, wie beim Rundgang deutlich wird. „Man sieht, es tut sich was“, sagt<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises, angesichts vieler Läden, die inzwischen<br />
stufenfrei erreichbar sind. „Einige haben den Eingangsbereich enorm aufwendig abgeflacht“, sagt Weniger. Die Mehrzahl<br />
aber sorgt nicht einmal mit einer mobilen Rampe dafür, dass Rollstuhlfahrer Zugang zu ihrem Laden haben. Und<br />
viele leisten nicht einmal gehbehinderten Kunden die kleine Hilfe eines Haltegriffs. „So muss man die letzte Stufe freihändig<br />
gehen“, sagt <strong>Kramme</strong>.<br />
Stufen sind indes nicht die einzigen Hürden, mit denen Rollstuhlfahrer und andere Gehbehinderte zu kämpfen haben.<br />
Wichtig wäre auch ein Fußboden, auf dem Krücken, selbst wenn sie nass sind, nicht wegrutschen. Breite Gänge ohne<br />
Hindernisse. Sitzplätze im Laden, an denen gehbehinderte Menschen bedient werden können. Eine niedrige Theke an<br />
der Kasse, damit auch vom Rollstuhl aus die Kreditkartenquittung unterschrieben werden kann. Und, was oft in Imbissen<br />
fehlt, ein niedriger Tisch, an dem Rollstuhlfahrer essen können.<br />
„Ein Gesamteinkauf, für den man in mehrere Läden muss, ist kaum möglich“, sagt <strong>Kramme</strong>. Doch gerade Rollstuhlfahrer<br />
seien dafür auf die Innenstadt angewiesen, sagt Müller – nur dorthin kommen sie problemlos mit dem öffentlichen<br />
Nahverkehr. (ral)<br />
(NK 18.07.2006, S.17)<br />
Der Rote Faden 4
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Blick nach Bamberg und Forchheim<br />
OV Neunkirchen:<br />
MdL Rabenstein besucht<br />
Jugendclub Appendix<br />
Am späten Nachmittag wurde Landtagsabgeordneter<br />
Christoph Rabenstein vor dem<br />
Jugendclub Appendix vom Ortsvereinsvorsitzenden<br />
Lukas Schrüfer und Bürgermeister<br />
Wilhelm Schmitt begrüßt , um anschließend<br />
die Räumlichkeiten der Mittagsbetreuung<br />
unter der fachkundigen Führung<br />
der Leiterin Brigitte Spörler zu besichtigen.<br />
Er zeigte sich bei seinem Rundgang beeindruckt<br />
von der großen Bandbreite der<br />
Betreuungseinrichtungen sowie des Engagements<br />
von Kommune, Kirche und ehrenamtlich<br />
tätigen Bürgern. Im benachbarten<br />
Jugendclub schloss sich für den Gast im<br />
Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus<br />
dem öffentlichen Leben mit der SPD-<br />
Kreisvorsitzenden Angelika Limmer, ihrem<br />
Stellvertreter Gerhard Pospischil sowie<br />
Pfarrer Peter Brandl an der Spitze eine<br />
Präsentation der Einrichtung durch die<br />
beiden Vorsitzenden Martin Walz und<br />
Thomas Heinrich an. Dabei standen unter<br />
anderem die Entwicklung des Jugendtreffs,<br />
seine Unterhaltung und das darin angebotene<br />
bereit gefächerte Angebot für die<br />
jungen Besucher im Mittelpunkt der Ausführungen.<br />
(NN Forchheim 06.07.2006, S.7 / B1)<br />
OV Neunkirchen:<br />
Renate Schmidt zu Gast<br />
Bei ihrem Besuch in Neunkirchen informierte die Bundestagsabgeordnete<br />
und ehemalige SPD-Bundesfamilienministerin Renate Schmidt<br />
im Gasthaus Bürgerstuben über die aktuelle Familien und Sozialpolitik,<br />
nicht ohne dabei den Wettbewerb um den niedrigsten Sozialstandard<br />
anzuprangern. Dabei würden 1,5 Millionen in Armut lebende<br />
Kinder von Hartz IV-Beziehern, 600 000 junge Menschen ohne Schulabschluss<br />
und die Tatsache, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
in der Bundesrepublik inzwischen den schlechtesten Standard in<br />
Europa aufweisen, den gewaltigen Handlungsbedarf seitens der Politik<br />
unterstreichen. Zum Abschluss ihres Besuchs stand für MdB Renate<br />
Schmidt zusammen mit MdL Christoph Rabenstein die Ehrung für<br />
verdiente Genossen für die jahrzehntelange Treue zur deutschen<br />
Sozialdemokratie und vor allem zu ihrem Ortsverein Neunkirchen auf<br />
dem Programm. Auf stolze 40 Jahre Mitgliedschaft konnten dabei<br />
Franz Mehl aus Neunkirchen und Franz Schwarzbauer aus Ebersbach<br />
zurückblicken, während es die ehemalige 1. Bürgermeisterin des<br />
Marktes Neunkirchen Ursula Zimmermann auf 35 Jahre Zugehörigkeit<br />
brachte. Sie alle durften Treuenadeln, Ehrenurkunden sowie eine gute<br />
Flasche Rotwein entgegennehmen, verbunden mit einem herzlichen<br />
Dank.<br />
(NN Forchheim 06.07.2006, S.7 / B1)<br />
OV Forchheim:<br />
Besuch der neuen Moschee<br />
Der SPD-Ortsverein Forchheim besuchte die neu gebaute Yunus-<br />
Emre-Moschee in der Haidfeldstraße in Forchheim. Die Gäste wurden<br />
von Vorsitzenden Coskun Ilgar und vom Hodscha (muslimischer<br />
Geistlicher) der Moschee empfangen und durch die Moschee geführt.<br />
Anschließend wurden Informationen über den Islam gegeben. Ihren<br />
Abschluss fand die Veranstaltung mit Diskussion und Gespräch.<br />
Terminhinweis<br />
Informationsveranstaltung der<br />
Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen<br />
im Unterbezirk Bayreuth<br />
zum Thema<br />
„Gesundheitsreform 2006 – Was kommt auf uns zu“<br />
Referentin: MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
Wann Donnerstag, den 24.08.2006<br />
ab 19.00 Uhr<br />
Wo<br />
Gaststätte Röhrensee, Pottensteiner<br />
Str. 5, Bayreuth<br />
Der Rote Faden 5
Veranstaltungen im Blickpunkt<br />
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Kreisdelegiertenversammlung in Pegnitz<br />
Nordbayerischer Kurier vom 17.07.06, S. 17<br />
SPD murrt über die große Koalition<br />
Kreisdelegiertenversammlung in Pegnitz :Ärger über Klinikumchef und die Berliner Regierung<br />
Pegnitz. Leichter Schwund bei den Mitgliedern, eine<br />
ordentliche Kassenlage und eine Kreistagsfraktion, die in<br />
den letzten 2 Jahren Akzente gesetzt hat, so sieht sich<br />
der SPD-Kreisverband selbst. Anlässlich der Kreisdelegiertenversammlung<br />
am Samstag in Pegnitz standen<br />
aber 2 andere Themen im Mittelpunkt; die gegenwärtige<br />
Verfassung der großen Koalition und das Klinikum in<br />
Bayreuth.<br />
So meinte der Heinersreuther Bürgermeister und Klinikum-Aufsichtsrat<br />
Hans Dötsch, dass der Geschäftsführer<br />
zuletzt bei den Feierlichkeiten zum Klinikumsjubiläum<br />
anwesend war und ihn dabei ein dummes Gefühl beschleiche,<br />
dass im Moment die Schalter in die falsche<br />
Richtung gestellt würden. Er forderte zusammen mit<br />
Kreis-Fraktionschef Werner Kaniewski die sofortige Beurlaubung<br />
mit dem Ziel der endgültigen Trennung von<br />
Binner. Außerdem bestehen die Sozialdemokraten auf<br />
der Auflösung der Servicegesellschaften.<br />
Über die große Koalition sind die Sozialdemokraten im<br />
Landkreis offenbar gar nicht glücklich. Schon das Grußwort<br />
der Bundestagsabgeordneten war nicht von Euphorie<br />
geprägt, wenngleich sie eine historische Chance<br />
sieht, den gesetzlichen Mindestlohn zu schaffen. Es gäbe<br />
in dieser Republik mehr als 670 Tarifverträge mit Stundenlöhnen<br />
unter 6 Euro, so <strong>Kramme</strong>. Es sei eine Gelegenheit<br />
dieses Sommers, sich endlich auch mit den Gewerkschaften<br />
darauf zu einigen. Landtagsabgeordneter<br />
Christoph Rabenstein attackierte die Landesregierung,<br />
nachdem in Oberfranken die Schülerzahlen rückläufig<br />
seien. Dies sei das Ergebnis einer völlig falschen Politik<br />
der CSU. Auch nahm er das Klinikum unter die Lupe. Er<br />
nannte es eine Ungeheuerlichkeit, dass Geschäftsführer<br />
Binner bei den Feierlichkeiten des Klinikums anwesend<br />
war. Rabenstein forderte nochmals die sofortige Entlassung<br />
Binners.<br />
Sowohl Dötsch als auch Kaniewski gaben in ihren Rechenschaftsberichten<br />
der Parteibasis Kenntnis von den<br />
Aktivitäten der Partei und der Fraktion im Kreistag. Beide<br />
gingen ausführlich auf die Kommunalfinanzen ein und<br />
forderten, dass man die Gewerbesteuer als eine hoheitliche<br />
Gemeindesteuer nicht antasten darf. Kaniewski erläuterte<br />
ausführlich die Kreisfinanzen und die nach wie<br />
vor schwierige Situation vieler Kommunen im Landkreis.<br />
Aber er sprach auch offen aus, was er und offenbar auch<br />
andere Sozialdemokraten von der großen Koalition halten.<br />
Am Beispiel der neuerlichen Gesundheitsreform<br />
meinte er unter Applaus der rund 60 Delegierten: „Für die<br />
große Koalition und ihre Produktpalette habe ich nicht<br />
den Hauch eines Verständnisses.“<br />
Die Vorstandswahlen brachten keine neuen Besetzungen.<br />
So bleibt Hans Dötsch Vorsitzender des SPD-<br />
Kreisverbandes, Christa Müller-Wilfing und Karl Lothes<br />
Stellvertreter. Die Schriftführung liegt weiter in Händen<br />
von Karin Pöhlmann, während die Kasse wieder von<br />
Gusti Czerwinski betreut wird.<br />
Nürnberger Nachrichten / Pegnitz vom 17.07.06, S.05/B1a<br />
Kritik von unten<br />
SPD-Kreiswahl als Forum für harte Worte zur schlechten Bundespolitik<br />
Pegnitz/Bayreuth. Mit bewährten Kräften an der Spitze geht der SPD-Kreisverband in die nächsten zwei Jahre. Der Heinersreuther<br />
Bürgermeister Hans Dötsch wurde bei den Neuwahlen im Pegnitzer Freibadrestaurant als Vorsitzender<br />
bestätigt. Als Stellvertreter stehen ihm der Pegnitzer SPD-Chef Karl Lothes und Christa Müller-Wilfing aus Creußen zur<br />
Seite. Mit Gusti Czerwinski und Manfred Präcklein kommen Kassiererin und Pressereferent wie schon bei der letzten<br />
Wahl aus dem Ortsverein von Donndorf-Eckersdorf. Schriftführerin bleibt Karin Pöhlmann aus Bad Berneck.<br />
In seinem Rechenschaftsbericht gab sich Hans Dötsch gewohnt kämpferisch und brachte vieles auf den Punkt, was den<br />
Sozialdemokraten auf der Seele liegt.<br />
Mit der Kritik an der momentanen Politik in Berlin hielt er keineswegs hinter dem Berg. Otto Normalverbraucher könne<br />
nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn die Erhöhung der Mehrwertsteuer in einem Atemzug mit der Unternehmenssteuerreform<br />
genannt wird. Kritik übte er auch an der Gesundheitsreform. Wenn es mittelfristig gelänge 2 Millionen Menschen<br />
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen, müssten nicht die Beiträge erneut erhöht werden.<br />
Dötsch verdeutlichte dies mit einer einfachen Rechnung. Solche Modellrechnungen gäbe es jedoch von offizieller Seite<br />
nicht. Man müsse befürchten, dass der durchgreifende Abbau der Arbeitslosigkeit kein realistisches Ziel der Bundespolitik<br />
mehr ist. Auch wenn die Arbeitslosigkeit auf den ersten Blick zurückgeht, so sei dies durch 1-Euro-Jobber bedingt und<br />
verfälsche den Eindruck, meinte Dötsch. Unter dem Beifall der Delegierten übte er auch heftigste Kritik an der Vorgehensweise<br />
der Großkonzerne. Es könne nicht sein, dass die Allianz 4,5 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet, aber<br />
dennoch mehr als 7500 Arbeitnehmer entlassen will. Auch VW, Siemens, Telekom und Daimler Chrysler beteiligten sich<br />
an diesem nicht nachvollziehbaren und für die Arbeitnehmer ruinösen Stellenabbau.<br />
Der Stuttgarter Automobilbauer plant gar, die Buchhaltung nach Tschechien oder Indien zu verlagern.<br />
Dötsch hatte dafür einen zynischen Gegenvorschlag bereit. Das Unternehmen könne ja stattdessen seinen Vorstand und<br />
Aufsichtsrat in Höhe des indischen Niveaus bezahlen. Wenn Unternehmen, die hervorragend verdienen, Menschen ins<br />
Unglück der Arbeitslosigkeit stürzen, wie soll dann die Arbeitslosigkeit wieder abgebaut werden, fragte Dötsch.<br />
Auch den Kommunen gehe es immer schlechter, so Dötsch. Die CSU-Staatsregierung müsse endlich mit ihrer ruinösen<br />
Sparpolitik aufhören und den Kommunen wieder Finanzmittel geben.<br />
(Fortsetzung auf Seite 7)<br />
Der Rote Faden 6
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
(Fortsetzung von Seite 6)<br />
In diese Kritik stimmte Werner Kaniewski, Fraktionsvorsitzender der Kreistags-SPD, ein. Bayerns Kommunen befänden<br />
sich am Rande ihrer Handlungsfähigkeit. Der Rückgang der Investitionskraft der Kommunen um mehr als ein Drittel in<br />
den vergangenen sechs Jahren habe drastische Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation. „Das, was da in Berlin zurzeit<br />
produziert wird, hat nichts mit sozialdemokratischer Politik zu tun!“<br />
Unterbezirksparteitag am 01.07.2006<br />
Nordbayerischer Kurier vom 03.07.2006, S. 13<br />
„Vorfahrt für menschenwürdige Arbeit“<br />
SPD-Unterbezirk hielt Parteitag – Mitgliederschwund nicht in allen Ortsvereinen<br />
Bayreuth. Der SPD-Unterbezirk, dem 49 Ortsvereine<br />
aus der Stadt und dem Landkreis angehören, hielt<br />
seinen Parteitag. Im Mittelpunkt stand ein Referat der<br />
Parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-<br />
Bundestagsfraktion über „Die Handschrift der SPD in<br />
der großen Koalition“.<br />
Petra Ernstberger aus Marktredwitz, die im Bundestag<br />
den Wahlkreis Hof vertritt, sagte, die Ansätze und Ideen<br />
der SPD aus der früheren Regierung wirken in der großen<br />
Koalition noch nach, beispielsweise bei der Bekämpfung<br />
der Arbeitslosigkeit, bei der Tarifautonomie, beim<br />
Atomausstieg oder bei der Familienpolitik.<br />
Um zum Ziel zu kommen, seien Kompromisse erforderlich,<br />
denn in vielen Punkten gebe es zwischen der Union<br />
und der SPD unterschiedliche Standpunkte. So haben<br />
beide Gruppen bei der Föderalismusreform Abstriche<br />
hinnehmen müssen. Nur so sei es zu einer Einigung bei<br />
der umfassendsten Verfassungsänderung seit Bestehen<br />
der Bundesrepublik gekommen. Bei den Einschnitten, die<br />
Pendler, die Sparer und die Familien mit älteren Kindern<br />
hinnehmen müssen, habe sich die SPD nicht durchsetzen<br />
können. Umstritten sei in der Koalition immer noch,<br />
ob eine Gesundheitssteuer eingeführt und wie sie finanziert<br />
werden soll. Die Auffassungen seien noch sehr<br />
konträr, so die Abgeordnete.<br />
Die Vorsitzende des Unterbezirks, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, nannte<br />
als vordringlichstes Ziel die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit.<br />
Der Slogan „Vorfahrt für die Arbeit“ müsse<br />
besser heißen „Vorfahrt für eine menschenwürdige<br />
Arbeit“, denn Leistung müsse sich lohnen. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
listete auf, dass die SPD seit dem Jahr 1990 nahezu<br />
37 Prozent ihrer Mitglieder verloren habe. Auch der Unterbezirk<br />
habe mit Mitgliederschwund zu kämpfen, doch<br />
sei in einigen Ortsvereinen auch Zuwachs zu verzeichnen,<br />
beispielsweise in Pegnitz und Bindlach. Gegenwärtig<br />
zähle der Unterbezirk 1931 Mitglieder, 609 in der<br />
Stadt und 1322 im Kreisverband.<br />
In einer Nachwahl wurde Kurt Macht zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der Schiedskommission gewählt.<br />
Nordbayerische Nachrichten/Pegnitz vom 06.07.2006, S. 4/B1a<br />
„Pendler im Stich gelassen“<br />
Unterbezirk lobt Zuwachs der Mitglieder in Pegnitz<br />
Bayreuth. Hauptrednerin beim Parteitag<br />
des SPD-Unterbezirks Bayreuth<br />
war die Parlamentarische Geschäftsführerin<br />
der SPD-<br />
Bundestagsfraktion, Petra Ernstberger,<br />
aus dem Wahlkreis Hof. Sie<br />
würdigte die „Handschrift der SPD in<br />
der großen Koalition“: „Wir befinden<br />
uns auf Augenhöhe mit der Union.“<br />
Wichtige Weichenstellungen sozialdemokratischer<br />
Politik konnten ihrer<br />
Meinung nach im Koalitionsvertrag,<br />
der „Knochenarbeit“ war, realisiert<br />
werden. So werde der Atomausstieg<br />
fort- und das „Elterngeld“ eingeführt.<br />
Die jüngsten Steueränderungen<br />
seien auch bei den bayerischen<br />
SPD-Bundestagsabgeordneten nicht<br />
in allen Bereichen auf Gegenliebe<br />
gestoßen, so die Hoferin. „Wir wollten<br />
die Kürzung der Pendlerpauschale<br />
auf alle Fälle verhindern. Leider<br />
sind wir untergegangen“, erläuterte<br />
Ernstberger, die in diesem Zusammenhang<br />
das Verhalten der CSU<br />
scharf kritisierte: „Auf Parteitagen<br />
redet die CSU vom ländlichen Raum,<br />
unter der Woche lässt sie die Pendler<br />
im Stich.“<br />
MdL Dr. Christoph Rabenstein bedauerte,<br />
dass sich die bayerischen<br />
SPD-Abgeordneten auf Bundesebene<br />
nicht durchsetzen konnten. Auch<br />
die Landtagsfraktion habe gegen<br />
eine Kürzung der Pendlerpauschale<br />
votiert.<br />
Auch die Unterbezirksvorsitzende<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte die Politik der<br />
großen Koalition in den Mittelpunkt.<br />
In vielen Punkten seien Union und<br />
SPD so unterschiedlich wie Tag und<br />
Nacht.<br />
Die Mitgliederentwicklung im Unterbezirk<br />
ist leicht rückläufig. Im Juni<br />
zählte der Unterbezirk 1931 Mitglieder,<br />
609 in der Stadt und 1322 im<br />
Landkreis Bayreuth. Der Ortsverein<br />
Pegnitz habe in diesem Jahr bereits<br />
14 Neumitglieder werben können.<br />
Der Rote Faden 7
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
„CSU lässt Pendler im Stich“<br />
Unterbezirksparteitag der SPD<br />
Der SPD-Unterbezirk Bayreuth hielt am Samstag seinen<br />
jährlichen Parteitag. Die Unterbezirksvorsitzende und<br />
Bayreuther Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
konnte als Hauptreferentin die Parlamentarische Geschäftsführerin<br />
der SPD-Bundestagsfraktion, Petra<br />
Ernstberger, begrüßen. Die für den Wahlkreis Hof zuständige<br />
Bundestagsabgeordnete ging in ihrem Referat<br />
auf die Handschrift der SPD in der großen Koalition ein.<br />
„Wir befinden uns auf Augenhöhe mit der Union“, machte<br />
Ernstberger deutlich. Wichtige Weichenstellungen sozialdemokratischer<br />
Politik konnten im Koalitionsvertrag, der<br />
„Knochenarbeit“ war, realisiert werden. So werde der<br />
Atomausstieg fortgeführt und das sozialdemokratische<br />
Projekt „Elterngeld“ eingeführt. „Es sind unsere familienpolitischen<br />
Ansätze, die Frau von der Leyen jetzt in die<br />
Tat umsetzt“, so Petra Ernstberger.<br />
Die jüngsten Steueränderungen stießen auch bei den<br />
bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten nicht in allen<br />
Bereichen auf Gegenliebe, berichtete die hochfränkische<br />
Abgeordnete. „Wir wollten die Kürzung der Pendlerpauschale<br />
auf alle Fälle verhindern. Leider sind wir untergegangen“,<br />
erläuterte Petra Ernstberger, die in diesem<br />
Zusammenhang das Verhalten der CSU scharf kritisierte:<br />
„Vom ländlichen Raum redet die CSU auf Parteitagen,<br />
unter der Woche lässt sie die Pendler im Stich.“ Landtagsabgeordneter<br />
Dr. Christoph Rabenstein bedauerte,<br />
dass die bayerischen SPD-Abgeordneten auf Bundesebene<br />
sich nicht durchsetzen konnten. Auch die Landtagsfraktion<br />
habe sich deutlich gegen eine Kürzung der<br />
Pendlerpauschale ausgesprochen.<br />
Auch Unterbezirksvorsitzende <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte die<br />
Politik der großen Koalition in den Mittelpunkt ihres Rechenschaftsberichts.<br />
Diese Koalition sei kein Wunschkonzert.<br />
In vielen Punkten seien Union und SPD immer<br />
noch so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wie in einer<br />
guten Ehe führe der Weg zum Ziel daher nur über Kompromisse.<br />
Als vordringlichste Aufgabe der Politik nannte<br />
sie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Sie sehe vor<br />
allem die Wirtschaft in der Pflicht. Um das Wirtschaftswachstum<br />
anzukurbeln, habe die Bundesregierung ein<br />
25-Mrd.-Euro-Paket beschlossen. MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
forderte „Vorfahrt für menschenwürdige Arbeit“ und<br />
sprach sich klar für die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne<br />
aus, denn Leistung müsse sich lohnen.<br />
Mit der Föderalismusreform sei der großen Koalition die<br />
bislang größte Grundgesetzänderung gelungen. Die SPD<br />
habe sich zwar nicht in allen Bereichen durchsetzen<br />
können, so <strong>Kramme</strong>, eine entscheidende Änderung<br />
konnte jedoch erreicht werden. „Wir haben es geschafft,<br />
dass das Kooperationsverbot im Bereich Wissenschaft,<br />
Forschung und Bildung nicht kommt“, so die Bayreuther<br />
Abgeordnete. Abstriche mussten jedoch beim Strafvollzug<br />
und dem Heimrecht hingenommen werden. Diese<br />
beiden Bereiche werden künftig in Länderhand liegen.<br />
Die Mitgliederentwicklung im Unterbezirk sei laut <strong>Kramme</strong><br />
leicht rückläufig. Im Juni zählte der Unterbezirk 1931<br />
Mitglieder, 609 in der Stadt und 1322 im Landkreis Bayreuth.<br />
Es gebe jedoch auch Ortsvereine, die dem Mitgliederschwund<br />
trotzen. Der Ortsverein Pegnitz habe in<br />
diesem Jahr bereits 14 Neumitglieder werben können.<br />
Auf der Tagesordnung des Unterbezirksparteitags stand<br />
abschließend eine Nachwahl: Kurt Macht wurde zum<br />
stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedskommission<br />
gewählt.<br />
Bayreuth, 04.07.2006<br />
UB-Veranstaltung „Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik“<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Grüne Gentechnik stieß auf Skepsis<br />
SPD-Unterbezirk hatte MdB Marianne Schieder zu Gast<br />
Mit den Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik setzte sich am Freitagabend der SPD-Unterbezirk Bayreuth bei<br />
einer öffentlichen Veranstaltung auseinander. „Die Grüne Gentechnik polarisiert zwischen Himmel und Hölle“, eröffnete<br />
die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> die Diskussionsrunde mit MdB Marianne Schieder, Sprecherin für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der Bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten. Für die einen stelle<br />
die Grüne Gentechnik eine Hochtechnologie mit scheinbar ungeheurer Innovationskraft dar. Die Mehrzahl der Konsumenten<br />
hingegen lehne gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Kritiker warnen vor Superunkräutern und einem drohenden<br />
Ende der ökologischen Landwirtschaft. „Bevor politische Entscheidungen zur Grünen Gentechnik fallen, müssen<br />
wir intensiv mit allen Betroffenen diskutieren“, formulierte MdB <strong>Kramme</strong> die Forderung der bayerischen SPD-<br />
Bundestagsabgeordneten.<br />
MdB Marianne Schieder, die selbst aus der Landwirtschaft stammt, machte deutlich, dass sie der Grünen Gentechnik,<br />
also dem Ausbringen von gentechnisch verändertem Saatgut, sehr kritisch gegenüber stehe. „Ich will nichts übers Knie<br />
brechen“, so die Schwandorfer Abgeordnete. Sie sprach sich dafür aus, nicht an den Betroffenen vorbei, sondern mit<br />
ihnen in einen intensiven kritischen Dialog über Nutzen und Risiken der Gentechnik zu treten: „Wir müssen mit offenen<br />
Karten spielen und die Bevölkerung umfassend informieren.“ Damit sprach sie dem größten Teil der Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer aus dem Herzen. „Die Bevölkerung hat Angst“, war denn auch aus dem Publikum zu vernehmen.<br />
(Fortsetzung auf Seite 9)<br />
Der Rote Faden 8
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
(Fortsetzung von Seite 8)<br />
Um Strafzahlungen zu vermeiden hat Deutschland die EU-Freisetzungsrichtlinie zur Grünen Gentechnik in nationales<br />
Recht umgesetzt. „Damit hat sich nicht viel geändert“, führte Schieder aus. „Die Haftungsregeln gelten weiter. Das großflächige<br />
Ausbringen von gentechnisch verändertem Saatgut ist weiterhin faktisch nicht möglich.“ Das geltende Gentechnikgesetz<br />
sieht die gesamtschuldnerische Haftung vor. Vereinfacht dargestellt haften damit alle GVO (gentechnisch<br />
veränderte Organismen) anbauenden Landwirte für Probleme und Schäden, die sich beispielsweise aus Verunreinigungen<br />
anderen Saatguts ergeben. Das gilt selbst dann, wenn die „gute fachliche Praxis“ des Anbaus gentechnisch veränderter<br />
Pflanzen eingehalten wurde. „Bei der derzeit gültigen Haftungsregelung ist das finanzielle Risiko für den einzelnen<br />
Bauern so groß“, so die Abgeordnete, „dass es faktisch keine Ausbringung von gentechnisch veränderten Pflanzen gibt.“<br />
Kritisch sieht Marianne Schieder die Absicht von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, die Haftungsregelung<br />
im Grunde genommen aufzuheben. Bis heute liege zwar kein Gesetzentwurf vor, vom Tisch seien die Pläne jedoch<br />
sicherlich noch nicht.<br />
Zuverlässige Umfragen ergäben regelmäßig, dass mindestens 80 % der Verbraucher Gentechnik in Lebensmitteln ablehnen.<br />
Dieser breiten Übereinstimmung in der Bevölkerung müsse auch die Politik Rechnung tragen. Dazu komme, so<br />
Marianne Schieder, dass eine große Zahl an europäischen Nachbarländern sich inzwischen entschieden haben, die<br />
Grüne Gentechnik nicht oder zumindest in den nächsten Jahren nicht zum Einsatz zu bringen. „Welchen Sinn würde es<br />
machen“, fragte die Politikerin, „wenn der deutsche Markt mit gentechnikfreien Lebensmitteln z. B. aus Österreich versorgt<br />
würde, während die heimische Landwirtschaft Schwierigkeiten beim Absatz ihrer nicht garantiert gentechnikfreien<br />
Produkte hätte“<br />
Wissen wir genug über die Folgen der Grünen Gentechnik Wie groß müssen die Abstände zwischen den Feldern sein<br />
Wie verändern sich die Pflanzen Viel zu viele Fragen seien laut Schieder bislang nicht ausreichend beantwortet: „Ohne<br />
konkrete und verlässliche Antworten, lehne ich Änderungen am derzeit geltenden Recht ab.“ Marianne Schieder machte<br />
jedoch deutlich, dass an der Risikoforschung in den Staatsgütern, auch mit Freisetzungsversuchen, festgehalten werden<br />
müsse.<br />
Bayreuth, den 01.08.2006<br />
Wir gratulieren…<br />
Hans Zeug<br />
Hans Zeug, das einzige noch lebende Gemeinderatsmitglied<br />
von Warmensteinach der Wahlperiode<br />
1948 bis 1952 feierte in Bayreuth seinen 90. Geburtstag.<br />
Der aus Warmensteinach stammende<br />
Jubilar hatte sich in seiner Jugend als Skispringer<br />
ganz dem Wintersport verschrieben. Hans Zeug<br />
setzte sich tatkräftig dafür ein, dass die bayerischen<br />
nordischen Skimeisterschaften im Januar<br />
1949 erstmals in Warmensteinach ausgerichtet<br />
wurden.<br />
Zeugs kommunalpolitische Laufbahn begann im<br />
Mai 1948 mit der Wahl zum Gemeinderat in seiner<br />
Heimatgemeinde. Ein Jahr später berief ihn die<br />
SPD zum Geschäftsführer des Unterbezirks Bayreuth.<br />
Von 1956 bis 1984 war Hans Zeug Mitglied<br />
des Bayreuther Stadtrats; vorher hatte er bereits<br />
dem Bezirkstag angehört. Kurze Zeit war Zeug<br />
auch als Ersatzmann Landtagsabgeordneter.<br />
(Frankenpost vom 20.06.06, S.16)<br />
Hans Sturm<br />
Hans Sturm aus Mistelgau feierte seinen 60. Geburtstag.<br />
Der Jubilar ist weit über seinen Heimatort<br />
hinaus für sein personal- und kommunalpolitisches<br />
Engagement bekannt geworden. Aufgewachsen in<br />
Mistelgau, studierte er nach seinem Abitur am Christian-Ernestinum<br />
in Bayreuth Chemie und Biologie an der<br />
Universität Würzburg und war dort auch Mitautor von<br />
Universitätslehrbüchern zur Biochemie. Politisch aktiv<br />
wurde Sturm erstmals im Studentenparlament. Von<br />
1972 bis 1974 war er Referendar in Würzburg, ehe er<br />
ab 1974 an die Gesamtschule Hollfeld kam. Er war<br />
beteiligt an der Entwicklung des Hollfelder Modells. An<br />
der Gesamtschule ist Hans Sturm als Fachbetreuer für<br />
Chemie und Biologie zuständig. 1994 wurde er zum<br />
Studiendirektor befördert. Besondere Akzente setzte er<br />
ab 1977 mit der Personalratstätigkeit. Von 1981 bis<br />
2002 war der Jubilar als Personalratsvorsitzender tätig.<br />
Sein kommunalpolitisches Wirken begann 1978 mit der<br />
Wahl in den Mistelgauer Gemeinderat. Von 1990 bis<br />
1996 begleitete er das Amt des Dritten Bürgermeisters.<br />
Seit Jahrzehnten ist Hans Sturm auch beim SPD-<br />
Ortsverein Mistelgau aktiv und gehörte stets dem Vorstand<br />
in den verschiedensten Funktionen an. Auch bei<br />
der Feuerwehr Mistelgau leistete er vom 18. bis 45.<br />
Lebensjahr aktiven Dienst. Eine besondere Vorliebe<br />
hatte der Jubilar, der seit 1970 verheiratet ist, drei<br />
Kinder und einen Enkelsohn hat, für die Belange der<br />
Volkshochschule Mistelgau, deren Mitbegründer und<br />
Mitarbeiter er bis 2005 war.<br />
(Nordbayerischer Kurier vom 19.06.06, S. 20)<br />
Der Rote Faden 9
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Nachruf<br />
Alfred Gottfried<br />
Altbürgermeister Alfred Gottfried ist im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. 18 Jahre war er ehrenamtlicher<br />
Bürgermeister in Goldkronach.<br />
Gottfried ging mit 28 Jahren in die Kommunalpolitik: 1956 wurde der Sozialdemokrat zum ersten Mal in den Stadtrat<br />
gewählt, dem er bis 1990 angehörte. In dieser Zeit war er sechs Jahre Zweiter und danach von 1966 bis 1984 Erster<br />
Bürgermeister. Als er für eine vierte Amtsperiode kandidierte, unterlag er seinem Mitbewerber Günter Blechschmidt von<br />
der CSU mit dem hauchdünnen Unterschied von nur vier Stimmen.<br />
Gottfried zeigte in dieser Situation Größe und arbeitete weiter als Stadtrat in der SPD-Fraktion mit. Weiter war Gottfried<br />
drei Jahrzehnte Mitglied des Kreistages.<br />
Alfred Gottfried war mit vollem Herzen Kommunalpolitiker. In seiner 18-jährigen Tätigkeit als Bürgermeister hat er die<br />
Infrastruktur von Goldkronach intensiv verbessert. Die Palette der realisierten Vorhaben ist groß: Neubau der Verbandsschule<br />
mit Turnhalle, Ausbau der Ortsstraßen, Bau von Kanälen samt der Kläranlage, Erschließung neuer Baugebiete.<br />
Über Maßnahmen im Dorfsanierungsprogramm leitete Gottfried auch eine bessere Infrastruktur in den Dörfern<br />
der Stadt ein.<br />
Außerdem fiel in seine Amtszeit die Gemeindegebietsreform. Hier schaffte er es, die Selbstständigkeit für Goldkronach<br />
zu erreichen: Es war nämlich auch eine Verwaltungsgemeinschaft mit Bad Berneck im Gespräch. Auch im Vereinswesen<br />
brachte er sich ein. Er war zum Beispiel Gründer der örtlichen Volkshochschule und viele Jahre deren Vorsitzender.<br />
Über zwei Jahrzehnte fungierte er als Vorstand bei der Raiffeisenbank. In der Bad Bernecker Firma Popp, wo er über<br />
vier Jahrzehnte beschäftigt war, brachte er sich auch noch als Betriebsrat ein.<br />
Auch dem KURIER war Alfred Gottfried fest verbunden: Vier Jahrzehnte berichtete er aus seiner Heimatstadt im Bayreuther<br />
Tagblatt, der Fränkischen Presse und nach der Fusion im Nordbayerischen Kurier. Für seinen vielseitigen Einsatz<br />
wurde Alfred Gottfried 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.<br />
(Nordbayerischer Kurier v. 15./16.07.2006, S. 27)<br />
Prof. Dr. Dr. Philipp Hümmer<br />
Im Alter von 61 Jahren verstarb Prof. Dr. Dr. Philipp Hümmer. Bei Forschungsarbeiten in der Türkei hatte er sich vor<br />
einigen Monaten eine Virus-Erkrankung zugezogen, der er jetzt trotz aller ärztlichen Bemühungen erklag.<br />
Bereits an seinem 50. Geburtstag war der Professor für Kulturgeographie an der Universität Erlangen mit der Verdienstmedaille<br />
des Bezirks Oberfranken und dem Ehrenwappen der Marktgemeinde Heiligenstadt ausgezeichnet worden.<br />
Im Jahr 1988 war er Mitbegründer des viel beachteten Instituts für Entwicklungsforschung im Ländlichen Raum<br />
und seitdem dessen Geschäftsführender Vorsitzender in Heiligenstadt. Seit 1978 gehörte er ununterbrochen dem<br />
Marktgemeinderat Heiligenstadt an und war Dritter Bürgermeister von 1990 bis 1996. Als Gründungsvorsitzender stand<br />
er seit 1970 an der Spitze des SPD-Ortsvereins Heiligenstadt sowie weiterer Vereine in Tiefenpölz. Außerdem fungierte<br />
er sei 1966 als Wallfahrtsführer.<br />
In seiner Jugend war Hümmer ein hervorragender Mittelstreckler. Er wirkte mit an Untersuchungen zur lokalen und<br />
regionalen Identität, Städtebausanierung und Dorferneuerung im ländlichen Raum. Zudem war er Mitglied der Lehrerbildungskommission<br />
und Vorsitzender des Gremiums der Prüfungsbeauftragten für die Zwischenprüfung.<br />
(Fränkischer Tag v. 17.07.2006, S.14)<br />
Der Rote Faden 10
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Kurz vorgestellt: Uwe Jackwerth, OV-Vorsitzender Bayreuth Kreuz / Roter Hügel<br />
Uwe Jackwerth<br />
Geburtsdatum/Ort: 18.04.1968/Münchberg<br />
Familienstand: Ledig/ Keine Kinder<br />
Beruf: Verwaltungsbeamter<br />
SPD-Mitglied seit: 7.2.1995<br />
Wann bzw. wie wurde Dein politisches Interesse geweckt<br />
Politisiert wurde ich im Alter von ungefähr 14 Jahren. Es war hierbei der Themenbereich „Abrüstung/Stationierung neuer<br />
Mittelstreckenraketen“, der mich vor allem interessiert hat.<br />
Wann bist Du erstmals mit der SPD in Kontakt gekommen Warum hast Du Dich für die SPD entschieden<br />
Einzelne Politiker haben mich schon als Jugendlicher beeindruckt. Hierbei wäre vor allem der damalige SPD-Vorsitzende<br />
Willy Brandt zu nennen. Ich habe bereits im Alter von 17/18 Jahren auch SPD-Versammlungen in meinem Heimatort<br />
Münchberg besucht. Das Interesse an einem neuen jugendlichen Genossen schien mir in diesem Ortsverein allerdings<br />
nicht sehr groß zu sein. Daher hat sich mein Eintritt in die organisierte Sozialdemokratie um ungefähr 10 Jahre verzögert.<br />
Ich habe allerdings außer bei meiner ersten Wahl (Landtagswahl 1986), als ich die Grünen mit der Zweitstimme<br />
gewählt habe, immer die SPD gewählt, vor allem wegen der Komponente der sozialen Gerechtigkeit.<br />
Als ich mich 1994 in Bayreuth niedergelassen habe, habe ich mich dann doch entschieden in die SPD einzutreten. Es<br />
war vor allem ein Zeichen gegen die „ewige“ Kanzlerschaft eines Helmut Kohl.<br />
Welche Funktionen / Tätigkeiten hattest Du bisher / hast Du derzeit in der SPD<br />
Ortsverein Kreuz/Roter Hügel<br />
• Oktober 1995 - Oktober 1996: Stellvertretender Schriftführer<br />
• Oktober 1996 - Oktober 1997: Organisationsleiter<br />
• seit 07.10.1997: Vorsitzender des Ortsvereins Kreuz/Roter Hügel in Bayreuth<br />
SPD-Stadtverband Bayreuth:<br />
• März 1997 - März 1999: Stellvertretender Organisationsleiter<br />
• März 1999 - März 2001: Organisationsleiter<br />
• seit März 2001: Stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender<br />
SPD-Unterbezirk Bayreuth:<br />
• November 1998 - Februar 2001: Beisitzer im Vorstand<br />
• Februar 2001 - April 2004: Bildungsreferent<br />
Worin siehst Du die Hauptaufgabe der SPD vor Ort<br />
Hauptaufgabe der SPD vor Ort ist ganz eindeutig der Bereich der Kommunalpolitik,<br />
da die Informationen über die „große“ Politik mittlerweile aus vielen Quellen (z.B. Internet) bezogen werden können.<br />
Gab es besondere Highlights in Deiner SPD-Karriere<br />
Beispielsweise die Mitorganisation von Großveranstaltungen wie<br />
• Juni 1998: Mit Renate Schmidt (Bierzelt beim Jubiläum des SC Kreuz)<br />
• September 2003: Mit Franz Maget (Festzelt auf der Kreuzer Kerwa)<br />
Was magst Du an deinem OV<br />
In meinem OV herrscht unter den Vorstandsmitgliedern ein guter persönlicher Kontakt, der schon seit vielen Jahren<br />
gewachsen ist. Die Arbeitsatmosphäre ist von einer großen Ehrlichkeit untereinander geprägt. Kritik wird, falls sie notwendig<br />
ist, offen geäußert. Eine solche Atmosphäre herrscht leider nicht immer in der Partei.<br />
Wenn Du eine Woche lang Vorsitzender der Bundes-SPD wärst, würdest Du....<br />
Wenn ich eine Woche Vorsitzender der Bundes-SPD wäre, würde ich die Partei noch einmal über die Koalitionsfrage<br />
abstimmen lassen. Ich stehe der „Großen Koalition“ und ihren bisherigen Ergebnissen, wie viele Genossen<br />
an der Basis nämlich sehr skeptisch gegenüber.<br />
Der Rote Faden 11
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema …<br />
Gesetzliche Mindestlöhne<br />
Rede von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> am zum Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Dirk Niebel,<br />
Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Gesetzliche Mindestlöhne ablehnen<br />
(Drucksache 16/1653)<br />
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen und Kolleginnen!<br />
Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland kein Problem<br />
mit zu hohen Löhnen im unteren Tätigkeitssegment,<br />
sondern ein Problem mit zu niedrigen Löhnen. Ein Wachmann<br />
erhält einen Stundenlohn von 3 Euro. Eine Kassiererin<br />
kommt bei einer 38-Stunden-Woche auf einen<br />
Monatsverdienst von 800 Euro. Ein Friseur in Thüringen<br />
arbeitet für einen Stundenlohn von 3,18 Euro. Beispiele<br />
lassen sich wie Sand am Meer finden. Die "Geiz ist geil"-<br />
Philosophie hat in widerwärtiger Weise auf den Arbeitsmarkt<br />
übergegriffen. In zahlreichen Branchen gibt es das<br />
sprichwörtliche Fass ohne Boden.<br />
Dabei sind die Schutzregelungen im deutschen Recht<br />
schlichtweg unzureichend. § 138 des Bürgerlichen Gesetzbuchs,<br />
der Wucher verbietet, gewährt nur dann einen<br />
Anspruch auf zusätzliche Bezahlung, wenn die Vergütung<br />
mindestens 25 bis 30 Prozent unter der ortsüblichen<br />
bzw. tariflichen liegt. Der Arbeitnehmer trägt darüber<br />
hinaus die Beweislast dafür, dass die Lohnabrede unter<br />
Ausbeutung seiner Zwangslage zustande gekommen ist.<br />
Prozesschancen hat er nur, wenn er beim Einstellungsgespräch<br />
seine Notlage offenbart hat. Zuallerletzt: Jede<br />
richterliche Überprüfung setzt den Gang zur Arbeitsgerichtsbarkeit<br />
voraus. Viele Menschen klagen nicht, weil<br />
sie schlichtweg Angst vor Repressalien ihrer Arbeitgeber<br />
haben.<br />
Die Situation ist: 7,7 Millionen vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer<br />
verfügen lediglich über 50 bis 75 Prozent des<br />
Durchschnittseinkommens von 2 884 Euro. Rund 2,5<br />
Millionen Menschen haben sogar weniger als 50 Prozent<br />
dieses Betrages. Internationale Organisationen bezeichnen<br />
das ganz klar als Armutslöhne. Working Poor - da<br />
müssen wir Farbe bekennen - gibt es nicht nur in den<br />
USA, sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Die Tarifbindung ist seit den 90er-Jahren spürbar zurückgegangen.<br />
Laut IAB-Panel sank die Tarifbindung der<br />
Beschäftigten im Zeitraum bis 2003 im Westen von 76<br />
auf 70 Prozent und im Osten von 63 auf 54 Prozent. Wir<br />
müssen zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr ausreicht,<br />
Löhne tariflich abzusichern oder einzelne Tarifverträge<br />
für allgemein verbindlich zu erklären. Die Hälfte<br />
aller Arbeitnehmer im Osten bliebe schlichtweg auf der<br />
Strecke.<br />
Fakt ist, dass es auch unakzeptable Tarifverträge gibt.<br />
Die Aufstellung des Bundesarbeitsministeriums aus dem<br />
Jahr 2003 weist nach, dass es 670 Tarifvereinbarungen<br />
mit weniger als 6 Euro brutto Stundenlohn gibt. Das ist<br />
unsere Ausgangsposition. Wir stehen deshalb vor der<br />
Aufgabe, dafür zu sorgen, dass auch Geringqualifizierte<br />
in Deutschland wieder Chancen auf Arbeit haben und<br />
dafür einen Lohn bekommen, mit dem sie leben können.<br />
Wir nehmen diese Aufgabe ernst.<br />
Ich sage dennoch, dass wir uns unüberlegte und populistische<br />
Schnellschüsse, wie den vorliegenden Antrag der<br />
Linken, nicht leisten können.<br />
(Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Na, na, na!)<br />
Mit Ihrer Forderung nach einem einheitlichen Mindestlohn<br />
von pauschal 8 Euro machen Sie es sich zu leicht.<br />
Wir brauchen beispielsweise Klarheit darüber, wie das<br />
Verhältnis zum Sozialrecht sein soll. Haben Sie einmal<br />
ausgerechnet, wie viel jemand verdienen muss, damit er<br />
so viel hat wie ein ALG-II-Empfänger Ein Alleinverdiener<br />
mit zwei oder drei Kindern brauchte 10,50 Euro in der<br />
Stunde. Ein Single ohne Kinder muss hingegen nur zwischen<br />
4,80 Euro und 5 Euro verdienen.<br />
Wir müssen uns über die Höhe eines Mindestlohns klar<br />
werden. Ist der Mindestlohn zu hoch angesetzt, wird er<br />
zum Einstellungshindernis, gerade für Ältere und Jugendliche.<br />
Wird er zu niedrig festgesetzt, haben wir den ungewollten<br />
staatlich legitimierten Niedriglohnbereich.<br />
(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wie ist denn Ihre Antwort,<br />
Frau <strong>Kramme</strong>! Fragen über Fragen!)<br />
Wir müssen überlegen, ob wir mit branchenspezifischen<br />
Lösungen arbeiten oder mit einer einheitlichen Regelung<br />
mit Übergangsfristen. Wie setzen wir die genauen Maßstäbe<br />
bei branchenspezifischen Lösungen oder wie lang<br />
bemessen wir Übergangsfristen Treffen wir selber die<br />
Entscheidung über die Höhe einer Mindestsicherung<br />
oder greifen wir auf die Tarifvertragsparteien oder auf<br />
einen Sachverständigenrat zurück Es gibt eine Vielzahl<br />
von Fragen, deren Beantwortung genauerer Überlegung<br />
bedarf.<br />
(Dirk Niebel [FDP]: Aha!)<br />
Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir brauchen eine<br />
untere Auffanglinie. Da sind wir uns in diesem Hause -<br />
lassen wir einmal die FDP beiseite - einig. Und das ist<br />
gut so.<br />
(Beifall bei Abgeordneten der SPD - Dr. Heinrich L. Kolb<br />
[FDP]: Wie nennen wir denn dieses Kind)<br />
Wir brauchen eine relativ kurzfristige Lösung. Auch darüber<br />
sind wir uns einig. Und auch das ist gut so.<br />
Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />
auf das Gebäudereinigerhandwerk<br />
auszudehnen. Wir werden im Herbst einen Vorschlag<br />
zu Kombilöhnen und Mindestlöhnen vorlegen. Ich<br />
bin zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung finden.<br />
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />
Ein allerletzter Satz. Ian Brinkley, Chefökonom des britischen<br />
Gewerkschaftsbundes TUC, bringt es auf den<br />
Punkt:<br />
Heute sagen auch die Arbeitgeber in Großbritannien,<br />
dass der Mindestlohn ein Erfolgsmodell ist.<br />
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der<br />
CDU/CSU - Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Aber mit anderen<br />
Konditionen!)<br />
Der Rote Faden 12
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Pendlerpauschale<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Pendlerpauschale: CSU steht für Kürzung<br />
Beim Ringen um die Pendlerpauschale können die bayerischen<br />
SPD-Bundestagsabgeordneten offensichtlich<br />
nicht mit der Unterstützung der CSU rechnen. „Die CSU<br />
betreibt ein doppelzüngiges Spiel: Im Bundesrat fordert<br />
sie den Erhalt der Pendlerpauschale, im Bundestag zieht<br />
sie den Schwanz ein. Während die Bayerische SPD-<br />
Landesgruppe mit allen Mitteln gegen die drohende Kürzung<br />
kämpft, hat sich die CSU im Bundestag dagegen<br />
ausgesprochen und lässt die Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer im kalten Regen stehen“, kritisiert die Bayreuther<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD).<br />
<strong>Kramme</strong> und ihre bayerischen Parteikollegen lehnen<br />
Einschränkungen bei der Pendlerpauschale strikt ab.<br />
„Man kann nicht von den Arbeitnehmern immer mehr<br />
Flexibilität fordern, sie aber gleichzeitig auf den Fahrtkosten<br />
sitzen lassen. Gerade in ländlichen Regionen wie hier<br />
in Oberfranken brauchen die Berufspendler eine Kompensation<br />
für die zum Teil sehr weiten Anfahrtswege zur<br />
Arbeit und die hohen Benzinpreise“, begründet MdB<br />
<strong>Kramme</strong> ihre Position.<br />
Die bisherige Regelung der Pendlerpauschale sieht vor,<br />
dass unabhängig vom Verkehrsmittel 30 Cent je Entfernungskilometer<br />
zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />
geltend gemacht werden können. Künftig sollen nur noch<br />
die Unkosten für mehr als 20 Entfernungskilometer absetzbar<br />
sein.<br />
Bayreuth, den 22.06.2006<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Pendlerpauschale: SPD will 20-km-Grenze noch kippen<br />
<strong>Kramme</strong> hofft weiter auf Änderungen<br />
Die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) spricht sich weiterhin gegen die geplante Kürzung der Pendlerpauschale<br />
aus: „Die Kürzungspläne sind verfassungswidrig und sozial unausgewogen. Es muss deshalb nach verhandelt<br />
werden.“ Die Bundesregierung will die Entfernungspauschale von jetzt 30 Cent für die ersten 20 Kilometer Arbeitsweg<br />
ersatzlos streichen und so jährlich 2,5 Milliarden Euro einsparen. <strong>Kramme</strong> macht sich demgegenüber für ein Alternativmodel<br />
stark, dass die Bayerische SPD-Landesgruppe im Bundestag ins Spiel gebracht hat, um die ersatzlose Streichung<br />
der ersten 20 Kilometer doch noch abzuwenden.<br />
Das Modell sieht laut <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vor, die Dienstwagen-Besteuerung für Selbständige und Angestellte um 0,2 Prozent<br />
anzuheben und gleichzeitig den Arbeitnehmer-Pauschbetrag auf 400 Euro zu senken. Dies ermögliche eine Pendlerpauschale<br />
von 25 Cent ab dem ersten Kilometer, während das Einsparvolumen eingehalten werden könne.<br />
„Innerhalb der SPD-Fraktion gibt es viele Abgeordnete, die mit der Streichung der ersten 20 Entfernungskilometer nicht<br />
einverstanden sind“, so die Bayreuther Abgeordnete. Allerdings seien die Chancen relativ gering, den Regierungsentwurf<br />
noch zu kippen, da sich die Union dagegen sperre. <strong>Kramme</strong> kritisiert in diesem Zusammenhang insbesondere ihre oberfränkischen<br />
CSU-Kollegen. Obwohl in Oberfranken tausende Berufspendler von den Kürzungsplänen betroffen seien,<br />
habe es die CSU im Bundestag bisher abgelehnt, gemeinsam mit der SPD gegen die Kürzungspläne vorzugehen. „Wir<br />
werden trotzdem nichts unversucht lassen, um die ersatzlose Streichung der ersten 20 Kilometer doch noch zu verhindern“,<br />
so <strong>Kramme</strong> kämpferisch.<br />
Die vorgesehene Kürzung der Pendlerpauschale ist Teil des von der Bundesregierung vorgelegten Steueränderungsgesetzes<br />
2007. Bevor das Gesetz Ende dieser Woche verabschiedet werden soll, wird der Deutsche Bundestag noch einmal<br />
darüber beraten.<br />
Bayreuth, den 28.06.2006<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
MdB <strong>Kramme</strong>: CSU hat die Pendlerpauschale auf dem Gewissen<br />
Der Deutsche Bundestag hat am vergangenen Donnerstag das Steueränderungsgesetz 2007 und damit auch die Streichung<br />
der Pendlerpauschale für die ersten 20 Kilometer beschlossen. „Die Bayerische SPD-Landesgruppe im Bundestag<br />
hatte bis zuletzt versucht, die Kürzung zu verhindern“, erklärt die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong>. „Die bayerischen Arbeitnehmer können sich bei der CSU bedanken“, so MdB <strong>Kramme</strong>. Die BayernSPD habe<br />
ein halbes Jahr lang gegen die Kürzung der Pendlerpauschale gekämpft. „Wir wollten mit der CSU eine kleine Koalition<br />
für Bayern innerhalb der großen Koalition schmieden. Aber die CSU hat das Angebot ausgeschlagen und die bayerischen<br />
Arbeitnehmer im Regen stehen lassen. Vom ländlichen Raum redet die CSU am Wochenende auf Parteitagen,<br />
unter der Woche lässt sie die Pendler im Stich.“<br />
Die bayerische SPD-Landesgruppe hatte ein Alternativmodell vorgelegt, mit dem die bayerischen Pendler laut <strong>Kramme</strong><br />
deutlich besser gefahren wären. Vorgesehen war die Dienstwagen-Besteuerung für Selbständige und Angestellte um 0,2<br />
Prozent anzuheben und gleichzeitig den Arbeitnehmer-Pauschbetrag auf 400 Euro zu senken. Dies hätte laut der Bayreuther<br />
Abgeordneten eine Pendlerpauschale von 25 Cent ab dem ersten Kilometer ermöglicht. Das Einsparvolumen<br />
hätte damit eingehalten werden können.<br />
<strong>Kramme</strong> bedauert, dass sich die bayerischen SPD-Abgeordneten nicht durchsetzen konnten. „Die CSU hat keine Vorstellung<br />
von der Lebensrealität der bayerischen Arbeitnehmer.“<br />
Bayreuth, den 03.07.2006<br />
Der Rote Faden 13
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Nordbayerischer Kurier vom 05.07.2006, S. 11<br />
Krach zwischen Bayreuther Abgeordneten<br />
<strong>Kramme</strong>: CSU Schuld an Kürzung der Pendlerpauschale – Koschyk weist Vorwürfe zurück<br />
Berlin/Bayreuth. Die Kürzung der Pendlerpauschale im<br />
nächsten Jahr ist beschlossene Sache. Mit dem Ja zum<br />
Steueränderungsgesetz 2007 hat der Deutsche Bundestag<br />
in Berlin in diesen Tagen der Streichung für die ersten<br />
20 Kilometer zum Arbeitsplatz zugestimmt. Die Bayreuther<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />
und Hartmut Koschyk (CSU) streiten nun heftig über<br />
diese Entscheidung.<br />
<strong>Kramme</strong> teilte mit, dass die Bayern-SPD ein halbes Jahr<br />
lang mit eigenen Alternativvorschlägen gegen die Kürzung<br />
der Pauschale gekämpft hatte. Die CSU habe es<br />
jedoch abgelehnt, in Form einer „kleinen Koalition für<br />
Bayern innerhalb der großen Koalition“ mit der SPD zu<br />
kooperieren. „Die CSU hat keine Vorstellung von der<br />
Lebensrealität bayerischer Arbeitnehmer“, erklärte<br />
<strong>Kramme</strong>.<br />
Nach den Vorstellungen der SPD hätte die Dienstwagenbesteuerung<br />
für Selbstständige und Angestellte um 0,2<br />
Prozent angehoben und die Werbungskostenpauschale<br />
von 920 auf 400 Euro gesenkt werden sollen. So wäre<br />
eine Pendlerpauschale von 25 Cent ab dem ersten Kilometer<br />
möglich gewesen und das Einsparvolumen hätte<br />
eingehalten werden können, so <strong>Kramme</strong>. Jetzt könnten<br />
sich die bayerischen Arbeitnehmer bei der CSU bedanken.<br />
Koschyk erwiderte direkt, die Vorwürfe würden „jeglicher<br />
Grundlage entbehren“. Das Alternativmodell der bayerischen<br />
SPD sei nicht einmal vom Fraktionsvorsitzenden<br />
Peter Struck und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück<br />
in den Diskussionen aufgegriffen worden.<br />
Koschyk kritisierte, die Kürzung der Pauschale um fünf<br />
Cent pro Kilometer hätte die Fernpendler übermäßig<br />
belastet. Außerdem könne man den Bürgern den zusätzlichen<br />
Verwaltungsaufwand nicht zumuten. „Anstatt Verfahrensvereinfachung<br />
entstünde ein weiteres bürokratisches<br />
Monster“, entgegnete Koschyk. Für ihn sei „schon<br />
verwunderlich“, dass <strong>Kramme</strong> sich bei der Abstimmung<br />
im Bundestag für das neue Gesetz ausgesprochen habe.<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
<strong>Kramme</strong>: So nicht, Herr Koschyk!<br />
Leidtragende der mangelnden Kooperationsbereitschaft der CSU sind letztendlich die bayerischen<br />
Arbeitnehmer<br />
Als unüberlegt und haltlos weist die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> die von ihrem Bayreuther Kollegen im<br />
Bundestag, Hartmut Koschyk, in seiner Pressemitteilung vom 03.07.2006 ihr gegenüber geäußerten Vorwürfe zurück.<br />
„Die Regelung wurde im Rahmen eines Gesetzespakets mit einer Vielzahl von Vorschriften abgestimmt. Daher habe ich<br />
eine persönliche Erklärung zu Protokoll des Bundestages gegeben mit dem Inhalt, dass ich die Kürzung der Pendlerpauschale<br />
für falsch halte. Das kann Herr Koschyk gern auch im Protokoll der Plenarsitzung nachlesen.“<br />
In der Tat sei ihr die Entscheidung aber nicht leicht gefallen. Leider sei es den Bundestagsabgeordneten der bayerischen<br />
SPD nicht möglich gewesen, ihre CSU-Kollegen davon zu überzeugen, gemeinsam ein Alternativ-Modell, das auf der<br />
Basis des Vorschlags der SPD-Landesgruppe beruht, zu entwickeln und den Regierungsentwurf gemeinsam zu kippen,<br />
erläutert <strong>Kramme</strong>. Auf der Ebene der Fachpolitiker in der Unionsfraktion sei durchaus Bereitschaft zu erkennen gewesen,<br />
die Frage nochmals zu diskutieren. Die Fraktionsspitze habe dies aber von Anfang an entschieden unterbunden<br />
und bis zuletzt abgelehnt. „Letztendlich sind die bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Leidtragenden<br />
und der SPD soll nun der schwarze Peter dafür zugeschoben werden! So nicht, Herr Koschyk!“<br />
Der Vorwurf Koschyks, Fernpendler wären bei Einführung des Alternativ-Modell übermäßig belastet worden, sei aus der<br />
Luft gegriffen. Im Gegenteil: Für Pendler, die bis zu 120 km zum Arbeitsplatz zurücklegen müssen, also 90 % der bayerischen<br />
Pendler, wäre der bayerische Vorschlag günstiger gewesen als die mit dem Steueränderungsgesetz beschlossenen<br />
Regelungen. „Vielleicht“, so mutmaßt <strong>Kramme</strong>, „hat mein Bayreuther Kollege auch schon vergessen, dass seine<br />
Partei noch im Wahlkampf eine Kürzung der Pendlerpauschale auf 0,25 Euro sowie ihre Zahlung bis maximal 50 km<br />
durchsetzten wollten. Dass Fernpendler damit drastisch belastet worden wären, verschweigt er heute!“<br />
Auch die vorgeschlagenen Absenkung des Arbeitnehmerpauschbetrages auf 400 € hätte keinen bürokratischen Mehraufwand<br />
für Bürger und Verwaltung bedeutet, so die Abgeordnete. Sowohl die Vereinigte Lohnsteuerhilfe als auch die<br />
Deutsche Steuer-Gewerkschaft hätten der SPD-Landesgruppe dies bestätigt. „Mit dem vorgeschlagenen Alternativmodell<br />
hätten Subventionen abgebaut werden können, die Anerkennung tatsächlicher Kosten wäre erhalten geblieben und<br />
mehr Steuergerechtigkeit wäre hergestellt worden.“ Aber darüber habe die Unions-Führung ja nicht einmal reden wollen<br />
und damit die bayerischen Pendler im Stich gelassen, so die Bayreuther Abgeordnete.<br />
Eine Änderung des Gesetzes zur Pendlerpauschale sei notwendig gewesen, so <strong>Kramme</strong>. Nur so sei es möglich, einen<br />
tragfähigen Bundeshaushalt zu erreichen. Über die Details allerdings hätte man noch reden müssen. Dies sei durch die<br />
Verweigerungshaltung der Union nicht erfolgt.<br />
Bayreuth, den 05.07.2006<br />
Der Rote Faden 14
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Politische Bildungsarbeit<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Politische Bildungsarbeit wird weiterhin auf hohem Niveau gefördert<br />
Der Bundeszentrale für politische Bildung drohen nun<br />
doch keine immensen Mittelkürzungen. Dies teilt die<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) mit.<br />
„Gegenüber dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung<br />
werden die Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung<br />
um 5 Mio. Euro erhöht“, so <strong>Kramme</strong>. Zunächst war<br />
vorgesehen, die Ausgaben für politische Bildungsarbeit<br />
von 18,4 Mio. Euro auf 13,4 Mio. abzusenken, was einer<br />
Kürzung um 30 Prozent gleichgekommen wäre.<br />
„Dies hätte sich auch auf die Arbeit der politischen Bildungsträger<br />
vor Ort, wie die Franken-Akademie<br />
Schloss Schney und das Bürgerforum Bayreuth mit<br />
Schloss Weidenberg, massiv ausgewirkt“, erläutert die<br />
Abgeordnete. Diese seien auf Zuwendungen der Bundeszentrale<br />
angewiesen.<br />
Die SPD-Fraktion hatte in den vergangenen Wochen<br />
wiederholt auf die Bedeutung der politischen Bildungsarbeit<br />
hingewiesen. Das Engagement hat sich gelohnt:<br />
Auch in diesem Jahr wird die politische Bildungsarbeit mit<br />
18,4 Mio. Euro auf hohem Niveau gefördert. Damit könne<br />
weiterhin ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Demokratie<br />
und zur Extremismus-Prävention geleistet werden,<br />
freut sich MdB <strong>Kramme</strong>.<br />
Bayreuth, den 01.06.2006<br />
Föderalismusreform<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Föderalismus: Oberfränkische SPD-Bundestagsabgeordnete begrüßen die Reform<br />
Berlin. Anlässlich der Verabschiedung der Grundgesetzreform<br />
im Deutschen Bundestag erklären die oberfränkischen<br />
Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth),<br />
Petra Ernstberger (Hof) und Dr. Carl-Christian<br />
Dressel (Coburg/Kronach):<br />
„Die umfassendste Verfassungsreform seit 1949 ist heute<br />
vom Deutschen Bundestag in 2. und 3. Lesung verabschiedet<br />
worden. Die Reform ist notwendig für eine moderne<br />
bundesstaatliche Ordnung und damit auch für die<br />
Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Durch die Grundgesetzreform<br />
in ihrer jetzigen Fassung sinkt die Zahl der<br />
zustimmungspflichtigen Gesetze. Darüber hinaus werden<br />
die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern nun effektiv<br />
entflechtet. Damit sind zwei Kernziele der Reform<br />
unserer bundesstaatlichen Ordnung erreicht worden.“<br />
Die oberfränkischen Abgeordneten sehen darüber hinaus<br />
gute Auswirkungen der Reform: „Durch den Wegfall der<br />
Erforderlichkeitsklausel ist nunmehr sichergestellt, dass<br />
der Bund für das Arbeits- und Sozialrecht zuständig ist.<br />
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum<br />
Ladenschluss hat die Handlungsfähigkeit des Bundes<br />
beim Arbeits- u. Sozialrecht in Frage gestellt. Das Problem<br />
ist jetzt gelöst“, so die Bayreuther SPD-Abgeordnete<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />
Neben möglichen positiven Auswirkungen der Reform,<br />
aus denen sich für die Region Oberfranken unmittelbar<br />
ein Nutzen ergeben kann, begrüßen die drei Mandatsträger<br />
aber auch die Tatsache, dass die Regierungskoalition<br />
ihre Handlungsfähigkeit bewiesen hat. „Ich freue mich<br />
über die eigene Mehrheit. Freilich können nie 100 Prozent<br />
der eigenen Forderungen erfüllt werden, aber so ist<br />
das nun einmal in einer großen Koalition“, erklärt MdB<br />
Petra Ernstberger aus Hof. Dieser Auffassung schließt<br />
sich auch der Coburg/Kronacher Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Carl-Christian Dressel an und ergänzt: „Betrachtet<br />
man die deutsche Verfassungsgeschichte, dann stellt<br />
man fest, dass alle Verfassungsreformen Kompromisse<br />
waren.“<br />
Bayreuth, den 30.06.2006<br />
Schaffung von Ausbildungsplätzen durch Senkung der Lehrlingsgehälter<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Einfrieren der Lehrlingsgehälter bringt keine neuen Ausbildungsplätze<br />
Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> lehnt den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Michael<br />
Glos, die Ausbildungsvergütungen einzufrieren, strikt ab. Damit werde kein einziger neuer Ausbildungsplatz geschaffen,<br />
meint MdB <strong>Kramme</strong>. Die Wirtschaft könne im Rahmen der Tarifverhandlungen selbst über die Höhe der Ausbildungsvergütungen<br />
mitentscheiden. Die Tarifautonomie habe sich bestens bewährt.<br />
„Es kann auch nicht sein, dass wir von den Jugendlichen immer mehr Flexibilität und Mobilität verlangen, gleichzeitig<br />
aber die Lehrlingsgehälter kürzen“, argumentiert die Abgeordnete weiter. „Die Ausbildungsvergütungen decken bereits<br />
heute oft nur die Fahrtkosten. Auf eigenen Füßen kann damit kaum ein Jugendlicher stehen.“ Wer motivierte und leistungsbereite<br />
Auszubildende haben wolle, müsse auch einen angemessenen Lohn bezahlen.<br />
„Die Wirtschaft ignoriert nach wie vor den Nutzen der Auszubildenden für den Betrieb“, so die SPD-Politikerin. Die Berufsausbildung<br />
rechnet sich. Zu diesem Ergebnis kam unlängst das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): „Werden<br />
Nutzen und Kosten der beruflichen Bildung für den Betrieb gegenübergestellt, so ergibt sich klar eine positive Bilanz. Die<br />
Schaffung eines Ausbildungsplatzes erweist sich für den Unternehmer regelmäßig als eine lohnende Investition“, resümiert<br />
<strong>Kramme</strong>.<br />
Bayreuth, den 17.07.2006<br />
Der Rote Faden 15
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Gleichstellungsgesetz<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Besserer Schutz bei Massengeschäften<br />
<strong>Kramme</strong> weist Kritik am Gleichstellungsgesetz zurück<br />
Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong> weist die Kritik aus den Reihen der Union und<br />
von Arbeitgeberseite am geplanten Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />
zurück. Das Gesetz orientiere sich laut<br />
<strong>Kramme</strong> an den Vorgaben der EU. „Lediglich im Bereich<br />
des Zivilrechts wurden zusätzliche Merkmale wie Behinderung<br />
und Alter für bestimmte Arten von Verträgen<br />
ergänzt“, erläutert die SPD-Politikerin. Mit dem im Koalitionsausschuss<br />
gefundenen Kompromiss habe mit eine<br />
Regelung gefunden, die Diskriminierten helfe, gleichzeitig<br />
aber unnötige Bürokratie vermieden.<br />
Mit dem Gesetz würden die Menschen beim so genannten<br />
täglichen Massengeschäft geschützt. „Ich bin froh,<br />
dass CDU/CSU ihre alte Blockadehaltung aufgegeben<br />
haben und sich überzeugen ließen für den Bereich der<br />
Massengeschäfte und Privatversicherungen nicht nur die<br />
europarechtlich verpflichtend vorgegebenen Merkmale<br />
Rasse, ethnische Herkunft und Geschlecht in den zivilrechtlichen<br />
Diskriminierungsschutz aufzunehmen, sondern<br />
auch die Merkmale Religion, Weltanschauung,,<br />
Behinderung, Alter und sexuelle Identität. „Das heißt<br />
nicht, dass beispielsweise beim Vermieten von Wohnungen<br />
durch Privatleute die Diskriminierungsregeln zur<br />
Anwendung kommen“, so <strong>Kramme</strong>. Hingegen könnten<br />
Gastwirte, die Menschen mit Behinderung keinen Zutritt<br />
gewähren wollen, künftig belangt werden. Klagewellen<br />
befürchtet die Abgeordnete nicht. „Derartige Sorgen halte<br />
ich für unbegründet, wenn man die Erfahrungen in unseren<br />
europäischen Nachbarländern zugrunde legt, wo<br />
vergleichbare Regelungen schon länger gelten.“<br />
<strong>Kramme</strong> hebt besonders hervor, dass Gewerkschaften<br />
und Betriebsräte bei groben Verstößen der Arbeitgeber<br />
künftig die Unterlassung diskriminierender Handlungen<br />
einfordern können. „Dadurch können auch strukturelle<br />
Diskriminierungen, wie zum Beispiel die konkrete Lohnungleichheit<br />
zwischen Frauen und Männern bei gleichwertiger<br />
Arbeit in einem Betrieb beseitigt werden.“<br />
MdB <strong>Kramme</strong> rechnet – auch wegen der drohenden<br />
Strafzahlungen an die EU –mit einer zügigen Verabschiedung<br />
des Gesetzentwurfs.<br />
Bayreuth, den 06.06.2006<br />
VERMISCHTES<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Neues Förderkonzept für Diesel-Pkw<br />
MdB <strong>Kramme</strong> fordert: Wir müssen jetzt handeln!<br />
Die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />
begrüßt das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept<br />
zur steuerlichen Förderung der Nachrüstung von<br />
Diesel-Pkw mit Rußfiltern.<br />
„Der Handlungsbedarf gegen Rußpartikel wird immer<br />
dringlicher“, erklärt die Abgeordnete. Jüngste Studien<br />
haben ergeben, dass Feinstaub noch gesundheitsschädlicher<br />
ist als bislang angenommen. In der Europäischen<br />
Union sterben jährlich 310.000 Menschen an den Folgen<br />
von Dieselabgasen, davon allein 65.000 Menschen in<br />
Deutschland. „Auch in Bayreuth haben wir mit<br />
Feinstaubbelastungen zu kämpfen. An maximal 35 Tagen<br />
im Jahr darf der Feinstaub-Richtlinien-Wert der Europäischen<br />
Union überschritten werden. Diese Grenze<br />
haben wir in Bayreuth in diesem Jahr bereits erreicht“,<br />
berichtet die Abgeordnete.“<br />
Das Regierungskonzept sieht vor, dass Diesel-Pkw, die<br />
in den Jahren 2006 bis 2008 nachgerüstet werden, einmalig<br />
eine Förderung in Höhe von 300 Euro erhalten<br />
sollen. Finanziert werden soll die Förderung ab dem 1.<br />
Januar 2007 durch ein Malus in Höhe von 300 Euro für<br />
Dieselfahrzeuge, die ohne Filter neu in den Verkehr gebracht<br />
werden. Zusätzlich müssen nicht nachgerüstete<br />
Diesel-Altfahrzeuge einen Zuschlag von jeweils 40 Euro<br />
in den Jahren 2008 und 2009 auf die Kfz-Steuer zahlen.<br />
„Das steuerlich aufkommensneutrale Konzept ist ein<br />
guter Kompromiss. Es stößt sowohl bei Automobilverbänden<br />
als auch bei mittelständischen Herstellern auf<br />
breite Zustimmung“, meint MdB <strong>Kramme</strong>. Umso unverständlicher<br />
sei die Reaktion der unionsregierten Länder.<br />
„Nach Aussagen des bayerischen Finanzministers Kurt<br />
Faltlhauser würden die unionsregierten Länder das Konzept<br />
„einhellig nicht befürworten“. Nachdem schon ein<br />
Entwurf der alten rot-grünen Bundesregierung an der<br />
Unionsmehrheit im Bundesrat gescheitert war, darf es<br />
nicht sein, dass der neue Entwurf erneut im Bundesrat<br />
verhindert wird“, so die Abgeordnete.<br />
MdB <strong>Kramme</strong> fordert die Politiker der Unionsspitze auf,<br />
dass ihre Länderminister sich den dringenden Problemen<br />
des Feinstaubes stellen sollen. „Feinstaub ist zwar für<br />
uns nicht „sichtbar“, aber die gravierenden Folgen sind<br />
immer spürbarer. Deshalb müssen wir jetzt handeln. Die<br />
Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger muss im Vordergrund<br />
stehen.“<br />
Bayreuth, den 12.06.2006<br />
Der Rote Faden 16
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Beschäftigung von Saisonarbeitskräften überprüfen<br />
Die Vermittlung von Erntehelfern hat auch in Oberfranken<br />
zu Diskussionen Anlass gegeben. „Die Erfolge bei der<br />
Vermittlung von einheimischen Arbeitslosen und beim<br />
Einsatz von ausländischen Saisonarbeitskräften werden<br />
regional sehr unterschiedlich bewertet“, erklärt die SPD-<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />
Um ein genaues Bild über den Fortschritt beim Einsatz<br />
deutscher Arbeitsloser als Erntehelfer in der Landwirtschaft<br />
zu erhalten, werde die SPD-Bundestagsfraktion<br />
die Bundesregierung auffordern, im September von den<br />
Ergebnissen des Monitoring-Kreises zu berichten. An<br />
diesem Arbeitskreis sind neben den Vertretern der Bundesagentur<br />
für Arbeit unter anderem auch Vertreter der<br />
Arbeitgeberverbände beteiligt. MdB <strong>Kramme</strong>: „Die Ergebnisse<br />
der Spargel- und Erdbeerernte liegen dann<br />
bereits vor, so dass eine erste seriöse Vermittlungsbewertung<br />
vorgenommen werden kann. Gemeinsam mit<br />
den Erhebungen zur Obsternte und zur Weinlese soll<br />
dann diskutiert werden, inwiefern die Eckpunkteregelung<br />
für 2007 geändert werden kann.“<br />
Seit diesem Jahr gilt bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften<br />
in der Landwirtschaft eine neue Eckpunkteregelung.<br />
Danach kann jeder Betrieb bis zu 80 Prozent<br />
der im Jahr 2005 zugelassenen Arbeitskräfte aus Mittelund<br />
Osteuropa beschäftigen. Weitere Zulassungen werden<br />
nur bewilligt, soweit für die Tätigkeiten keine inländischen<br />
Arbeitsuchenden vermittelt werden können. „Durch<br />
die weitere Zulassung darf die Zahl der in dem Betrieb<br />
insgesamt beschäftigten mittel- und osteuropäischen<br />
Saisonarbeitnehmer 90 Prozent der Zulassungen des<br />
Jahres 2005 nicht überschreiten“, so MdB <strong>Kramme</strong>. In<br />
Kleinbetrieben dürfen ohne Prüfung einer Vermittlung<br />
inländischer Arbeitnehmer weiterhin höchstens vier mittel-<br />
und osteuropäische Saisonkräfte arbeiten.<br />
Bayreuth, den 20.07.2006<br />
Schreiben von Herrn Karlheinz Escher, Erster Bürgermeister Markt Plech, vom 02.07.2006<br />
an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> wegen der DSL-Verfügbarkeit in der Gemeinde Plech<br />
Sehr geehrte Frau MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />
für Ihr Engagement im Zusammenhang mit der noch fehlenden DSL-Verfügbarkeit in der Gemeinde Plech möchte ich<br />
mich hiermit recht herzlich bedanken.<br />
Ich nehme an, dass Sie aus den Tageszeitungen entnommen haben, dass die Bürgerinnen und Bürger des Marktes<br />
Plech in den letzten Monaten enormes Interesse daran zeigten, eine „schnelle Internet-Verbindung“ über DSL zu erreichen.<br />
Leider bisher ohne Erfolg. Schreiben an die Deutsche Telekom wurden, wenn überhaupt, nur unzureichend oder<br />
negativ beantwortet.<br />
Dies führte dazu, dass sich in der Gemeinde Plech eine Initiative gründete, die mittlerweile mehr als 130 Unterschriften<br />
von Interessenten für DSL sammelte.<br />
In Ihrem Schreiben vom 16. Juni 2006 weisen Sie darauf hin, dass „die schnelle Datenübertragung mit DSL deutliche<br />
Wettbewerbsvorteile auch für kleine und mittlere Betriebe bringt“. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen,<br />
dass wir neben unseren mittelständischen Handwerksbetrieben mit dem Freizeitpark Fränkisches Wunderland und<br />
dem weitbekannten Ferienhotel Veldensteiner Forst zwei Betriebe in der Gemeinde haben, die unbedingt auf die<br />
schnelle Internetverbindung angewiesen sind, wenn sie in den nächsten Jahren keine Wettbewerbsnachteile erleiden<br />
wollen.<br />
Zudem hat der Markt Plech in den letzten Monaten Gewerbeflächen ausgewiesen. Sie liegen zwischen Plech und Ottenhof<br />
zwar unmittelbar an der Autobahn A 9 – aber auch das Vorhandensein der schnellen „Datenautobahn“ wird ein<br />
ausschlaggebendes Kriterium sein, an dem sich potentielle Interessenten für die Gewerbeflächen orientieren werden.<br />
Deshalb, sehr geehrte Frau MdB <strong>Kramme</strong>, möchte ich Sie hiermit bitten, sich weiterhin vehement dafür einzusetzen,<br />
dass der „weiße Fleck“ in Sachen DSL in der Gemeinde Plech baldmöglichst der Vergangenheit angehört.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Karlheinz Escher<br />
Erster Bürgermeister<br />
Der Rote Faden 17
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht …<br />
Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs Altenplos<br />
Nordbayerischer Kurier vom 27.06.06, S. 19<br />
Sportliche Freude unter sengender Sonne<br />
Gesundheits- und Fitnesstag des Sportclubs fand großen Anklang-<br />
Nordic Walker kamen im Sternmarsch<br />
Altenplos. Das war eine prima Idee, die der Sportclub<br />
(SC) Altenplos verwirklicht hat: Einen Gesundheits- und<br />
Fitnesstag, der über 500 Besucher zum Sportgelände<br />
lockte. Alles was mit Bewegung zu tun hatte, stand einen<br />
ganzen Tag im Blickpunkt, trotz der heißen Temperaturen<br />
bewiesen die Teilnehmer Durchhaltevermögen. Die<br />
Praxis stand hier natürlich im Vordergrund, schon früh<br />
stürmten Unentwegte los zum Sternlauf aus Richtung<br />
Neudrossenfeld, Bindlach, Bayreuth, Cottenbach und<br />
Heinersreuth, um oben am Berg in Altenplos den Endpunkt<br />
zu setzen. Da kam selbst der Heinersreuther Bürgermeister<br />
Hans Dötsch mit hochrotem Kopf unbeschadet<br />
ins Ziel. Später dann der Start im typischen Laufschritt<br />
mit den Nordic-Walking-Stecken, dieses rhythmische<br />
Vorwärtsbewegen, das über 50 Leute, vom Schüler<br />
bis zur Oma, auf die 6,8 Kilometer lange Strecke quer<br />
durch die Gemeinde Heinersreuth führte. Unter der Regie<br />
der Entwicklungsgesellschaft „Rund um die Neubürg-<br />
Fränkische Schweiz“ reihten sich auch die Bürgermeister<br />
Reinhard Sammer aus Gesees und Georg Birner aus<br />
Mistelgau mit ein.<br />
Unten auf dem grünen Rasen präsentierten knapp 80<br />
Kinder der heimischen Kindergärten den Hoppel- Hasen-<br />
Tanz, hüpften und sprangen vor Lebensfreude. Und ein<br />
wenig später zeigte die SCA-Seniorensportgruppe, wie fit<br />
man noch im Alter sein kann. Bei beachtlichen 30 Grad<br />
verblüffte sogar eine 92-jährige Dame, voll in der Sonne<br />
stehend, mit ihren exakten Übungen. Ständig belegt war<br />
die Spielstraße, wo Mutter- und Kind- Gruppen für Bewegung<br />
sorgten. Die einzelnen Stationen waren ganz auf<br />
das Motto des Tages ausgerichtet, Sport regt eben an,<br />
da blieb niemand länger ruhig sitzen, auch wenn man<br />
Einweihung des neuen Kreisverkehrs am Bindlacher Berg<br />
sich wegen der Hitze überwinden musste. Der Schweiß<br />
floss in Strömen.<br />
Das Sportgelände war über Stunden hinweg ein Ort von<br />
sich bewegenden Menschen. Aber nicht nur sich selbst<br />
betätigen gehörte zum Programm. Die Veranstalter hatten<br />
große Anstrengungen unternommen, über Gesundheit<br />
und Fitness aufzuklären. An verschiedenen Ständen<br />
konnte man sich beraten lassen über die richtige Ernährung<br />
und den richtigen Umgang mit dem eigenen Körper.<br />
Die Technik des Nordic Walking, Osteoporose-<br />
Gymnastik, Rückenschule für Kinder, sowie Körper- und<br />
Blutzuckermessungen wurden angeboten, genauso wie<br />
Krafttraining, Funktionsgymnastik und Orthopädietechnik.<br />
Vorträge zu „Strahlen und Gesundheit“ und „Mehr Leistung<br />
im Sport“ schlossen sich an. Schon ein paar Wochen<br />
vorher hatte der SCA zu Vorträgen mit bekannten<br />
Sportmedizinern über typische Gelenkerkrankungen,<br />
Suchtverhalten bei Jugendlichen, Herzinfarkte und<br />
Schlaganfälle eingeladen. Das Thema Gesundheit und<br />
Fitness wurde also voll abgedeckt. Kein Wunder, dass<br />
der SCA von Bürgermeister Hans Dötsch, der SPD-<br />
Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und von<br />
BLSV- Bezirksvorsitzenden Manfred Kreitmeier viel Lob<br />
einheimsen konnte, „der Verein hat hier eine nachahmenswerte<br />
Vorreiterrolle übernommen“, so der Tenor.<br />
Und das freute natürlich Vorsitzenden Werner Hammon,<br />
der im nächsten Jahr wieder mit einer überraschenden<br />
Idee die Öffentlichkeit aufmerksam machen will. Er dankte<br />
besonders Gudrun Brendel-Fischer und Georg Diener,<br />
in deren Händen die Organisation lag. Schirmherr Siegfried<br />
Hirschmann setzte sich gleichfalls für das Gelingen<br />
des Projektes ein.<br />
Bayerische Rundschau vom 14.07.06, S. 24<br />
Kreisel sorgt für höhere Sicherheit<br />
Gefährliche Kreuzung der Bundestrasse 2 entschärft<br />
In zwei Jahren Umgehung am Bindlacher Berg<br />
Bindlach. Nach jahrelanger Vorarbeit und etlichen Ortsterminen<br />
mit Politikern und Entscheidungsträgern ist der<br />
Bau des neuen Kreisverkehrs an der Kreuzung am Bindlacher<br />
Berg jetzt abgeschlossen. Leitender Baudirektor<br />
Hermann Pirner von der Abteilung Straßenbau des Staatlichen<br />
Bauamts betonte bei der offiziellen Verkehrsfreigabe,<br />
dass der Kreisel für deutlich mehr Sicherheit an<br />
der gefährlichen Kreuzung der Bundestrasse 2 mit der<br />
Verbindung zur Autobahnauffahrt und zur Ortschaft Bindlacher<br />
Berg sorgt.<br />
Die Baukosten für die von der Firma Leitenmaier aus<br />
Ziemetshausen durchgeführten Arbeiten summierten sich<br />
auf 350 000 Euro. Davon trugen der Bund 168 000 und<br />
die Gemeinde 182 000 Euro. Der neue Verkehrskreisel<br />
hat eine Fahrbahnbreite von 6,50 Metern und einen Außendurchmesser<br />
von 45 Metern.<br />
Größter Durchmesser<br />
„Dies ist der größte Durchmesser, den ein Verkehrskreisel<br />
der kleineren Kategorie nach den geltenden Richtlinien<br />
haben kann. Es ist gewährleistet, dass der Kreisel<br />
durch alle Fahrzeuge bis auf Schwertransporte problemlos<br />
genutzt werden kann“, erläuterte Pirner. Die durchschnittliche<br />
Verkehrsbelastung des Kreises liege bei rund<br />
8000 Kraftfahrzeugen am Tag.<br />
(Fortsetzung auf Seite 19)<br />
Der Rote Faden 18
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
(Fortsetzung von Seite 18)<br />
Bürgermeister Hermann Hübner ergänzte, dass am Kreisel<br />
auch eine Bushaltestelle mit Buswartehäuschen integriert<br />
wurde. „Es ergibt sich also auch eine Verbesserung<br />
für die Nutzer des ÖPNV“, so der Bürgermeister.<br />
Hübner hoffte, dass auch der zweite in der Gemeinde<br />
projektierte Kreisel am Kreuzungsbereich der Bundestrasse<br />
2 im Bereich Lehengraben am südlichen Ortseingang<br />
realisiert wird. Ziel sei es ferner, in zwei Jahren die<br />
Umgehung am Bindlacher Berg zu bauen.<br />
Außerdem ging Hübner auf das Thema Fichtelgebirgsautobahn<br />
ein und erteilte der angedachten „Südvariante“,<br />
die ab dem Autobahnkreuz Bayreuth/Kulmbach Richtung<br />
Osten abzweigen würde, eine deutliche Absage. “Ich<br />
hoffe, dass auch einige Stimmen in der Stadt Bayreuth,<br />
die diese Lösung aus welchen Gründen auch immer<br />
forcieren, noch verstummen“, so Hübner.<br />
In die gleiche Kerbe schlug Landrat Dr. Klaus-Günter<br />
Dietel: „Die Südvariante der Fichtelgebirgsautobahn wäre<br />
die längste, teuerste und ökologisch problematischste<br />
Trasse.“<br />
Hinsichtlich des Kreisels am Bindlacher Berg erklärte der<br />
Landrat, dass sich die Verkehrssituation durch die Einrichtung<br />
der neuen Autobahnausfahrt am Bindlacher<br />
Berg im Jahr 1999 deutlich verschärft hat. „Es gibt wohl<br />
kein Straßenstück im Landkreis, an dem ich bei Ortsterminen<br />
so oft gestanden bin und mithelfen durfte, dass die<br />
Situation zu einem guten Ende kam.“<br />
Zunächst sei vor 5 Jahren versucht worden, die Kreuzung<br />
durch ein Provisorium mit Blinklichtern zu entschärfen.<br />
Jetzt sei mit dem Kreisel eine optimale Lösung gefunden<br />
worden.<br />
Da es weit und breit keine Gemeindeverbindungsstraße<br />
gebe, die von einer Autobahnausfahrt wegführt, und<br />
wegen der Verbindungsfunktion der Straße am Berg<br />
zwischen der B2 und der Staatsstraße bei Nemmersdorf<br />
verteidigte Dr. Dietel das Vorhaben, die künftige Umgehung<br />
am Bindlacher Berg als Kreisstraße aufzustufen.<br />
„Sobald die Fördermöglichkeiten für die Umgehung feststehen<br />
und die Zuschussanträge gestellt sind, werden<br />
sich die Kreisgremien mit dem Antrag der Gemeinde auf<br />
Aufstufung befassen“, kündigte der Landrat an.<br />
Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> hob die schnelle<br />
Bauzeit von 15 Wochen für den neuen Verkehrskreisel<br />
hervor.<br />
Diskussionsabend „Was tun gegen die Neonazis“ der Leuschner-Stiftung<br />
Nordbayerischer Kurier vom 18.07.06, S. 10<br />
Das Erbe des Widerstands wach halten<br />
Diskussionsabend der Leuschner-Stiftung zum Thema „Was tun gegen die Neonazis“<br />
Bayreuth. Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung veranstaltete im Rahmen der noch bis zum 22. Juli zu sehenden Antinazi-<br />
Ausstellung einen Diskussionsabend zum Thema „Was tun gegen die Neonazis“<br />
Wolfgang Hasibether, Leiter der im Geburtshaus Leuschners untergebrachten Stiftung, sagte eingangs, dass es angesichts<br />
des jüngsten Bayreuth-Treffens der geistigen Wegbereiter des Neonazismus notwendig geworden sei, auch 61<br />
Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Naziterror den Leugnern der historischen Tatsachen entgegenzutreten. In<br />
Oberfranken gebe es alljährlich in Wunsiedel bei den so genannten „Heß-Gedenkmärschen“ nicht wenige Unverbesserliche,<br />
die die beispiellosen Verbrechen des Naziregimes verleugnen.<br />
Zeitzeuge berichtet<br />
Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung habe die Aufgabe, so Hasibether weiter, das Erbe des Widerstands wach zu halten und<br />
der heutigen Generation, vor allem aber den jungen Menschen zu vermitteln. Die am 19. Juni eröffnete Ausstellung<br />
informiere sehr anschaulich über die rechtsextremen Gruppierungen im Land. Zu dieser Thematik hat es im Rahmen der<br />
Ausstellung bereits zwei Veranstaltungen gegeben: Am 7. Juli mit Initiativgruppen aus Wunsiedel und Bayreuth zum<br />
Thema „Neonazis in Oberfranken“ und am 8. Juli einen Vortrag von Dr. Sven Friedrich zu „Hitlers Bayreuth“. Am heutigen<br />
Dienstag berichtet um 11 Uhr und um 14.30 Uhr Ernst Grube aus München, ein Verfolgter des Nazi-Regimes, als<br />
Zeitzeuge über die NS-Vergangenheit.<br />
Zum Thema „Was tun gegen Neonazis“ gaben eingangs MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdL Ulrike Gote und Jan Hacker als<br />
Vertreter der FDP ihre Stellungnahmen ab. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk hatte aus dringenden<br />
Gründen in letzter Minute absagen müssen.<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> stellte fest, dass es seit 2003 ein Bündnis für Toleranz, ein Aktionsprogramm gegen Rechtsradikalismus<br />
und alljährlich einen Aktionstag gegen Neonazismus und Ausländerfeindlichkeit gebe. Das von der Bundesregierung<br />
geforderte Verbot der NPD sei vom Bundesverfassungsgericht leider abgelehnt worden. So sei neben der Politik vor<br />
allem auch die Bevölkerung gefordert, die neonazistischen Umtriebe abzulehnen und sich öffentlich mit Nachdruck dagegen<br />
zu bekennen.<br />
Ulrike Gote wie auch Jan Hacker betonten, dass Überzeugungsarbeit die bessere Strategie sei als das Verbot dieser<br />
Partei. Wenn allerdings fremdenfeindliche Gewalttaten und gewaltbereite Angriffe auf die Demokratie stattfinden, müsse<br />
im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten in aller Härte eingegriffen und dagegen vorgegangen werden. Dieser Haltung<br />
stimmte auch <strong>Kramme</strong> mit aller Deutlichkeit zu.<br />
Sozialer Brennstoff<br />
In der anschließenden Diskussion kam zur Sprache, dass die soziale Unsicherheit, die große Arbeitslosigkeit und auch<br />
die Chancenlosigkeit für junge Menschen für sozialen Brennstoff sorgen. Hier müsse im Bildungsbereich und bei der<br />
Integration von Ausländern von der Politik für mehr Aufklärung gesorgt werden, meinten Diskussionsteilnehmer.<br />
Der Rote Faden 19
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Landkreis Kulmbach<br />
Bayerische Rundschau v. 20.07.2006, S. 12<br />
Kontrolle wichtiger denn je<br />
Oberfränkische SPD-Bundestagsabgeordnete besuchten die Cenas AG<br />
Kulmbach. Kontrolle ist gerade in der heutigen Zeit<br />
wichtiger denn je. Dieses Fazit zogen die drei oberfränkischen<br />
SPD-Bundestagsabgeordneten Carl-<br />
Christian Dressel (Coburg), Petra Ernstberger und<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) bei ihrem Besuch im<br />
Kulmbacher Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit<br />
(Cenas AG).<br />
Die Abgeordneten, die am Vormittag die Glen Dimplex<br />
Deutschland GmbH aufgesucht hatten, zeigten sich am<br />
Nachmittag vom Kulmbacher Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit<br />
beeindruckt.<br />
Chefin Dr. Iris Eschenbacher zeigte bei einem Rundgang<br />
durch das Institut die Erfolgsgeschichte mit allen Höhen<br />
und Tiefen auf. Die Cenas AG, so teilte sie mit, wurde vor<br />
sechs Jahren als Aktiengesellschaft gegründet. Damals<br />
habe sich das Centrum für Nahrungsmittel-Sicherheit vor<br />
allem auf Lebensmittel- und Futteruntersuchungen konzentriert<br />
und BSE-Kontrollen durchgeführt. „Und diese<br />
BSE-Untersuchungen ruinierten uns fast“, erinnerte sich<br />
Dr. Eschenbacher, die damals die mikrobiologische Abteilung<br />
geleitet hat, mit Schrecken an diese Zeit. Die<br />
Preise für den BSE-Test seien in den Keller gegangen.<br />
Im Jahr 2004 stand die Cenas AG nach ihren Worten<br />
dann sogar vor der Insolvenz.<br />
Sie, so die heutige Chefin, sei dann in den Vorstand<br />
berufen worden und habe das Ruder übernommen.<br />
„Neue Kunden konnten gewonnen werden.“ Inzwischen<br />
habe die Cenas AG ihr Leistungsspektrum total verändert.<br />
„Unsere Schwerpunkte liegen im Bereich Mikrobiologie“,<br />
so Dr. Eschenbacher. Lebensmittel- und Futtermitteluntersuchungen<br />
würden durchgeführt. Die Cenas AG,<br />
die derzeit 14 Beschäftigte habe, sei inzwischen offiziell<br />
zugelassenes Trinkwasserlabor.<br />
Dem Mitarbeiterstab gehörten zwei Diplom-Biologinnen<br />
und zwölf technische Assistentinnen und Assistenten an.<br />
Das Gros der Beschäftigten bestehe aus Frauen. Dr.<br />
Eschenbacher: „Das liegt zum einen an dem Berufsbild.<br />
Aber mir liegen auch die Belange der Frauen besonders<br />
am Herzen.“ So gebe es ein flexibles Arbeitszeitsystem.<br />
Sollten Kinder der Mitarbeiter krank sein, sprechen sich<br />
diese nach ihren Worten untereinander ab. Sie könnten<br />
Fehlzeiten nacharbeiten. Auch die Urlaubsplanung sowie<br />
die Einsätze am Wochenende und an Feiertagen funktionierten<br />
ohne Probleme. „Wir verstehen uns als Team“,<br />
sagte Dr. Eschenbacher, derzufolge das Unternehmen<br />
auch heuer schon zwei neue Mitarbeiter eingestellt hat.<br />
„Wir wollen langsam wachsen“, zeigt sie sich optimistisch.<br />
Das Centrum für Nahrungsmittelsicherheit verstehe sich<br />
generell als Mittler zwischen Behörden, dem Gesetzgeber<br />
und den Firmen. Allein in Oberfranken betreue und<br />
berate die Cenas AG 300 Metzgereien sowie zahlreiche<br />
Gaststättenbetriebe. Dr. Eschenbacher: „Umfassende<br />
Hygiene ist heute wichtiger denn je. Denn die EU-<br />
Lebensmittelverordnung setzt hier klare, strenge Standards.“<br />
Seit Januar verlange die EU-Verordnung ein<br />
regelmäßig dokumentiertes Eigenkontrollsystem. In der<br />
Praxis funktioniere dieses Eigenkontrollsystem sehr gut,<br />
berichtete Eschenbacher den Politikern.<br />
Bayerische Rundschau v. 21.07.2006, S. 21<br />
Heinz Burges fordert Vertrauensschutz<br />
SPD-Abgeordnete: Haushaltsrechtliche Genehmigung der B 289 neu ist vorrangig<br />
Untersteinach. Die drei oberfränkischen SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger (Hof), <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth)<br />
und Carl-Christian Dressel (Coburg) informierten sich über den Baufortschritt der B 303 neu und den Planungsstand<br />
für die B 289 neu.<br />
„Die im Bau befindliche Ortsumgehung B 303 neu ist der erste Baustein zur Entlastung unseres verkehrsgeplagten Ortes.<br />
Wir müssen alles tun, mit der Planung der B 289 neu in die Umsetzung zu kommen“, betonte Bürgermeister Heinz<br />
Burges. Die SPD-Bundestagsabgeordneten sagten dem Gemeindeoberhaupt volle Unterstützung zu.<br />
„In Sachen B 289 neu standen wir vor drei Jahren vor der Planfeststellung. Dann machte die weitere FFH-Ausweisung<br />
eine Umplanung nötig“, beklagte Burges. „An der Verzögerung ist die Bayerische Staatsregierung schuld, die bewusst zu<br />
wenig FFH-Flächen an Brüssel gemeldet hatte“, sagte MdL Wolfgang Hoderlein. Auf diesem „FFH-Bockmist“ des Freistaats<br />
beruhe nun die Kostenmehrung von 32 auf 41 Millionen Euro.<br />
Bürgermeister Heinz Burges forderte trotz der Verteuerung Vertrauensschutz für Untersteinach. „Das Staatliche Bauamt<br />
Bayreuth und die Oberste Baubehörde in München tun derzeit alles, damit die Umgehung B 289 neu Untersteinach und<br />
Kauerndorf in die Planfeststellung kommt“, sagte er.<br />
MdB Carl-Christian Dressel betonte, dass in Berlin die haushaltsrechtliche Einplanung der Bundesfernstraßenbauten für<br />
die nächsten fünf Jahre laufe und, sich die drei oberfränkischen SPD-Abgeordneten dafür einsetzen werden, dass die B<br />
289 neu dabei ist.<br />
Der Ludwigschorgaster SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Gemeinderat Tobias Braunersreuther machte die Gäste auf die<br />
Probleme mit der Einmündung der B 289 in die B 303 bei Ludwigschorgast aufmerksam. Er erwartete sich die Unterstützung<br />
der Bundes- und Landtagsabgeordneten für den Bau einer Einfädelung an Stelle der jetzigen Einmündung, was<br />
alle vier zusagten.<br />
MdB Carl-Christian Dressel sieht bei der Errichtung einer solchen Einfädelung gar die Möglichkeit einer Gesamtkostenminderung.<br />
„Wir werden uns nochmals an das Staatliche Bauamt wenden, denn die Zuständigkeit liegt bei der Bayreuther<br />
Behörde und dem Land Bayern“, sicherten Petra Ernstberger, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Carl-Christian Dressel zu.<br />
Der Rote Faden 20
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Kulmbacher Woche v. 22.07.2006<br />
Oberfränkische SPD-Abgeordnete zu Gast bei KULMBACHER WOCHE<br />
Die KULMBACHER WOCHE hatte prominenten Besuch:<br />
Die drei oberfränkischen Bundestagsabgeordneten der<br />
SPD, Petra Ernstberger (Hof), Dr. Carl-Christian Dressel<br />
(Coburg) und <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) besuchten<br />
zusammen mit dem Kulmbacher Landtagsabgeordneten<br />
Wolfgang Hoderlein und dem Kulmbacher SPD-<br />
Kreisgeschäftsführer Marcel Fischer Redaktion und Verlag.<br />
Geschäftsführer Wolfgang Ehrle und Redaktionsleiterin<br />
Melitta Burger informierten die Abgeordneten über<br />
ihr Konzept für eine lokale Wochenzeitung. Die Gäste<br />
zeigten sich von den ersten Ausgaben beeindruckt und<br />
freuten sich über die Bereicherung der Kulmbacher Medienlandschaft.<br />
Vor allem die umfassende lokale Berichterstattung<br />
fand Anerkennung. Besonders fielen den Abgeordneten<br />
auch die Reportagen über erfolgreiche Unternehmen<br />
im Landkreis Kulmbach auf. Alle drei Bundestagsabgeordneten<br />
wünschten sich ein Blatt wie die KW<br />
auch für ihre Heimatlandkreise.<br />
Radio Plassenburg v. 19.07.06<br />
SPD-Abgeordnete zu Besuch bei Glen Dimplex in Kulmbach<br />
Bei einer Stippvisite durch die Region haben heute Vormittag<br />
vier oberfränkische SPD-Abgeordnete unter anderem<br />
das Kulmbacher Unternehmen Glen Dimplex besucht.<br />
Der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Wolfgang<br />
Hoderlein und die Bundestagsabgeordneten Carl-<br />
Christian Dressel, Petra Ernstberger und <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
informierten sich dabei vor allem über die Probleme des<br />
Kulmbacher Vorzeigeunternehmens. Diese treten laut<br />
Personalleiter Friedrich Voß insbesondere bei der Rekrutierung<br />
von Fachkräften und Auszubildenden auf.<br />
Entscheidend ist, dass wir das Glück haben, dass wir<br />
Produkte haben, die wirklich zukunftsorientiert sind.<br />
Dementsprechend haben wir einen hohen Auftragsbestand.<br />
Aufgrund des Bedarfes haben wir zugesagt, in den<br />
nächsten drei Jahren jeweils mindestens 20 Auszubildende<br />
einzustellen. Wir brauchen aber nicht nur Auszubildende;<br />
wir brauchen dringend Kälteanlagenbauermeister.<br />
Wir brauchen auch Elektro- und Maschinenbauingenieure.<br />
Deshalb hat die Firmenleitung von Glen Dimplex heute<br />
erneut die Bildung eines Fachsprengels für Kältetechnik<br />
in der Region gefordert. Die Abgeordneten haben in<br />
dieser Angelegenheit ihre Unterstützung zugesichert.<br />
Hören Sie mehr zu diesem Thema bei uns morgen in der<br />
Frühschicht kurz nach sieben Uhr.<br />
Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken<br />
Nordbayerischer Kurier vom 12.07.2006, S. 7<br />
Ruf nach Reformen<br />
HWK-Gespräch mit SPD-Bundestagsabgeordneten<br />
Bayreuth. Die Führung der Handwerkskammer<br />
(HWK) für Oberfranken<br />
hat in Bayreuth in einem<br />
Gespräch mit den oberfränkischen<br />
SPD-Abgeordneten im Bundestag<br />
ihre Forderungen an die Bundesregierung<br />
formuliert. Insbesondere<br />
die geplante Gesundheitsreform<br />
stößt bei den Vertretern des<br />
Handwerks auf Kritik.<br />
Deren Eckdaten verfehlten zentrale<br />
Ziele einer echten Reform, gaben<br />
HWK-Hauptgeschäftsführer Horst<br />
Eggers und seine Stellvertreter Thomas<br />
Koller und Hans-Karl Bauer den<br />
Bundestagsabgeordneten Petra<br />
Ernstberger (Hof), <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
(Bayreuth) und Carl-Christian Dressel<br />
(Coburg) mit auf den Weg. Durch<br />
die angekündigte Beitragserhöhung<br />
um 0,5 Prozentpunkte würden die<br />
Lohnzusatzkosten steigen und die<br />
Belastung der arbeitsintensiven<br />
Handwerksbetriebe zunehmen. Der<br />
Schlüssel könne eine stärkere Verpflichtung<br />
der Arbeitnehmer zu individuellen<br />
Vorsorge sein. „Durch<br />
Leistungskürzungen ist eine Absenkung<br />
von 14 auf zehn Prozent möglich“,<br />
sagte Eggers.<br />
<strong>Kramme</strong> würde sich im Gegensatz<br />
zu den Vorschlägen der Koalition<br />
einen generellen Systemwechsel hin<br />
zu einer steuerfinanzierte Lösung<br />
wünschen. Die benötigten 25 Milliarden<br />
Euro könnten durch Steuererhöhungen<br />
auf „breitere Schultern“ verteilt<br />
werden. Ein Schritt in diese<br />
Richtung sei bei der Versicherung<br />
von Kindern bereits gemacht worden.<br />
In anderen Bereichen sieht die HWK-<br />
Führung positive Signale, befürchtet<br />
aber, dass die Belebung der Binnenkonjunktur<br />
nach den jetzigen Vorzieheffekten<br />
durch die Mehrwertsteuererhöhung<br />
Anfang nächsten<br />
Jahres wieder abgewürgt wird.<br />
Besonders wichtig seien für das<br />
Handwerk die Unternehmenssteuerreform<br />
und die Reform der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung. Auch die<br />
Abschmelzung der Erbschaftssteuer<br />
bei Betriebsübernahmen ginge in die<br />
richtige Richtung. Beide Seiten zeigten<br />
sich mit dem Verlauf des Gesprächs<br />
zufrieden. Eine wichtige<br />
Aufgabe sahen sie auch in der Lösung<br />
der Probleme auf dem Ausbildungsmarkt.<br />
Der Rote Faden 21
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Deutsche Handwerkszeitung vom 04.08.2006, S. 4<br />
Was die Innovations- und Technologieberatung der HWK tun kann<br />
HWK traf sich mit SPD-Bundestagsabgeordneten<br />
Steuerreform, Gesundheitsreform Ist doch schon beschlossen und abgehakt, stand doch schon in der Zeitung.<br />
„Stimmt so nicht“, so Hauptgeschäftsführer Horst Eggers von der Handwerkskammer.<br />
Nach einem Gespräch mit der CSU Anfang Mai traf sich die HWK-Führung gestern mit den drei oberfränkischen Bundestagsabgeordneten<br />
der SPD, um sie über die Situation im Handwerk zu informieren und sie eben für diese so wichtigen<br />
Kleinigkeiten und Details zu sensibilisieren.<br />
„Für alle Gesprächspartner erfreulich ist die Tatsache, dass sich nach Jahren der Stagnation die Wachstumsperspektiven<br />
im Handwerk verbessert haben. Sogar die Binnennachfrage gewinnt langsam an Fahrt“, bilanzierte Horst Eggers.<br />
Auch dank politischer Maßnahmen wie der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerksrechnungen oder dem CO 2 -<br />
Gebäudesanierungsprogramm, die beide jetzt schon Wirkung zeigen. Die vorgesehene Einbeziehung der Personenunternehmen<br />
in die Unternehmenssteuerreform, die Einführung der Ist-Besteuerung bei der Mehrwertsteuer, die Möglichkeit,<br />
nicht entnommene Gewinne steuerlich zu begünstigen und dadurch die zwei zentralen Erfolgsgrößen Eigenkapitalbasis<br />
und Investitionsquote im Handwerk zu verbessern, machen Mut, so auch die Einschätzung der SPD-Vertreter.<br />
Trotzdem besteht die Gefahr, dass die leichte Belebung der Binnenkonjunktur durch die beschlossene dreiprozentige<br />
Mehrwertsteuererhöhung schon im kommenden Jahr abgewürgt wird, so Horst Eggers: Entscheidend ist, den Unternehmen<br />
gerade jetzt stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten, die nötigen Strukturreformen müssen<br />
schnell angegangen werden, zuallererst bei den zugesagten Reformen in den Bereichen Gesundheit und Unternehmenssteuern.<br />
Auch eine Verbesserung der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerksrechnungen durch Anhebung der<br />
absetzbaren Arbeitskosten von derzeit 3.000 Euro jährlich auf 10.000 Euro wäre sachgerecht, um die negativen Wirkungen<br />
der Mehrwertsteuererhöhung auf Wachstum und Beschäftigung zu begrenzen.<br />
Besonders wichtig sind dem Handwerk neben der Gesundheitsreform und der Unternehmensteuerreform die angekündigte<br />
Reform der gesetzlichen Unfallversicherung sowie die Abschmelzung der Erbschaftsteuer bei Betriebsübernahme.<br />
So sind die Beiträge zu den Berufsgenossenschaften in den letzten Jahren zum Teil massiv gestiegen. Bei den Bauberufsgenossenschaften<br />
liegen die Beitragssätze mit 7 Prozent bereits deutlich über den Beitragssätzen zur Arbeitslosenversicherung.<br />
Und diese Beiträge zu den Berufsgenossenschaften sind nicht paritätisch finanziert, sondern werden ausschließlich<br />
von den Arbeitgebern getragen. Deshalb ist es unabdingbar, wie von der Koalition beabsichtigt, die gesetzliche<br />
Unfallversicherung zu reformieren. Um die Beitragssätze senken und damit auch die Lohnzusatzkosten senken zu<br />
können, ist dazu vor allem der Leistungskatalog zu verschlanken, so zum Beispiel durch die Herausnahme der Wegeunfälle,<br />
die Einschränkung der Versicherungsleistungen auf tatsächliche Beitragszahler, das heißt keine Leistungsverpflichtungen<br />
gegenüber illegal Beschäftigten und Schwarzarbeitern oder die Beschränkung der BG-Rentenzahlungen auf die<br />
Lebensarbeitszeit. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> kündigte für den Zeitraum 2007/2008 Entlastungen bei der Unfallversicherung an.<br />
Genauso wichtig ist dem Handwerk die rasche Einführung der degressiven Erbschaftsteuer bei Betriebsübernahmen.<br />
Das Degressionsmodell bei der Erbschaftsteuer entspricht einer langjährigen Forderung des Handwerks, die nunmehr<br />
realisiert werden soll. Allerdings ist die vorgesehene Arbeitsplatzbindung zu starr und wird Unternehmen, die in eine<br />
wirtschaftliche Krise geraten, zusätzlich belasten.<br />
Auch die Definition des „Betriebsgrundstückes“ sollte nochmals überarbeitet werden. Denn die bisherigen Überlegungen<br />
sehen eine Steuerbegünstigung nur vor, wenn die Grundstücke zu mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt werden. Gerade<br />
im Handwerk wird dieser Anteil aufgrund der engen Verknüpfung von „Familie, Beruf und Wohnung“ nicht selten<br />
unterschritten. Deshalb ist es wichtig, dass auch betriebliche Nutzungsanteile unter 50 Prozent steuerbegünstigt werden.<br />
Die nunmehr bekannt gewordenen Eckpunkte der geplanten Gesundheitsreform verfehlen zentrale Ziele. Denn es gelingt<br />
nicht, damit die Lohnzusatzkosten zu begrenzen: Im Gegenteil, durch die vorgesehene Beitragserhöhung zur KV<br />
um 0,5 Prozent steigen die Lohnzusatzkosten weiter. Ohne die Stärkung der Eigenverantwortung und Begrenzung des<br />
paritätisch finanzierten Leistungskatalogs der GKV wird eine Reform weiter Stückwerk bleiben.<br />
Jedes Prozent weniger Krankenkassenbeitrag schafft wissenschaftlich belegt 120.000 zusätzliche Arbeitsplätze, so<br />
HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers. Das Handwerk fordert daher eine vierprozentige Senkung der Krankenkassenbeiträge<br />
durch Stärkung der Eigenverantwortung und die Herausnahme bestimmter Leistungen wie Zahnersatz und<br />
ein Einfrieren des Arbeitgeberanteils. Durch die zusätzlichen Steuereinnahmen aus den so knapp 500.000 zusätzlich<br />
geschaffenen Arbeitsplätzen könne die Senkung der Krankenkassenbeiträge ohne Steuererhöhung finanziert werden.<br />
Zudem bekämen die Arbeitnehmer durch die Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung die Möglichkeit,<br />
sich die dort gestrichenen Leistungen privat zu finanzieren. „Finanzierung von Teilen der Krankenversicherung aus<br />
Steuereinnahmen ja, aber ohne weitere Steuererhöhung. <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sprach sich im Gegensatz dazu gegen eine<br />
Kürzung des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung aus und plädierte für das Modell einer steuerfinanzierten<br />
Gesundheitsreform, wobei dafür Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen werden könnten, um den Gesundheitsstandard<br />
in Deutschland zu halten.<br />
Ausdrücklich lobten Petra Ernstberger aus Hof und Dr. Carl-Christian Dressel die, so wörtlich „gigantische Ausbildungsleistung<br />
des Handwerks, das seit Jahren mit einer Ausbildungsquote von 10 Prozent (Anteil der Lehrlinge an den Gesamtbeschäftigten)<br />
weit mehr ausbildet als alle anderen Wirtschaftsbereiche, die bei 3 bis 4 Prozent liegen. Lob kam von<br />
Dressel auch für das Existenzzentrum der HWK. Nicht nur, weil die Meisterschulen der HWK dank Meisteroffensive<br />
wieder gut gefüllt sind, weil die HWK seit Jahren auch ihre Bildungsstandorte in Bayreuth, aber auch in Bamberg, Coburg<br />
und Hof auf dem neuesten Stand hält, sondern auch weil die HWK mit ihrer Konzeption bereits den richtigen Weg<br />
zum lebenslangen Lernen eingeschlagen hat.<br />
Besonders hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang das Projekt 50 plus, in dem für die Landkreise Coburg,<br />
Kronach und Lichtenfels ein Netzwerk aus allen Bildungsträgern, allen Kammern und der Agentur für Arbeit geformt<br />
wurde, das seit Februar bereits 100 Langzeitarbeitslose durch gezielte Maßnahmen in Beschäftigung gebracht hat.<br />
Der Rote Faden 22
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Zeit für mehr an Gefreeser Jacob-Ellrod-Realschule<br />
Ganztagsschulen bieten „Zeit für mehr“. Als Symbol dafür<br />
übergab die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> der Jacob-Ellrod-Realschule in Gefrees<br />
eine Wanduhr des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung. Die Schule ist seit über 30 Jahren eine Ganztagsschule<br />
und nimmt laut <strong>Kramme</strong> eine Vorreiterrolle im<br />
Landkreis ein. „Das Engagement der Schulleitung und<br />
des gesamten Kollegiums, aber auch der Schüler und<br />
Eltern ist beeindruckend“, so die Bayreuther Abgeordnete,<br />
die am Montag die Gefreeser Realschule besuchte.<br />
Zusammen mit dem Gefreeser Bürgermeister Harald<br />
Schlegel wollte sich MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> über die Entwicklungen<br />
an der Jacob-Ellrod-Realschule informieren.<br />
Die Ganztagsschule profitierte vom Investitionsprogramm<br />
„Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) der Bundesregierung.<br />
„Die Mittel kamen uns sehr gelegen“, meinte<br />
Rektor Peter Hottaß. So konnten beispielsweise die Erweiterung<br />
des Speisesaals und der sich noch im Bau<br />
befindliche „Wohlfühlschulhof“ über das IZBB-Programm<br />
finanziert werden. „Wir haben durch die Mittel einen großen<br />
Sprung machen können“, stellte der Rektor zufrieden<br />
fest.<br />
Ganztagsschule sei nicht nur verlängerter Unterricht,<br />
führte <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> aus und hob hervor, dass „die<br />
Jacob-Ellrod-Realschule dies seit langem in vorbildlicher<br />
Weise praktiziere.“ Bildung brauche vor allem Zeit, so<br />
MdB <strong>Kramme</strong>. „An Ganztagsschulen ist Zeit - Zeit für<br />
individuelle Förderung, kreative Freizeitgestaltung und<br />
familienfreundliche Betreuung.“ Dass dieses Konzept<br />
aufgeht, konnte auch Rektor Peter Hottaß bestätigen. Die<br />
Zahl der Sitzenbleiber ist an der Gefreeser Realschule<br />
teilweise um die Hälfte geringer als der Landesdurchschnitt.<br />
Auch bei den Ausbildungsstellen haben die Gefreeser<br />
Realschüler die Nase vorn: Der Vermittlungsgrad<br />
im Arbeitsagenturbezirk Bayreuth/Kulmbach ist hier seit<br />
Jahren sehr hoch.<br />
Bayreuth, den 19.07.2006<br />
Biobauernhöfe in Bindlach und Neunkirchen am Brand<br />
Fränkischer Tag vom 29.07.2006, S. 18<br />
Alles Bio, oder was<br />
Die SPD-Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder schauten sich die Erzeugnisse<br />
eines Biobauern an.<br />
Neunkirchen am Brand. Zu einem<br />
Informationsbesuch auf dem Biobauernhof<br />
von Robert und Kunigunde<br />
Schmitt im Neunkirchener Ortsteil<br />
Baad kamen die SPD-<br />
Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder.<br />
Biobauer Robert Schmitt bewirtschaftet<br />
zusammen mit Ehefrau Kunigunde<br />
und seinen Eltern seit 20 Jahren<br />
seine Landwirtschaft als Biobauernhof<br />
und baut bei einer Gesamtfläche<br />
von 70 Hektar auf 40 Hektar Ackerflächen<br />
Weizen, Roggen, Dinkel und<br />
Hafer ohne jeglichen Zusatz von<br />
künstlichen Spritz- und Düngemitteln<br />
an. Die Hälfte seines Getreideertrags<br />
findet bei der Herstellung von Biobrot<br />
und Gebäck Verwendung, das über<br />
den eigenen Hofladen und Naturkostläden<br />
verkauft wird. Dort findet<br />
auch das Rindfleisch aus eigener<br />
Schlachtung seine Abnehmer. Die<br />
andere Hälfte der Ernte dient als<br />
Futtermittel für die eigene Milchviehwirtschaft.<br />
Schmitt errichtet gerade für seine 40<br />
Stück Milchvieh als Ergänzung zu<br />
der Stallhaltung eine große Viehweide,<br />
um so bei der Fleisch- und<br />
Milchherstellung eine noch bessere<br />
Qualität zu erzeugen. Trotzdem<br />
muss er die Milch wegen der noch<br />
mangelnden Vermarktungsmöglichkeiten<br />
als Biomilch bisher noch an<br />
konventionelle Molkereien abgeben.<br />
Dass er dabei auch strikt jeglichen<br />
Gen-Anbau ablehnt und damit mit<br />
der Mehrheit der Verbraucher in der<br />
Bundesrepublik einer Meinung ist, ist<br />
für den sympathischen Baader<br />
Landwirt nur folgerichtig. Bei dieser<br />
Gelegenheit beklagte sich der erfolgreiche<br />
Biolandwirt bei seinen Gästen<br />
aus dem Bundestag auch über die<br />
viel zu niedrigen Erzeugerpreise und<br />
die sinkenden staatlichen Agrarzuschüsse,<br />
die zumindest nicht mehr<br />
nur nach Hofflächen, sondern auch<br />
nach der Anzahl der Beschäftigten<br />
bezahlt werden müssten.<br />
Für Schieder beginnen die Schwierigkeiten<br />
des Bauernstands damit,<br />
dass nur rund vier Prozent der Erwerbstätigen<br />
in der Landwirtschaft<br />
beschäftigt seien; und eine schlagkräftige<br />
Lobby für die Bauern inzwischen<br />
gänzlich fehle, besonders auf<br />
EU-Ebene. Da sei die biologische<br />
Landwirtschaft mit ihren positiven<br />
Auswirkungen für die Verbraucher<br />
eine gute Alternative. Es gelte nur<br />
noch, das Bewusstsein der Abnehmer<br />
verstärkt auf die Bioprodukte<br />
aus der Region zu lenken.<br />
Der Rote Faden 23
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
Nordbayerische Nachrichten - 26.07.2006<br />
„Es gibt keine Lobby für Landwirte “<br />
Sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete offen für die Probleme der Bauern<br />
Neunkirchen (fr). Zu einem Besuch auf dem Biobauernhof<br />
von Robert und Kunigunde Schmitt im Neunkirchener<br />
Ortsteil Baad hatten sich die SPD Bundestagsabgeordneten<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Marianne Schieder eingefunden,<br />
um sich bei einem Rundgang über die Situation des<br />
Biobauern zu informieren.<br />
Im Beisein der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden<br />
Annette Thüngen sowie des Ortsvereinsvorsitzenden<br />
Markus Schrüfer zeigte sich sowohl die 38-jährige<br />
Rechtsanwältin <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> wie auch Marianne<br />
Schieder von dem Anwesen Schmitt beeindruckt.<br />
Biobauer Robert Schmitt bewirtschaftet zusammen mit<br />
Ehefrau Kunigunde und seinen Eltern nunmehr seit 20<br />
Jahren seine Landwirtschaft als Biobauernhof und baut<br />
Weizen, Roggen, Dinkel und Hafer ohne jeglichen Zusatz<br />
von künstlichen Spritz- und Düngemittel an. Die Hälfte<br />
seines Getreideertrages findet bei der Herstellung von<br />
Biobrot und Gebäck Verwendung, das über den eigenen<br />
Hofladen und Naturkostläden verkauft wird.<br />
Dort findet auch das Rindfleisch aus eigener Schlachtung<br />
seine Abnehmer. Die andere Hälfte seiner Ernte dient als<br />
Futtermittel für die eigene Milchviehwirtschaft.<br />
Dass er dabei auch strikt jeglichen Gen-Anbau ablehnt<br />
und damit mit der Mehrheit der Verbraucher in der Bundesrepublik<br />
einer Meinung ist, ist für den sympathischen<br />
Baader Landwirt nur folgerichtig. Bei dieser Gelegenheit<br />
beklagte sich der erfolgreiche Biolandwirt bei seinen<br />
beiden Gästen aus dem Bundestag nicht nur über den<br />
fehlenden Biomilchvertrieb, sondern auch über die viel zu<br />
niedrigen Erzeugerpreise und die sinkenden staatlichen<br />
Agrarzuschüsse. Seiner Meinung nach müssten die nicht<br />
mehr nur nach Hofflächen sondern auch nach der Anzahl<br />
der Beschäftigten bezahlt werden.<br />
Für Marianne Schieder beginnen die Schwierigkeiten des<br />
Bauernstandes schon damit, dass nur rund vier Prozent<br />
der Erwerbstätigkeiten in der Landwirtschaft beschäftigt<br />
seien und eine Lobby für die Bauern inzwischen gänzlich<br />
fehle — besonders auf EU Ebene.<br />
Da sei die biologische Landwirtschaft mit all ihren positiven<br />
Auswirkungen für die Verbraucher eine gute Alternative<br />
für die Zukunft, hier gelte es nur noch, das Bewusstsein<br />
der Abnehmer verstärkt auf die Bioprodukte aus der<br />
Region zu lenken.<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Zu viel Bürokratie auf dem Bauernhof<br />
Zusammen mit Mitgliedern der Bindlacher SPD und Fraktionsvorsitzendem Jürgen Masel besuchten die Bundestagsabgeordneten<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) und Marianne Schieder (Schwandorf) den Biobauernhof der Familie Böhner bei<br />
Bindlach. Die beiden Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von der Größe des Hofes, der mit 160 Hektar landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche zu den größeren Betrieben in Bayern zählt. Milchwirtschaft und Rinderzucht sind die Standbeine<br />
des Betriebes.<br />
Gerd Böhner, der mit seiner Familie den Bio-Hof betreibt, präsentierte sich als kompetenter Ansprechpartner und gab<br />
der Gruppe einen informativen Einblick über die umfangreiche Arbeit, die drei Generationen täglich leisten müssen.<br />
Landwirt Böhner nutzte die Gelegenheit des Besuches, um den zwei Politikerinnen einige Anregungen mit auf den Weg<br />
zu geben. Anlass zur Kritik gebe nach wie vor die überbordende Bürokratie, die „ganze Abende ausfüllt“. MdB Marianne<br />
Schieder, die selbst aus der Landwirtschaft stammte, zeigte Verständnis, gab jedoch zu bedenken, dass vieles mittlerweile<br />
von der EU vorgeschrieben sei. „Die nationale Politik hat oft kaum mehr Einfluss“, so die oberpfälzische Abgeordnete.<br />
Der Regelungswahn auf europäischer Ebene sei stellenweise nicht mehr nachvollziehbar. Auch die Auszahlung<br />
der Fördergelder durch den Freistaat Bayern lasse laut Böhner zu wünschen übrig: „Der Freistaat wartet immer bis zum<br />
letzten Tag, ehe etwas überwiesen wird.“<br />
Bayreuth, den 25.07.2006<br />
Gemeinde Gundelsheim<br />
Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> aus Bayreuth, stattete<br />
der Gemeinde Gundelsheim einen Informationsbesuch ab, zu dem der SPD-Ortsvorsitzende Jonas Merzbacher und<br />
zweite Bürgermeisterin Christine Ziegler eingeladen hatten.<br />
Nach einem kurzen Empfang im Kulturraum stellte Bürgermeister Hans-Jürgen Grieger der Abgeordneten und ihren<br />
Mitarbeiterinnen den Ort vor, der mit seinen 378 ha die flächenkleinste Gemeinde im Landkreis ist. Am 30.6.2006 wurde<br />
in der reinen Wohngemeinde eine „magische“ Zahl in der Bevölkerungsentwicklung erreicht: nämlich genau 3.500 Einwohner.<br />
Weitere Ausdehnungsmöglichkeiten der Gemeinde sind erschöpft, da man inzwischen an den Gemarkungsgrenzen<br />
angekommen ist.<br />
Die Einheitsgemeinde Gundelsheim hat seit den 60er Jahren die gesamte Infrastruktur aufgebaut, die von einer modernen<br />
Wohnort gefordert werden, angefangen von Kindergarten und Schule über Kirchen bis hin zu einer eigenen Bücherei,<br />
deren Räumlichkeiten schon wieder zu klein geworden sind, sodass sie im Oktober in den aufgelösten Kindergarten<br />
in der Bachstraße umziehen kann. Auch die Nahversorgung mit Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, Geldinstituten<br />
und Ärzten ist hinreichend vorhanden.<br />
(Fortsetzung auf Seite 25)<br />
Der Rote Faden 24
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
(Fortsetzung von Seite 24)<br />
Besonders hob Grieger das umfangreiche Vereinsleben hervor, das nicht nur viele Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung,<br />
sondern vor allem eine intensive musikalische Ausbildung im Musikverein mit seinen verschiedenen Orchestern<br />
und im neu belebten Gesangverein mit seinem Jungen Chor „Chorissima“ aufweist. Seit nunmehr 33 Jahren bietet die<br />
Volkshochschule ein sehr umfangreiches kulturelles und sportliches Programm in der Gemeinde an.<br />
Auch wenn die meisten Baumaßnahmen bereits abgeschlossen sind, darunter die dringend notwendige Hochwasserfreilegung,<br />
so stehen dennoch einige größere Projekte an wie etwa die Sanierung der Kläranlage und des Hebewerks, der<br />
Bau des Musikerheims einschließlich der Erschließung des zugehörigen Geländes und die Ortskernsanierung im Rahmen<br />
der Städtebauförderung.<br />
Grieger unterstrich die zahlreichen Leistungen der Gemeinde für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahrzehnten.<br />
Nach einem deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen habe man nun nur noch eine Kindertagesstätte mit Kinderkrippe<br />
und eine reine Grundschule; Kinder der Klassen 5 bis 9 besuchen die Hauptschule in Memmelsdorf.<br />
Zu den noch nicht gelösten Problemen der Gemeinde gehört die zunehmende Lärmbelastung durch A 70, B 173 und<br />
Bamberger Kreuz, der seit vielen Jahren erwartete Ausbau der Kreisstraße BA 5 nach Hallstadt und die erneute Ablehnung<br />
der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm.<br />
<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zeigte sich überrascht von der guten Haushaltssituation der Gemeinde, von deren Pro-Kopf-<br />
Verschuldung mit 112 € andere Kommunen nur träumen können. Selten würde sie eine Gemeinde besuchen, in der es<br />
so geringe Probleme gäbe. Vor allem vom reichen kulturellen Angebot zeigte sich die Abgeordnete beeindruckt.<br />
Nach einem kurzen Rundgang durch die Gemeinde, der angesichts der tropischen Temperaturen etwas verkürzt ausfiel,<br />
setzte die Abgeordnete die Diskussion über die Probleme der Gemeinde mit Bürgern und Gemeindevertretern im Gasthaus<br />
Schiml fort.<br />
Ein Lärmschutzgutachten entlang A 70/ A 73 im Gemeindegebiet Gundelsheim habe ergeben, dass die Grenzwerte des<br />
passiven Lärmschutzes nicht überschritten und daher auch keine Maßnahmen eingeleitet werden. Man könne lediglich<br />
darauf hoffen, dass das Autobahnkreuz bei Gundelsheim ausgebaut werde.<br />
Für den Ausbau der Kreisstraße nach Hallstadt ist die Planung abgeschlossen. Nach dem Ende des Planfeststellungsverfahrens,<br />
das etwa 250 Grundstücksbesitzer betrifft, ist wohl voraussichtlich 2008 mit dem Beginn der Ausbauarbeiten<br />
zu rechnen.<br />
<strong>Kramme</strong> bedauerte die erneute Ablehnung der Aufnahme Gundelsheims in die Städtebauförderung, empfahl aber eine<br />
erneute Antragstellung. Auch in dieser Sache versprach sie, das Anliegen der Gemeinde zu unterstützen.<br />
(KÖPPL, MARIA)<br />
Gregori-Fest in Pegnitz<br />
Nürnberger Nachrichten/Pegnitz vom 12.07.2006, S. 1/B1a<br />
Hitze, Pompons und ein Meer von Fahnen<br />
Überwältigende Farben bei Gregori – Alte Erinnerungen wachen auf – Zwei auf der Walz als Zaungast<br />
Pegnitz. Ihre Fahnen erinnern an die WM, an Frankreich, Italien, Amerika und Brasilien. Die Jungs und Mädchen, die sie<br />
tragen, stehen im Trikot da. Auch Karin Wiesend, die immer lustige Kindergärtnerin aus Troschenreuth, hat eins in der<br />
Hand, extra für Schulrektor Wolfgang Leipert. Aber der weigert sich vom Start weg, es anzuziehen: „Zu eng, von wegen!“<br />
lacht er. Dafür hat er später einen grün-weiß-roten „Italia“-Zylinder auf dem Kopf, gespendet von der Eisdiele Dolomiti.<br />
Der Start des Gregori-Zuges am Wiesweiher läuft mit der KSB-Kapelle voraus. Dirigent Klaus Hammer braucht kein<br />
lustiges T-Shirt. Er hat eine Weste mit pfiffigen Text: „Ich bin der Hammer!“.<br />
Doch kaum ist er aus dem Park heraus, da muss er seine Leitfunktion abgeben. Denn die Pferde des Buchauer Reitvereins<br />
klinken sich gleich hinter Gerhard Sporrer ein, der die uralte Stadtfahne schwenkt, frisch aus dem Sitzungssaal des<br />
Alten Rathauses geholt.<br />
Die Reiter haben jetzt bei jedem Böllerschuss ihre Probleme, weil die Tiere zusammenzucken. Aber sie erholen sich<br />
immer wieder, vor allem der Schimmel mit seinem schön geflochtenen Schwanz.<br />
Die Pferde sind aber nicht die einzigen Tiere im Zug. Auch zwei Jagdhündinnen laufen mit, das Fell in schwarz-rot-gold<br />
bemalt. Es sind Sarah und Gina aus der ungarischen Rasse „Magyar Visla“, vor über 1000 Jahren von der asiatischen<br />
Steppe ins Land gebracht und erst ab 1920 vor dem Aussterben gerettet.<br />
Zusammen mit den Erstklässlern und ihrer Tafel „I like to move it!“, mit den „wilden Fußballkerlen“ der Dittrich-Schule<br />
und den toll geschminkten Realschülerinnen treffen sie am Schlossberg ein, unterwegs neugierig beobachtet von zwei<br />
wandernden Zimmermannsgesellen.<br />
Es ist David Weber und André Eger, in klassischer Montur auf der Walz nach Borkum. Weber stammt aus Lörrach und<br />
Eger aus Köln. Sie trafen sich vor zwei Jahren in Österreich und wollen die alte Regel durchhalten, erst nach drei Jahren<br />
und einem Tag wieder Zuhause zu sein. Zweieinhalb Jahre haben sie schon hinter sich.<br />
Das fröhliche Gregori-Treiben überzeugt sie aber nicht, auf ein Bier mitzugehen: „Wir müssen heute noch Kilometer<br />
machen“, sagt André Eger.<br />
So verpassen sie den typischen Geruch der Lachssemmeln gleich am Beginn des Treibens, den eine alte Pegnitzerin<br />
mit Behagen einzieht, als sie ihrer Tochter erklärt: „Früher war da oben eine Halle gestanden, da war immer Tanz!“<br />
Auch zwei andere Damen, die 1950 und 1958 in die Gregori-Szene rutschten, erinnern sich. Damals hießen sie Gerda<br />
Kruse und Irmgard Lohmann. Sie wurden speziell für jedes Gregori-Fest mit nagelneuen Kleidern ausstaffiert: „Wir war’n<br />
schee rausputzt!“<br />
(Fortsetzung auf Seite 26)<br />
Der Rote Faden 25
Ausgabe Juni / Juli / August 2006<br />
(Fortsetzung von Seite 25)<br />
Damals hielten alle Kinder zu zweit jene großen Blumen- und Eichenlaubbögen, die heuer dem Sport-Thema zum Opfer<br />
fielen. „Und wir haben besonders laut geschrien, wenn der Pfarrer Vogl am Straßenrand gestanden hat“, lacht Irmgard<br />
Lohmann. „Der hat uns immer angefeuert.“<br />
„Und das Schönste“, sagt Gerd Kruse, „Das Schönste war die Bratwurst. Die hat man sich ja sonst nicht leisten können.“<br />
Die Kinder machten damals bis zur achten Klasse mit. Aus der evangelischen Schule und aus der katholischen kamen<br />
sie zusammen. Für ihre Tänze übten sie lange: „Ich weiß nicht, wie viele Stunden“, sagt Irmgard Lohmann. „Endlos viele.“<br />
Zu ihrer Zeit stand am hinteren Ende der Biertische noch eine separate Bühne. „Da mussten wir unsere Tänze ein zweites<br />
Mal aufführen, vielleicht für die, die vorn nix gesehen haben.“<br />
War die letzte Wurst vom Kletterbaum geschnappt, zogen alle hinunter zum Alten Rathaus, wo ihnen der Bürgermeister<br />
eine Abschiedsrede hielt. „Das war’s dann“, sagt Gerda Kruse. „Da war hier oben alles leer, nix mehr los.“<br />
Heute ist es anders. Da geht es lustig weiter. Die Kinder mühen sich am Kletterbaum und Michael Steffel, Sophie Desnoyer<br />
und Leonie Fuhrmann schaffen es als erste.<br />
Ihre Eltern diskutieren derweil den plötzlichen Einbruch von Prominenz, weil Münchens OB Christian Ude von Uwe Raab<br />
heraufgelotst wurde (es ist Wahlkampf und Ude stoppt auf dem Weg zum Städtetag nach Kulmbach).Ex-Schuldirektor<br />
Herbert Scherer betrachtet aus der Ferne, wie Ude mit Manfred Thümmler über den Bürgermeister-Job diskutiert, wie er<br />
von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> begrüßt wird, wie Schwester Teresa extra zum Handschlag aufsteht.<br />
„Ob das überhaupt der Ude ist“, fragt Scherer seinen Ex-Schuldirektors-Kollegen Karl Härtl. „Wahrscheinlich ist’s bloß<br />
ein Double. Die Provinz bereist man mit Doubles.“<br />
Der Rote Faden 26