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DER ROTE FADEN - Anette Kramme

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Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

<strong>DER</strong> <strong>ROTE</strong> <strong>FADEN</strong><br />

Informationen der Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Bayreuth <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdB<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

Unterbezirksvorsitzende<br />

Bahnhofstr. 1<br />

95444 Bayreuth<br />

Telefon: 0921 / 870 1111<br />

Fax: 0921 / 870 1254<br />

E-Mail:<br />

anette.kramme@wk.bundestag.de<br />

Redaktionsschluss der nächsten<br />

Ausgabe: 28. Juli 2006<br />

Bezug: Abonnement kostenlos (per E-<br />

Mail oder per Post)<br />

Bestellung<br />

unter Tel.: 0921 / 870 1111<br />

oder<br />

anette.kramme@wk.bundestag.de<br />

Gerne veröffentlichen wir Berichte der<br />

Ortsvereine, Arbeitsgruppen etc. über<br />

ihre Aktivitäten, z.B. Ergebnisse von<br />

Vorstandswahlen, erfolgreiche Aktionen<br />

oder Veranstaltungen.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

SPD VOR ORT – SPD VOR ORT – SPD VOR ORT<br />

Kurznachrichten<br />

Blick nach Forchheim und Bamberg<br />

Wir gratulieren ...<br />

Kurz vorgestellt: Dr. Udo Lunz<br />

Veranstaltungen im Blickpunkt<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema<br />

Streikgeld<br />

Schließung der Telekom Call-Center in Oberfranken<br />

Fördermittel für den Bayreuther Raum<br />

Pendlerpauschale<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

Antidiskriminierung<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Vermischtes<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht...<br />

... Kirchplatztreff der evangelischen Kirche Bayreuth<br />

... Bundespolizeiabteilung Bayreuth<br />

... Eröffnung der „NN“-FrankenPfalz-Messe<br />

... 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Weißenohe<br />

... Biogasanlage in Neudorf<br />

... Bürgerinitiative Mobilfunk Zipser Berg<br />

... DGB-Fachkonferenz „Solidarität statt Erpressung- Stärkung<br />

des Tarifvertrages“<br />

...Veranstaltung der SPD-Auerbach zu Hartz IV<br />

... 60-Jahr-Feier der AWO Speichersdorf<br />

... Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen der AWO Bay-<br />

reuth Land<br />

... Landesverbandstag der Suchtselbsthilfeorganisation Blaues<br />

Kreuz<br />

... Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus der Tagesstätte<br />

des Heilpädagogischen Zentrums<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

beim 10-jährigen Bürgermeisterjubiläum<br />

des<br />

Heinersreuther Bürgermeisters<br />

Hans Dötsch<br />

(Foto: privat)<br />

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Grußwort von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

Der Rote Faden<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

„Alles neu macht der Mai!“ - Diese Redensart habt Ihr sicher auch schon öfter gehört. Und selten hat sie besser zugetroffen<br />

als in diesem Jahr bei der SPD. Nachdem Matthias Platzeck den erst vor einem halben Jahr übernommenen<br />

Parteivorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste, kam nun mit Kurt Beck ein Mann ans Ruder, dem wir es<br />

zutrauen können, dass er unsere Partei wieder in ruhigeres Fahrwasser führt. Ich wünsche ihm ein glückliches Händchen<br />

im Umgang mit uns Sozialdemokraten. Es wäre schön, wenn er die Geschicke der Partei über lange Jahre hinweg<br />

führen würde. Damit hätten wir dann auch eine gute Perspektive für die nächsten Bundestagswahlen. Also: Auf geht’s,<br />

Kurt! Pack’s an und gib Gas!<br />

Auch bei uns in Oberfranken hat sich einiges verändert: Hier dürfen wir zuallererst Andreas Starke zu seinem fulminanten<br />

Wahlsieg in Bamberg gratulieren. Wer hätte gedacht, dass Bamberg einmal einen roten OB bekommt?<br />

Trotz eines aktiven und engagierten Wahlkampfes unterlag leider unser Kandidat Uli Pfeifer bei der Wahl des neuen<br />

Bayreuther Stadtoberhauptes. Bayreuth hat damit erstmals seit dem 2. Weltkrieg einen schwarzen Bürgermeister. Für<br />

die SPD bedeutet dies, sich neu zu positionieren und Kräfte zu sammeln für die Kommunalwahlen 2008.<br />

Auch in Bindlach wurde gewählt: Jürgen Masel konnte mit mehr als 24% der Wählerstimmen einen Achtungserfolg<br />

erzielen.<br />

Im September sind dann die Bürgermeisterwahlen in Pegnitz. Unserem Kandidaten Uwe Raab und den Pegnitzer Genossinnen<br />

und Genossen darf ich an dieser Stelle alles Gute und viel Erfolg wünschen.<br />

Ich wünsche Euch viel Spaß mit der neuen Ausgabe des Roten Fadens und einen wunderschönen Frühling mit vielen<br />

sonnigen Tagen.<br />

Herzlichst<br />

Eure <strong>Anette</strong><br />

SPD vor ORT – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor Ort – SPD vor<br />

K U R Z N A C H R I C H T E N<br />

OV Waischenfeld-Aufseß:<br />

Jetzt online<br />

Bei der Jahreshauptversammlung des SPD-<br />

Ortsvereins Waischenfeld-Aufseß begrüßte Vorsitzender<br />

Dr. Udo Lunz eine ganze Reihe von Ehrengästen.<br />

Er konnte von zahlreichen Veranstaltungen berichten.<br />

Auch für heuer stehen bereits Termine fest. Der Ortsverein<br />

wird im Sommer eine Veranstaltung mit der<br />

Arbeitsgemeinschaft SPD / 60 plus in Waischenfeld<br />

organisieren. Markus Bäuerlein wurde zum neuen<br />

Kassier des Ortsvereins gewählt. Der stellvertretende<br />

Vorsitzende Matthias Arnetz stellte die Internetpräsentation<br />

des Ortsvereins vor. Homepage des Ortsvereins:<br />

www.spd-waischenfeld-aufsess.de oder www.spdaufsess.de<br />

oder www.spd-waischenfeld.de .<br />

(FT 01.04.06)<br />

OV Goldkronach:<br />

Historie erforschen<br />

KreisSGK Bayreuth:<br />

Lothes im Gespräch mit Ude<br />

Als Kreisvorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft<br />

für Kommunalpolitik (SGK) nahm SPD-Stadt- und<br />

Kreisrat Karl Lothes bei der Bundesdelegiertenkonferenz<br />

in Hannover teil. Neben Reden des Parteivorsitzenden<br />

Matthias Platzeck und des Vizekanzlers Franz Müntefering<br />

stand in erster Linie die Kommunalpolitik auf der<br />

Tagesordnung.<br />

Nach einer Diskussion vor allem über eine bessere Finanzausstattung<br />

der Kommunen mit den Oberbürgermeistern<br />

aus Nürnberg, Dr. Ulrich Maly, und München,<br />

Christian Ude, lud Karl Lothes Ude nach Pegnitz ein.<br />

(NK 20.03.2006, S.34)<br />

Ohne Probleme gingen bei der Jahresversammlung des SPD-Ortsvereins in der Gaststätte Goldene Krone die Neuwahlen<br />

über die Bühne und Hans Pedall wurde einstimmig im Amt des Vorsitzenden bestätigt.<br />

Seine beiden Vertreter bleiben Werner Schott und Helga Steinicke. Die Kasse verwaltet weiter Karlheinz Ordnung und in<br />

Vertretung Jutta Bauer. Schriftführerin bleibt Doris Bude und sie wird von Helga Gaißer vertreten. 60plus-Beauftragter ist<br />

Heinz Hahn und zu Revisoren wurden Gerhard Schmidt und Hubert Rothhanns gewählt.<br />

Dem Jahresbericht vom Vorsitzenden war zu entnehmen, dass sich der Mitgliederstand um zwei auf 72 reduzierte. Der<br />

Verein hat im abgelaufenen Jahr unter anderem vier Informationsveranstaltungen, einen politischen Frühschoppen in<br />

Nemmersdorf, einen Vereinsausflug nach Meißen, Beteiligung am Marktplatzfest, Kinderfasching und ein Heringsessen<br />

durchgeführt. Für 2006 sind wieder die bereits fest etablierten Veranstaltungen sowie erstmals ein Seniorenausflug und<br />

mehrere Informationsveranstaltungen geplant. Zusätzlich soll eine Chronik des Ortsvereins und der beiden ehemaligen<br />

Nachbarvereine Nemmersdorf und Brandholz in Angriff genommen werden. Weiter soll noch die Mitgliederwerbung<br />

intensiviert werden.<br />

(NK 31.03.2006)<br />

2


ASF im Unterbezirk Bayreuth:<br />

Bessere Arbeitsbedingungen gefordert<br />

Die Wahl eines neuen Vorstands war<br />

Schwerpunkt der Jahreshauptversammlung<br />

der AsF im Unterbezirk Bayreuth.<br />

Karin Pöhlmann aus Bad Berneck stellte<br />

sich für das Amt der Vorsitzenden erneut<br />

zur Verfügung, nach dem sie einen<br />

Rückblick auf die Tätigkeiten und Veranstaltungen<br />

der ASF-Gruppe gegeben<br />

hatte. Nahezu einstimmig wurde ihr das<br />

Vertrauen ausgesprochen. Als Stellvertreterinnen<br />

stehen ihr in Zukunft Karin<br />

Hübner-Masel, Renate Kraus und Hilke<br />

Meier-Johann zur Seite.<br />

Die Funktionen der Kassenwartin und der<br />

Schriftführerin liegen nach wie vor in den<br />

Händen von Gusti Czerwinski bzw. Ilona<br />

Seidel. Zu Beisitzerinnen wurden Petra<br />

Nölkel, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, Evelyn Farnlacher,<br />

Brigitte Haider, Gisela Greim, Juliane<br />

Häusler, Gerti Gollner, Sonja Sollecito,<br />

Hannelore Winterstein, Marion Fick,<br />

Evelyne Fritsche und Gisela Kretter gewählt.<br />

Bei der Versammlung befassten sich die<br />

Frauen mit der Thematik der Geschlechtergerechtigkeit<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

und in den sozialen Sicherungssystemen.<br />

Die Frauenerwerbstätigkeit sei in<br />

den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich<br />

gestiegen, allerdings nicht durch<br />

eine Ausweitung des Arbeitsvolumens<br />

zugunsten der weiblichen Beschäftigten,<br />

sondern infolge einer massiven Zunahme<br />

von Teilzeitjobs. In der Praxis bedeute<br />

dieses: Immer mehr Frauen teilen sich<br />

ein seit Jahren gleich bleibendes Erwerbsvolumen.<br />

Von einer Existenz sichernden<br />

Beschäftigung oder sozialen<br />

Absicherung könne aber häufig nicht die<br />

Rede sein, so Karin Pöhlmann.<br />

Auch das Ehegattensplitting wurde kritisch<br />

gesehen: Es dränge Frauen aus der<br />

Erwerbstätigkeit und zementiere somit<br />

die Alleinverdienerehe. Stattdessen sei<br />

es wichtig Erziehende mit Kindern noch<br />

mehr als bisher und zielgerichteter zu<br />

fördern.<br />

(NK 21.04.2006)<br />

OV Hummeltal:<br />

Osteraktion - wie immer ein Erfolg!<br />

Auch in diesem Jahr war das Eiersuchen des SPD-Ortsvereins<br />

Mistelbach ein Erfolg: Über 100 Kinder mit Eltern, Tanten,<br />

Onkels und Großeltern hatten sich eingefunden, um das romantische<br />

Eiersuchen mitzuerleben. Über 1300 Eier hatte der<br />

Osterhase versteckt, die überwiegend gespendet wurden. Für<br />

zehn besonders gekennzeichnete Eier konnten sich die Finder<br />

Sonderpreise beim Osterhasen abholen. Das Suchgebiet war<br />

wieder in drei Abteilungen für Kindergarten-, Grundschul- und<br />

Hauptschulkinder eingeteilt, damit auch die Kleinsten die Möglichkeit<br />

hatten, Eier zu ergattern.<br />

(NK 14./15./16.04.06, S.28)<br />

Der Rote Faden<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Bezirk Jusos:<br />

Integration von Ausländern vorantreiben<br />

Um die bessere Integration ausländischer Bürger ging es bei den<br />

Jungsozialisten in der SPD bei ihrer Bezirkskonferenz in Weidenberg.<br />

Dazu waren zwei Dutzend Delegierte aus ganz Oberfranken, die 940<br />

Mitglieder repräsentierten, für zwei Tage gekommen. Unter dem mit<br />

Ausrufe- und Fragezeichen versehenen Titel „Willkommen bei Freunden!?“<br />

hatte der Juso-Bezirksvorstand einen Leitantrag vorgelegt, der<br />

klare Forderungen an die sozialdemokratische Integrationspolitik enthält.<br />

So lehnt die SPD-Nachwuchsorganisation eine Zuwanderungspolitik<br />

ab, die nur wirtschaftliche Gesichtspunkte verfolgt. Es sei der falsche<br />

Weg, so der Vorsitzende Oliver Jauernig aus Naila, der den Antrag<br />

ausgearbeitet hatte, wenn Unternehmen einerseits ihrer Ausbildungsverpflichtung<br />

nicht nachkämen, andererseits dies durch Abwerben<br />

ausländischer Fachkräfte kompensieren wollten.<br />

Eine sozialdemokratische Zuwanderungspolitik, so der Juso-Chef,<br />

müsse ihr besonderes Augenmerk auf soziale und humanitäre Aspekte<br />

richten. „Eine Unterteilung in „nützliche“ und „unnütze“ Zuwanderer<br />

lehnen wir mit Nachdruck ab.“ Von vielen Menschen in Deutschland<br />

werde Integration immer noch mit Assimilation verwechselt. Dabei<br />

werde verkannt, dass Integration auf Gegenseitigkeit beruhe. „Wer von<br />

ausländischen Mitbürgern Integrationswillen einfordert, muss auch<br />

selbst zur Integration bereit sein und daran aktiv mitwirken.“<br />

Die Wahl des Bezirksvorstandes erbrachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender<br />

bleibt Oliver Jauernig, seine Stellvertreter bleiben Markus Tichai<br />

(Münchberg) und Hannaleena Pöhler aus Bayreuth. Beisitzer sind<br />

Felicitas Schulz, Julia Ködel, Claudius Schönherr (alle Bayreuth), Evi-<br />

Maria Wunderlich (Bamberg), Nadja-Katharina Schinabeck (Münchberg),<br />

Andreas Denninger (Neustadt bei Coburg), Daniel Kastner (Kronach)<br />

und Sebastian Fischer (Schwarzenbach/Saale).<br />

(Frankenpost 23.02.2006, S.16)<br />

OV Altenplos-Heinersreuth:<br />

Aschermittwoch mit Hoderlein<br />

Zum ersten Mal veranstalteten die Ortsvereine Altenplos und Heinersreuth<br />

gemeinsam den politischen Aschermittwoch. MdL Wolfgang<br />

Hoderlein kam als Redner nach Unterwaiz. Mit Witz und Charme verstreute<br />

Hoderlein Asche auf die Häupter und hatte auch für eigene<br />

Parteigenossen nicht nur Lob übrig. „Jetzt weiß man nicht mehr so<br />

genau, war das Büßerhemd tragen muss“, bedauerte er gleich zu<br />

Beginn seiner Rede.<br />

Früher, zur Regierungszeit von Helmut Kohl, sei das leichter gewesen.<br />

Auch wenn Edmund Stoiber an diesem Fasching wenig zu lachen<br />

hatte, könne er nicht richtig Mitleid mit ihm haben, erklärt Hoderlein.<br />

Lob hingegen hatte er für die Bundeskanzlerin, sie mache ihre Sache<br />

gut. „Das hätte ich ihr so gar nicht zugetraut“, gestand Hoderlein.<br />

Doch nicht nur bundespolitisch äußerte sich der SPD-Mann. er bemängelte,<br />

dass die Haushaltslage der bayerischen Kommunen sehr<br />

schlecht aussähe, obwohl Bayern von allen Bundesländern die niedrigste<br />

Pro-Kopf-Verschuldung vorweisen könne. Dass 40-Prozent der<br />

unter 30-Jährigen aus Oberfranken mit ihrem Arbeitsplatz abwandern<br />

werden, bereit ihm Sorgen.<br />

(NK 03.03.2006, S. 24)<br />

OV Waischenfeld-Aufseß:<br />

Überraschende Ehrung<br />

Im Gasthof Thiem im Langenloh erlebte Otto<br />

Fuchs aus Hannberg bei der Feier seines 60.<br />

Geburtstags eine Überraschung, als im OV-<br />

Vorsitzender Dr. Udo Lunz und die Schriftführerin<br />

des Ortsvereins, Renate Friedrich, die Grüße der<br />

Bayerischen und Bundes SPD sowie Ehrenurkunde<br />

und silberne Ehrennadel überbrachten. Otto<br />

Fuchs aus Hanneberg ist seit 25 Jahren treues<br />

Mitglied des Ortsvereins Waischenfeld.<br />

(NK 18./19.05.2006)<br />

3


Der Rote Faden<br />

OV Creußen:<br />

Nols gegen Mild?<br />

„Die gegenwärtige Stimmung fordert einen Gegenkandidaten“, stellte<br />

Creußens ehemaliger Bürgermeister Klaus Gendrisch bei der Jahresversammlung<br />

des SPD-Ortsvereins fest. Geeignet wäre dafür Vorsitzender<br />

und Stadtrat Raimund Nols.<br />

Man müsse seine Position verteidigen, auch auf die Gefahr hin, eine Niederlage<br />

zu erleiden. Diese Position vertrat auch Ex-Stadtrat Siegfried Potzel<br />

und sprach sich ebenfalls für Nols aus. In einer Demokratie müsse der<br />

Wähler eine Alternative haben. Raimund Nols selbst wollte sich zur Kandidatenfrage<br />

noch nicht festlegen.<br />

Nach seinem Bericht aus dem Stadtrat ging Nols auf die Bundespolitik ein:<br />

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer sei für ihn nicht nachvollziehbar. Ebenso<br />

stellten die finanziellen Eckpunkte das bayerischen Haushaltsplanes eine<br />

massive Belastung der Kommunen dar. Verschärft werde die Situation<br />

noch durch den Rückgang von Zuschüssen: So fehlten allein in Creußen<br />

noch rund 100.000 Euro für die Straßensanierung. Auch kontraproduktiv in<br />

der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation bezeichnete Landtagsabgeordneter<br />

Christoph Rabenstein in einem Grußwort die Mehrwertsteuererhöhung.<br />

Ebenso sprach er sich gegen die Rente mit 67 aus. Bei der derzeitigen<br />

hohen Arbeitslosigkeit bedeute dies eine Kürzung der Rente. Zudem<br />

forderte Rabenstein mehr Kinderfreundlichkeit im Land. Dies bedeutet für<br />

ihn, dass das letzte Kindergartenjahr auf jeden Fall beitragsfrei sein sollte.<br />

Ein generell kostenloser Besuch des Kindergartens wäre von den Kommunen<br />

nicht finanzierbar.<br />

Gemeinsam mit Dr. Christoph Rabenstein ehrte Raimund Nols langjährige<br />

Mitglieder des Ortsvereins: für 30 Jahre Mitgliedschaft Hans Hufnagel und<br />

Norbert Hoffmann. Da die anderen Jubilare verhindert waren, erhalten sie<br />

ihre Auszeichnung später: Else Warwas für 60 Jahre, Brigitte Freiberger,<br />

Rainer Scharf und Ernst Richter für 20 Jahre.<br />

(NK 27.03.2006, S.34)<br />

OV Plech:<br />

Treue Mitglieder geehrt<br />

MdL Dr. Christoph Rabenstein ehrte bei der SPD Hauptversammlung<br />

im „Goldenen Herz“ vier treue Mitglieder: Irmtraud und Fritz<br />

Brütting (20 Jahre), Erika Theurer (über 25 Jahre) sowie Hildegard<br />

Kaese (30). Für alle gab es Urkunden und Blumen.<br />

Bei den Neuwahlen gab es kaum Veränderungen: Wahlleiter Walter<br />

Meier bestätigte Gemeinderätin Heidi Gentsch weiter im Vorsitz,<br />

vertreten von Fritz Brütting. Kassierin ist wie in den vergangenen 20<br />

Jahren Marianne Deinzer. Schriftführer wurde Hans Küfner für Hildegard<br />

Kaese. Eberhard Kaese und Theo Gentsch sind Revisoren.<br />

Jugend- und Seniorenbeauftragte wurde Marianne Deinzer.<br />

Heidi Gentsch blickte zurück auf die Aktivitäten des Ortsvereins im<br />

vergangenen Jahr: das 10. „Ferienprogramm“ mit Fünf-Tage-<br />

Zeltlager am Brombachsee, das mit 700 Euro aus dem Marktplatzfest<br />

und dem Weihnachtsbasar finanziert wurde, eine Informationsveranstaltung<br />

mit MdB Horst Schmidbauer zum Thema „Bürgerversicherung“<br />

sowie der obligatorische Vier-Tage-Ausflug nach Großarl.<br />

Danach hatte man Besuch vom Patenverein aus Emden. Beim<br />

„NN-Erlebnistag ins Fränkische“ führte Fritz Brütting die Wanderer<br />

von Plech nach Betzenstein. Zu diesem Punkt hakte Heidi Gentsch<br />

energisch nach. Denn diese Veranstaltung habe gezeigt, wie dringend<br />

eine Busverbindung zwischen Neuhaus/Pegnitz und Pottenstein<br />

ist.<br />

Die bewährten Veranstaltungen werden heuer wieder aufgelegt. Es<br />

gibt einen Tagesausflug und ein gemeinsames Ferienprogramm mit<br />

der SPD Velden. An MdL Dr. Christoph Rabenstein übergab sie<br />

einen Präsentkorb für seine Einladung der Plecher ins Maximilianeum.<br />

(NN / B 1a 10.04.2006, S.5)<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

OV Gesees:<br />

Ortsverein ist überaltet<br />

Bei der Jahresversammlung des<br />

SPD-Ortsvereins wurde Oliver Nicklas<br />

einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender<br />

bestätigt. Evelyn Farnlacher<br />

erklärte sich bereit, erneut als zweite<br />

Vorsitzender zu kandidieren. Sie<br />

wurde einstimmig gewählt. Kassenverwalter<br />

bleibt Dieter Farnlacher.<br />

Roland Schneider wird wie bisher das<br />

Amt des Schriftführers wahrnehmen.<br />

Nicklas bedauerte, dass es bisher<br />

nicht gelungen sei, die Überalterung<br />

im Ortsverein zu stoppen. Mehr als<br />

die Hälfte der Mitglieder sei älter als<br />

50 Jahre. Der Verein sollte alles tun,<br />

um junge Geseeser in den Verein zu<br />

integrieren. Auch kämpfe der Ortsverein<br />

mit einem dezenten Mitgliederschwund.<br />

Nach Ansicht von Nicklas<br />

müsse alles getan werden, um der<br />

Politikverdrossenheit der Bürger zu<br />

begegnen. Vielleicht gelänge es<br />

durch einen Stammtisch die Jugend<br />

des Ortes teilweise zu mobilisieren,<br />

so der Vorsitzende. Zu brennenden<br />

Fragen des Alltags sollten kompetente<br />

Referenten verpflichtet werden.<br />

OV Gefrees:<br />

Nacht der Klänge<br />

(NK 08./09.04.06)<br />

Eine Mischung von bildlicher Kunst (Lia<br />

Weisheit, Elke Haberstumpf, Nadine und<br />

Hans Schödel sowie Doris Schrepfer), Songpoesie,<br />

Rhythmus und Klang unterhielt bei<br />

der fünften SPD-Nacht der Klänge in der<br />

Gefreeser Stadthalle über 150 Besucher<br />

jeden Alters. Musikalische Gäste waren neben<br />

der aus dem kanadischen Toronto<br />

stammenden 41-jährigen Jeanine Noyes, die<br />

im Rahmen ihrer ersten Deutschlandtournee<br />

nach Gefrees kam, Manfred Grabolle alias<br />

Bolle Piton und Lokalmatador Andy Lang,<br />

begleitet von Hanna (Violine) und Judith<br />

Förster (Flöte).<br />

(NK 13.03.006, S.18)<br />

OV Hummeltal:<br />

SPD-Fraktion komplett<br />

Für den ausgeschiedenen Gemeinderat Dr.<br />

Thomas Boese (SPD) wurde in der jüngsten<br />

Sitzung durch Bürgermeister Richard Müller<br />

als Nachrückerin Susanne Schmitt vereidigt.<br />

Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende komplettiert<br />

damit die vierköpfige SPD-Fraktion.<br />

(NK 10.05.2006, S.25)<br />

4


OV Glashütten:<br />

Jahreshauptversammlung mit Ehrungen<br />

Von Neuwahlen über Ehrungen bis hin zur<br />

Schulpolitik reichte die breite Themenpalette bei<br />

der Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins im<br />

TSV-Sportheim. Für den politischen Part verantwortlich<br />

zeichneten dabei Bürgermeister Werner<br />

Kaniewski und Landtagsabgeordneter Dr. Christoph<br />

Rabenstein (SPD), der zugleich die Ehrung<br />

von Manfred Kretter für 25 Jahre und von Christian<br />

Schertel für 40 Jahre Mitgliedschaft vornahm.<br />

Bei den Neuwahlen wurden Ortsvereinsvorsitzende<br />

Gisela Kretter, die mehr Aktivitäten ankündigte,<br />

ebenso wiedergewählt wie zweiter<br />

Vorsitzender Hans Eichmüller, Schriftführer<br />

Harald Schönleben und Egon Ruckriegel als<br />

Kassier. Bei seinem Bericht aus dem Stadtrat<br />

bezog Kaniewski klar Stellung zur geplanten<br />

Auflösung der Teilhauptschulen durch die<br />

Staatsregierung. Gemeinsam mit seinem<br />

Amtskollegen Georg Birner aus Mistelgau werde<br />

er für die Einbeziehung der Grundschüler aus<br />

Obernsees, Truppach und Mengersdorf in die<br />

Grundschule Mistelgau-Glashütten kämpfen.<br />

Vorboten des demographischen Faktors zeigten<br />

sich im Kindergarten durch den<br />

Geburtenrückgang. Kaniewski: „Wir haben Mühe,<br />

die erst 2004 / 2005 eingeführte dritte Gruppe zu<br />

halten.“ Mit dem Thema Schulpolitik befasste sich auch<br />

Rabenstein, der die Forderung der bayerischen<br />

SPD nach einem kostenlosen letzten Kindergartenjahr<br />

als schulvorbereitende Maßnahme bekräftigte.<br />

Leitmotiv seiner Partei für die Schulentwicklung<br />

im ländlichen Raum sei der Erhalt der wohnortnahen<br />

Schulen in Bayern. Deshalb fordert die<br />

SPD, zusammen mit den Gemeinden und Landkreisen<br />

ein Konzept für eine bayernweite Schulnetzplanung<br />

zu erarbeiten. Die Zeiten sind vorbei,<br />

dass zentral von München aus entschieden wird.<br />

(NK 22.03.06, S.25)<br />

Der Rote Faden<br />

OV Aufseß-Waischenfeld:<br />

Gespräch mit dem Jugendstadtrat<br />

Im Bistro „Tropica“ fand auf Einladung des Waischenfelder SPD-<br />

Ortsvereinsvorsitzenden Dr. Udo Lunz das inzwischen sechste Gespräch seit<br />

Februar 2002 zwischen Vertretern der SPD und dem Jugendstadtrat Waischenfeld<br />

mit Jugendbürgermeisterin Stefanie Haas an der Spitze und weiteren<br />

Jugendlichen aus Waischenfeld statt. An dem Gespräch nahmen auch<br />

diesmal wieder der Pegnitzer SPD-Stadt- und Kreisrat Karl Lothes und der<br />

Jugendbeauftragte der Stadt Waischenfeld, Stadtrat Lothar Huss, teil. Diskussionsthemen<br />

waren unter anderem die Schaffung eines Jugendraums in Waischenfeld,<br />

Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und der Öffentliche Personennahverkehr<br />

(ÖPNV). Gerade in Waischenfeld ist für Jugendliche ohne Führerschein<br />

ein Ausbau der Verbindungen erforderlich, damit Ausbildungsstätten<br />

und Berufsschulen besser zu erreichen sind, hieß es. Lothes wünschte sich<br />

eine Ausdehnung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) auf<br />

weitere Teile des Landkreises Bayreuth.<br />

Die Unterstützung von Schulabgängern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />

war in den vergangenen Monaten Schwerpunkt der Arbeit von<br />

Jugendbürgermeisterin Stefanie Haas. Im Juli 2005 führte der Jugendstadtrat<br />

Waischenfeld eine Informationsveranstaltung zum Thema „Richtig bewerben“<br />

mit Unternehmensberaterin und Forchheims SPD-Kreisrätin Angelika Limmer<br />

sowie mit der SPD-Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> auf Burg Waischenfeld<br />

durch. Am 18. März organisierte der Jugendstadtrat eine Fahrt zur<br />

Ausbildungsmesse nach Forchheim.<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

OV Heinersreuth:<br />

100 Mitglieder als Ziel<br />

Gut besucht war die Jahresversammlung des Ortsvereins Heinersreuth<br />

im SV Sportheim in Heinersreuth. Einen Abriss der<br />

Aktivitäten im vergangenen Jahr vermittelte Vorsitzender Reiner<br />

Böhner. So waren im Berichtszeitraum 2005 insgesamt 13 Veranstaltungen<br />

zu verzeichnen, die alle intensives Arbeiten verlangten.<br />

Besonders ragten heraus im Juni das zweitägige Bürgerfest<br />

und die Fahrt zum Wahlauftritt von Gerhard Schröder in<br />

Kulmbach. Den Mitgliederstand, der gleich geblieben ist, bezifferte<br />

Böhner mit 91. Hier sollte man versuchen die 100-<br />

Mitglieder-Marke zu erreichen, so Böhner weiter. Kassier Hans-<br />

Karl Burucker trug einen erfreulichen Kassenbericht vor, der<br />

zum Jahresende mit einem leichten Plus zu verzeichnen war.<br />

Die Revisoren Brigitte Dressendörfer und Oswald Ramming<br />

lobten die saubere Kassenführung. Nach Diskussion wurden<br />

Kassier und Vorstand einmütig entlastet. Zur Kommunalpolitik in<br />

Heinersreuth sprach für den dienstlich abwesenden Bürgermeister<br />

der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gebelein,<br />

der betonte, dass die Vorstellungen der Partei und ihre<br />

Standpunkte klar stehen für ein Gemeinwesen, das niemand<br />

ausgrenzt, in dem sich alle wohl fühlen und mitgestalten sollen;<br />

bessere staatliche finanzielle Ausstattung der Gemeinden und<br />

ein maßvolles Wachstum, weil dies ökologisch und sozial sinnvoll<br />

ist. „Wir haben unsere Ziele im Gemeinderat durchgesetzt,<br />

und ohne die SPD läuft nichts“, hob Gebelein hervor.<br />

(NK 17.03.06, S.26)<br />

OV Schnabelwaid:<br />

MdL Susann Biedefeld zu Gast<br />

Vor den Mitgliedern des Schnabelwaider SPD-Ortsvereins bekräftigte<br />

die Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld, umweltpolitische<br />

Sprecherin der Bayern-SPD, den Standpunkt, Deutschland<br />

müsse vom Öl unabhängiger werden. Wichtig sei auch,<br />

dass die Energie bezahlbar bleibe, so die Abgeordnete. Die<br />

SPD fordere deshalb die Förderung der erneuerbaren Energien<br />

wie Biomasse, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und moderne<br />

Kohlekraftwerke mit Filtern. Um unabhängiger von Öl zu<br />

werden, sei es wichtig, Öl zu sparen, den richtigen Energiemix<br />

zu finden und neue Technologien zu nutzen. Nach Biedefelds<br />

Worten könnten allein in Bayern durch regenerative Energie<br />

rund 30 000 Arbeitsplätze neu geschaffen werden.<br />

(NK 16.05.2006, S.41)<br />

OV Schnabelwaid:<br />

Aktion Kindergartenspielplatz<br />

Der SPD-Ortsverein mit seinem<br />

Vorsitzenden Rüdiger Goller beteiligte<br />

sich im Rahmen der Aktion<br />

„Zamm geht’s“ der Brauerei EKU<br />

und Radio Mainwelle an der Pflege<br />

und Reparatur des Kinderspielplatzes<br />

in der Ortsmitte von<br />

Schnabelwaid. Es wurde Sand<br />

ausgetauscht, die Geräte wurden<br />

technisch überprüft und kleine<br />

Reparaturen durchgeführt. Das<br />

Rasenmähen wurde auf die kommende<br />

Woche verschoben. Der<br />

Ortsverein übernimmt nun die<br />

Pflege für den Spielplatz zum<br />

Wohle der Gemeinde weiterhin für<br />

das ganze Jahr wie er dies bereits<br />

auch in den letzten Jahren getan<br />

hat.<br />

(NK 19.05.2006, S.43)<br />

5


Der Rote Faden<br />

OV Eckersdorf-Donndorf:<br />

Kritik an Gemeinderatspolitik<br />

Deutliche Worte gab es auf der Jahresversammlung der<br />

SPD-Ortsvereins Eckersdorf-Donndorf im Hotel Fantasie zu<br />

hören.<br />

Generationenübergreifend wurde der Bogen der Reden vor<br />

den 30 Anwesenden gespannt. Neben Ortsvereinsvorsitzendem<br />

Manfred Präcklein sprach auch Ehrenvorsitzender und<br />

ehemaliger Bürgermeister Fritz Bernreuther Klartext. „Es<br />

müsste mit dem Teufel zugehen, wenn dieser Ortsverein<br />

nicht wieder dorthin kommt, wo er mal war“, mahnte Bernreuther<br />

zur Besinnung auf die SPD-Stärken Solidarität und<br />

Aufbruch. Zum Versammlungszeitpunkt hatte die SPD Eckersdorf-Donndorf<br />

weiteren Mitgliederschwund durch zwei<br />

Austritte und zwei Todesfälle bei nur einem Neueintritt zu<br />

verzeichnen. Dem Ortsvereinsvorsitzenden bescheinigte der<br />

Ehrenvorsitzende dennoch eine hervorragende Arbeit:<br />

Präcklein habe sich fast für den Ortsverein aufgearbeitet.<br />

Umso mehr äußerte Bernreuther sein Unverständnis hinsichtlich<br />

der erklärten Absicht von Präcklein, seinen Vorsitz<br />

bei den nächsten Neuwahlen abgeben zu wollen. Präcklein<br />

selbst sparte nicht mit kritischen Worten zur aktuellen Gemeinderatspolitik.<br />

Die Arbeit im Gemeinderat sei geprägt von<br />

Selbstherrlichkeit und Arroganz, Starrsinn und Uneinsichtigkeit.<br />

Die Mehrheit bestünde aus unkritischen Ja-Sagern, die<br />

ihren Kopf einzögen wie die Lemminge und einen einmal<br />

eingeschlagenen Weg nicht als falsch zu erkennen vermöchten,<br />

meinte Präcklein mit Blick auf das – gegen die Stimmen<br />

der SPD – frisch vergebene Zeltdach an der Bruck. Das in<br />

Auftrag gegebene „Zirkuszelt“ habe mit den ursprünglichen<br />

Plänen der Gemeinderatsmehrheit nichts mehr zu tun. Die<br />

Gesamtkosten hierfür schätzte er auf 230 000 Euro.<br />

(NK 24.03.2006, S.29)<br />

OV Bischofsgrün:<br />

Jahreshauptversammlung<br />

60 Mitglieder zählt der SPD-Ortsverband,<br />

so Vorsitzender Udo Hermann in seinem<br />

Rechenschaftsbericht im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />

des SPD-<br />

Ortsvereins Bischofgrün, fünf weniger als<br />

vor Jahresfrist. Bei Schröders Wahlkampfauftritt<br />

in Kulmbach hatten die Bischofsgrüner<br />

SPD-Senioren buchstäblich einen Platz<br />

in der ersten Reihe. Der Ortsverband hatte<br />

an vier Tagen die Après-Skibar betreut,<br />

einen Brunnen zu Ostern geschmückt und<br />

anlässlich des Weltfrauentages im März in<br />

der Kurzone 100 rote Rosen verteilt.<br />

Herrmann räumte ein, dass zwei geplante<br />

Veranstaltungen, darunter eine für die<br />

Jugend, nicht stattfanden. „Ich habe den<br />

Aufwand unterschätzt“, so Hermann. Fest<br />

vorgenommen für dieses Jahr ist indes ein<br />

Firmenbesuch mit einem Gespräch über<br />

Ausbildungsmöglichkeiten, ein maßgeschneidertes<br />

Angebot für Jugendliche, die<br />

kurz vor Ende der Schullaufbahn sind.<br />

Seniorenbeauftragter Gerhard Hörath lenkte<br />

den Blick auf die Alterstruktur: „Wir haben<br />

nur 15 Mitglieder, die jünger als 45<br />

Jahre sind. Wie bekommen wir junge Leute<br />

dazu, in die SPD einzutreten?“ Höraths<br />

Erklärung für dieses Dilemma: „Vielleicht<br />

fehlen heute Vorbilder wie damals Willy<br />

Brandt.“ (NK 04.05.06, S.28)<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

OV Bindlach:<br />

Stabile Mitgliederzahl<br />

Neuwahlen der gesamten Vorstandschaft, Ehrungen<br />

und ein Referat von MdL Christoph Rabenstein<br />

standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung des<br />

SPD-Ortsvereins.<br />

Die turnusmäßig anstehenden Wahlen des Vorstandes<br />

brachten nur wenige Veränderungen. So wurde<br />

Volker Neisser einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender<br />

bestätigt. Seine beiden Stellvertreter, Gemeinderat<br />

und Fraktionsvorsitzender Jürgen Masel<br />

und die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer<br />

Frauen (AsF), Sonja Sollecito, erhielten<br />

ebenfalls einen eindeutigen Vertrauensbeweis.<br />

Kassier blieb Norbert Hoffmann. Zum neuen<br />

Schriftführer wählte die Versammlung Hans-Jörg<br />

König anstelle von Helmut Steininger.<br />

Erfreut zeigte sich Neisser, dass die Mitgliederzahl<br />

trotz der negativen Altersstruktur und einiger Austritte<br />

aufgrund von Neuaufnahmen gegenüber dem<br />

Vorjahr stabil gehalten werden konnte.<br />

Für die AsF zog Sonja Sollecito eine positive Bilanz.<br />

Gute Resonanz fanden wiederum die jeweils im<br />

Frühjahr und Herbst durchgeführten Basare mit bis<br />

zu 100 Anbietern. Am traditionellen Ostereiersuchen<br />

beteiligten sich über 100 Kinder. Weiterhin aktiv wird<br />

die AsF auch am gemeindlichen Kinder- und Jugendferienprogramm<br />

mit der Ausrichtung eines<br />

Bolzplatzturniers teilnehmen, das heuer voraussichtlich<br />

am 28. Juli stattfindet.<br />

Durch Dr. Christoph Rabenstein wurden für 40jährige<br />

Mitgliedschaft in der Partei Lore Steininger<br />

und in Abwesenheit Käthe Drescher geehrt.<br />

(NK 06./07.05.2006)<br />

OV Pegnitz<br />

Uwe Raab Bürgermeisterkandidat<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 30. März wurde der SPD-<br />

Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Uwe Raab unter großem Applaus mit<br />

eindeutiger Mehrheit zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. Er wird<br />

bei der Bürgermeisterwahl am 24. September gegen Manfred Thümmler<br />

antreten. Die Glückwünsche kamen prompt. Allen voran gratulierte<br />

der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly. Auch der SPD-<br />

Kreisvorsitzende Hans Dötsch, der Gefreeser Bürgermeister Harald<br />

Schlegel sowie Raabs Stadtratskollege Ulrich Müller gratulierten.<br />

In seiner kämpferischen Rede machte Raab deutlich, dass er sich<br />

keineswegs als puren Zählkandidaten sieht und wartete mit klaren<br />

Zielen auf. Zwei große Themenkomplexe stehen dabei an oberster<br />

Stelle: die Kinder- und Familienpolitik sowie die Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation<br />

in Pegnitz - zwei Schwerpunkte, die eng miteinander<br />

verknüpft sind. Ziel müsse es sein, die Geburtenrate wieder zu<br />

steigern und durch Zuzug die negative Einwohnerentwicklung der<br />

Stadt auszugleichen und sogar zu steigern, so Raab. „Solange Teile<br />

der Konservativen immer noch ihr Familienbild vom „Heimchen hinterm<br />

Herd“ pflegen und Ganztagsschulen und umfassende Kinderbetreuungsangebote<br />

als sozialistisches Teufelszeug und DDR-<br />

Plagiate verunglimpfen, wird es keine Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf geben.“ Die Wirtschaftkraft der Stadt müsse gestärkt werden. Es<br />

müsse um jeden Arbeitsplatz gekämpft und der aktuelle Bestand<br />

sorgsam gepflegt werden. Seit der Gemeindegebietsreform seien<br />

auch eine stattliche Anzahl an Ämtern und Behörden und damit zahlreiche<br />

Arbeitsplätze verloren gegangen. „Ich setze auf das Prinzip des<br />

Dialogs. Ich will die Menschen mit einbeziehen. Betroffene zu Beteiligten<br />

machen. Denn nur die Summe unseres gemeinsamen Wissens<br />

und die Summe unseres gemeinsamen Handelns wird unsere Stadt<br />

Pegnitz zum Erfolg führen“, schloss Raab seine mit minutenlangem<br />

Applaus quittierte Rede.<br />

(NN / B 1a 01.04.06, S. 1)<br />

6


OV Bischofsgrün:<br />

„Winterdienstzuschuss muss zurück!“<br />

„Der Winterdienstzuschuss muss wieder kommen!“ Das<br />

fordert der Bischofsgrüner Bürgermeister Stephan<br />

Unglaub (SPD). Unglaub sagte bei einer Versammlung<br />

des SPD-Ortsvereins mit der Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>: „Der schneereiche Winter und der<br />

damit einhergehende verstärkte Winterdienst reißt ein<br />

tiefes Loch in die Gemeindekasse.“ Dies und die verzögert<br />

ausgezahlten Zuschüsse für Maßnahmen im Bereich<br />

Wasser und Abwasser führten dazu, dass die<br />

Staatsregierung auf diese Weise ihren Haushalt schön<br />

rechnet und die Kommunen zahlen die Zeche.“<br />

<strong>Kramme</strong> zog Bilanz der ersten 100 Tage der großen<br />

Koalition. Zu den Verdiensten der SPD zählte sie dabei<br />

den Erhalt von Tarifautonomie und die Sicherung von<br />

Arbeitnehmerrechten, das geplante Elterngeld („ein<br />

klares sozialdemokratisches Projekt“); ferner sprach sie<br />

sich klar für die Einführung von Mindestlöhnen aus.<br />

NK 07.03.2006., S.21<br />

Der Rote Faden<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

SPD Unterbezirk:<br />

Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern<br />

entrümpeln<br />

Der Vorstand des SPD-Unterbezirks Bayreuth beschäftigte<br />

sich in seiner letzten Sitzung ausführlich mit der geplanten<br />

Föderalismusreform. „Langwierige Entscheidungswege,<br />

übermäßige Verflechtungen und gegenseitige<br />

Blockaden zwischen Bund und Ländern sollen beseitigt<br />

oder zumindest gemindert werden“, so Vorsitzende<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. „Die Ziele der Reform sind: Mehr<br />

Klarheit bei der Aufgaben- und Zuständigkeitsverteilung,<br />

straffere und schnellere Entscheidungsprozesse und ein<br />

europatauglicher Bundesstaat.“<br />

Mit dem Coburger SPD-Bundestagsabgeordneten Dr.<br />

Carl-Christian Dressel konnte der Unterbezirk Bayreuth<br />

einen der Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion<br />

für die Föderalismusreform begrüßen. Dressel sprach<br />

sich in seinem Referat klar dafür aus, das geplante Gesetzespaket<br />

aufzuschnüren und Änderungen vorzunehmen.<br />

Insbesondere die Themen Umwelt und Bildung<br />

müssten nachverhandelt werden: „Es ist niemandem<br />

gedient, wenn wir die Reform jetzt schnell durchziehen,<br />

aber die Probleme am Ende nicht gelöst sind.“<br />

Im Bereich Umwelt sieht Dressel die Gefahr eines Flickenteppichs<br />

an Bestimmungen. Der Bund könne zwar<br />

künftig ein einheitliches Umweltgesetzbuch erlassen. Die<br />

Länder dürften in wesentlichen Bereichen aber davon<br />

abweichen. Nach Ansicht Dressels werde hier ein Einfallstor<br />

für Umweltdumping geschaffen. Auch die Übertragung<br />

der Organisations- und Personalhoheit für die<br />

Angehörigen des öffentlichen Dienstes auf die Länder<br />

stieß beim Coburger Abgeordneten auf Kritik. Dies werde<br />

tendenziell dazu führen, dass ärmere Bundesländer in<br />

der Konkurrenz um z.B. qualifizierte Lehrer und Hochschulbedienstete<br />

nicht mehr mithalten könnten, meinte<br />

Dressel.<br />

Als dritten Problembereich bezeichnete der Abgeordnete<br />

die Bildung. Wenn die Reform so komme - wie derzeit<br />

vereinbart - sei es dem Bund verboten, in den Bereichen,<br />

in denen die Länder alleinige Zuständigkeit haben, Zuschussprogramme<br />

aufzulegen. „Ein bildungspolitisches<br />

Impulsprogramm wie das 4 Mrd. Euro Sonderprogramm<br />

für Ganztagsschulen ist dann per Grundgesetz verboten“,<br />

ergänzte MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />

21.04.2006<br />

7


Blick nach Bamberg und Forchheim<br />

OV Forchheim:<br />

Veranstaltung zum Energiesparen<br />

Im Rahmen der „Mitmachwochen“ informierte<br />

der SPD Ortsverein Forchheim zusammen mit<br />

der SPD-Energieoffensive Forchheim über<br />

„Solarenergie im Haushalt nutzen“. Zunächst<br />

zeigte Martina Hübner von der Sparkasse<br />

Forchheim Möglichkeiten der derzeitigen Bauförderung:<br />

Durch günstige Kredite mit langen<br />

Laufzeiten und Teilschulderlassen unterstütze<br />

der Bund durch die KfW-Bank vier Hauptbereiche:<br />

Wohnraummodernisierung durch Austausch<br />

von Heizungen und verbesserter Wärmedämmung,<br />

die Solarstromerzeugung, die<br />

Förderung erneuerbarer Energien und das<br />

ökologische Bauen. Z.T. würden sogar Zinssätze<br />

von einem Prozent geboten. Gerhard<br />

Pospischil, der zweite Referent des Abends,<br />

zeigt die Dringlichkeit auf, das Klima auf der<br />

Erde zu schützen.<br />

(vgl. NN, 30.03.2006, S.3)<br />

Der Rote Faden<br />

OV Igensdorf<br />

Energie sparen als Lösung<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

OV Kleinsendelbach:<br />

Neuer Schriftführer<br />

Auf der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Dormitz-<br />

Hetzles-Kleinsendelbach wurde der bisherige Vorsitzende des<br />

Ortsvereins, Gerhard Pospischil, in seinem Amt bestätigt. Ihm zur<br />

Seite stehen Barbara Birke-Trummer als Stellvertreterin und Gerhard<br />

Moser als Kassier. Uwe Tettenborn wurde als Schriftführer<br />

neu in das Führungsgremium gewählt.<br />

In seinem Jahresrückblick ging Pospischil, der zu den Gründern<br />

der „Energieoffensive Forchheim“ gehört, auf die zahlreichen<br />

Infoveranstaltungen ein, die mit Themen wie „Moderne Heiztechnik“<br />

oder „Solarenergie im Haushalt nutzen“ einen großen Publikumszuspruch<br />

erfuhren. Auch das Umweltsymposium der Energieoffensive<br />

in Neunkirchen sowie der zweite Hetzleser Umwelttag<br />

mit dem Thema „Moderne Heiztechnik“ reihten sich in die Serie<br />

erfolgreicher Veranstaltungen ein. Für heuer sind Teilnahmen an<br />

den Festen in Kleinsendelbach, Steinbach und Schellenberg geplant.<br />

Erstmals will man sich am Ferienprogramm in Kleinsendelbach<br />

beteeiligen. Das dritte Umwelt-Wochenende ist am 7. und 8.<br />

Oktober und zum Jahreswechsel ist ein Bürgergespräch in Forchheim<br />

geplant. (vgl. FT, 18.03.2006, S.10)<br />

Vor einem zahlreich erschienenem Publikum stellte der SPD-Ortsverein nach Veranstaltungen<br />

über Photovoltaik und Biogasanlage weitere zukünftige Energie- und Gebäudetechniken<br />

vor. Als erster Referent knüpfte Professor Wolfram Stephan vom Institut für<br />

Energie und Gebäude der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg an den zum<br />

gleichen Zeitpunkt stattfindenden Energiegipfel in Berlin an. Obwohl exakte Prognosen<br />

über die zukünftige Energieversorgung nicht möglich seien, sei es seiner Ansicht nach,<br />

auf Grund massiv steigender Öl-, Gas- und Strompreise unabdingbar, neue Brennstoffe<br />

und Gebäudetechniken voranzubringen. Kernenergie sei sicher keine Lösung für die<br />

Wärmeversorgung von Gebäuden. Auch die Wasser- und Brennstoffzellentechnolgie<br />

werde in absehbarer Zukunft keine Lösung darstellen. Viel versprechend seien Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Effizienz und der Regenerativen Energien, vor allem der<br />

Biomasse, sagte Stephan weiter. Bereits heute sind neue, optimiert eingebaute Holzpellet-<br />

und Wärmepumpenheizungen bei den Betriebskosten günstiger als konventionelle<br />

Öl- oder Gasheizungen. Bei weiter steigenden Preisen für Öl und Gas sei auch bei der<br />

Gesamtkostenbetrachtung von Investitions- und Betriebskosten ein wirtschaftlicher<br />

Vorteil zu erwarten. Individuell geplante Solaranlagen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung<br />

und der Heizungsunterstützung solle nach Ansicht von Gerhard Pospischil<br />

von der „SPD-Energieoffensive Landkreis Forchheim“ einen weiteren Baustein auf dem<br />

Weg zu einer energiesicheren Zukunft darstellen. Auch andere Energiesparmöglichkeiten,<br />

wie der „angepasste“ Betrieb von Zirkulationspumpen und die richtige Rohrisolation<br />

am richtigen Platz erhöhten die Energieeffizienz. (NN Forchheim, 13.04.2006, S.8 / B1)<br />

OV Ebermannstadt<br />

Verjüngung der Vorstandschaft<br />

Die Neuwahlen bei der SPD Ebermannstadt brachten bei der turnusgemäßen Jahreshauptversammlung<br />

eine Verjüngung der Vorstandschaft: Zum Ortsvereinsvorsitzenden<br />

wurde einstimmig der 22-jährige Student Christopher Möckel gewählt. Georg Held, der<br />

wegen beruflicher Belastung nicht mehr kandidierte, fühlte sich nach dem reibungslosen<br />

Übergang „erheblich erleichtert“. Nach 18-jähriger Amtszeit, so führte er aus, fehle es<br />

ihm an dem Elan, mit dem er in jüngeren Jahren für die SPD gekämpft habe. Man müsse<br />

rechtzeitig Jüngeren Platz machen. In der Aussprache bedauerte die Kreisvorsitzende<br />

Angelika Limmer Helds Verzicht und würdigte ihn als ihren „liebsten Ortsvereinsvorsitzenden“,<br />

der immer zur Stelle war, wenn Unterstützung gefragt war. (...)<br />

Christoph Möckel studiert Deutsch und Englisch für das Lehramt an Realschulen und ist<br />

seit fünf Jahren Mitglied der SPD. Möckel plant, falls die Stadtwerke Ebermannstadt in<br />

diesem Jahr die Preise für Strom und Ergas erhöhen sollten, eine Versammlung<br />

einzuberufen, in der geeignete Schritte gegen die Kostensteigerung unternommen<br />

werden. Ebenfalls neu in der Vorstandschaft wurde Michael Parzefall gewählt. Er ist 22<br />

Jahre alt, hat eine Ausbildung bei der Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt<br />

absolviert und leistet seinen Zivildienst ab. Wie Christopher Möckel ist er aktiver<br />

Fußballer. Zusammen mit Christopher Möckel, Markus Herbst und Daniel Duckwitz will<br />

er vor allem Jugendliche ansprechen und sie zum politischen Engagement motivieren.<br />

(NN Forchheim 08.05.06, S.5 / B1)<br />

KV Forchheim:<br />

Radweg Langensendelbach<br />

- Poxdorf<br />

versprochen<br />

Noch in diesem Jahr soll<br />

eine Lücke im Radwegnetz<br />

geschlossen werden<br />

mit dem Bau des Radweges<br />

von Langensendelbach<br />

nach Poxdorf, haben<br />

Vertreter der Kreistags-SPD<br />

bei einem Info-<br />

Abend versprochen.<br />

Angelika Limmer, Fraktionsvorsitzende<br />

der Kreistags-SPD<br />

und ihr Stellvertreter,<br />

Bürgermeister<br />

Wolfgang Fees, meinten,<br />

dass die SPD-Fraktion<br />

stolz darauf sei, dass hier<br />

ein geschlossenes System<br />

entstehe, das insbesondere<br />

Schülern den<br />

sicheren Schulweg ermögliche.<br />

Nicht nur in<br />

diesem Zusammenhang<br />

lobte Limmer die Disziplin<br />

der SPD-Fraktion, die<br />

nahezu geschlossen dem<br />

Haushalt von Landrat<br />

Reinhardt Glauber zustimmte.<br />

Diskutiert wurde über den<br />

Bau der ICE-Trasse nach<br />

Erfurt. Damit gekoppelt<br />

sei auch die geplante S-<br />

Bahn zwischen Nürnberg<br />

und Forchheim. Die SPD<br />

begrüßte den Bau eines<br />

separaten Gleises, weil<br />

nur so reibungsloser<br />

Verkehr gewährleistet sei.<br />

(NN/Forchheim<br />

13.04.2006, S.8 / B1)<br />

8


Wir gratulieren...<br />

Hans-Wolf Bär, ein Mistelbacher Urgestein, feierte am<br />

7. Mai seinen 60. Geburtstag. Der gelernte Zimmermann<br />

wurde 1979 als Gemeindearbeiter eingestellt<br />

und wenige Jahre später zum Vorarbeiter ernannt.<br />

Bär, der bereits 27 Jahre dem Gemeinderat angehört,<br />

ist als Wasserwart auch für die Wasserversorgung<br />

zuständig.<br />

Seit über 30 Jahren ist der Jubilar Mitglied beim SPD-<br />

Ortsverein und über 22 Jahre dessen stellvertretender<br />

Vorsitzender. Er war auch mehrere Jahre Ortsvereinsvorsitzender<br />

der IG Bau-Steine-Erden und als Betreuer<br />

der Fußballjugend und Platzkassier in der Vorstandschaft<br />

des TSV tätig. Über 45 Jahre ist er Mitglied bei<br />

der Gewerkschaft ÖTV bzw. ver.di und beim TSV<br />

Mistelbach, außerdem bei der freiwilligen Feuerwehr,<br />

den Wanderfreunden, dem Männergesangsverein,<br />

dem VdK, dem Mazda-Club, der Volkshochschule, den<br />

Maibaamern und bei der Siedlergemeinschaft. Für<br />

seinen unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Gemeinde<br />

und deren Vereine wurde er bereits 1988 mit<br />

der Bürgermedaille in Gold ausgezeichnet. 1999 wurde<br />

ihm die gleiche Ehrenmedaille für Kommunale<br />

Selbstverwaltung vom Landratsamt verliehen.<br />

(NK 06./07.05.2006, S.28)<br />

Jörg Heimler feierte am Sonntag, 26. Februar, seinen<br />

70. Geburtstag. In der SPD, der er seit 1964 angehört,<br />

hat er 40 Jahre ehrenamtlich in vielen wichtigen Gremien<br />

gearbeitet. Heute ist er noch Vorsitzender des<br />

SPD-Ortsvereins Laineck. Von 1966 bis 2000 war er in<br />

der Stadt Bayreuth im Grundstücks-, Stiftungs- und<br />

Seniorenwesen tätig. Er hat als Dienstellenleiter maßgeblich<br />

mitgewirkt beim Verkauf der städtischen<br />

Wohnbaugrundstücke in Grunau, Oberobsang, Seulbitz<br />

und in der Saas. Vorsitzender des Seniorenbeirates<br />

war er drei Jahre. Verdienstvoll war sein Einsatz für<br />

die Seniorenbegegnungen mit dem Burgenland und<br />

mit Rudolstadt. Er wirkt im Vorlesekreis der Senioren<br />

mit, stellt sich als Model für die Seniorenmodenschau<br />

zur Verfügung und ist Schatzmeister der Ausbildungsstätte<br />

für Fachlehrer der Textverarbeitung.<br />

(NK 25./26.02.2006, S.17)<br />

Helmut Raps wurde bei der Sitzung des Speichersdorfer<br />

Gemeinderats geehrt. Raps ist seit dem Jahr<br />

1966 ununterbrochen im Gemeinderat. Porsch würdigte<br />

das ehrenamtliche Engagement von Raps. Er habe<br />

wesentlich die Gemeinde mitgeprägt, besonders im<br />

Bauausschuss. Seine kommunalpolitischen Erfahrungen<br />

werden geschätzt, so der Bürgermeister. Raps<br />

war von 1978 bis 1996 stellvertretender SPD-<br />

Fraktionsvorsitzender und führte die Fraktion von 1996<br />

bis 2002. Seit Mai 2002 bekleidet er das Amt des stellvertretenden<br />

Bürgermeisters.<br />

(NK 25/26.05.06, S.32)<br />

Rudi Barth ist dieser Tage durch den SPD-Ortsverein<br />

Kreuz-Roter Hügel für 50-jährige Mitgliedschaft in der<br />

SPD geehrt worden. Die Auszeichnung nahmen der<br />

OB-Kandidat der SPD, Ulrich Pfeifer, und die Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vor. Ortsvereinsvorsitzender<br />

Uwe Jackwerth freute sich zudem, mit Sigrid<br />

Frohwein-Eckert ein neues Mitglied im Ortsverein<br />

begrüßen zu können.<br />

(NK v. 14.02.2006, S. 15)<br />

Der Rote Faden<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Ronald Werner, früherer Leiter des Bürgerforums Bayreuth,<br />

feierte am 29.03.2006 seinen 75. Geburtstag.<br />

Nach einer 17-jährigen Tätigkeit als Handlungsbevollmächtigter<br />

in einer Hofer Brauerei wechselte der gebürtige<br />

Schönwalder zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied<br />

der Coop Oberfranken. 1976 wurde er Geschäftsführer<br />

der Bildungseinrichtungen Schloss Schney und<br />

Schloss Weidenberg. Sein politisches Engagement – er<br />

ist seit 1952 SPD-Mitglied – brachte ihn dazu, verschiedenste<br />

SPD-Parteiämter anzunehmen. Werner zeigte<br />

sein Interesse für die Stadt Bayreuth durch mehrere<br />

Veröffentlichungen über die lokale Geschichte.<br />

(NK 29.03.2006, S.12)<br />

Alwin Düngfelder aus Eckersdorf feierte am 30.04.2006<br />

seinen 75. Geburtstag. Der geborene Obernseeser wohnt<br />

seit 1954 in der Gemeinde Eckersdorf. Schon in jungen<br />

Jahren engagierte sich der gelernte Maurermeister in der<br />

Gewerkschaft wie auch im politischen Bereich. In seiner<br />

Firma war er Betriebsratsvorsitzender und hatte diverse<br />

Funktionen in der IG Bau inne. 1972 wurde er als Vertreter<br />

der SPD in den Gemeinderat gewählt. In diesem<br />

Gremium – später auch im Gemeinderat der Großgemeinde<br />

– setzte er sich für die Bürger ein. Er brachte sein<br />

Fachwissen bei der Planung der Feuerwehrhäuser<br />

Neustädtlein, Eschen und Eckersdorf mit ein, fertigte die<br />

Vorplanung für das Bürgerhaus Neustädtlein, erstellte<br />

den Bebauungsplan Flur und die Planung für den Friedhof<br />

Eckersdorf. Dadurch sowie durch andere unentgeltliche<br />

Leistungen sparte die Gemeinde hohe Kosten ein.<br />

Darüber hinaus setzte er sich stets für die Belange des<br />

Personals ein.<br />

Auch im Freizeitbereich engagiert er sich heute noch<br />

sehr: Seit 53 Jahren ist er Musiker in einer Kapelle und<br />

Sänger im Gesangverein Eckersdorf, in dem er vier Jahre<br />

Chorleiter war. In seiner Eigenschaft als Musiker gestaltet<br />

er rege das alljährliche Dorffest in Eckersdorf mit. Mehr<br />

als 50 Jahre zählt seine Mitgliedschaft in der Feuerwehr,<br />

über 40 Jahre ist er zudem Mitglied im Sportverein.<br />

( NK v. 29./30.04.2006, S.30)<br />

Hans Weisheit wurde in einer Feierstunde zu Beginn der<br />

jüngsten Stadtratssitzung mit der Bürgermedaille der<br />

Stadt Gefrees geehrt. Der 79-jährige Sozialdemokrat<br />

gehört dem Gremium seit 50 Jahren an und ist damit<br />

einer der dienstältesten Kommunalpolitiker in Bayern.<br />

Bürgermeister Harald Schlegel betonte, dass die neue<br />

Bürgermedaille, die neben der Ehrenbürgerwürde die<br />

höchste Auszeichnung der Stadt darstellt, vom Stadtrat<br />

einstimmig Hans Weisheit als erstem Träger zugedacht<br />

wurde. Damit soll Weisheits herausragendes Engagement<br />

für die Belange der Stadt gewürdigt werden. Der<br />

Rechtsanwalt wurde 1965 zum ersten Mal in den Stadtrat<br />

gewählt. Gleich zu Beginn seiner kommunalpolitischen<br />

Arbeit erhielt er das Vertrauen als stellvertretender Bürgermeister<br />

und behielt den Posten bis 1978. Von 1978<br />

bis 2002 war der Geehrte Vorsitzender der SPD-<br />

Stadtratsfraktion. Außerdem gehörte er von 1966 bis<br />

1972 dem Kreistag des damaligen Landkreises Münchberg<br />

an. In den Jahrzehnten seines kommunalpolitischen<br />

Wirkens machte er sich unter anderem im schulischen<br />

Bereich mit dem Neubau der Hauptschule und der Schulsporthalle<br />

sowie der Schaffung des gemeinsamen Schulverbandes<br />

mit der Nachbargemeinde Marktschorgast<br />

verdient. Großes Engagement zeigte der Geehrte auch<br />

für die Evangelische Ganztagsrealschule in Gefrees, bei<br />

der er einige Jahre den Vorsitz im Stiftungsbereit der<br />

Evangelischen Erziehungsstiftung führte.<br />

(BRS 25./26.05.06, S.38)<br />

9


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Kurz vorgestellt: Udo Lunz, OV-Vorsitzender Aufseß-Waischenfeld<br />

Der Rote Faden<br />

Mein politisches Interesse wurde relativ spät geweckt, nämlich zu Beginn<br />

meines Physik-Studiums an der Universität Bayreuth Anfang der 90er Jahre.<br />

Damals wurde ich durch einen Studienkollegen auf das Volksbegehren<br />

„Das bessere Müllkonzept“ aufmerksam gemacht. Schließlich war ich davon<br />

so begeistert, dass ich erstmals mit Infomaterial von Briefkasten zu<br />

Briefkasten zog. Durch den „einseitigen“ Ausgang des Volksentscheids in<br />

meiner Heimatgemeinde Aufseß wurde ich dann – ich weiß heute, nicht<br />

mehr wie - auf die SPD aufmerksam und habe Kontakt zum Parteibüro in<br />

Bayreuth aufgenommen. Bei einer recht lebhaften Diskussion mit Hans<br />

Dötsch im Hinterzimmer einer Aufseßer Gastwirtschaft wurde dann der<br />

Grundstein für die Gründung des SPD-Ortsvereins Aufseß gelegt, die dann<br />

im Mai 1993 erfolgte. Von den sechs anwesenden Mitgliedern wurde ich<br />

einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Unser Hauptziel war (und ist) es, in<br />

der Kommunalpolitik aktiv mitzuwirken. Bei den Kommunalwahlen im Jahr<br />

1996 gelang uns dies erstmals äußerst erfolgreich: Die SPD konnte der<br />

CSU einen Platz abnehmen, so dass die SPD mit mir erstmals im Gemeinderat<br />

Aufseß vertreten war.<br />

1999 musste ich aus beruflichen Gründen - Abschluss meiner Promotion an<br />

der Uni Würzburg und Umzug nach Baden-Württemberg aufgrund eines<br />

Stellenangebots - aus dem Gemeinderat ausscheiden. Bereits Ende des<br />

Jahres 2000 kehrte ich aber wieder zurück, da sich mir die Möglichkeit bot,<br />

in eine neu gegründete Entwicklungsabteilung von Bosch in Bamberg zu<br />

wechseln. So konnte ich mich wieder in der örtlichen Kommunalpolitik engagieren:<br />

Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2002 kandidierte ich selbst nicht nur für den Waischenfelder Stadtrat (ich wohne seit<br />

2000 im Waischenfelder Ortsteil Breitenlesau), sondern wirkte auch als Vorsitzender des Ortsvereins Aufseß entscheidend<br />

bei der Aufstellung einer gemeinsamen Liste mit den Freien Wählern mit. Mitte 2003 habe ich dann auch die kommissarische<br />

Leitung des SPD-Ortsvereins Waischenfeld übernommen, zu dessen Wirkungskreis ich seit meiner Rückkehr<br />

eigentlich gehörte.<br />

2005, also knapp zwei Jahre später, entschlossen sich dann die Waischenfelder und Aufsesser Genossen gemeinsam<br />

zu einem Zusammenschluss zum Ortsverein Waischenfeld-Aufseß – eine zweifelsohne positive Entscheidung, wie mittlerweile<br />

schon mehrere gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen bezeugen. Als Nachrücker für den verstorbenen<br />

Andreas Fuchs bin ich nun auch seit Februar 2005 der Vertreter der lokalen SPD im Stadtrat Waischenfeld.<br />

Als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Waischenfeld-Aufseß habe ich verschiedenste Aufgaben und Funktionen zu erfüllen.<br />

Als Vertreter einer „Minderheit in einer mehr oder weniger schwarz geprägten Umgebung“ wie Waischenfeld und<br />

Aufseß bin ich nicht nur Repräsentant der SPD, sondern auch das einzige Mitglied der Sozialdemokraten im Stadtrat.<br />

Bei der täglichen Arbeit im Stadtrat muss die Partei allerdings sehr oft zurückgestellt werden.<br />

Als wichtig erachte ich es, unsere Kandidaten bei Landtags- und Bundestagswahlen durch das Verteilen von Flugblättern<br />

sowie das Kleben von Plakaten zu unterstützen. Auch das Durchführen von Veranstaltungen mit ihnen ist unabdingbar,<br />

um die Präsenz der SPD – insbesondere in Wahlkampfzeiten - zu zeigen. Obwohl das Interesse an den Veranstaltungen<br />

meistens größer sein könnte, bin ich dennoch der Meinung, dass sie notwendig sind. Nur so - durch Plakate, Aushänge<br />

im Schaukasten des Ortsvereins, die Veranstaltung selbst und damit verbundene Zeitungsartikel - bleibt die SPD im<br />

Gespräch und kann bei der Bevölkerung Interesse für sich wecken. Gerne greifen wir natürlich aktuelle Themen der<br />

Bundespolitik auf. Beispielsweise haben wir im vergangenen Jahr eine Diskussionsrunde mit Walter Engelhardt zur<br />

Großen Koalition in Berlin veranstaltet. Aber auch Veranstaltungen zur Geschichte unserer Heimat hatten wir schon: zur<br />

Auswanderung von Bürgern aus der Gegend nach Amerika (weil gerade der zweite Vorsitzende Matthias Arneth seine<br />

Facharbeit darüber geschrieben hat) oder zum Ende der Weltkriegs im Jahr 1945. Hier haben wir 1995 in Aufseß und<br />

2005 in Waischenfeld jeweils eine Veranstaltung mit Zeitzeugen unter der Leitung des Genossen Dr. Manfred Franze<br />

aus Ebermannstadt durchgeführt.<br />

Natürlich steht in unserem Ortsverein auch das Vereinsleben im Vordergrund. In Waischenfeld begehen wir jedes Jahr<br />

unsere traditionelle, besinnliche Weihnachtsfeier mit musikalischer Umrahmung, Tombola und Bescherung für die Kinder.<br />

Seit einigen Jahren führen wir dann noch eine Brauereiwanderung von Waischenfeld über Breitenlesau bis nach<br />

Heckenhof durch. Ebenfalls seit einigen Jahren treffen wir uns auf die Initiative von Karl Lothes hin regelmäßig mit dem<br />

Jugendstadtrat Waischenfeld, um verschiedene Themen zu diskutieren und bei Problemen und Fragen zu helfen. Letztes<br />

Jahr unterstützten ich, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Angelika Limmer als Referenten den Jugendstadtrat bei seiner Aktion<br />

zum Thema „Richtig bewerben“. Wir versuchen so, Kontakt zur Jugend herzustellen und zu halten.<br />

Um als SPD-Ortsverein in Waischenfeld bzw. Aufseß erfolgreich zu sein, muss man über lange Jahre regelmäßig aktiv<br />

sein. Ich bin mir jedoch sicher, dass sich die Mühe und Arbeit lohnen und wir dadurch Mitglieder für den Ortsverein und<br />

damit für die SPD gewinnen werden.<br />

10


Veranstaltungen im Blickpunkt<br />

...Maikundgebung des SPD-Kreisverbandes Bayreuth Land<br />

Der Rote Faden<br />

Nordbayerischer Kurier vom 02.05.2006, S.34<br />

Forderung nach Mindestlohn<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>: Mehr Kampf gegen Beschäftigungslosigkeit<br />

Gesees. Bei der Maikundgebung in der Gaststätte<br />

Pfaffenberger begrüßte Evelyn Farnlacher, die stellvertretende<br />

SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Teilnehmer<br />

aus Bad Berneck, Bayreuth, Bindlach, Creußen, Eckersdorf,<br />

Gesees, Hummeltal, Mistelbach und Pegnitz.<br />

Bürgermeister Reinhard Sammer stellte den Wandel<br />

des Tages der Arbeit heraus. Es gebe wenig, was wichtiger<br />

ist im Leben als Arbeit, so der Bürgermeister. Die<br />

vielen Arbeitslosen könnten davon ein Lied singen.<br />

Der Globalisierungsgedanke beherrsche den Arbeitsmarkt.<br />

Nicht nur deutsche Produkte werden in alle Welt<br />

exportiert; auch viele Arbeitsplätze gingen in Billiglohnländer.<br />

Wegen dieses Trends würden Arbeitsplätze in der<br />

Bundesrepublik zur Mangelware. Allerdings schaffe auch<br />

der Staat keine neuen Arbeitsplätze, sondern verschärfe<br />

die Situation weiter. Dem gelte es entgegenzutreten.<br />

Die Hauptrednerin der Veranstaltung, MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

forderte, dass grundgesetzlich verankerte Rechte,<br />

wie „die Würde des Menschen ist unantastbar“, auch in<br />

das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />

einfließen. Ein jeder, das gebiete die Würde, müsse für<br />

seinen Lebensunterhalt selbst sorgen können. Gegenwär-<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

tig seien Arbeitnehmer in der Bundesrepublik davon<br />

manchmal weit entfernt. Neun von 15 EU-Ländern hätten<br />

einen Mindestlohn gesetzlich verankert.<br />

In Frankreich betrage dieser rund neun und in England<br />

sieben Euro pro Stunde. In Deutschland gebe es in verschiedenen<br />

Bereichen Stundenlöhne von unter vier Euro.<br />

Hier müsse durch einen Mindestlohn dringend Abhilfe<br />

geschaffen werden. Arbeitgeber wollten immer bessere<br />

Rahmenbedingungen für ihre Firmen, sie nutzten sie aber<br />

nur zur Gewinnmaximierung und nicht zu einer Gegenleistung<br />

in Form von zusätzlichen Arbeitsplätzen. Besonders<br />

Menschen über 50 und unter 25 seien stark durch Beschäftigungslosigkeit<br />

gezeichnet.<br />

Gemeinsam müsse es gelingen in die Köpfe der Unternehmer<br />

zu bringen, dass junge Menschen eine Ausbildung<br />

brauchen und dass ältere Menschen noch lange<br />

nicht zum alten Eisen gehören.<br />

Obwohl absehbar sei, dass in einigen Jahren ein absoluter<br />

Facharbeitermangel herrschen wird, werde derzeit<br />

nicht gegengesteuert. Nach <strong>Kramme</strong>s Worten ist der<br />

Ausbildungspakt gescheitert. Sie befürworte eine Ausbildungsabgabe<br />

der Arbeitgeber.<br />

... AK Handicap des SPD-Unterbezirks Bayreuth bei der Sitzung des Bayreuther<br />

Behindertenbeirates<br />

Nordbayerischer Kurier vom 25.04.2006, S.9<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Sitzung des Behindertenbeirates – Noch viele Probleme<br />

Bayreuth. Bayreuth ist heute eine behindertenfreundliche Stadt, sagt Susanne Müller, die Vorsitzende des Behindertenbeirates<br />

der Stadt Bayreuth. Ein Titel, den die Stadt nicht zuletzt des Engagements und der sozialen<br />

Einstellung ihres Oberbürgermeisters Dr. Dieter Mronz zu verdanken habe.<br />

Für den 2002 gegründeten Behindertenbeirat begann gerade die zweite Amtszeit, während Mronz seine letzten Tage<br />

zählt. Grund allemal für Vorsitzende Müller, sich gestern bei der Sitzung des Beirates bei Mronz für die Zusammenarbeit<br />

und Unterstützung zu bedanken. Dass Bayreuth heute als behindertenfreundlich gilt, sei jedoch nicht sein Verdienst<br />

allein, betonte der Noch-Oberbürgermeister, sondern das Werk und Verdienst vieler Beteiligter. Es sei, wollte Mronz<br />

nicht verhehlen, viel vorangebracht worden im Laufe der Zeit oder, besser gesagt, während seiner Amtszeit. Schritt für<br />

Schritt habe man echte Fortschritte erzielt. Aber ein Ende sei noch nicht erreicht, betonte er.<br />

Eine Auffassung, die auch Sozialreferent Dr. Gerhard Böhner teilt. Vergleiche man den Zustand im Jahre 1980 und den<br />

heutigen, so Böhner, erfahre man vor allem dies: Das Denken der Menschen, in erster Linie der Nichtbehinderten, habe<br />

sich zum Positiven geändert. So seien Niederflurbusse heute Normalität, 150 Behindertenparkplätze, behindertengerecht<br />

ausgestattete Toiletten, Bordsteinabsenkungen, einen Wegweiser für Menschen mit Behinderung, ein Gehörlosenzentrum<br />

und vieles mehr, was vor Jahren noch langer Diskussionen bedurfte., Normalität für die rund 4800 behinderten<br />

Menschen ebenso wie für die Nichtbehinderten. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte denn auch der Sozialreferent,<br />

„aber noch nicht am Ende.“ So war es Böhner ein besonderes Anliegen, an Einzelhändler und Gewerbetreibende zu<br />

appellieren, behinderte Menschen auch als Kunden wahrzunehmen und für entsprechende Hilfen oder Umbauten zu<br />

sorgen.<br />

Dass Bayreuth, zumindest in Details, noch nicht am Ende des Weges ist, hat der Arbeitskreis Handicap des Unterbezirks<br />

Bayreuth der SPD festgestellt. Dessen Vorsitzende <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> überreichte eine 31 Seiten umfassende Zusammenstellung<br />

„Barrierefreiheit im öffentlichen Raum der Stadt Bayreuth“. Einige der darin aufgelisteten Missstände konnten, so<br />

die Behindertenbeauftragte der Stadt Bayreuth, Bettina Wurzel, bereits beseitigt werden. Ein besonderes Anliegen sei<br />

ihr, so <strong>Kramme</strong>, die Möglichkeit des innenstadtnahen Parkens. Hier gebe es in Bayreuth noch Probleme. In nächster Zeit<br />

wende sich der Arbeitskreis neuen Problemfeldern zu. So wolle man die Situation in den Krankenhäusern näher untersuchen,<br />

bei Krankenkassen und in Einzelhandelsgeschäften. Angeregt wurde auch, in der Lohengrintherme eine zweite<br />

Umkleidekabine und eine Außendusche einzurichten.<br />

11


MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zum Thema...<br />

Streikgeld<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Rede von MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zu dem von den Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und der<br />

Fraktion der LINKEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch<br />

(16/856)<br />

[Hintergrund: Die 1986 beschlossene Änderung des §116 des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG), der in dieser Form als<br />

§ 146 in das Dritte Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) übernommen wurde, bestimmt, das Ausgesperrte kein Kurzarbeitergeld<br />

mehr erhalten, wenn streik- und aussperrungsbedingte Produktionsausfälle dazu beitragen, dass in einem nicht<br />

umkämpften Betrieb die Arbeit ebenfalls ruhen muss („kalte Aussperrung“).]<br />

Sehr geehrter Herr Präsident!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Meine Damen und Herren von der Linken,<br />

an sich müsste Ihnen unsere Antwort auf den Gesetzentwurf<br />

bekannt sein. Ihre Vorgängerfraktion PDS brachte<br />

denselben Antrag wortidentisch bereits in der 14. Legislaturperiode<br />

ein.<br />

(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Wirklich? Das gibt es ja<br />

nicht! Faul und einfallslos sind sie auch noch!)<br />

Damals hat die SPD diesen Gesetzentwurf abgelehnt und<br />

ich kann es gleich vorwegnehmen: Er wird auch aktuell<br />

keine Zustimmung erfahren. Ihre vorgeschlagene Neuregelung<br />

stellt keine Lösung dar, sondern ist, wie so oft bei<br />

Ihnen, blanker Populismus.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/ CSU -<br />

Zurufe von der LINKEN: Oh!)<br />

Einer rechtlichen Überprüfung hält Ihr Vorschlag nämlich<br />

nicht stand. Die Rückkehr zum ursprünglichen § 116 AFG<br />

funktioniert nicht. Sie wollen, dass die Bundesagentur für<br />

Arbeit wieder die Entscheidung über die Neutralität von<br />

Lohnersatzleistungen treffen soll. Es handelt sich hierbei<br />

aber um eine grundrechtsrelevante Entscheidung nach<br />

Art. 9 und Art. 14 des Grundgesetzes. Diese darf der<br />

Verwaltung vom Gesetzgeber nicht überlassen werden.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der<br />

CDU/CSU)<br />

In der Praxis dürfte es überdies illusorisch sein, zu erwarten,<br />

dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der<br />

Selbstverwaltung auf eine neue Neutralitätsanordnung<br />

einigen. Deshalb dürfte Ihr Vorschlag keine tatsächliche<br />

Hilfestellung für die Gewerkschaften bedeuten.<br />

(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)<br />

Was bedeutet § 146 SGB III in der aktuellen Fassung für<br />

die Arbeitnehmer, die infolge eines Streiks kurzarbeiten<br />

oder arbeitslos werden?<br />

Erste Konstellation. Alle Arbeitnehmer außerhalb der<br />

umkämpften Tarifbranche erhalten von der BA alle Leistungen<br />

ohne Einschränkung. Um zu verdeutlichen, was<br />

das heißt, will ich ein Beispiel bilden: Es gibt einen Streik<br />

in der Metallindustrie. Dieser löst einen Arbeitsausfall bei<br />

einem zuliefernden Textilbetrieb aus. Die Kurzarbeiter im<br />

betroffenen Textilunternehmen erhalten Leistungen, da<br />

sie zu einer anderen Tarifbranche gehören.<br />

Zweite Konstellation: Alle Arbeitnehmer der umkämpften<br />

Tarifbranche innerhalb der umkämpften Tarifgebiete erhalten<br />

keine Leistungen der BA, unabhängig davon, ob<br />

sie selbst streiken oder vom Arbeitskampf nur mittelbar<br />

betroffen sind. Auch hier will ich ein Beispiel nennen.<br />

In der Metallindustrie Tarifbezirk Nordbaden findet ein<br />

Streik statt. Bestreikt wird ein mittelständisches Unternehmen<br />

in Nordbaden, das beispielsweise Kolben für<br />

Kraftfahrzeuge herstellt. Infolge des Streiks kann bei<br />

Daimler-Chrysler in Stuttgart, ebenfalls in Nordbaden<br />

nicht produziert werden. Die betroffenen Kurzarbeiter<br />

erhalten keine Leistungen.<br />

Dritte Konstellation: Arbeitnehmer der umkämpften Tarifbranche<br />

außerhalb der umkämpften Tarifgebiete erhalten<br />

dann keine Leistungen der BA, wenn der Arbeitskampf<br />

stellvertretend für ihre Arbeitsbedingungen mitgeführt<br />

wird. Konkret bedeutet das Folgendes: Infolge des Arbeitskampfes,<br />

beispielsweise in der Metallindustrie Nordbaden,<br />

kommt es in Metallbetrieben in Südbaden zu Arbeitsausfällen.<br />

Die mittelbar betroffenen Kurzarbeiter in<br />

Südbaden erhalten keine Leistungen, wenn der Arbeitskampf<br />

stellvertretend für ihre Arbeitsbedingungen mitgeführt<br />

wird.<br />

Vizepräsident Wolfgang Thierse:<br />

Frau Kollegin, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen<br />

Ulrich?<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD):<br />

Aber selbstverständlich.<br />

Alexander Ulrich (DIE LINKE):<br />

Frau Kollegin, Sie haben vorhin etwas über den Antrag<br />

der damaligen PDS-Fraktion im Bundestag gesagt und<br />

darauf hingewiesen, dass die SPD diesen Antrag auch<br />

heute ablehnen wird. Ihr damaliger Arbeitsminister Walter<br />

Riester, vorher Zweiter Vorsitzender der IG Metall, hatte<br />

angekündigt, dass dieses Gesetz in der 15. Legislaturperiode<br />

auf den Weg gebracht wird.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Er hat damals viel angekündigt!)<br />

Ist Ihnen das bekannt oder sagen Sie, dass Sie damit<br />

nichts mehr zu tun haben wollen?<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD):<br />

Das kann ich Ihnen ganz einfach beantworten: Walter<br />

Riester hat damals zugesagt, eine Überprüfung dieser<br />

Regelung vorzunehmen. Dies entspricht vollumfänglich<br />

der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes.<br />

Diese Position teilen wir auch heute.<br />

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der<br />

CDU/CSU)<br />

1986 änderte die Regierung Kohl den § 116 AFG. Viele<br />

von Ihnen werden sich noch an den heftigen Widerstand<br />

der Gewerkschaften und der SPD, die Massendemonstrationen<br />

und die Unterschriftenlisten erinnern. Gegen die<br />

Aushöhlung des Streikrechtes sind die Gewerkschaften<br />

vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Die angefochtene<br />

Rechtsnorm hat ein Stirnrunzeln des höchsten<br />

deutschen Gerichtes bewirkt und wurde mit dem Etikett<br />

"Gerade noch verfassungsgemäß" versehen. Das Bun-<br />

Der Rote Faden 12


desverfassungsgericht hat gefordert, dass der Gesetzgeber<br />

Maßnahmen zur Wahrung der Tarifautonomie treffen<br />

muss, wenn sich zeigen sollte, dass in der Folge dieser<br />

Regelung strukturelle Ungleichheiten der Tarifvertragspar-<br />

teien auftreten, die ein ausgewogenes Aushandeln der<br />

Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen nicht mehr zulassen.<br />

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist kein Freibrief<br />

dafür, alles so zu lassen, wie es ist. Es impliziert den<br />

Auftrag an den Gesetzgeber, sehr genau zu überprüfen,<br />

ob das Kräftegleichgewicht der Tarifvertragsparteien noch<br />

gewahrt ist. Wenn die Streikfähigkeit der Gewerkschaften<br />

infolge des Streikparagrafen nicht mehr gegeben ist,<br />

muss der Gesetzgeber eingreifen. Wir werden deshalb<br />

jederzeit genau überprüfen, ob eine Beeinträchtigung der<br />

Gewerkschaften durch § 146 SGB III stattfindet. Wir stehen<br />

für die Tarifautonomie und wollen die Gewerkschaften<br />

als starke Verhandlungspartner. Die aktuelle Schwäche<br />

der Gewerkschaften steht aber in keinem ersichtlichen<br />

Zusammenhang zur Regelung des § 146 SGB III.<br />

Wir haben in diesem Hause schon oft über das Für und<br />

Wider von Streiks debattiert. Wenn man Außenstehende<br />

nach ihrer Meinung fragt, dann heißt es immer wieder:<br />

Streik ist schlecht; denn Streik verhindert Produktion,<br />

kostet Geld, schadet oft Unbeteiligten und schädigt die<br />

Volkswirtschaft. Das mag richtig sein. Richtig ist aber<br />

auch, dass Streik das allerletzte Mittel von Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern ist, um ihren berechtigten Forderungen<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

Tarifvertragsverhandlungen führen die Gewerkschaften<br />

dann wirkungsvoll, wenn sie mit einem Streik drohen<br />

können. Deshalb ist das Streikrecht im Grundgesetz verankert.<br />

Im übrigen Europa und in allen anderen zivilisierten<br />

Ländern dieser Welt ist die Rechtslage nicht anders.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland ist kein rechtlicher Sonderfall,<br />

auch wenn viele das so sehen wollen. Ein Streikrecht<br />

zu haben, macht nur Sinn, wenn auch die Fähigkeit<br />

zum Streik besteht. Vor diesem Hintergrund sind Ihre<br />

Äußerungen, meine Damen und Herren von der FDP,<br />

unerträglich.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Na, na!)<br />

Die Besteuerung von Streikgeldern zu fordern, ist schlicht<br />

eine Unverschämtheit.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD - Dr. Heinrich L. Kolb<br />

[FDP]: Frau Kollegin, zügeln Sie sich!)<br />

Diese Forderung zielt einzig und allein darauf ab, der<br />

Arbeitnehmerseite und den Gewerkschaften einen Stock<br />

zwischen die Beine zu werfen und sie zu schwächen. Die<br />

FDP ist es auch, die die Gewerkschaften als Plage bezeichnet.<br />

Meine Damen und Herren von der FDP, Sie benutzen<br />

regelmäßig schwierige tarifpolitische Auseinandersetzungen<br />

dazu, die Tarifautonomie infrage zu stellen und den<br />

politischen Einfluss der Gewerkschaften in dieser Republik<br />

auf null zurückzufahren. In diese Richtung zielt auch<br />

Ihr vorliegender Antrag, der so überflüssig wie ein Kropf<br />

ist.<br />

(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Markus Kurth<br />

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] - Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]:<br />

Gucken Sie sich mal die Ratten auf den Müllbergen an!)<br />

Die Rechtslage ist eindeutig. In lebenswichtigen Bereichen<br />

sind die Gewerkschaften verpflichtet, einen Notdienst<br />

einzurichten, um Schäden von der Allgemeinheit<br />

und besonders schützenswerten Dritten abzuwenden.<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wie war das auf den Autobahnen,<br />

als nicht geräumt wurde? - Hartfrid Wolff [Rems-<br />

Murr] [FDP]: Die Polizei musste den Winterdienst sicherstellen!)<br />

Geschieht das nicht, dann haftet die Gewerkschaft. Wird<br />

kein Notdienst eingerichtet und ergeben sich daraus konkrete<br />

Gefährdungen für die Allgemeinheit, so steht ein<br />

Einschreiten der Polizei in jedem Fall in deren Ermessen.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir haben das sehr konkret<br />

erlebt! Da brauchen wir uns nichts vorzugaukeln!)<br />

- Sie, meine Damen und Herren von der FDP, gaukeln<br />

den Bürgern und Bürgerinnen nur vor, dass die Streiks im<br />

öffentlichen Dienst eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.<br />

Das ist schlichtweg falsch.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Arbeitgeber und Verdi haben bekanntlich Notdienstvereinbarungen<br />

abgeschlossen. Dadurch ist die Gesundheitsversorgung<br />

der Patienten und Patientinnen gesichert.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nicht überall!)<br />

Bei winterlichen Straßenverhältnissen rücken auch die<br />

Autobahnmeistereien aus.<br />

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wenn sie die Streumittel<br />

haben! - Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Wenn sie auch<br />

streiken, nicht!)<br />

Die Tarifautonomie hat einen großen Beitrag dazu geleistet,<br />

den sozialen Frieden in unserem Land dauerhaft herzustellen<br />

und soziale Konflikte auf eine geregelte Art und<br />

Weise auszutragen. Davon profitieren auch die Unternehmen.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Im Hinblick auf das Arbeitskampfrecht ist Deutschland die<br />

"weiße Krähe" unter den europäischen Ländern. Man<br />

muss intensiv suchen, um in Europa ein Land zu finden,<br />

in dem das Streikrecht so stark einschränkenden Regelungen<br />

unterworfen ist und zugleich die Aussperrung<br />

zugelassen ist oder zumindest praktiziert wird.<br />

(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Wo haben Sie nach<br />

den Regeln gesucht? - Gegenruf des Abg. Klaus Brandner<br />

[SPD]: Aber das ist die Wahrheit!)<br />

Ich fände es nur angemessen, wenn führende Verbandsvertreter<br />

der Arbeitgeberseite einmal auf diesen Vorteil<br />

des Wirtschaftsstandorts Deutschland hinweisen würden.<br />

Stattdessen kommt es immer wieder zu unerträglichen<br />

Äußerungen.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Der frühere BDI-Präsident Rogowski verkündete öffentlich,<br />

dass er aus den Tarifverträgen und dem Betriebsverfassungsgesetz<br />

am liebsten ein Lagerfeuer machen würde.<br />

Die Mitbestimmung sieht er als einen Irrtum der Geschichte<br />

an.<br />

(Klaus Brandner [SPD]: Widerwärtig! - Klaus Uwe Benneter<br />

[SPD]: Das sind die Zündler!)<br />

Der Streik im öffentlichen Dienst ist jetzt in der sechsten<br />

Woche. Es ist an der Zeit, die verfahrene Situation aufzulösen.<br />

Auf kommunaler Ebene deuten sich Lösungen an.<br />

Die Länder sollten dem Beispiel der Kommunen folgen<br />

und einen Schlichter einsetzen. Daran ist weiß Gott nichts<br />

Ehrenrühriges. Deshalb fordere ich Sie auf, Herr Möllring:<br />

Lenken Sie ein und stellen Sie sich dem Schlichter!<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall bei der SPD - Zuruf von der FDP: Das ist aber<br />

jetzt ein Eingriff in die Tarifautonomie!)<br />

- Nein.<br />

Der Rote Faden 13


Schließung der Telekom Call-Center in Oberfranken<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Frankenpost v. 18.02.2006, S.6<br />

Abgeordnete der SPD: Jobs bei Telekom müssen bleiben<br />

Bayreuth/Hof. Auf Initiative der Bayreuther Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und des Bayreuther Landtagsabgeordneten<br />

Dr. Christoph Rabenstein haben sich<br />

alle oberfränkischen SPD-Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />

in gemeinsamen Resolutionen an Bundesfinanzminister<br />

Peer Steinbrück, Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering und Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke<br />

gewandt. Sie protestieren gegen die geplante Schließung<br />

der Telekom-Call-Center in Bamberg, Bayreuth und Hof.<br />

Oberfrankenweit sind 156 Arbeitsplätze in Gefahr.<br />

Die Versetzungsangebote an die Mitarbeiter an andere<br />

Standorte sehen die SPD-Politiker als faktische „kalte<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Kündigungen“. In den Call-Centern seien vorwiegend<br />

Frauen und Teilzeitbeschäftigte angestellt. Bei den von<br />

der Schließung bedrohten Standorten beträgt der Frauenanteil<br />

64,4 Prozent. Davon sind 53,6 in Teilzeit beschäftigt.<br />

Eine Verlegung des Arbeitsplatzes sei daher kaum<br />

ohne große Härten realisierbar.<br />

Das Streichkonzept bei den Call-Centern sei auch regionalpolitisch<br />

nicht akzeptabel. Für den in der Vergangenheit<br />

arg gebeutelten Regierungsbezirk sei ein weiterer<br />

Arbeitsplatzabbau katastrophal. Auch die Bayerische<br />

SPD-Landesgruppe habe eine entsprechende Resolution<br />

verabschiedet.<br />

Telekom-Pläne: Zumutung für die Beschäftigten<br />

Als unangemessen bewerten die beiden SPD-Politiker MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und MdL Dr. Christoph Rabenstein die Antwort<br />

der Deutschen Telekom auf die Resolution aller oberfränkischen SPD-Abgeordneten. „Die Zukunft der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in den Call-Centern scheinen dem Telekom-Vorstand egal zu sein“, kritisieren <strong>Kramme</strong> und<br />

Rabenstein. Der den Beschäftigten angebotene Arbeitsstättenwechsel könne auch mit der von der Telekom geforderten<br />

hohen Flexibilität kaum in Anspruch genommen werden. „Nicht nur für die Teilzeitbeschäftigten ist dieses Angebot eine<br />

Zumutung“, so die beiden Abgeordneten unisono.<br />

Die von den geplanten Schließungen betroffenen Beschäftigten erhalten Versetzungsangebote an die nächstgelegenen<br />

Standorte. „Die Deutsche Telekom versucht durch die Call-Center-Schließungen offensichtlich Beschäftigte aus dem<br />

Unternehmen zu vergraulen“, sind sich <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Christoph Rabenstein einig. Nachdem bis Ende 2008 betriebsbedingte<br />

Kündigungen durch den bestehenden Tarifvertrag nicht möglich seien, wolle der Vorstand auf diesem<br />

Wege den angekündigten Personalabbau vorantreiben.<br />

Die Telekom verweist in ihrem Schreiben an die beiden Bayreuther SPD-Politiker, auf die in den oberfränkischen Städten<br />

Bamberg, Bayreuth und Hof verbleibenden Arbeitsplätze. Danach seien am Standort Bamberg nach der Verlagerung des<br />

Call-Centers noch ca. 1.300 Arbeitsplätze der Telekom vorhanden, in Bayreuth ca. 730 und in Hof noch ca. 40. „Es klingt<br />

schon höhnisch, wenn seitens des Konzernvorstands vorgerechnet wird, wie viele Stellen erhalten bleiben“, machen<br />

<strong>Kramme</strong> und Rabenstein ihrem Ärger Luft. Angesichts des geplanten weiteren Stellenabbaus bis 2008 sei hier wohl noch<br />

nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />

Bayreuth, den 03.03.2006<br />

Bayreuth. Die Telekom hat in der<br />

Nacht auf Donnerstag mit dem Betriebsrat<br />

über die Zukunft ihrer 96<br />

Call-Center beraten – und auch<br />

entschieden: Die Standorte Bayreuth,<br />

Hof und Bamberg werden, wie<br />

seit längerer Zeit zu befürchten war,<br />

geschlossen.<br />

In einem so genannten Einigungsstellenverfahren<br />

hatten Vertreter des<br />

Gesamtbetriebsrats im Gespräch mit<br />

dem Unternehmen noch versucht,<br />

die Schließung der Call-Center zu<br />

verhindern. Nach Angaben des Unternehmens<br />

sei das Aus für die Call-<br />

Center in Bayreuth, Hof und Bamberg<br />

aber verbindlich beschlossen.<br />

Firmensprecher Peter Kespohl sagte,<br />

die Gespräche seien bis zum letzten<br />

Moment ergebnisoffen geführt worden,<br />

aber am Ende hätten organisa-<br />

Nordbayerischer Kurier vom 25./26.03.2006, S.15<br />

Ende, Aus und kein Applaus<br />

Call-Center in Oberfranken werden endgültig geschlossen<br />

torische und betriebswirtschaftliche<br />

Gründe den Ausschlag gegeben.<br />

Betroffene Arbeitnehmer hätten die<br />

Wahl, in welchem der erhaltenen<br />

Call-Center sie arbeiten wollten und<br />

die Arbeitszeitgestaltung sei flexibel<br />

geregelt.<br />

Trotz heftiger Kritik von Seiten der<br />

Politik wollte die Telekom nahezu die<br />

Hälfte der Call-Center bundesweit<br />

schließen und ihr Angebot an 51<br />

Standorten bündeln. Aus oberfränkischer<br />

Sicht ist es kein Trost, dass<br />

nach den Verhandlungen neun zusätzliche<br />

Call-Center, darunter drei in<br />

Bayern, erhalten bleiben und in acht<br />

anderen Städten die Mitarbeiter<br />

innerhalb des Konzerns weiterbeschäftigt<br />

werden.<br />

Die oberfränkischen Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />

und Hartmut Koschyk (CSU) verurteilten<br />

die Entscheidung: Koschyk<br />

teilte mit, der Kahlschlag in Oberfranken<br />

sei unverantwortlich: „Die<br />

Schließung ist ein äußerst bedenklicher<br />

Schritt gegen unsere Region<br />

und den ländlichen Raum. Die Telekom<br />

lässt jegliche Verantwortung für<br />

Oberfranken vermissen.“ Frauen und<br />

Teilzeitbeschäftigte seien besonders<br />

hart getroffen. Ebenso enttäuscht<br />

zeigte sich die SPD-Abgeordnete.<br />

„Die Entscheidung, die Standorte<br />

Bayreuth, Bamberg und Hof aufzulösen,<br />

ist nicht nachvollziehbar“, gab<br />

sie gestern bekannt. Nach ihrem<br />

Einsatz hatte sie gehofft, dass wenigstens<br />

ein Call-Center in Oberfranken<br />

von der Schließung verschont<br />

würde.<br />

Der Rote Faden 14


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Schreiben von MdL Wolfgang Hoderlein an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vom 04.01.2006 anlässlich der<br />

Schließung der Telekom-Call-Center<br />

Liebe <strong>Anette</strong>,<br />

besten Dank für das Schreiben.<br />

In der Tat: So macht sich die Politik, insbesondere aber die SPD keine Freunde. Ob bei Bahn, Post, Telekom: Einerseits<br />

nährt die Politik ihre Machtanmutung, andererseits macht sie sich zum Erfüllungsgehilfen der AG-Vorstände. Diese<br />

Herren baden aber nichts aus...<br />

Und: Wenn diese AG’s shareholder-Politik machen, dann wird der ländliche Raum immer die Ober-Arschkarte ziehen.<br />

Danke für Dein Engagement.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Wolfgang Hoderlein, MdL<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Telekom Call Center: Unterstützung von Huber gefordert<br />

MdB <strong>Kramme</strong> und MdB Ernstberger wenden sich an bayerischen Wirtschaftsminister<br />

Die beiden Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

(Bayreuth) und Petra Ernstberger (Hof) kämpfen weiter<br />

um den Erhalt der oberfränkischen Telekom Call Center.<br />

In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die beiden<br />

SPD-Politikerinnen nun an den bayerischen Wirtschaftsminister<br />

Erwin Huber gewandt und um dessen Unterstützung<br />

gebeten. „Wir appellieren an Sie, sich dafür einzusetzen,<br />

dass die Call Center-Standorte der Deutschen<br />

Telekom in Oberfranken erhalten bleiben“, so <strong>Kramme</strong><br />

und Ernstberger.<br />

„Das Streichkonzept bei den Call Centern ist nicht nur<br />

beschäftigungspolitisch unzumutbar, sondern auch regional-<br />

bzw. strukturpolitisch“, heißt es in dem Schreiben. Die<br />

beiden Abgeordneten verweisen vor allem auf die strukturellen<br />

Probleme des Regierungsbezirks: „Beim Jobabbau<br />

ist der Regierungsbezirk mit weitem Abstand trauriger<br />

Rekordhalter“, argumentieren <strong>Kramme</strong> und Ernstberger.<br />

Für Oberfranken sei der weitere Abbau von Arbeitsplätzen<br />

katastrophal.<br />

Bayreuth, den 06.04.2006<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) und MdB Petra Ernstberger (Hof), beide SPD:<br />

Call Center: Schließungen in Oberfranken endgültig / Auch Wirtschaftsminister Huber<br />

kann Telekom-Pläne nicht verhindern<br />

Die Schließung der drei oberfränkischen<br />

Call Center der Deutschen<br />

Telekom ist endgültig und wohl nicht<br />

mehr zu verhindern. Dieses enttäuschende<br />

Fazit ziehen die beiden<br />

SPD-Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> (Bayreuth)und Petra<br />

Ernstberger (Hof) aus einem Schreiben<br />

des bayerischen Wirtschaftsministers<br />

Erwin Huber (CSU). <strong>Kramme</strong><br />

und Ernstberger hatten Huber aufgefordert,<br />

sich für den Erhalt der Call<br />

Center in Bamberg, Bayreuth und<br />

Hof einzusetzen und begründeten<br />

dies vor allem mit den strukturpolitischen<br />

Folgen der Schließungspläne<br />

der Deutschen Telekom.<br />

Wie Huber nun mitteilt, habe er mit<br />

dem verantwortlichen Vorstandsmitglied<br />

bereits im Februar ein Gespräch<br />

geführt und dazu aufgefordert,<br />

die strukturpolitischen Belange<br />

bei den anstehenden Entscheidungen<br />

nicht außer Acht zu lassen.<br />

„Trotz dieser Bemühungen konnten<br />

die Schließungspläne nicht abgewendet<br />

werden“, schreibt der Wirtschaftsminister.<br />

Dabei sei die geplante<br />

Schließung der drei bislang in<br />

Oberfranken angesiedelten Call<br />

Center aus beschäftigungs- und<br />

strukturpolitischer Sicht „besonders<br />

schmerzlich“. Auch wenn allen betroffenen<br />

Mitarbeitern alternative<br />

Arbeitsplätze an den erhaltenen<br />

Standorten angeboten würden, so<br />

Huber weiter, stelle dies für sie und<br />

ihre Angehörigen oftmals einen gravierenden<br />

Einschnitt dar. Es sei<br />

jedoch zumindest gelungen, die Zahl<br />

der von den Umstrukturierungen<br />

betroffenen Arbeitsplätze im Freistaat<br />

auf rund 300 zu verringern und<br />

damit im Vergleich zu den ursprünglichen<br />

Planungen zu halbieren, so<br />

Huber abschließend.<br />

Ernstberger und <strong>Kramme</strong> zeigen sich<br />

enttäuscht, aber gleichzeitig auch<br />

verärgert über das Schreiben aus<br />

München: „Dass die Call Center nun<br />

geschlossen werden, ist für Oberfranken<br />

ein Schlag in Gesicht. Die<br />

Beweggründe sind nach wie vor nicht<br />

nachvollziehbar. Strukturelle Probleme<br />

wurden von der Telekom<br />

schlichtweg ignoriert“, so die Abgeordneten.<br />

„Mehr als ärgerlich ist<br />

außerdem die Tatsache, dass in<br />

Niederbayern die Call Center in<br />

Deggendorf und Passau erhalten<br />

bleiben sollen, obwohl auch dort<br />

Schließungen vorgesehen waren.<br />

Hier scheint sich der Einsatz des<br />

Wirtschaftsministers gelohnt zu haben.<br />

Es ist schließlich seine Heimatregion,<br />

die vor einem Kahlschlag<br />

bewahrt wird, während Oberfranken<br />

weiter bluten muss“, so Ernstberger<br />

und <strong>Kramme</strong> abschließend.<br />

Bayreuth / Hof, 21. April 2006<br />

Der Rote Faden 15


Fördermittel für den Bayreuther Raum<br />

Bayreuth. Als inakzeptabel wertet Oberbürgermeister Dr.<br />

Dieter Mronz die Pläne der Bayerischen Staatsregierung<br />

zur künftigen Abgrenzung der regionalen Fördergebiete –<br />

also jener Gebiete, in denen die Unternehmen direkte<br />

staatliche Investitionszuschüsse erhalten können.<br />

Ungeachtet der bekannt gewordenen Haltung Berlins, den<br />

Bundesanteil (für Bayern wären dies rund zehn Millionen<br />

Euro) erst gar nicht zu gewähren, findet Mronz angesichts<br />

der bekannten Probleme auf dem Arbeits- und Lehrstellenmarkt,<br />

dass der Ausschluss des Raums Bayreuth als<br />

einziger Region im östlichen Oberfranken aus der regionalen<br />

Wirtschaftsförderung völlig willkürlich und eine glatte<br />

Benachteiligung wäre.<br />

„Derartige betriebliche Investitionszuschüsse sind für die<br />

gesamte strukturwache nordost-bayerische Planungsregion<br />

– und damit eben auch für Bayreuth-Stadt und –Land –<br />

von hoher Bedeutung“, betont Mronz. Gerade Bayreuth<br />

sei in den vergangenen Jahren durch den Abbau großer<br />

öffentlicher Einrichtungen besonders hart getroffen worden.<br />

Fazit des Oberbürgermeisters: Stadt und Land wären von<br />

Nachbarregionen förmlich umringt, die in den Genuss von<br />

Fördermitteln kommen sollen – „als ob sich in Bayreuth<br />

und für die Bayreuther Unternehmen, die zu zwei Dritteln<br />

auswärtige Bürger beschäftigen, die gesamtwirtschaftlich<br />

schwierige Situation fundamental anders darstellen würde“.<br />

Stadt und Land seien jetzt aufgerufen, in einem breiten<br />

Bündnis aus Politik und Wirtschaft diese in Zukunft<br />

schädliche Weichstellung zu verhindern.<br />

Die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> bestätigte<br />

gestern aber Informationen (KURIER vom Samstag),<br />

Bayreuth. „Die Gemeinschaftsaufgabe<br />

(GA) ‚Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur’ wird auch<br />

weiterhin im ostbayerischen Grenzland<br />

zum Einsatz kommen“, berichtet<br />

SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>. Die einseitigen Kürzungspläne<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

seien im Planungsausschuss<br />

gestoppt worden.<br />

„Die anstehenden Kürzungen im<br />

Bundeshaushalt sollen nun anteilig<br />

auf West- und Ost-Länder verteilt<br />

werden und nicht einseitig zu Lasten<br />

der strukturschwachen Gebiete in<br />

Westdeutschland vorgenommen<br />

werden“; freut sich <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

über diese Lösung. Das Kabinett hat<br />

Nordbayerischer Kurier vom 14.02.2006, S.15<br />

„Willkürliche Ungleichbehandlung“<br />

Dr. Mronz und MdB <strong>Kramme</strong> zur Regionalföderung<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

wonach die Bundesregierung den Ausstieg aus der Gemeinschaftsaufgabe<br />

„Verbesserung der regionalen Wirtschafsstruktur“<br />

in Westdeutschland (GA-West) plant. „Wie<br />

aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, wurde bei der<br />

Kabinettsklausur in Genshagen beschlossen, im Bundeshaushalt<br />

schon ab diesem Jahr keine Mittel mehr für<br />

strukturpolitische Maßnahmen in den alten Ländern bereitzustellen“,<br />

so <strong>Kramme</strong>.<br />

„Der Ausstieg des Bundes aus der Regionalförderung<br />

muss verhindert werden“, so <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Die Bayerische<br />

SPD-Landesgruppe habe im Rahmen ihrer Klausurtagung<br />

bereits eine entsprechende Resolution verabschiedet.<br />

Noch nicht unterrichtet über die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

wurde offensichtlich der bayerische<br />

Wirtschaftsminister Erwin Huber. Dieser teilte der Bayreuther<br />

Abgeordneten vergangen Freitag mit, dass die<br />

Fördergebiete in Nord- und Ostbayern erhalten und zum<br />

Teil sogar ausgeweitet werden können. Auch beim Erhalt<br />

der GA-West werde der Landkreis Bayreuth jedoch auch<br />

weiterhin wohl nicht Teil der Fördergebietskulisse werden,<br />

so Wirtschaftsminister Huber in einem Schreiben an MdB<br />

<strong>Kramme</strong>.<br />

Die Entscheidung gegen Bayreuth ist für <strong>Kramme</strong> unverständlich:<br />

„Die über dem bayerischen Durchschnitt liegende<br />

Arbeitslosenquote und der dramatische Jobabbau<br />

in den vergangenen Jahren rechtfertigen meines Erachtens<br />

eine Förderung.“<br />

Nordbayerische Nachrichten vom 02.03.06, S. 2 / B1a<br />

Gute Nachricht für Bayreuth<br />

<strong>Kramme</strong>: Voraussichtlich Aufnahme in die Förderkulisse D<br />

den Bundeshaushalt 2006 inzwischen<br />

gebilligt.<br />

Auch für Bayreuth deutet sich eine<br />

gute Nachricht an. Nach <strong>Kramme</strong>s<br />

Informationen wird der Landkreis<br />

Bayreuth wohl in die Förderkulisse D<br />

aufgenommen. Die genauen Förderhöchstsätze<br />

stehen jedoch noch<br />

nicht fest. „Hier hat die EU-<br />

Kommission noch ein Wörtchen<br />

mitzureden“. Es zeichne sich aber<br />

ab, dass mittlere Unternehmen eine<br />

zehnprozentige und kleine Unternehmen<br />

eine 20-prozentige Förderung<br />

erhalten. Für die Fortentwicklung<br />

und die Wettbewerbfähigkeit der<br />

Wirtschaft im Landkreis sei diese<br />

Entscheidung sehr wichtig.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong> gegen Kürzung der Regionalisierungsmittel<br />

Die Abgeordnete hatte sich seit längerem<br />

gegenüber Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos (CSU)<br />

und dem Bayerischen Wirtschaftsminister<br />

Erwin Huber (CSU) für die<br />

Aufnahme des Landkreises in die<br />

GA-Förderung stark gemacht. „Als<br />

Region mit strukturellen Schwierigkeiten<br />

und der Nähe zu Höchstfördergebieten<br />

muss Bayreuth künftig<br />

über GA-Mittel verfügen können“,<br />

argumentierte sie. Die bayerische<br />

SPD-Landesgruppe stehe geschlossen<br />

zum Erhalt der GA-West und<br />

werde diese Haltung mit Nachdruck<br />

im Bundestag vertreten.<br />

Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sieht weiterhin Nachbesserungsbedarf bei den geplanten<br />

Kürzungen der Regionalisierungsmittel. Vor allem in einem Flächenland wie Bayern könnten die beabsichtigten finanziellen<br />

Einschnitte weit reichende Konsequenzen wie Angebotsstreichungen im ÖPNV, Streckenstilllegungen oder Fahrpreiserhöhungen<br />

zur Folge haben. Und dies würde letztlich die Beschäftigten und die Kunden treffen, argumentiert MdB<br />

<strong>Kramme</strong>. (Fortsetzung auf Seite 17)<br />

Der Rote Faden 16


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 16)<br />

Über das Regionalisierungsgesetz werden den Ländern umfassende Finanzmittel aus dem Steueraufkommen des Bundes<br />

zur Verfügung gestellt, die sie in erster Linie zur Finanzierung der Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr,<br />

aber auch investiv zur Verbesserung des ÖPNV einsetzen können. Im von der Bundesregierung vorgelegten<br />

Haushaltsbegleitgesetz ist vorgesehen, die Regionalisierungsmittel um rund 2,3 Mrd. Euro bis 2009 zu reduzieren. Der<br />

ursprüngliche Entwurf der Bundesregierung sah noch Kürzungen in Höhe von rund 3,1 Mrd. Euro vor. „In diesem Jahr<br />

soll es zu keinen Kürzungen kommen, sondern zu einer Festschreibung der Mittel auf dem Niveau des Vorjahres in<br />

Höhe von 7,05 Mrd. Euro“, erklärt die Bayreuther Abgeordnete. 2007 sollen laut <strong>Kramme</strong> die Bundesmittel für den Nahverkehr<br />

6,71 Mrd. Euro betragen, ab 2008 6,61 Mrd. Euro. „Der Öffentliche Personennahverkehr leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Entlastung unserer Straßen. Angesichts der aktuell angestiegenen Kraftstoffpreise stellt er eine echte Alternative<br />

zum PKW-Verkehr dar“, so MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Dies müsse bei den geplanten Mittelkürzungen berücksichtigt<br />

werden. „Der ÖPNV bildet eine wichtige Säule der Mobilität in Deutschland. Die Kosten hierfür müssen sozial verträglich<br />

bleiben“, argumentiert <strong>Kramme</strong> weiter. Nichtsdestotrotz müssten die Länder offen legen, für welche Zwecke die Bundeszuschüsse<br />

verwendet werden, fordert die Bayreuther Abgeordnete. Die Regionalisierungsmittel seien ausschließlich für<br />

den Nahverkehr bestimmt und dürften nicht für andere Infrastrukturvorhaben ausgegeben werden.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong> fordert: Bevorzugung des Landkreises bei der Vergabe von EU-<br />

Fördermitteln<br />

In einem Schreiben an Ministerpräsident Dr. Edmund<br />

Stoiber äußerte die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> ihr Unverständnis über die Nicht-<br />

Berücksichtigung des Landkreises Bayreuth in der C-<br />

Fördergebietskulisse der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Neben dem<br />

Landkreis Bayreuth haben auch der Landkreis Lichtenfels<br />

sowie Teile des Landkreises Coburg keinen Regionalbeihilfestatus<br />

für die substantielle Investitionsförderung von<br />

Unternehmen erhalten. „Auch in diesen Regionen kämpft<br />

man jedoch mit strukturellen Probleme und anhaltend<br />

hoher Arbeitslosigkeit“, so <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> in ihrem<br />

Schreiben an Ministerpräsident Stoiber.<br />

Besonders problematisch sei laut <strong>Kramme</strong>, dass diese<br />

Regionen von Höchstfördergebieten „umzingelt“ werden,<br />

was allein durch die D-Förderung nicht kompensiert werden<br />

könne. „Die Stadt Gefrees beispielsweise grenzt fast<br />

ausschließlich an Nachbargemeinden, die in die C-Kulisse<br />

aufgenommen wurden. Hinzu kommt die unmittelbare<br />

Nähe zu den Höchstfördergebieten in Tschechien und in<br />

den neuen Bundesländern“, argumentiert die Bayreuther<br />

Abgeordnete. Für Gefrees stelle dies einen eklatanten<br />

Wettbewerbsnachteil dar. Die Stadt Gefrees sei in der<br />

jüngsten Vergangenheit massiv von Arbeitsplatzabbau<br />

und Firmenverlagerungen betroffen gewesen. Die Bemühungen,<br />

Neuansiedlungen zu erreichen, werden wegen<br />

der im Hinblick auf die Fördergebietskulisse isolierten<br />

Lage deutlich erschwert.<br />

<strong>Kramme</strong> appelliert daher an Ministerpräsident Stoiber, bei<br />

der Vergabe der EFRE-Mittel und der speziellen EU-<br />

Grenzregionenförderung die nicht in die C-Kulisse aufgenommenen<br />

oberfränkischen Regionen zu bevorzugen.<br />

„Die Landkreise Bayreuth, Lichtenfels sowie Teile des<br />

Landkreises Coburg müssen in besonderem Maße über<br />

EU-Mittel verfügen können“, fordert <strong>Kramme</strong>.<br />

Bayreuth, den 24.04.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

EU-Mittel: Bayreuth, Lichtenfels und Coburg werden unterstützt<br />

Die bayerische Staatsregierung wird die Landkreise Bayreuth, Lichtenfels und Coburg durch eine gezielte Wirtschafts-,<br />

Struktur- und Technologiepolitik unterstützen. Dies versicherte Staatsminister Eberhard Sinner der Bayreuther Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD).<br />

Die drei Landkreise wurden nicht bzw. nur teilweise in die so genannte C-Kulisse der Gemeinschaftsaufgabe „Regionale<br />

Wirtschaftsförderung“ aufgenommen und haben daher keinen Regionalhilfestatus für die substantielle Investitionsförderung<br />

von Unternehmen erhalten. Die Abgeordnete hatte sich daher an Ministerpräsident Edmund Stoiber gewandt: „Auch<br />

in den Landkreisen Bayreuth, Lichtenfels und Coburg kämpft man mit hoher Arbeitslosigkeit und strukturellen Problemen“,<br />

so <strong>Kramme</strong> in ihrem Schreiben. Sie appellierte daher an Stoiber, bei der künftigen Ausgestaltung der EU-<br />

Strukturförderung, diese Regionen besonders zu berücksichtigen.<br />

Nach bisherigem Planungsstand wird der Freistaat laut Staatsminister Sinner mit etwas über 500 Mio. Euro EFRE-<br />

Mitteln für die EU-Förderperiode 2007 bis 2013 rechnen können. „Davon sind 75 Mio. Euro Sondermittel, die auch in<br />

Oberfranken auf die 1. und 2. Landkreisreihe zur Tschechischen Republik konzentriert werden sollen“, erläutert Sinner in<br />

seinem Schreiben an die Bayreuther Abgeordnete. Weiterhin sei vorgesehen, mehr als die Hälfte der restlichen Mittel in<br />

den drei Grenzregierungsbezirken einzusetzen und damit speziell auch für die strukturschwächeren Regionen Oberfrankens<br />

außerhalb der GA-Gebietskulisse.<br />

Entsprechende Eckpunkte hat die Bayerische Staatsregierung bereits verabschiedet. „Nun kommt es darauf an, diese in<br />

den Verhandlungen mit der EU zu festigen“, so <strong>Kramme</strong>. Das Ergebnis müsse sein, dass die Landkreise Bayreuth, Lichtenfels<br />

und Coburg in besonderem Maße über EU-Mittel verfügen können.<br />

Bayreuth, den 11.05.2006<br />

Der Rote Faden 17


Pendlerpauschale<br />

P R E S S E M I T T EI L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong> gegen Kürzung der Pendlerpauschale<br />

Die Bayerische SPD-Landesgruppe im Deutschen Bundestag<br />

macht gegen die Kürzung der Pendlerpauschale<br />

mobil. Laut der Bayreuther SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sei die Kürzung<br />

gerade für die Menschen in Oberfranken nicht zumutbar,<br />

da sie zum Teil sehr weite Anfahrtswege zur<br />

Arbeit hätten. Die bayerischen SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten würden deshalb gegen die<br />

Kürzungspläne kämpfen: „Man kann nicht von den Arbeitnehmern<br />

immer mehr Flexibilität fordern und sie dann auf<br />

den Fahrtkosten sitzen lassen. Gerade in ländlichen Regionen<br />

brauchen die Berufspendler eine Kompensation<br />

für die zum Teil sehr weiten Anfahrtswege zur Arbeit und<br />

die hohen Benzinpreise“, so MdB <strong>Kramme</strong>.<br />

Bei ihrem Vorstoß bauen die bayerischen SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten auf die Unterstützung der CSU,<br />

auf die die Kürzungspläne allerdings ursprünglich zurückgehen.<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>: „Wir brauchen jetzt eine kleine<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Koalition in der Großen, damit die Arbeitnehmer im ländlichen<br />

Raum nicht noch mehr belastet werden.“ Die CSU<br />

müsse jetzt Farbe bekennen, ob sie die Probleme des<br />

ländlichen Raumes tatsächlich ernst nehme. „Es kann<br />

nicht sein, dass sich die CSU zuhause als Retter des<br />

ländlichen Raumes feiern lässt, gleichzeitig aber in Berlin<br />

die Pendlerpauschale kürzen will.“<br />

In einer Nebenabsprache zum Koalitionsvertrag hatten<br />

sich CDU und CSU mit ihrer Wahlkampfforderung durchgesetzt,<br />

dass die Pendlerpauschale von 30 Cent je Entfernungskilometer<br />

künftig erst ab dem 21. Kilometer gelten<br />

solle. Bisher war geplant, dass die Kürzung der Pendlerpauschale<br />

im Mai als Gesetzentwurf in den Bundestag<br />

eingebracht und zum 1. Januar 2007 in Kraft treten soll.<br />

Bayreuth, den 13.04.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

SPD kämpft für Pendlerpauschale<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>: „Werden bis zur Zerreißprobe kämpfen“ / CSU lehnt gemeinsames Vorgehen bisher ab<br />

Die bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten kämpfen<br />

weiter gegen die Kürzung der Pendlerpauschale. Gerade<br />

für die Arbeitnehmer im ländlichen Raum sei die vorgesehene<br />

Kürzung nicht zumutbar, so die Bayreuther Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. „Wir werden deshalb<br />

bis zur Zerreißprobe dafür kämpfen, dass die Pläne<br />

nicht umgesetzt werden.“ MdB <strong>Kramme</strong> betont, dass es<br />

nicht darum gehe, das von der Regierungsfraktion angestrebte<br />

Einsparvolumen von 2,5 Milliarden Euro in Frage<br />

zu stellen. „Denkbar ist jedoch, die Einsparungen durch<br />

eine Absenkung des Arbeitnehmerpauschbetrags und<br />

des Anrechnungsbetrages von 30 Cent je Entfernungskilometer<br />

zu erreichen, ohne die Pauschale für die ersten<br />

20 Kilometer ganz zu streichen.“ Auch die Abschaffung<br />

von Steuersubventionen sei als Alternative noch nicht<br />

vom Tisch.<br />

Laut <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> baut die bayerische SPD-<br />

Landesgruppe im Bundestag bei ihrem Vorstoß auch<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

weiterhin auf die Unterstützung der CSU. Diese habe<br />

aber bisher ein gemeinsames Vorgehen abgelehnt und<br />

beharre auf einer Kürzung der ersten 20 Entfernungskilometer.<br />

„Die CSU kann bei der Pendlerpauschale beweisen,<br />

dass sie die Probleme des ländlichen Raums<br />

wirklich ernst nimmt. Allerdings sprechen die bisherigen<br />

Signale eine andere Sprache. Wir sind aber auch weiterhin<br />

zu einer kleinen Koalition in der Großen bereit.“<br />

Die bisherige Regelung der Pendlerpauschale sieht vor,<br />

dass unabhängig vom Verkehrsmittel 30 Cent je Entfernungskilometer<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

geltend gemacht werden können. Künftig sollen nur noch<br />

die Unkosten für mehr als 20 Entfernungskilometer absetzbar<br />

sein. Diese Pläne bedürfen allerdings noch der<br />

Zustimmung des Parlaments.<br />

Bayreuth, den 17.05.2006<br />

Nordbayerischer Kurier vom 23.03.06, S.1<br />

Arbeitsmarkt bleibt gegen Osten abgeriegelt<br />

Positives Echo aus Oberfranken überwiegt- Kabinett verhindert freien Zugang bis 2009<br />

Berlin/Bayreuth. Auf ein überwiegend positives Echo in<br />

Oberfranken ist der Beschluss des Bundeskabinetts gestoßen,<br />

Billiglohn-Arbeitern aus Osteuropa bis zum Jahr<br />

2009 keinen freien Zugang nach Deutschland zu gewähren.<br />

Lediglich die IHK Bayreuth hält diese Entscheidung<br />

für ‚sehr problematisch’.<br />

Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) begründete die<br />

Verlängerung der Zulassungsbeschränkungen für Arbeitnehmer<br />

aus den neuen EU-Ländern mit der hohen Arbeitslosigkeit<br />

in Deutschland. Dies mache eine Zugangskontrolle<br />

vorerst unverzichtbar. Dies heiße nicht, dass der<br />

deutsche Arbeitsmarkt abgeschottet sei, sagte Müntefering.<br />

Die Übergangsregelungen hätten sich in den ersten<br />

zwei Jahren nach der EU-Erweiterung bewährt und dafür<br />

gesorgt, dass sich der Wettbewerbsdruck nicht drastisch<br />

verstärkt habe, betonte der Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer für Oberfranken, Horst Eggers. Die<br />

IHK für Oberfranken in Bayreuth hält die weitere Abschottung<br />

des deutschen Marktes für Arbeitnehmer und<br />

Dienstleister aus den osteuropäischen EU-Staaten für<br />

sehr problematisch. Trotz der hohen Arbeitslosigkeit in<br />

Deutschland werde der Fachkräftemangel in den nächsten<br />

Jahren noch zunehmen, die Betriebe müssten auf<br />

qualifizierte Arbeitskräfte aus den osteuropäischen Ländern<br />

zugreifen können, forderte Vize-<br />

Hauptgeschäftsführer Hans Trunzer.<br />

(Fortsetzung auf Seite 19)<br />

Der Rote Faden 18


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 18)<br />

„Wir begrüßen die Entscheidung ohne wenn und aber“, erklärte die IG Bau in Oberfranken. „Wenn wir diese Regelung<br />

nicht hätten, wären die Wild-West-Verhältnisse noch schlimmer“, warnte Geschäftsführer Paul Schmid. Sowohl heimische<br />

Arbeitnehmer als auch Betriebe würden dadurch vor Lohndumping geschützt.<br />

Auch die beiden SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) und Petra Ernstberger (Hof) nannten die<br />

Regelung positiv. <strong>Kramme</strong>: „Gerade für Oberfranken ist diese Entscheidung sehr wichtig. Es muss sichergestellt sein,<br />

dass der Zugang zum Arbeitsmarkt angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in unserer Region kontrollierbar bleibt.“<br />

Die Einschränkung der Arbeitnehmerfeizügigkeit richtet sich gegen den unkontrollierten Zugang von Wanderarbeitern<br />

etwa aus Polen und Tschechien. Die EU-Kommission plädiert dafür, dass die alten Mitgliedsländer die Arbeitsmärkte<br />

öffnen und Zugangsbeschränkungen abbauen. Großbritannien, Finnland und Schweden hatten bisher schon darauf<br />

verzichtet.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit: Steuerung weiterhin notwendig<br />

Die Bayreuther Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) begrüßt<br />

den Beschluss des Kabinetts, die<br />

Übergangsbestimmungen bei der<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit um drei<br />

Jahre zu verlängern. Darüber hinaus<br />

wird die Freizügigkeit für entsandte<br />

Arbeitnehmer beim Bau, der Gebäudereinigung<br />

und der Innendekoration<br />

bei der grenzüberschreitenden<br />

Erbringung von Dienstleistungen<br />

ebenfalls bis 2009 beschränkt. Diese<br />

Regelungen gelten für die Staatsangehörigen<br />

der neuen EU-<br />

Mitgliedsländer mit Ausnahme Mal-<br />

Antidiskriminierung<br />

tas und Zyperns. „Gerade für Oberfranken<br />

ist diese Entscheidung sehr<br />

wichtig. Es muss sichergestellt sein,<br />

dass der Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

angesichts der hohen Arbeitslosigkeit<br />

in unserer Region kontrollierbar<br />

bleibt. Wir liegen im Gegensatz zu<br />

Regionen in Spanien oder Frankreich<br />

unmittelbar an einer neuen Binnengrenze<br />

der erweiterten EU. Die<br />

Steuerung der Migration aus den<br />

neuen EU-Mitgliedsstaaten ist deshalb<br />

im Interesse der heimischen<br />

Arbeitnehmer weiterhin notwendig“,<br />

argumentiert MdB <strong>Kramme</strong>. Ohne<br />

die Übergangsregelung würde gera-<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Besserer Schutz bei Massengeschäften<br />

<strong>Kramme</strong> weist Kritik am Gleichstellungsgesetz zurück<br />

Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> weist die Kritik aus den Reihen der Union und<br />

von Arbeitgeberseite am geplanten Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />

zurück. Das Gesetz orientiere sich laut<br />

<strong>Kramme</strong> an den Vorgaben der EU. „Lediglich im Bereich<br />

des Zivilrechts wurden zusätzliche Merkmale wie Behinderung<br />

und Alter für bestimmte Arten von Verträgen ergänzt“,<br />

erläutert die SPD-Politikerin. Mit dem im Koalitionsausschuss<br />

gefundenen Kompromiss habe mit eine<br />

Regelung gefunden, die Diskriminierten helfe, gleichzeitig<br />

aber unnötige Bürokratie vermieden.<br />

Mit dem Gesetz würden die Menschen beim so genannten<br />

täglichen Massengeschäft geschützt. „Ich bin froh,<br />

dass CDU/CSU ihre alte Blockadehaltung aufgegeben<br />

haben und sich überzeugen ließen für den Bereich der<br />

Massengeschäfte und Privatversicherungen nicht nur die<br />

europarechtlich verpflichtend vorgegebenen Merkmale<br />

Rasse, ethnische Herkunft und Geschlecht in den zivilrechtlichen<br />

Diskriminierungsschutz aufzunehmen, sondern<br />

auch die Merkmale Religion, Weltanschauung,, Behinderung,<br />

Alter und sexuelle Identität. „Das heißt nicht,<br />

de im niedrigqualifizierten Arbeitsmarktsektor<br />

erheblicher Druck entstehen.<br />

Mit dem Beschluss des Kabinetts<br />

werde ein weiteres Ziel des<br />

Koalitionsvertrages konsequent<br />

umgesetzt, so die Abgeordnete weiter.<br />

Vorwürfe, Deutschland schotte<br />

seinen Arbeitsmarkt ab, seien laut<br />

<strong>Kramme</strong> nicht haltbar: „Entsprechend<br />

dem Zuwanderungsgesetz und bilateralen<br />

Vereinbarungen ist die kontrollierte<br />

und begrenzte Zulassung<br />

von Arbeitnehmern zum deutschen<br />

Arbeitsmarkt auch künftig möglich.“<br />

Bayreuth, den 22.03.2006<br />

dass beispielsweise beim Vermieten von Wohnungen<br />

durch Privatleute die Diskriminierungsregeln zur Anwendung<br />

kommen“, so <strong>Kramme</strong>. Hingegen könnten Gastwirte,<br />

die Menschen mit Behinderung keinen Zutritt gewähren<br />

wollen, künftig belangt werden. Klagewellen befürchtet die<br />

Abgeordnete nicht. „Derartige Sorgen halte ich für unbegründet,<br />

wenn man die Erfahrungen in unseren europäischen<br />

Nachbarländern zugrunde legt, wo vergleichbare<br />

Regelungen schon länger gelten.“<br />

<strong>Kramme</strong> hebt besonders hervor, dass Gewerkschaften<br />

und Betriebsräte bei groben Verstößen der Arbeitgeber<br />

künftig die Unterlassung diskriminierender Handlungen<br />

einfordern können. „Dadurch können auch strukturelle<br />

Diskriminierungen, wie zum Beispiel die konkrete Lohnungleichheit<br />

zwischen Frauen und Männern bei gleichwertiger<br />

Arbeit in einem Betrieb beseitigt werden.“<br />

MdB <strong>Kramme</strong> rechnet – auch wegen der drohenden<br />

Strafzahlungen an die EU –mit einer zügigen Verabschiedung<br />

des Gesetzentwurfs.<br />

Bayreuth, den 11.05.2006<br />

Der Rote Faden 19


EU-Dienstleistungrichtlinie<br />

Bayreuth. Randale mag sie nicht.<br />

Aber die massiven Proteste in<br />

Berlin und Straßburg gegen die<br />

damals noch diskutierte Version<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

haben Evelyne Gebhardt den Rücken<br />

gestärkt. Die Frau ist sozialdemokratische<br />

Berichterstatterin<br />

für die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

im Europaparlament, für sie<br />

ist vor allem eines wichtig: „Das<br />

Herkunftslandprinzip ist vom Tisch<br />

und kommt auch nicht wieder.“<br />

Reizwort Herkunftslandprinzip: Darauf<br />

hatte die öffentliche Wahrnehmung<br />

die Richtlinie in der Vergangenheit<br />

zumeist verkürzt. Die Aufregung<br />

war groß – von Lohn- und Sozialdumping<br />

war die Rede. Was, wenn<br />

etwa Handwerker zu den Konditionen<br />

ihres Herkunftslandes auf dem deutschen<br />

Markt arbeiten könnten? Nicht<br />

alles davon traf die Realität – die<br />

europäische Entsenderichtlinie und<br />

die für die jüngst beigetretenen EU-<br />

Staaten geltenden Übergangsregelungen<br />

mildern die Unterschiede.<br />

Dennoch: Aus einer „schlimmen<br />

Philosophie“ sei der Gedanke des<br />

Herkunftslandprinzips geboren worden,<br />

sagte die Sozialdemokratin<br />

Evelyne Gebhardt, die Bayreuth am<br />

Mittwoch auf Einladung der SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> besuchte und mit Vertretern<br />

der Gewerkschaften und der Kammern<br />

zu einem Gedankenaustausch<br />

zusammentraf. „Die sozialen Systeme<br />

der Mitgliedsstaaten in Wettbewerb<br />

zu stellen, löst automatisch<br />

einen Sog nach unten aus.“<br />

Um nicht missverstanden zu werden:<br />

Evelyne Gebhardt ist eine erklärte<br />

Vermischtes<br />

Nordbayerischer Kurier vom 25./26.05.2006, S.21<br />

Wenn Europa Angst macht<br />

Evelyne Gebhardt und ihr Kampf gegen das Herkunftslandprinzip<br />

Zur Forderung von Bundeswirtschaftsminister Michael<br />

Glos (CSU), ein Wahlrecht zwischen Kündigungsschutz<br />

und Abfindung bei neu abgeschlossenen Arbeitsverträgen<br />

einzuführen, erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin<br />

der SPD-Landesgruppe, <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, MdB:<br />

„Der Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Michael<br />

Glos, Arbeitnehmer sollten künftig bei der Einstellung<br />

zwischen einer Abfindung und dem Kündigungsschutz<br />

wählen können, ist schlicht ein Skandal. In der Phase<br />

des Vertragsabschlusses herrscht ein strukturelles Ungleichgewicht<br />

zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />

Letzterer hat daher nur die Wahl, auf das Angebot des<br />

Befürworterin des Wettbewerbs,<br />

sofern der fair bleibt. Deshalb hat sie<br />

sich mit einem Wettbewerbsargument<br />

am Ende durchsetzen können und<br />

das Herkunftslandprinzip gekippt.<br />

„Dienstleistung ist in der Europäischen<br />

Union noch immer nicht frei“,<br />

so die Politikerin bei ihrem Bayreuth-<br />

Besuch. „Vielmehr ist Protektionismus<br />

in den EU-Mitgliedsstaaten an<br />

der Tagesordnung. Dagegen müssen<br />

wir vorgehen.“ Das hat für sie Priorität,<br />

weil es den Zielen der Dienstleistungsrichtlinie<br />

weitaus besser diene,<br />

als europaweit Sozialstandards absacken<br />

zu lassen.<br />

Perfekt, das weiß Evelyne Gebhardt<br />

nur zu genau, ist die veränderte, vom<br />

Europaparlament demnächst in zweiter<br />

Lesung zu beschließende Dienstleistungsrichtlinie<br />

trotzdem nicht.<br />

Dass etwa die Veränderung der Entsenderichtlinie<br />

aus der Dienstleistungsrichtlinie<br />

gestrichen und damit<br />

eine Verschlechterung durch die kalte<br />

Küche verhindert wurde, haben sich<br />

die sozialdemokratischen EU-<br />

Parlamentarier teuer erkauft. Die<br />

Kommission hat die Entsenderichtlinie<br />

plötzlich zu ihrer Angelegenheit<br />

erklärt und eine Interpretation vorgelegt,<br />

die nach Meinung Evelyne Gebhardts<br />

und <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>s deutlich<br />

hinter dem bisherigen Standard zurückbleibt.<br />

Die Kommission könne<br />

sich schon mal auf einen heißen<br />

Tanz einstellen, kündigte die EU-<br />

Parlamentarierin an. Einen solchen<br />

Handstreich unter Umgehung von<br />

gesetzgeberischen Abläufen werde<br />

weder das Europaparlament noch der<br />

Ministerrat hinnehmen.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Abfindungsoption ist Skandal<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Tatsächlich seien die Versuche mancher<br />

EU-Mitgliedsländer, ihre Betriebe<br />

gegen Mitbewerber aus Europa zu<br />

schützen, schlicht schikanös, sagte<br />

Handwerkskammer-<br />

Hauptgeschäftsführer Horst Eggers.<br />

Die Kammer vertrete die Auffassung,<br />

das „dass Recht der Baustelle“ gelten<br />

müsse. Deshalb sei ihm das Herkunftslandprinzip<br />

ein Dorn im Auge<br />

gewesen, so Eggers. Festzuhalten<br />

bleibe aber auch, dass die aufgeregte<br />

öffentliche Diskussion zuletzt nicht<br />

wirklich sachgerecht verlief. Eggers:<br />

„Der Zeitpunkt war unglücklich. Die<br />

Öffentlichkeit hat das Thema mit der<br />

EU-Osterweiterung verbunden.“<br />

Eine konträre Position bezog der<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />

und Handelskammer für Oberfranken,<br />

Joachim Hunger. Er bedauere, dass<br />

das Herkunftslandprinzip ausgehöhlt<br />

worden sei. Die Begriffe Lohn- und<br />

Sozialdumping seien in der politischen<br />

und in der öffentlichen Debatte<br />

missbraucht worden. „Es hätte deutlich<br />

mehr Chancen als Risiken bedeutet,<br />

bei der Dienstleistungsrichtlinie<br />

liberaler zu sein.“ Tatsächlich sei<br />

die jetzige, nicht optimale Regelung<br />

zur Förderung der Dienstleistungsfreiheit<br />

in Europa aber besser als gar<br />

keine. Und: In fünf Jahren stehe sie ja<br />

wieder auf dem Prüfstand.<br />

Vor einer Zunahme der Schwarzarbeit<br />

auf Baustellen in Oberfranken<br />

warnte Paul Schmid, Bezirksgeschäftsführer<br />

der IG BAU Oberfranken.<br />

„Setzt sich die EU-Kommission<br />

mit ihren Vorstellungen durch, sind<br />

effektive Kontrollen und eine anschließende<br />

Strafverfolgung kaum<br />

noch möglich.“<br />

Arbeitnehmers einzugehen oder auf den Arbeitsplatz zu<br />

verzichten. Welcher Arbeitgeber wird den vermeintlichen<br />

Prozesshansel einstellen? Wer sich für den Kündigungsschutz<br />

entscheidet, wird keinen Arbeitsplatz bekommen.<br />

Die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Michael<br />

Glos widerspricht dem Koalitionsvertrag. An die darin<br />

geregelten Vereinbarungen muss sich auch Herr Glos<br />

halten. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen<br />

Rechte und Sicherheit für ihre Zukunftsplanung.<br />

Der Kündigungsschutz darf nicht durch eine Abfindungsoption<br />

ausgehebelt werden.“<br />

Bayreuth, den 03.03.2006<br />

Der Rote Faden 20


P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis – Klarstellung soll erfolgen<br />

Wie die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> mitteilt, soll es noch vor der Sommerpause zu einer gesetzlichen<br />

Klarstellung bei den Voraussetzungen des Nachteilsausgleiches Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis kommen.<br />

Das Merkzeichen B berechtigt zur unentgeltlichen Mitnahme einer Begleitperson in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Durch<br />

die veraltete Terminologie im Gesetz entsteht jedoch der Eindruck, dass die Berechtigten verpflichtet sind, immer eine<br />

Begleitperson bei sich zu haben“, schildert MdB <strong>Kramme</strong>. Damit werde der Nachteilsausgleich selbst zum Nachteil.<br />

„Es gibt sich häufende Berichte, dass behinderte Menschen mit Merkzeichen B von der Beförderung z.B. im Luftverkehr<br />

ausgeschlossen werden, weil fälschlicherweise davon ausgegangen wird, dass eine Begleitung verpflichtend vorgeschrieben<br />

ist oder diese Personen werden bei öffentlichen Veranstaltungen nicht eingelassen, wenn sie ohne Begleitung<br />

sind“, so die Bayreuther Abgeordnete. Verkannt werde, dass das Merkzeichen B geschaffen wurde, um hilfebedürftigen<br />

schwer behinderten Menschen vor allen Dingen die Möglichkeit einer kostenlosen unterstützenden Reisebegleitung zu<br />

geben. „Dies hat die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Karin Evers-Meyer (SPD), zum Anlass genommen,<br />

eine Gesetzesinitiative in die Wege zu leiten“, begrüßt <strong>Kramme</strong> den Vorstoß. Bayreuth, den 18.04.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong>: „Integration erreicht man nicht durch Zwang“<br />

Die Ankündigung des Bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Dr. Edmund Stoiber, dass nicht Deutsch sprechende<br />

Kinder der Weg in Regelschulen versperrt werden soll<br />

und diese ausschließlich in Förderklassen unterrichtet<br />

werden sollen, stößt bei der Bayreuther SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> auf scharfe<br />

Kritik: Das Zusammenfassen von Kindern mit Migrationshintergrund<br />

in Sonderschulen bedeute Gettoisierung und<br />

habe mit Integration nichts zu tun, so die SPD-Politikerin.<br />

Als vollkommen überzogen bezeichnet <strong>Kramme</strong> auch die<br />

angedrohten Bußgelder. „Integration erreicht man nicht<br />

durch Zwang“, so die Abgeordnete. Eine geeignete Maßnahme<br />

sei vielmehr intensive Sprachförderung. Zudem<br />

sollte das letzte Kindergartenjahr verpflichtend und kos-<br />

tenfrei sein. <strong>Kramme</strong> fordert auch mehr Ganztagsangebote<br />

und Schulsozialarbeit. Hier habe Bayern gegenüber<br />

anderen Ländern einen massiven Rückstand. Nach einem<br />

Beschluss des Bayerischen Kabinetts vom Dienstag müssen<br />

ausländische Kinder von Herbst an im Kindergarten<br />

einen Deutschtest machen. Wer nicht besteht, wird zu<br />

einem Sprachkurs mit bis zu 160 Stunden verpflichtet.<br />

Kinder, die nach dem Kurs immer noch nicht ausreichend<br />

Deutsch sprechen, werden nicht mehr in die Regelschule<br />

eingeschult, sondern kommen auf eine Sonderschule in<br />

spezielle Diagnose- und Förderklassen. Eltern, die ihre<br />

Vorschulkinder nicht an Sprachtest und Deutschkurs<br />

teilnehmen lassen, sollen mit einem Bußgeld belegt werden.<br />

Bayreuth, den 05.04.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Mehr Mittel für Stadtumbau West<br />

Gute Nachrichten für die oberfränkischen Kommunen: Laut einer Pressemitteilung der Bayreuther Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) erhöht die Bundesregierung bereits im laufen Jahr die Mittel für den Stadtumbau West. Der<br />

Bund wolle die Kommunen weiterhin gezielt bei der Bewältigung des demografischen und strukturellen Wandels unterstützen,<br />

so MdB <strong>Kramme</strong>. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) habe im Bundeskabinett erreicht, dass bis<br />

2009 die jährlichen Mittel für den Stadtumbau West von 40 auf 56 Millionen Euro aufgestockt werden. Zudem sei für den<br />

gleichen Zeitraum das Budget für das Programm „Soziale Stadt“ pro Jahr von 70 auf 110 Millionen Euro erhöht worden.<br />

MdB <strong>Kramme</strong>: „Die Städtebauförderung soll den oberfränkischen Kommunen auch künftig helfen, sich den Herausforderungen<br />

von Strukturwandel, Wohnungs- und Gebäudeleerstand sowie Migration zu stellen. Die Bundesfinanzhilfen unterstützen<br />

nicht nur langfristig die Städte und Gemeinden bei der Umsetzung ihrer städtebaulichen Entwicklung und<br />

Erneuerung, sondern haben sich auch als besonders wirksames wirtschafts-, konjunktur- und beschäftigungspolitisches<br />

Instrument erwiesen. Bereits in den letzten Jahren konnten laut <strong>Kramme</strong> mit Hilfe der Städtebauförderung des Bundes<br />

sichtbare Erfolge in Oberfranken erzielt werden. Auch Stadt und Landkreis Bayreuth haben von den Mitteln für den<br />

Stadtumbau West profitiert.<br />

Bayreuth, den 09.03.2006<br />

„Zum Sommersemester legt die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

ein neuartiges Studienkreditprogramm auf“, informiert<br />

die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD).<br />

„Zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes können Studierende<br />

im Erststudium ab 01.04.2006 zwischen 100 und<br />

650 Euro monatlich beantragen.“ Die Kredite werden<br />

grundsätzlich jedem Studierenden unabhängig von der<br />

jeweiligen individuellen Bonität, dem gewählten Studienfach<br />

oder dem Einkommen der Eltern zur Verfügung stehen.<br />

Der Zinssatz des KfW-Studienkredits gestaltet sich<br />

variabel. Die KfW sichert bereits heute für den Start des<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Neue Studienkredite<br />

Programms einen Zinssatz von maximal 5,1 Prozent p. a.<br />

nominal zu. Eine Zinsanpassung erfolgt halbjährlich. Bei<br />

Vertragsabschluss wird dem Studierenden eine Zinsobergrenze<br />

für einen Zeitraum von 15 Jahren garantiert. Die<br />

Rückzahlung erfolgt nach dem Eintritt ins Berufsleben in<br />

monatlichen Raten und kann auf bis zu 25 Jahre gestreckt<br />

werden. Nähere Informationen sind unter www.kfw.de<br />

erhältlich. „Das Programm ist eine begrüßenswerte und<br />

längst überfällige Ergänzung zum bisherigen Studienförderprogramm“,<br />

so <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> erfreut.<br />

Bayreuth, den 09.03.2006<br />

Der Rote Faden 21


P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Saisonarbeitskräfte:<br />

Neue Eckpunkteregelung bietet ausreichend Planungssicherheit<br />

„Die Entwicklung der Saisonarbeit ist mit der Arbeitslosigkeit<br />

in Deutschland nicht vereinbar“, begründet die SPD-<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und arbeitsmarktpolitische<br />

Sprecherin der bayerischen SPD-<br />

Landesgruppe die Entscheidung, die Eckpunkte für die<br />

Zulassung mittel- und osteuropäischer Saisonbeschäftigter<br />

neu festzulegen. Die Zahl der Anwerbungen in Landwirtschaft<br />

und Gartenbau sei von rund 200.000 im Jahr<br />

1998 auf 324.000 im Jahr 2004 angestiegen. „Angesichts<br />

der bestehenden hohen Arbeitslosigkeit muss es unser<br />

Ziel sein, durch verstärkte Vermittlungsbemühungen mehr<br />

Beschäftigte aus dem Kreis der deutschen Arbeitssuchenden<br />

für Saisonbeschäftigungen zu gewinnen“, so<br />

MdB <strong>Kramme</strong>. Gleichzeitig müsse jedoch den betroffenen<br />

Betrieben weiterhin die notwendige Planungssicherheit<br />

gegeben werden. Dies werde mit den neuen Eckpunkten,<br />

die mit dem Deutschen Bauernverband einvernehmlich<br />

vereinbart wurden, erreicht.<br />

„Für dieses und nächstes Jahr wird die Bundesagentur für<br />

Arbeit mittel- und osteuropäische Saisonbeschäftigte nur<br />

noch bis zu einer Obergrenze von maximal 90 Prozent<br />

der von dem einzelnen Betrieb im Jahr 2005 eingesetzten<br />

ausländischen Arbeitskräfte zulassen“, informiert <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>. Alle darüber hinaus benötigten Arbeitskräfte<br />

könnten nur vom deutschen Arbeitsmarkt angeworben<br />

werden. „Das macht den Weg für mehr Vermittlungen<br />

vom inländischen Arbeitsmarkt frei“, meint die Abgeordnete.<br />

Jeder Betrieb könne bis zu 80 Prozent der im Basisjahr<br />

2005 zugelassenen Arbeitskräfte aus Mittel- und Osteuro-<br />

pa ohne individuelle Prüfung der Vermittlungsmöglichkeiten<br />

inländischer Arbeitsuchender beschäftigen. Damit<br />

werde die garantierte Zahl ausländischer Saisonarbeitskräfte<br />

gegenüber der alten Regelung (68 Prozent) sogar<br />

erhöht. Weitere Zulassungen werden nur bewilligt, soweit<br />

für die Tätigkeiten keine inländischen Arbeitsuchenden<br />

vermittelt werden können. „Durch die weitere Zulassung<br />

darf die Zahl der in dem Betrieb insgesamt beschäftigten<br />

mittel- und osteuropäischen Saisonarbeitnehmer 90 Prozent<br />

der Zulassungen des Jahres 2005 nicht überschreiten“,<br />

erläutert MdB <strong>Kramme</strong>. In Kleinbetrieben dürfen<br />

ohne Prüfung einer Vermittlung inländischer Arbeitnehmer<br />

weiterhin höchstens vier mittel- und osteuropäische Saisonkräfte<br />

arbeiten.<br />

Die Betriebe müssen sich intensiv um die 20 bzw. 10<br />

Prozent Arbeitskräfte am deutschen Arbeitsmarkt bemühen,<br />

fordert <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Die Bundesagentur unterstütze<br />

sich dabei intensiv: „Angesichts 5 Mio. Arbeitslosen<br />

ist es nicht unwahrscheinlich 32.000 geeignete Kräfte zu<br />

finden“, so die Abgeordnete. Sollte sich angesichts der<br />

Kürze der Zeit bis zu den ersten Ernten bis Mitte 2006<br />

trotzdem nicht die erforderliche Zahl von Saisonarbeitern<br />

am deutschen Markt erreichen lassen, werde laut <strong>Kramme</strong><br />

mit dem Restbedarf flexibel verfahren: „Die Landwirtschaft<br />

soll ihren saisonalen Arbeitskräftebedarf decken<br />

können.“<br />

Bayreuth, den 13.03.2006<br />

Anlässlich der 2./3. Lesung des Entwurfs eines Gesetzes zur ganzjährigen Beschäftigung erklärt die<br />

arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landesgruppe, MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>:<br />

Am Donnerstag hat der Bundestag das Gesetz zur ganzjährigen<br />

Beschäftigung in namentlicher Abstimmung verabschiedet.<br />

Durch die Einführung eines Saison-<br />

Kurzarbeitergeldes soll der jährlich wiederkehrende Anstieg<br />

der Arbeitslosigkeit in der Baubranche in den Wintermonaten<br />

bekämpft werden. Die arbeitsmarktpolitische<br />

Sprecherin der SPD-Landesgruppe, MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

begrüßt das Gesetz: „Damit schaffen wir die regelmäßigen<br />

saisonal bedingten Schwankungen in der Bauwirtschaft<br />

ab und tragen zur Verstetigung der Beschäfti-<br />

gungsverhältnisse bei.“<br />

Die neue Leistung gelte zunächst nur für die Baubranche,<br />

erläutert MdB <strong>Kramme</strong>. Nach zwei Jahren werde es jedoch<br />

eine Evaluierung geben mit der Option auf eine<br />

Fortführung bzw. Erweiterung auf andere witterungsbedingte<br />

Branchen. „Damit könnte das Saison-<br />

Kurzarbeitergeld in Branchen außerhalb des Baugewerbes<br />

erstmals zur Schlechtwetterzeit 2008/2009 bezogen<br />

werden, sofern darüber Einvernehmen der maßgeblichen<br />

Tarifvertragsparteien besteht“, so die Abgeordnete. Als<br />

zusätzlicher Anreiz soll laut <strong>Kramme</strong> auf der Basis der<br />

Vereinbarung der Tarifvertragsparteien im Bau eine Umlage<br />

eingeführt werden, aus der ergänzende Leistungen<br />

Saison-Kurzarbeitergeld kommt<br />

Die Leistung wird während der Schlechtwetterzeit von<br />

Dezember bis März gezahlt und aus Beiträgen der Arbeitslosenversicherung<br />

finanziert. Die Beschäftigten erhalten<br />

ein Ersatzentgelt von 60 Prozent bzw. 67 Prozent des<br />

Netto-Einkommens. Die Regelung greift bereits ab der<br />

ersten Ausfallstunde. Auch die Arbeitgeber profitieren laut<br />

<strong>Kramme</strong> von der neuen Regelung: „Sie werden von der<br />

Pflicht zur Entgeltfortzahlung erheblich entlastet und müssen<br />

während des Bezugs des Saisonkurzarbeitergeldes<br />

für ihren Arbeitnehmer lediglich einen reduzierten Sozial-<br />

versicherungsbeitrag abführen.“<br />

finanziert werden. Daraus könne unter anderem die Erstattung<br />

der Sozialversicherungsbeiträge an die Arbeitgeber<br />

geleistet werden. „Daneben umfassen sie das Zuschuss-Wintergeld<br />

und das Mehraufwands-Wintergeld für<br />

die Arbeitnehmer“, führt <strong>Kramme</strong> aus. Das Zuschuss-<br />

Wintergeld ist ein Bonus für jede aus Arbeitszeitguthaben<br />

eingesetzte Arbeitsstunde zur Vermeidung von Arbeitsausfällen.<br />

Mit dem Mehraufwands-Wintergeld soll der<br />

anfallende witterungsbedingte Mehraufwand ausgeglichen<br />

werden.<br />

Bayreuth, den 17.03.2006<br />

Der Rote Faden 22


P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

<strong>Kramme</strong> gegen Kürzungspläne beim Kindergeld<br />

Den Vorschlag von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, kostenlose Kindergartenplätze mit einer geringen Kürzung<br />

des Kindergelds zu finanzieren, lehnt die Bayreuther Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) ab. „Wer das Kindergeld<br />

reduzieren will, nimmt Eltern mit kleinen und mittleren Einkommen Geld weg und gibt es den Eltern mit Spitzeneinkommen.<br />

Denn letztere profitieren wegen ihres hohen Einkommens und der Progressionswirkung unseres Steuertarifs<br />

nur von den Kinderfreibeträgen. Die Höhe des Kindergelds spielt für sie letztlich keine Rolle“, argumentiert MdB<br />

<strong>Kramme</strong>. Eltern mit Spitzeneinkommen könnten daher eine Kürzung des Kindergelds ohne Bedenken verkraften. „Alle<br />

anderen Eltern zahlen aber die Zeche“, meint die Abgeordnete.<br />

Die Diskussion um eine Kürzung des Kindergelds sollte schnell beendet werden, fordert MdB <strong>Kramme</strong>. „Die Schere<br />

zwischen den Eltern, die vom Kinderfreibetrag profitieren, und den Eltern, die nur über das Kindergeld gefördert werden,<br />

darf nicht noch größer werden.“ Die Kinderbetreuung sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Daher könne und<br />

dürfe die Finanzierung nicht durch die Familien allein erfolgen. Bayreuth, den 22.03.2006<br />

Schreiben der Bayreuther Bürgerin Renate E. an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vom 20.01.2006<br />

Sehr geehrte Frau <strong>Kramme</strong>,<br />

vielen Dank für Ihre Schreiben vom 21.11.2005 und vom 10.01. diesen Jahres.<br />

Genau wie in meinem letzten Brief vom 16.11.2005 vermutet, konnte ich erst am 21.11.2005 die GEZ-Befreiung beantragen.<br />

Wie im Schreiben des Herrn Staatssekretär Tiemann beschrieben, konnte ich den Antrag tatsächlich nur mit<br />

Kopien des ALG II-Bescheides, gestempelt und unterschrieben von einem Mitarbeiter der ARGE , selbständig an die<br />

GEZ schicken. Eine notarielle Beglaubigung der Papiere war demnach nicht notwendig. Die „Information zur Befreiung<br />

von der Rundfunkgebührenpflicht ab dem 01.04.2005“: „Dem Antrag muss der Bewilligungsbescheid oder Schwerbehindertenausweis<br />

in beglaubigter Kopie beigefügt werden“ war sehr missverständlich ausgedrückt. Der positive Bescheid<br />

der GEZ lag mir tatsächlich diesmal bereits am 10.11.2005 vor, so dass ich am 12.12.2005 Telefonsozialtarif<br />

beantragen konnte.<br />

Im Telekomgeschäft wurde mir übrigens ebenfalls zum 1. Mal mitgeteilt, dass bei mir der Sozialtarif im PC noch gespeichert<br />

wäre. Ich hätte also eine nahtlose Ermäßigung. Bin äußerst gespannt, ob dies alles beim nächsten Versuch genauso<br />

reibungslos über die Bühne geht.<br />

Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre freundliche Hilfe bei diesem Problem!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Renate E.<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Für ein Jahr in die USA! –<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> ruft zur Bewerbung für Stipendium des Bundestages auf<br />

Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms werden vom Deutschen Bundestag im Programmjahr<br />

2007/2008 voraussichtlich 350 Stipendien für Schüler/innen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren bzw. junge Berufstätige<br />

im Alter zwischen 16 und 22 Jahren für ein Austauschjahr in den USA vergeben. Die Schülerinnen und Schüler wohnen<br />

in den USA in Gastfamilien und besuchen die örtliche High School. Die jungen Berufstätigen besuchen ein College und<br />

absolvieren ein Praktikum in einem amerikanischen Betrieb.<br />

Für die PPP-Stipendiatinnen und Stipendiaten übernehmen Bundestagsabgeordnete eine Patenschaft. Die Entscheidung,<br />

welche/r Abgeordnete eines Wahlkreises dies sein wird, fällt im Dezember 2006. Bewerben können sich Schüler/innen,<br />

die am 31.7.2007 mindestens 15 und höchstens 17 Jahre alt sind. Junge Berufstätige müssen bis zur Ausreise<br />

(31.7.2007) ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und dürfen zu diesem Zeitpunkt höchstens 22 Jahre alt sein.<br />

Für die Bewerbung benötigen die Jugendlichen eine Bewerbungskarte. Diese muss bis spätestens 1. September 2006<br />

bei der zuständigen Austauschorganisation eingegangen sein (Datum des Poststempels ist unerheblich).<br />

Umfassende Informationen und Bewerbungskarten stellt der Deutsche Bundestag im Internet unter<br />

www.bundestag.de/ppp zur Verfügung. Ein Informationsfaltblatt mit den Bewerbungskarten kann beim Deutschen Bundestag<br />

oder im Bürgerbüro von <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bahnhofstr. 1, 95444 Bayreuth, Tel. 0921-8701111) angefordert werden.<br />

Auf der anderen Seite kommen im Rahmen dieses Austauschprogramms im Sommer 2007 wieder amerikanische<br />

Schüler/innen und junge Berufstätige nach Deutschland. MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) bittet daher Familien aus dem<br />

Wahlkreis Bayreuth um ihre Bereitschaft, einen der jungen Gäste für ein Jahr aufzunehmen. Interessierte Familien werden<br />

gebeten, sich im Wahlkreisbüro unter Tel. 0921/8701111 die Adresse der für den Wahlkreis Bayreuth zuständigen<br />

Schüler- oder Berufstätigen-Austauschorganisation mitteilen zu lassen.<br />

Bayreuth, den 26.05.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Ausgleichsfonds für Belastungen durch Hartz IV<br />

MdB <strong>Kramme</strong> erhält Antwort aus dem Bayerischen Finanzministerium<br />

Die Arbeitsmarktreform Hartz IV hat zu unterschiedlichen Be- und Entlastungen der bayerischen Landkreise und kreisfreien<br />

Städte geführt. Vor allem für die oberfränkischen Kommunen zeichnen sich jedoch deutliche finanzielle Verschlechterungen<br />

durch Hartz IV ab. Die Bayreuther SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> forderte daher von<br />

der bayerischen Staatsregierung Ausgleichsmaßnahmen. (Fortsetzung auf Seite 24)<br />

Der Rote Faden 23


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 23)<br />

„Der Freistaat Bayern wird voraussichtlich durch Einsparungen beim Wohngeld nach Gegenrechung des Solidarausgleichs<br />

Ost um rund 5 Mio. Euro entlastet“, berichtet <strong>Kramme</strong>. Diese Summe allein reiche jedoch nicht aus, die Belastungen<br />

der Kommunen zu decken.<br />

Wie ihr nun der bayerische Finanzminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser (CSU) mitteilte, soll in Bayern ein nachträglicher<br />

Ausgleich für Hartz IV-Folgen eingeführt werden. Dieser wird überwiegend mit Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs<br />

finanziert. Alle Bezirke sind laut bayerischem Finanzministerium durch die Wirkungen der Hartz IV-Reform entlastet.<br />

„Grundgedanke des Ausgleichs ist, dass die Bezirke ihre Entlastungen über die Bezirksumlage an die Landkreise<br />

und kreisfreien Gemeinden weitergeben“, erläutert Faltlhauser. Soweit diese umlagekraftbezogene Minderung der Bezirksumlage<br />

im Einzelfall nicht alle Hartz IV-Mehrbelastungen abfedert, soll ergänzend ein Belastungsausgleich gewährt<br />

werden: Gelder, die bisher für Zuweisungen an die bayerischen Bezirke vorgesehen waren, werden in Höhe von 45 Mio.<br />

Euro in diesem Jahr in einen Ausgleichspool fließen. Daraus sollen laut Faltlhauser die Verluste der Landkreise und<br />

kreisfreien Städte in Folge von Hartz IV abgegolten werden. Zusammen mit der Entlastung des Freistaats Bayern stehen<br />

damit im Jahr 2006 Mittel in Höhe von 50 Mio. Euro zum Ausgleich zur Verfügung.<br />

„Mit dem vorgesehenen Belastungsausgleich in 2006 wird gewährleistet, dass die Landkreise und kreisfreien Städte für<br />

Verluste in 2005 per Saldo einen Ausgleich erhalten“, erklärt Finanzminister Faltlhauser in seinem Schreiben an MdB<br />

<strong>Kramme</strong>. Soweit die zur Verfügung gestellte Ausgleichsmasse höher sei als die Belastungen, werden die Mittel so verteilte,<br />

„dass über den reinen Belastungsausgleich hinaus alle Landkreise und kreisfreien Städte eine bestimmte Mindestentlastung<br />

je Einwohner erreichen“, heißt es in dem Schreiben weiter.<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sieht die Einrichtung eines interkommunalen Ausgleichsfonds als zweckmäßig an: „Es ist Aufgabe<br />

der Länder dafür Sorge zu tragen, die unterschiedlichen Be- und Entlastungen der einzelnen Landkreise und kreisfreien<br />

Städte im Rahmen eines kommunalen Finanzausgleichs auszugleichen.“ Dieser Verpflichtung komme die Bayerische<br />

Staatsregierung nun nach.<br />

Als weniger erfreulich bezeichnet die SPD-Bundestagsabgeordnete die vom bayerischen Finanzministerium bekannt<br />

gegebenen vorläufigen Schlüsselzuweisungen für die Gemeinden und Landkreise in Bayern. Diese seien zu niedrig, um<br />

die Verwaltungshaushalte der Kommunen nachhaltig zu entlasten: „Gegenüber dem Vorjahr gehen die Schlüsselzuweisungen<br />

um rund 35 Mio. Euro zurück“, erklärt MdB <strong>Kramme</strong>. Auch die Verbundquote von 11,6 Prozent. werde nicht<br />

erhöht. Angesicht der teilweise desolaten kommunalen Haushalte hält <strong>Kramme</strong> eine spürbare Anhebung der Verbundquote<br />

für notwendig: „Die SPD-Landtagsfraktion wird dafür weiter kämpfen.“<br />

Bayreuth, den 07.03.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

MdB <strong>Kramme</strong> weist auf günstige Kredite für Gebäudesanierung hin<br />

„Allen, die ältere Wohngebäude modernisieren wollen, bietet die KfW-Förderbank jetzt Kredite zu Traumkonditionen“,<br />

informiert die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Im Vorgriff auf das 25 Mrd. Euro – Programm der Bundesregierung<br />

hat die KfW-Förderbank Verbesserungen im CO2-Sanierungsprogramm und in den Programmen „Wohnraum<br />

Modernisieren“ und „Ökologisch Bauen“ gestartet. Dazu werden laut <strong>Kramme</strong> bis zur Verabschiedung des Bundeshaushalts<br />

2006 und der Freigabe der 1,4 Mrd. Euro für das neue Programm Restmittel in der Größenordnung von 200 Mio.<br />

Euro zur Verfügung gestellt. Einzige Bedingung für die Gewährung der Kredite sei, dass der Energieverbrauch durch die<br />

Modernisierung gesenkt werde. „Das Programm dürfte also auch für viele Bewohner älterer Häuser in Stadt und Landkreis<br />

Bayreuth interessant sein“, erklärt <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>.<br />

Je nachdem welche Modernisierungsmaßnahmen konkret vorgesehen sind, winken effektive Zinssätze ab 1,00 %. Für<br />

die energetische Sanierung von Gebäuden, die vor 1984 fertig gestellt wurden, gibt es darüber hinaus einen Tilgungszuschuss<br />

von 15 % der Darlehenssumme. Die günstigen Konditionen werden durch Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt<br />

ermöglicht, mit denen gleich mehrere Ziele verfolgt werden: „Die Bewohner eines energiesparenden Hauses können<br />

spürbar Geld bei den Heizkosten sparen und gleichzeitig etwas für den Umweltschutz tun“, erläutert <strong>Kramme</strong>. Außerdem<br />

erwartet die SPD-Abgeordnete, dass durch das Programm neue Aufträge für Baufirmen bzw. Handwerker und damit<br />

Impulse für Beschäftigung entstehen: „Wir haben deshalb mit unserem Koalitionspartner vereinbart, das Programm der<br />

alten Bundesregierung zu noch besseren Konditionen weiterzuführen.“<br />

Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten gibt es im Internet (www.kfw-foerderbank.de) oder telefonisch zum<br />

Ortstarif (Tel.: 0180 1 33 55 77).<br />

Bayreuth, den 21.02.2006<br />

Schreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Bayreuth, Andreas Starke, an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

zum Thema „Verleihung der Ehrenplakette des Europarates an die Stadt Bamberg vom 19.05.2006<br />

Sehr geehrte Frau Bundestagsabgeordnete,<br />

mit Freude habe ich davon erfahren, dass der Unterausschuss für den Europapreis der Parlamentarischen Versammlung<br />

in diesem Jahr entschieden hat, der Stadt Bamberg die Ehrenplakette des Europarates zu verleihen.<br />

Ich möchte Ihnen auf diesem Wege meinen ausdrücklichen Dank für Ihre wirkungsvolle Unterstützung aussprechen.<br />

Diese Auszeichnung wird für die Stadt Bamberg Ansporn sein, ihre internationalen Beziehungen und Aktivitäten weiter<br />

auszubauen und den europäischen Gedanken zu vertiefen. Ebenso danken möchte ich Ihnen für Ihr großes Engagement<br />

bei der Förderung der vom Internationalen Künstlerhaus „Villa Concordia“ geplanten Künstlerbegegnung durch die<br />

Bundeskulturstiftung.<br />

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen<br />

Andreas Starke<br />

Oberbürgermeister<br />

Der Rote Faden 24


MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht...<br />

... Kirchplatztreff der evangelischen Kirche Bayreuth<br />

Die Potenziale des Alters standen im Mittelpunkt eines<br />

Referats der Bayreuther Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> (SPD) im Kirchplatztreff, der Begegnungsstätte<br />

für Ältere der evangelischen Kirche am Montagabend. Auf<br />

Einladung der Beauftragten für Altersarbeit, Heike Komma,<br />

sprach und diskutierte MdB <strong>Kramme</strong> mit den anwesenden<br />

Seniorinnen und Senioren über die Ziele des 5.<br />

Altenberichts der Bundesregierung. „Der Bericht soll die<br />

Möglichkeiten aktiven Alters näher beleuchten“, erläuterte<br />

Heike Komma.<br />

Das dominierende Bild des Alters sei nicht gerade positiv,<br />

führte <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> eingangs aus: „Wir sprechen von<br />

Überalterung, Vergreisung der Bevölkerung und vom<br />

alten Eisen.“ Stattdessen sollte man die Japaner als Vorbild<br />

nehmen, die weltweit die höchste Lebenserwartung<br />

haben. Japan bezeichne sich als „Land des langen Lebens“.<br />

Für die Potenziale der Seniorinnen und Senioren<br />

gebe es zahlreiche Beispiele: Albert Einstein, der mit 66<br />

Jahren ein Komitee von Atomwissenschaftlern gründete,<br />

oder der Pianist Arthur Rubinstein, der im Alter von 71<br />

Jahren mit den Plattenaufnahmen des Klavierwerks von<br />

Chopin begann.<br />

Auf deutliche Kritik stieß bei <strong>Kramme</strong> der „Jugendwahn“<br />

zahlreicher Unternehmer. Es herrsche die weit verbreitete<br />

Meinung, dass Männer und Frauen über 50 nicht mehr in<br />

der Lage seien, dem betrieblichen Geschehen zu folgen<br />

und leistungsfähig zu sein. Der Trend zur frühzeitigen<br />

Freisetzung älterer Erwerbstätiger berge jedoch schwerwiegende<br />

Risiken: Überbeanspruchung der Sozialsysteme,<br />

Abfluss von Wissen und Erfahrung aus den Unternehmen,<br />

längerfristig Fehlen von qualifizierten Arbeitskräften,<br />

Spannungen und Konflikte zwischen den Generationen<br />

und Ausgrenzung von älteren Menschen. Auch die<br />

anwesenden Seniorinnen und Senioren forderten, die<br />

Diskriminierung Älterer auf dem Arbeitsmarkt zu unterbinden.<br />

Die Bundesregierung habe auf diese Entwicklung<br />

bereits reagiert und Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Eingliederungschancen älterer Arbeitnehmer und zur<br />

... Bundespolizeiabteilung Bayreuth<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Das Alter birgt viele Möglichkeiten<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zu Gast beim Kirchplatztreff<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Vermeidung von Fehlanreizen zur Frühverrentung eingeleitet,<br />

entgegnete MdB <strong>Kramme</strong>. „Viele Arbeitgeber wissen<br />

nicht, dass sie z. B. Lohnkostenzuschüsse erhalten<br />

können, wenn sei einen Arbeitnehmer mit 50 Jahren oder<br />

älter einstellen.“ Hier müsse bessere Aufklärungsarbeit<br />

geleistet werden. Daneben gelte es aber auch die Weiterbildung<br />

zu forcieren. „Ohne Qualifikation und die Sicherung<br />

von Kompetenzen haben Ältere Schwierigkeiten<br />

länger im Beruf zu verbleiben“, argumentierte <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>. Lebenslanges Lernen sei daher unerlässlich.<br />

„Dafür müssen jedoch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

verändert werden, denn Lernprozesse im Alter<br />

verlaufen anders als in der Jugend.“<br />

Ein großes Potenzial des Alters sei laut <strong>Kramme</strong> neben<br />

der Unterstützung innerhalb der Familie das bürgerschaftliche<br />

Engagement. Mehr als ein Drittel der 50- bis 59-<br />

Jährigen und 26 Prozent der über 60-Jährigen engagieren<br />

sich heute bereits freiwillig. Auch hier gelte es die Bedingungen<br />

dem Alter anzupassen: „Viele ältere Menschen<br />

wollen beispielsweise abends nicht mehr aus dem Haus<br />

oder können einen Veranstaltungsort nur zu Fuß erreichen.“<br />

Die Seniorinnen und Senioren bilden auch einen immer<br />

bedeutender werdenden Wirtschaftsfaktor. „Vom Essens-<br />

Service, Putz- und Botendiensten, über altersgerechte<br />

Autos oder einfach zu bedienenden Elektrogeräten – der<br />

Wirtschaft eröffnen sich interessante Wachstums- und<br />

Beschäftigungsperspektiven“, so MdB <strong>Kramme</strong>. Die Abgeordnete<br />

musste sich an dieser Stelle durchaus kritische<br />

Bemerkungen der anwesenden Senioren gefallen lassen.<br />

Voraussetzung für einen funktionierenden Seniorenmarkt<br />

sei der gut gefüllte Geldbeutel der Rentnerinnen und<br />

Rentner, hieß es aus dem Publikum. Die Belastungen für<br />

die ältere Generation seien jedoch gestiegen.<br />

„Wir brauchen beides, die Grauköpfe und die Grünschnäbel<br />

in unserer Gesellschaft“, so das Fazit des Abends.<br />

Bayreuth, den 02.03.2006<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

150 Einsätze und mehr im Jahr<br />

MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> besucht Bundespolizeiabteilung Bayreuth<br />

Über die vielfältigen Aufgaben der Bundespolizeiabteilung Bayreuth informierte sich die Bayreuther Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD). „Wie sieht denn Ihr Aufgabengebiet bei der Fußball-Weltmeisterschaft aus?“, war eine der<br />

ersten Fragen der Abgeordneten. Die Bayreuther Bundespolizisten gehören während der WM unter anderem der mobilen<br />

Bundespolizei-Reserve an. Rund um die Uhr stehen Beamte einer Einsatzhundertschaft abrufbereit, um im Notfall<br />

eingreifen zu können.<br />

„Erstaunt zeigte sich <strong>Kramme</strong> über die große Anzahl der Einsätze in den vergangenen Jahren. „Man erfährt davon im<br />

Grunde nur, wenn etwas Spektakuläres passiert ist“, so die Abgeordnete. Zu durchschnittlich 150 Einsätzen im Jahr<br />

werden Beamte der Bundespolizeiabteilung Bayreuth gerufen, erläuterte Abteilungsführer Carl-Ulrich Stoltz. Die Castortransporte,<br />

die 1. Mai Krawalle in Berlin und Leipzig, die Sicherheitskonferenz in München, bundesweite Kundgebungen<br />

der NPD mit Gegenveranstaltungen und die Begleitung von Fußballfans nannte Stoltz als Beispiele. Seit Oktober 2002<br />

bildet die Bundespolizeiabteilung Bayreuth auch Anwärter im mittleren Polizeivollzugsdienst aus.<br />

Abschließend durfte die Abgeordnete noch einen Blick in die neuen Liegenschaften der Bundespolizei auf dem ehemaligen<br />

Gelände der Markgrafenkaserne werfen. Während der WM werden dort zusätzliche Einsatzkräfte das Gebäude<br />

beziehen. „Mit der Übernahme der Liegenschaften kann der insbesondere bei Dienst- und Geschäftszimmern sowie<br />

Schlafplätzen festgestellte Raumbedarf gedeckt werden“, erläuterte Stoltz. Wichtig sei nun, dass die Renovierungsarbeiten<br />

schnell vorangingen. <strong>Kramme</strong> versprach hier ihre Unterstützung.<br />

Bayreuth, den 26.05.2006<br />

Der Rote Faden 25


... Eröffnung der „NN“-FrankenPfalz- Messe<br />

Nordbayerische Nachrichten / Pegnitz v. 03.04.2006, S.1/B1a<br />

Erste Facette des Rohdiamanten ist geschliffen<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Bei der Eröffnung der „NN“-FrankenPfalz-Messe lobten Gastredner das Engagement der acht Gemeinden<br />

Was vor einem Jahr als Idee geboren<br />

wurde, ist am Wochenende<br />

erstmals umgesetzt worden – und<br />

war ein voller Erfolg: Die erste „NN“-<br />

FrankenPfalz-Messe zog während<br />

der beiden Messetage etwa 8000<br />

Besucher auf das Gelände der Firma<br />

Landmaschinen Müller in Ottenhof.<br />

Die feierliche Eröffnung vor geladenen<br />

Gästen hatten am Samstagmorgen<br />

die Schirmherren Landrat Dr.<br />

Klaus-Günter Dietel und Karlheinz<br />

Escher, Bürgermeister von Plech,<br />

übernommen.<br />

Ottenhof. Während im Hintergrund<br />

das Wasser in der Springbrunnenlandschaft<br />

der Firma Gradl leise vor<br />

sich hinplätscherte, malte der Bayreuther<br />

Landrat für die zahlreichen<br />

Gäste, die zur Eröffnung gekommen<br />

waren, ein Bild vom Frühling: „Der<br />

Frühling schwingt sein blaues Band,<br />

auch wenn er sich zurzeit noch ein<br />

wenig in nasser Zurückhaltung übt.“<br />

Damit spielte Dietel nicht nur auf das<br />

Wetter an, das sich den Messebesuchern<br />

mit einem Mix aus Sonne,<br />

Wolken und Regen zeigte, sondern<br />

auch auf die aktuelle Stimmung in<br />

Deutschland: „In der Wirtschaft und<br />

bei den Konsumenten ist wieder<br />

Zuversicht und Offensivgeist zu<br />

spüren“, sagte er.<br />

Diese positive Stimmung hätten die<br />

acht Gemeinden in Zusammenarbeit<br />

mit den Nordbayerischen Nachrichten<br />

aufgegriffen „und gewagt, eine<br />

Gewerbeschau aufzubauen“. Die<br />

Messe sammle und zeige, was die<br />

Region zu bieten habe, lobte er und<br />

wünschte den Ausstellern, dass sie<br />

wahrgenommen werden und es sich<br />

in den Köpfen der Besucher verankere,<br />

dass es in der Umgebung viele<br />

Firmen mit Potenzial gebe.<br />

Große Anerkennung sowohl für die<br />

Aussteller als auch für die acht Gemeinden<br />

und die NN als Veranstalter<br />

zeigten auch die anderen Gastredner:<br />

So lobte die SPD-<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong>, die neben ihrem Landtagskollegen<br />

Christoph Rabenstein und<br />

dem CSU-Landtagsabgeordneten<br />

Walter Nadler ebenfalls der Messe<br />

einen Besuch abstattete, die Aktivität<br />

der Gemeinden. „Es gibt ein altes<br />

chinesisches Sprichwort: „Ein Knoten<br />

knüpft sich nicht mit einer Hand“,<br />

sagte sie. Dies symbolisiere für sie<br />

die Tatkraft, die die Bürgermeister<br />

mit dem Vorhaben, eine Landkreis<br />

übergreifende Messe ins Leben zu<br />

rufen, an den Tag gelegt hätten.<br />

Passend dazu hatte auch Plechs<br />

Bürgermeister Karlheinz Escher ein<br />

Zitat parat: „Zusammenkommen ist<br />

der Anfang, Zusammenarbeiten ist<br />

der Erfolg“, habe Henry Ford einmal<br />

gesagt. Mit der Messe haben die<br />

acht FrankenPfalz-Gemeinden eines<br />

ihrer wichtigsten Ziele, die sie sich<br />

bei Unterzeichnung des Vertrags<br />

gesetzt hatten, verwirklicht: die interkommunale<br />

Zusammenarbeit auf<br />

wirtschaftlicher Ebene: „Als wir die<br />

...1200-Jahr-Feier der Gemeinde Weißenohe<br />

Nordbayerische Nachrichten / Forchheim v. 10.04.2006, S.5/B1<br />

„Der höchste Kirchturm und die steilste Straße“<br />

Arbeitsgemeinschaft FrankenPfalz<br />

gegründet hatten, hatte die Neuhauser<br />

Bürgermeisterin Heidi Suttner<br />

von einem Rohdiamanten gesprochen,<br />

der zum Funkeln gebracht<br />

werden muss. Mit der Messe hat der<br />

Diamant jetzt eine erste fein geschliffene<br />

Facette“, sagte Escher.<br />

Wie die sieben anderen Bürgermeister<br />

und die Aussteller hoffe er, dass<br />

die Leistungsschau für die Betriebe<br />

der Region ein Erfolg werde. Davon<br />

zeigte sich der Bayreuther Landrat<br />

Klaus-Günter Dietel nach einem<br />

ersten Messerundgang, den er mit<br />

etlichen anderen Ehrengästen unternommen<br />

hatte, überzeugt: „Hier wird<br />

eine sehr große Vielfalt geboten, und<br />

die Aussteller heben bewusst die<br />

besonderen Dienstleistungen, die sie<br />

den Kunden vor Ort bieten können,<br />

hervor.“<br />

In Gesprächen mit einzelnen Ausstellern<br />

habe er außerdem festgestellt,<br />

dass das positive wirtschaftliche<br />

Klima in der Region von den<br />

Unternehmen nicht nur genutzt,<br />

sondern auch gefördert wird: „Die<br />

Aussteller sind optimistisch, sie lassen<br />

den Kopf nicht hängen und blicken<br />

nach vorn.“<br />

Er sei sicher, dass die Aussteller<br />

ihren Bekanntheitsgrad steigern<br />

können – wegen der günstigen Lage<br />

der Messe, direkt an der Autobahnausfahrt,<br />

vielleicht sogar neue Kunden<br />

aus Pegnitz, Bayreuth und<br />

Nürnberg gewinnen können.<br />

1200 Jahre Weißenohe: Offiziellen Festakt mit zahlreichen Ehrengästen gefeiert<br />

Weißenohe (rd). Weißenohes Bürgermeister Rudi Braun war am Wochenende stolz, als er anlässlich der 1200-Jahr-<br />

Feier viele Ehrengäste in der festlich geschmückten Turnhalle begrüßen durfte.<br />

Vor dem Festakt hatte sich die Festgemeinde am Rathaus getroffen, um mit den Weißenoher Bläsern in die St. Bonifatiuskirche<br />

zu ziehen, in der ein Gottesdienst gefeiert wurde, den der Weißenoher Männergesangsverein umrahmte.<br />

Bürgermeister Braun kündigte gleich an, dass über die wechselvolle Geschichte des Ortes vom Ortspoeten und Hobby-<br />

Historiker Ludwig Bayer noch mehr zu hören sein wird, weshalb er sich mehr auf die Entwicklungen der neueren Zeit<br />

beschränken werde. Uns so bekamen die Gäste nicht nur eine liebevolle Beschreibung des landschaftlich reizvoll gelegenen<br />

Ortes zu hören. Sie erfuhren auch eine Menge aus den Jahren seit der Gebietsreform im Jahr 1978, bei der die<br />

Gemeinde ihre Verwaltung aufgeben musste und der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg angeschlossen wurde.<br />

Braun referierte über die Infrastruktur und warb mit günstigen Konditionen für Gewerbetreibende und Bauwerber sowie<br />

mit den landschaftlichen Reizen. Er skizzierte die Zukunftsaufgaben und betonte die Notwendigkeit einer vorherschauenden<br />

strategischen Planung.<br />

Den Reigen der Grußworte eröffnete Pfarrer Wolfgang Kuntze, ehe der stellvertretende Regierungspräsident Wilhelm<br />

Wenning die Grüße aus Bayreuth überbrachte. Landrat Reinhardt Glauber sah in der kleinsten Gemeinde seines Zuständigkeitsgebietes<br />

ein Beispiel dafür, wie der Heimatgedanke, die Verbundenheit zur Herkunft und vor allem die Ausrichtung<br />

der Jugend in Zeiten der Globalisierung noch erfolgreich sein kann. Die Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

hatte einen Blick in die Geschichtsbücher geworfen und rief die Ereignisse des Jahres 806 ins Gedächtnis zurück.<br />

(Fortsetzung auf Seite 27)<br />

Der Rote Faden 26


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 26)<br />

Werner Wolf aus Gräfenberg und sein Hiltpoltsteiner Kollege Deuerlein, hoben in launigen Worten die Besonderheiten<br />

der Jubiläumsgemeinde aus ihrer Sicht hervor. Nur hier gab es ein Kloster, nur hier wurde nicht nur Bier gebraut, sondern<br />

Wein angebaut, und mit 45 Metern hat Weißenohe den höchsten Kirchturm, dafür aber das kürzeste Straßennetz<br />

und die steilste Ortsstraße. Weil die Weißenoher gar keinen Nachweis über ihr wirkliches Alter haben, übergaben sie<br />

eine selbst gemachte Urkunde. Die Bürgermeisterin aus der Partnergemeinde Cotta, Doris Mühle, hatte für ein neues<br />

Baugebiet ein Straßenschild mitgebracht, und der Vertreter aus Kinsau am Lech, Hermann Reinhardt, schwärmte von<br />

den wohlschmeckenden Bratwürsten, die es hier gibt. Weil der Ortsbrunnen endlich wieder einmal Wasser geben soll,<br />

überreichte der Vertreter der Sparkasse Forchheim, Marketingleiter Messingschlager, einen Scheck über 1000 Euro.<br />

Nach einem musikalischen Zwischenspiel, das die Männer vom Weißenoher Gesangsverein und die Wiesenttaler bestritten,<br />

fand Ludwig Bayer aufmerksame Zuhörer, die sich von ihm noch einmal in die wechselvolle Geschichte um die alte<br />

Klosteranlage entführen ließen, über die es für die ersten 400 Jahre ihres Bestehens nur sehr wenige Unterlagen gibt,<br />

die sich historisch und wissenschaftlich verwerten lassen.<br />

... Biogasanlage von Günther Rauh und Markus Schmidt in Neudorf<br />

Neudorf. Stromerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

als Energiegewinnung der Zukunft: Davon<br />

konnten sich auch die SPD-Stadtratsfraktion und die<br />

Bayreuther Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />

bei einem Besuch der erst kürzlich fertig gestellten<br />

Biogasanlage von Günther Rauh und Markus Schmidt<br />

in Neudorf überzeugen.<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> hatte schon vorher einige Erfahrung mit<br />

anderen Biogasanlagen gesammelt, von der Größe dieser<br />

Anlage war sie aber dennoch beeindruckt. Günther Rauh<br />

erläuterte ihr die Funktionsweise dieser im Baukastensystem<br />

errichteten Anlage. 240 Kilowatt Strom werden pro<br />

Stunde ins Netz eingespeist.<br />

Derzeit läuft die Anlage noch rund 20 Stunden pro Tag,<br />

doch in einigen Monaten wird die Biologie innerhalb der<br />

silbernen Röhre soweit gediehen sein, dass das produzierte<br />

Gas ausreicht, um den Generator zur eigentlichen<br />

Stromgewinnung rund um die Uhr zu versorgen.<br />

Zum „Füttern“ bewirtschaften die drei Gesellschafter zusammen<br />

100 Hektar Fläche, vorwiegend mit Mais, Sonnenblumen,<br />

Getreide und Gras. Pro Tag verschlingt die<br />

Anlage rund neun Tonnen „Futter“. Wenn man bedenkt,<br />

dass ein normaler Familienhaushalt etwa elf Kilowatt<br />

Strom pro Tag verbraucht, kann man sich leicht ausrechnen,<br />

dass die Neudorfer Anlage ausreicht, um ein Dorf<br />

alleine zu versorgen.<br />

Doch das Potenzial der Biogasanlage ist bei weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft. Allein die thermische Abwärme ent-<br />

Nordbayerische Nachrichten/Pegnitz v. 24.02.2006, B1a<br />

Landwirte als Energie-Multis<br />

Ortsbesuch der SPD bei der Neudorfer Biogasanlage<br />

spricht etwa 140.000 Litern Heizöl. Doch das meiste dieser<br />

Energie verpufft derzeit noch in der Luft. Nur ein kleiner<br />

Teil wird künftig zur Brennholztrocknung verwendet.<br />

Dank investitionsfreudiger Landwirte wie Rauh und<br />

Schmidt zeigte sich <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> zuversichtlich, das<br />

angestrebte Ziel von 20 Prozent Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 verwirklichen<br />

zu können. Momentan liegt der Anteil bei etwas über zehn<br />

Prozent.<br />

Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Uwe Raab<br />

wagte einen Blick in die Zukunft. Kommunen könnten bei<br />

der Ausarbeitung künftiger Bebauungspläne etwa in Industriegebieten<br />

und in der Nähe öffentlicher Gebäude wie<br />

Schulen oder Sportstätten Bauplätze für Biogasanlagen<br />

einplanen. Langfristig könnten Kommunen so dringend<br />

benötigtes Geld einsparen. Raab dankte den Betreibern<br />

dafür, dass sie sich für eine „durchdachte Lösung“ entschieden<br />

hätten und so die Befürchtungen der Neudorfer<br />

Bevölkerung wegen Geruchs- und Lärmbelästigung<br />

schnell zerstreuen konnten. „Wir haben extra ein wenig<br />

tiefer in die Tasche gegriffen und alles dafür getan, die<br />

Unannehmlichkeiten für unsere Nachbarn so gering wie<br />

möglich zu halten“, meinte Markus Schmidt. Solche Anlagen<br />

seien auch Ausdruck eines Strukturwandels innerhalb<br />

der Landwirtschaft. „Bauern werden die Energie-Multis<br />

von Morgen“, so Raab.<br />

Nordbayerischer Kurier/Pegnitz v. 24.02.2006, S.42<br />

Strom aus Mais<br />

SPD besichtigt Biogasanlage – Kein Gestank zu erwarten<br />

Neudorf. Ein kleines Dorf könnte die Biogasanlage von Landwirt Günther Rauh in Neudorf bei Pegnitz mit Energie versorgen.<br />

Gestern statteten die lokalen SPD-Größen samt der Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> dem Landwirt<br />

einen Besuch ab. Rund 14 Tonnen Mais, Getreide und Sonnenblumen verbrauche die Anlage täglich, erklärt Günther<br />

Rauh. Aufgeteilt in 30 Portionen durchläuft die Biomasse ein zweimonatiges Verfahren, zur Fermentierung: Enzyme<br />

spalten die Pflanzen auf, Bakterien wandeln die Masse in Methangas um. Aus dem Gasdom, einem siloähnlichen, übermannshohen<br />

Stahlkonstrukt mit schwarzer Kuppel fließt das Gas in einen Container. Dort steht ein – auf Gasbetrieb<br />

umgestellter – Dieselmotor, der eine Turbine antreibt und so aus Gas Strom erzeugt: 214 Kilowatt pro Stunde. „Zum<br />

Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht vier bis fünf Kilowattstunden“, sagt Günther Rauh. Den Strom<br />

speist er zum gängigen Tarif für alternative Energien ins öffentliche Netz ein. Insgesamt habe er 800.000 Euro in die<br />

Anlage investiert: „Für eine Förderung vom Staat waren wir leider zu spät dran.“ Die besorgte Frage von <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>,<br />

ob die Anlage, die seit November in Betrieb ist, Gestank erzeuge, konnte Rauh verneinen: Im Gasdom werde das Methan<br />

entschwefelt. Uwe Raab aus Neudorf, Vorsitzender der Pegnitzer SPD-Stadtratsfraktion, erinnerte in diesem Zusammenhang<br />

an Bedenken der Anwohner, die sich ebenfalls vor Gestank fürchteten. Landwirt Günther Rauh sind diese<br />

Bedenken nicht fremd: „Anlass ist die Biogasanlage in Zips, deren Betreiber für zu wenig Speicherraum gesorgt hatte.“<br />

Das schwefelhaltige Gas musste deshalb abgelassen werden. Zudem sei der Rohstoff von Rauhs Anlage fast geruchsfrei<br />

– im Gegensatz zu Gülle, mit der alle anderen vergleichbaren Anlagen Oberfrankens betrieben werden.<br />

Der Rote Faden 27


... Bürgerinitiative Mobilfunk Zipser Berg<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Nordbayerische Nachrichten/Pegnitz vom 29.04.2006, S.1/B1a<br />

Aufstehen gegen neuen UMTS-Mast<br />

Betroffene holen Politiker vor Ort – Zwei Ideen zur Verhinderung entwickelt<br />

Pegnitz. Mitte Februar hatte die „Bürgerinitiative Mobilfunk<br />

Zipser Berg“ hochkarätige Wissenschaftler zu Gast, um<br />

die Schäden durch Mobilfunkmasten und Handys zu klären.<br />

Jetzt bat die Initiative alle Politiker der Region zu<br />

einem Ortstermin in die Lessingstraße, wo der umstrittene<br />

UMTS-Mast aufgestellt werden soll.<br />

Die Stadträte Uwe Raab, Anneliese Kleißl-Keil und Karl<br />

Lothes machten sich gern ein persönliches Bild, zusammen<br />

mit MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD). Die Abgeordneten<br />

Horst Friedrich (FDP), Christoph Rabenstein (SPD) und<br />

Walter Nadler sowie Hartmut Koschyk (CSU) hatten sich<br />

entschuldigt.<br />

Drei Ziele hat die Bürgerinitiative: keine Gesundheitsgefährdung,<br />

keine Hinnahme der massiven Wertminderung<br />

der Häuser um geschätzte 30 Prozent (auch durch die<br />

Landschaftsverschandelung), Sensibilisierung für die<br />

Gefahr durch Strahlenbelastung. Die Anwohner befinden<br />

sich direkt in der 400-Meter-Gefahrenzone.<br />

Helmut Graf, Zweiter Bürgermeister der Stadt, begrüßte<br />

dieses Treffen. Es wurden bereits Alternativ-Standorte an<br />

die Betreiberfirma Vodafone vorgeschlagen. Aber sie sind<br />

als technisch ungeeignet abgewiesen worden.<br />

Er betonte, dass die Stadt hinter den Bürgern steht. Baurechtlich<br />

sei für einen Sendemast keine Genehmigung<br />

erforderlich, es besteht lediglich eine Anzeigepflicht. Hier<br />

hakte Wolfgang Haegele eine. Er hatte die Idee, diesen<br />

Außenbereich des Bebauungsgebietes durch eine Veränderungssperre<br />

abzurunden. Damit würde ein derartiges<br />

Baubegehren genehmigungspflichtig. Helmut Graf nahm<br />

dies mit auf den Weg, ebenso wie einen neuen Vorschlag<br />

für einen Standort: am Buchauer Berg. Weiter stellte sich<br />

in der Diskussion heraus, dass die Stadt einen Grünstreifen<br />

am Straßenrand der Wiese besitzt und somit ein<br />

Durchfahrverbot aussprechen könnte. Graf will das prüfen<br />

lassen.<br />

Er erinnerte auch daran, dass in Hainbronn und Bronn die<br />

Aufstellung derartiger Sendemasten erfolgreich verhindert<br />

werden konnte. Anneliese Kleißl-Keil verwies auf eine<br />

Studie, die in Kürze veröffentlicht wird. Eine Änderung des<br />

Bundesimmissionsschutzes soll folgen. Weiter wies sie<br />

auf die Haftungsfrage des Betreibers und des Grundstückeigners<br />

hin, wenn nachweisbare Schäden auftreten.<br />

Die Wiese gehört einem Betzensteiner. Uwe Raab meinte,<br />

dass es sinnvoll sei, eine Verzögerungstaktik einzusetzen.<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> brachte es in kurzen Worten auf den<br />

Punkt: „Akzeptiert würde ein nicht gesundheitsschädlicher<br />

Standort.“ Weiter fragte sie: „Was kostet ein Gutachten?<br />

Kann sich eine Kommune das finanziell leisten?“ Doris<br />

Hochgesang als Sprecherin der Initiative machte deutlich:<br />

„Wir sind keine Handy-Gegner, und wir leben auch nicht<br />

im Mittelalter. Aber bisher ist Pegnitz noch eine UMTSfreie<br />

Zone, und dies sollte lange so bleiben.“<br />

Die Initiative besteht aus 15 aktiven Bürgern. Es sind<br />

Anlieger, meist junge Familien mit Kindern aus der nahen<br />

Lessing- und Goethestraße. Als weitere Ziele wollen die<br />

engagierten Bürger nicht nur die Standortoptimierung<br />

erreichen, sondern auch eine Reduzierung aller Mobilfunkanlagen<br />

im Stadtgebiet. Erheblicher Druck soll auf die<br />

Politiker in Kommune, Kreis, Land und Bund ausgeübt<br />

werden, damit die Sorgen der Bürger ernst genommen<br />

werden.<br />

Weiter soll das Bewusstsein der Bürger geschärft werden:<br />

„Brauchen wir UMTS? Brauchen wir immer höhere Datenübertragungsraten?<br />

Wem nutzt das?“ Auch soll die<br />

Jugend über die gesundheitlichen Risiken der Handynutzung<br />

aufgeklärt werden und auch eine Bestandsaufnahme<br />

möglicher Gesundheitsschäden durch Sendeanlagen,<br />

Basisstationen schnurloser Telefone und Handys erfolgen.<br />

Zur Sprache kam beispielsweise, dass vor einiger Zeit<br />

Asbest als Baustoff sehr beliebt war. Jetzt ist er so gefährlich,<br />

dass er zum Sondermüll gehört. Ähnliches könnte mit<br />

den Grenzwerten für Strahlenbelastung passieren.<br />

Ein Arbeiter unterstrich am Schluss: „Auf meiner Firma ist<br />

schon eine Sendemast. Wenn ich nun zu Hause auch<br />

bestrahlt werde, habe ich 24 Stunden lang diese Belastung.“<br />

DGB-Fachkonferenz „Solidarität statt Erpressung – Stärkung des Tarifvertrages“<br />

FT Bamberg vom 08.02.06<br />

Betriebliche Bündnisse oder Flächentarife – was hat Zukunft?<br />

Kontroverse Podiumsdiskussion: Auf Einladung des DGB ging es in Bamberg um den sozialen Frieden und die<br />

Möglichkeiten der Politik<br />

Bamberg (von Matthias Litzelfelder). Haben Tarifverträge<br />

noch Zukunft und was kann man tun, damit in<br />

den Betrieben die Angst um den Arbeitsplatz abnimmt?<br />

Mit diesen Fragen, setzten sich die Teilnehmer<br />

einer Podiumsdiskussion in Bamberg auseinander.<br />

Dazu eingeladen hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) der Region Oberfranken-West.<br />

Seinem Aufruf folgten rund 250 Mitglieder, auch aus<br />

Coburg und Kronach.<br />

Als Diskussionspartner dienten ihnen gleich vier Juristen:<br />

die Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD) und<br />

Thomas Silberhorn (CSU), Dirk Pollert vom Verband der<br />

Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM) und Sybille<br />

Wankel von der Bezirksleitung der IG Metall. „Für uns<br />

ist der Flächentarifvertrag noch zeitgemäß“, sagte Dirk<br />

Pollert als Arbeitgebervertreter gleich zu Beginn. Aber er<br />

habe nur dann eine Zukunft, „wenn wir ihn weiter entwickeln<br />

und anpassen“. Sybille Wankel gab an, nichts gegen<br />

Abweichungen vom Tarifvertrag zu haben, wenn sie<br />

ökonomisch begründet seien. Seit dem Pforzheimer Abkommen<br />

werde dies oft von Arbeitgeberseite gewünscht,<br />

wenn auch häufig ohne stichhaltige Gründe. Stets müsse<br />

aber die Verhandlungsgrundlage tariflich geregelt sein,<br />

ansonsten sei der Druck im Betrieb und auf die Betriebsräte<br />

zu groß. (Fortsetzung auf S.29)<br />

Der Rote Faden 28


(Fortsetzung von S.28)<br />

Ein Verhandlungsführer von außen sei diesem Druck<br />

nicht ausgesetzt. „Wir können nicht auffangen, was die<br />

gesetzliche Seite nicht vollbringt“, richtete Wankel Kritik<br />

an die Politiker und nannte als Beispiel eine Regelung,<br />

nach der die Firma Electrolux die Kosten für die Verlagerung<br />

des AEG-Werks nach Polen in Höhe von 247 Millionen<br />

Euro auch noch abschreiben könne.<br />

Für CSU-Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn<br />

stand die Zukunft des Flächentarifvertrags außer Frage.<br />

Er forderte aber, dass man betriebliche Bündnisse „aus<br />

der Grauzone herausholen und legitimieren sollte“. Viele<br />

Handlungsmöglichkeiten habe die deutsche Politik nicht.<br />

Kapital sei flexibel. „Wir können mit staatlichen Regelungen<br />

die Unternehmer nicht aufhalten“, sagte Silberhorn.<br />

Wohl aber müsse die europäische Strukturförderung an<br />

die Schaffung neuer Arbeitplätze geknüpft werden.<br />

Auf Konfrontation zu ihrem Berliner Koalitionskollegen<br />

ging die SPD-Abgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Die Gewerkschaften<br />

befänden sich in einer Defensivsituation. Früher<br />

habe es Tarifabschlüsse auf überörtlicher Ebene gegeben,<br />

heute sei ein verstärkter Kampf vor Ort zu registrieren.<br />

Auch in Oberfranken umgingen Betriebe gezielt Tarifverträge,<br />

die mehr als 50 Jahre den sozialen Frieden<br />

erhalten hätten. „Betriebliche Bündnisse darf es nicht<br />

geben“, forderte <strong>Kramme</strong>, denn Tarifverträge würden<br />

sonst zur unverbindlichen Meinungsäußerung werden.<br />

Gelegenheit, ihre Meinung zu äußern, hatten auch die<br />

zahlreichen Zuhörer. Die Kritik richtete sich dabei oft an<br />

den CSU-Abgeordneten Thomas Silberhorn, der an diesem<br />

Abend keinen leichten Stand hatte. „Herr Silberhorn,<br />

was würden sie sagen, wenn es heißt: Bitte verzichten sie<br />

auf 15 Prozent ihres Gehalts, oder wir verlagern das Par-<br />

... Veranstaltung der SPD-Auerbach zu Hartz IV<br />

Nordbayerischer Kurier/Pegnitz vom 03.05.2006, S.43<br />

Debatte zu Hartz IV<br />

Ott bei <strong>Kramme</strong>-Besuch: Kommunen werden belastet<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

lament nach Prag?“ So beispielsweise lautete die Frage<br />

des Betriebsratsvorsitzenden des Automobilzulieferers<br />

Brose. Silberhorn ließ sich, unterstützt von Moderator<br />

Manfred Böhm von der Katholischen Betriebsseelsorge,<br />

nicht aus der Ruhe bringen. Betriebsverlagerungen könnten<br />

oft nicht verhindert werden, aber es müsse versucht<br />

werden, solche nicht mit EU-Geldern zu subventionieren.<br />

In ihren Schlussworten sprachen sich Pollert und Silberhorn<br />

noch einmal für betriebliche Bündnisse aus. <strong>Kramme</strong><br />

dagegen wollte „in irgendeiner Form zu Mindestlöhnen<br />

kommen“. Sybille Wankel verwies darauf, dass der Flächentarifvertrag<br />

nie ein Grund sei, dass Arbeitsplätze<br />

abgebaut würden, Fehlentscheidungen im Management<br />

führten zu roten Zahlen in den Betrieben, nicht das Urlaubsgeld.<br />

Letztlich müsse man auch betriebliche Bündnisse<br />

unter die Lupe nehmen, sagte die Jurstin der IG-<br />

Metall. „Sie sind keine Geldbeschaffungsmaschine zur<br />

Renditeverbesserung“.<br />

Das Abkommen<br />

Im so genannten Pforzheimer Abkommen vom Februar<br />

2004 hatten IG Metall und Arbeitgeberverbände erstmals<br />

eine Öffnung des Flächentarifs vereinbart. Die Vereinbarung<br />

sieht vor, dass Betriebe befristet von geltenden Tarifverträgen<br />

abweichen dürfen, wenn begründete Wettbewerbsnachteile<br />

(zum Beispiel negative Unternehmenszahlen)<br />

vorliegen. Solche Abweichungen sind etwa die Kürzung<br />

von Sonderzahlungen oder die Erhöhung der Arbeitszeit<br />

ohne vollen Lohnausgleich. Die Öffnungsklausel<br />

soll in erster Linie dazu beitragen, Arbeitsplätze abzusichern.<br />

Von der Regelung haben schon Konzerne wie<br />

Siemens, Daimler Chrysler oder MAN Gebrauch gemacht.<br />

Auerbach. An ihre Wahlkreistour schloss die Bayreuther Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> eine Reihe<br />

von Informationsterminen in der oberpfälzischen Nachbarschaft an. Dabei machte sie auch Station bei der SPD<br />

Auerbach und referierte über die „Hartz-IV-Regelungen“ und die derzeit laufenden Beratungen zu deren Weiterentwicklung.<br />

Sie wollte damit auch Missverständnisse ausräumen mit Blick auf die Zumutbarkeit von Tätigkeiten oder den Bezug von<br />

Hartz IV neben ausgeübten Arbeiten. Sie erläuterte in Beispielrechnungen den Abzug von Steuern, öffentlichen und<br />

privaten Versicherungen wie auch der Werbungskosten. Darüber hinaus erläuterte sie auch die Anrechnung von Wohnungs-<br />

und Grundstückseigentum sowie die Verpflichtung zur Nutzung von Ertragsquellen wie etwa die Vermietung von<br />

Wohneigentum.<br />

Auerbachs Bürgermeister Helmut Ott beklagte bei der offenen Aussprache, dass im neuen Haushaltsplan des Landkreises<br />

allein wegen Hartz IV eine um etwa 2,5 Prozent höhere Belastung der Kommunen in der Kreisumlage zu erwarten<br />

ist. Mit Nachdruck wandte er sich gegen Bundesgesetze, die gegen den Grundgedanken der Konnexität die Kassen der<br />

Kommunen belasten. Dem entgegnete MdB <strong>Kramme</strong> jedoch, dass der Städtetag von einer Entlastung der Kommunen<br />

durch Hartz IV spricht. Und dass es laut Grundgesetz keine Handhabe gebe, nach der der Bund Einfluss nehmen könnte<br />

auf die Finanzen der Kommunen. Vielmehr statte der Freistaat seine Kommunen nur unzureichend aus.<br />

MdL Reinhold Strobl verwies auf den Ausgleichsfonds des Bundes, der geschaffen wurde, um sicherzustellen, dass<br />

keine Kommune mit Hartz-IV-Kosten belastet wird. Alfred Melchner beklagte die Pauschalzahlungen an die gesetzliche<br />

Rentenversicherung bei Hartz-IV-Empfängern. Hochoffiziell nahm schließlich <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> von Bürgermeister Ott eine<br />

Abschrift des Antrags der Stadt Auerbach an das Bundesfinanzministerium auf Ausgleichszahlungen für Sonderbelastungen<br />

durch den Truppenübungsplatz Grafenwöhr entgegen – sie soll dieses Anliegen in Berlin unterstützen.<br />

Der Rote Faden 29


... 60-Jahr-Feier der AWO Speichersdorf<br />

Nordbayerischer Kurier vom 25./26.05.2006, S.36<br />

Sorge für die Mitbürger<br />

Arbeiterwohlfahrt feiert das 60-jährige Bestehen<br />

Speichersdorf. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Speichersdorf<br />

feiert ihren 60. Geburtstag. Termin für den<br />

Festakt ist am kommenden Samstag, 27. Mai.<br />

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschen Not<br />

litten und die Geldmittel knapp waren, gründete eine<br />

Gruppe von Idealisten mit Edmund Breitfelder an der<br />

Spitze 1946 den Ortsverein Kirchenlaibach-Speichersdorf<br />

der AWO. Zu dieser Gruppe gehörten auch Veit Raps,<br />

Hans Kreutzer, Heinrich Schöffel, Johann Kümmerl, Martha<br />

Pätzold, Gertrud Poisel und Walter Wagner. Sie hatten<br />

sich das Ziel gesetzt, Menschen in Not zu unterstützen.<br />

Mit dem Kreisverband und dem OV Pegnitz gehört der OV<br />

Speichersdorf somit zu den ältesten Einrichtungen auf<br />

Kreisebene.<br />

Die AWO ist ein gesellschaftspolitischer Verband als<br />

Mitgliederorganisation, aber auch als Dienstleistungsunternehmen.<br />

Sie ist eine bedeutsame Institution des Sozialstaates.<br />

Ihre in der Arbeiterbewegung verankerten<br />

Grundwerte sind Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und<br />

Solidarität. Gerade in den Anfängen der AWO Speichersdorf<br />

nach dem Krieg kümmerten sich Edmund Breitfelder<br />

und Heinrich Schöffel um die Kinderverschickung, um den<br />

Kindern Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben. 36<br />

Jahre stand Edmund Breitfelder an der Spitze des Speichersdorfer<br />

Ortsverbandes. Sein Nachfolger wurde Werner<br />

Himsel, der bis zu seinem Tod 2004 in seinem Sinne<br />

weiterarbeitete. Beim Bürgerfest 2002 ist sein Auftritt als<br />

Leierkastenmann unvergessen, als er für die Aktion<br />

„Menschen in Not“ Geld sammelte.<br />

Seit Oktober 2005 hat die AWO Speichersdorf mit Willi<br />

Kurz einen neuen Vorsitzenden, der sich des schweren<br />

Erbes seiner Vorgänger wohl bewusst ist. Auch für Bürgermeister<br />

Manfred Porsch bedeuten 60 Jahre Arbeiterwohlfahrt<br />

eine Fülle von Arbeit, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft<br />

und Sorge für die Mitbürger.<br />

Das Festprogramm am Samstag, 27. Mai, beginnt im Zelt<br />

am Valentin-Kuhbandner-Heim um 14.30 Uhr mit der<br />

Kapelle Horrido-Express, um 15 Uhr begrüßt Vorsitzender<br />

Willi Kurz die Gäste, und dann folgt ein Liedvortrag der<br />

Musikfreunde Kirchenlaibach-Speichersdorf. Die Festrede<br />

hält Schirmherrin MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>. Es folgt die Ehrung<br />

langjähriger Mitglieder.<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Nordbayerischer Kurier vom 30.05.2006, S.26<br />

Geschichte wiederholt sich<br />

AWO Speichersdorf feierte 60-jähriges Bestehen<br />

Speichersdorf. Solidarität ist auch in Zeiten des Sozialabbaus<br />

noch spürbar, wie das 60-jährige Gründungsfest<br />

des AWO-Ortsvereins Speichersdorf eindrucksvoll<br />

unter Beweis stellte. Alle waren sie im<br />

Valentin-Kuhbandner-Heim erschienen, die Vertreter<br />

befreundeter AWO-Ortsvereine aus Altenplos, Bad<br />

Berneck, Gefrees, Goldkronach, Pegnitz, Warmensteinach<br />

und Weidenberg, Georg Will vom AWO-<br />

Kreisverband Bayreuth-Land, die Freunde anderer<br />

Vereine, ebenso wie politische Vertreter- unter ihnen<br />

die Schirmherrin der Jubiläumsveranstaltung, Bundestagsabgeordnete<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD).<br />

Gemeinsam leisteten sie Zeugnis darüber ab, dass Werte<br />

wie Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit<br />

auch heute ihren festen Platz in der zunehmend<br />

vom Ich-Denken geprägten Gesellschaft haben und ehrenamtliches<br />

Wirken nicht unbemerkt bleibt. Feierlich<br />

geehrt wurden für 25 Jahre AWO-Treue Klaus Rettig,<br />

sowie für je zehn Jahre Mitgliedschaft AWO-<br />

Speichersdorf-Vorsitzender Willi Kurz, Bürgermeister<br />

Manfred Porsch sowie Christine Himsel und Günther<br />

Gebhardt. Einen Dankesblumenstrauß für ihr unermüdliches<br />

AWO-Wirken gab es auch für die sichtlich gerührte<br />

Helene Himsel, Witwe des unvergessenen Kurz-<br />

Vorgängers Werner Himsel.<br />

Als vor 60 Jahren die heutige AWO Speichersdorf als<br />

AWO Ortsverein Kirchenlaibach/Speichersdorf von acht<br />

visionären AWO-Männern gegründet wurde, war sie eine<br />

der ersten AWO Ortsverbände im Landkreis nach dem<br />

Krieg. Drei „Eisenbahner“ waren es, die ihn maßgeblich<br />

voranbrachten, Edmund Breitfelder, Heinrich Schöffel und<br />

Veit Raps, wie sich der Vorsitzende des Zeltlagervereins<br />

Max Haas zurückerinnert. Ohne eigenes Auto versuchten<br />

sie zu Fuß, so viele Kinder armer Familien wie nur möglich<br />

ausfindig zu machen, die eine Kindererholung, die so<br />

genannte „Kinderverschickung“ nötig hatten. Heute sind<br />

es längst nicht mehr nur Arbeiter, die die AWO voranbringen,<br />

der in Speichersdorf leider nur mehr 29 Mitglieder<br />

angehören. <strong>Kramme</strong> erinnerte auch an die generellen<br />

AWO-Wurzeln, die in Zeiten zunehmender Arbeitslosigkeit,<br />

Perspektivenlosigkeit und Armut wieder wichtig werden.<br />

Porsch mahnte die Politiker in Reformzeiten zu sozialverträglichen<br />

Entscheidungen und forderte unter begeistertem<br />

Applaus, dass endlich auch die Vertreter von<br />

Großkonzernen zur Kasse gebeten werden und nicht<br />

immer nur „der kleine Mann.“<br />

.. Jubiläumsfeier anlässlich des 60-jährigen Bestehens der AWO Bayreuth-Land<br />

Nordbayerische Nachrichten/Pegnitz vom 09.05.2006, S.2/B1a<br />

60 Jahre soziale Verantwortung<br />

Zahlreiche Gratulanten bei Jubiläumsveranstaltung der Arbeiterwohlfahrt Pegnitz<br />

Pegnitz. Seit nunmehr genau 60 Jahren setzt sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Pegnitz für Freiheit, Gerechtigkeit,<br />

Solidarität und Toleranz ein. Zur Jubiläumsveranstaltung hatten sich daher zahlreiche Mitglieder, Freunde<br />

und Gratulanten eingefunden.<br />

So konnte der Kreisvorsitzende Georg Will zum Beispiel auch die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong>, ihre<br />

Landtagskollegen Dr. Christoph Rabenstein und Wolfgang Hoderlein und den Landesvorsitzenden Dr. Thomas Beyer<br />

begrüßen. Auch Pegnitz’ Zweiter Bürgermeister Helmut Graf und Hausherr Dr. Gerhard Schoenauer, in dessen Räumen<br />

die Feier stattfand, kamen zu diesem Anlass.<br />

(Fortsetzung auf Seite 31)<br />

Der Rote Faden 30


Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

(Fortsetzung von Seite 30)<br />

Am Beginn der Veranstaltung, die von der Flötengruppe der VHS musikalisch begleitet wurde, blickte der AWO-<br />

Vorsitzende Karl Lothes, der das Amt 2003 von seiner Vorgängerin Elisabeth Habscheid-Knorre übernommen hatte, auf<br />

die 60 Jahre zurück – nicht ohne sich beim Pegnitzer Vorstandsmitglied Reinhard Ullmann für die Erstellung der Jubiläumsschrift<br />

zu bedanken, die gleichzeitig die Grundlage seiner Festansprache bildete.<br />

Lothes stellte die Geschichte der AWO Pegnitz unter das Motto: „60 Jahre Handeln aus sozialer Verantwortung“. Man<br />

habe damals die Arbeit unter dem Leitgedanken „Unsere Arbeit sei zum Segen der Menschheit“ gestellt, führte er aus.<br />

Ursprünglich ist die AWO aus der SPD hervorgegangen, und das bereits nach dem Ersten Weltkrieg. In den dreißiger<br />

Jahren wurde sie jedoch wieder von den Nazis zerschlagen, obwohl sie bereits 1926 als staatlicher Reichsspitzenverband<br />

der freien Wohlfahrtspflege anerkannt worden war.<br />

Die Nachkriegszeit mit all ihren Sorgen und Nöten, mit der Unterstützung bedürftiger Bürger und Familien und ihrer Kinder<br />

führte dazu, dass sich auch in Pegnitz ein Ortsverband der AWO gründete. 1946 bildete sich im Gasthaus „Goldener<br />

Stern“ der Vorstand: Zum Ersten Vorsitzenden war Georg Weiß gewählt worden, Kassier war Hans Jakob, Schriftführer<br />

Adam Müller und Beisitzer Hans Lutz, Hans Geyer und Georg Zöllner. Die erste ordentliche Mitgliederversammlung, bei<br />

der Hans Weiß zum Vorsitzenden gewählt wurde, fand am 16. November 1946 statt, die Mitgliederzahl war zwischenzeitlich<br />

auf 21 angewachsen. 1947 wurden die Ortsvereine zum Kreisverband erhoben.<br />

Bereits 1960 war die AWO auf insgesamt 56 Mitglieder angewachsen, 22 Frauen und 34 Männer. Daneben wirkten<br />

weitere acht aktive Helferinnen und Helfer mit und zusätzlich 16 Sammler/innen. Angehoben wurde Betreuung in der<br />

geschlossenen Fürsorge, es gab auch Beratungsstellen und Beratungen, es wurde Hauspflege angeboten und Unterstützungen<br />

gewährt.<br />

Der Kreisvorsitzende Georg Will würdigte insbesondere die Pionierarbeit der beiden Ortsverbände Pegnitz und Speichersdorf,<br />

welche im Jahr 1946 gegründet worden seien. Derzeit gehören dem Kreisverband neun Ortsverbände mit<br />

insgesamt 710 Mitgliedern an. „Eine gute Zahl“, stellte Will fest.<br />

Pegnitz’ Zweiter Bürgermeister Helmut Graf, der als Gastgeschenk einen Scheck der Stadt im Gepäck hatte, nannte die<br />

AWO einen vorbildlichen und kompetenten Partner von hilfsbedürftigen Menschen.<br />

Die SPD-Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> sah die AWO als eine Selbsthilfeorganisation, welche für und von<br />

ihren Mitgliedern lebt. Der Landkreis Bayreuth könne stolz darauf sein, sagte sie. Uwe Raab, Bürgermeisterkandidat der<br />

SPD, unterstrich daneben die Partnergemeinschaft zwischen AWO und SPD.<br />

Eine wahre Lawine an Glückwünschen erhielt die AWO von den Vertreterinnen und Vertretern der Partnergemeinden<br />

und Organisatoren aus Bayreuth, Bad Berneck, Warmensteinach, Goldkronach, Weidenberg, Altenplos und Speichersdorf.<br />

Auch Thomas Bayer, als Landesvorsitzender der Festredner des Abends, würdigte die Arbeit der AWO. Pegnitz sei die<br />

Keimzelle des AWO-Kreisverbandes Bayreuth. Gleichzeitig wünschte er sich aber auch ein Umdenken für mehr Mitgliedergewinnung,<br />

wobei er unterstrich, dass die 18.000 AWO-Beschäftigten in Bayern tarifgebunden seien. Derzeit hat der<br />

Landesverband 75.000 Mitglieder, dies sei ein starker Verband, und dies müsse er letztendlich auch bleiben, „um unseren<br />

Aufgaben gerecht werden zu können“, denn die Gefahr der Armut sei nicht zu unterschätzen.<br />

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Ehrung für verdiente Mitarbeit und vor allem langjähriger Zugehörigkeit zum<br />

Verband. Vom Kreisverband Bayreuth gab es Blumen für Christine Schneider für ihre 20-jährige Tätigkeit als Kreisgeschäftsführerin.<br />

Das Ehrenmitglied vom Ortsverein Brand-Holz wurde mit einem Präsent bedacht, war er doch jahrelang<br />

stellvertretender Kreisvorsitzender. Ein Präsent gab es auch für Fritz Höhn, der lange Jahre im Kreisverband tätig war.<br />

Gewürdigt wurden der Chronist Reinhard Ullmann und seine Mitstreiterin Käthe Zöllner. Für 20-jährige Mitgliedschaft<br />

wurden Heinz Hertel, Erich Wagner und Walter Chwalka geehrt.<br />

25 Jahre gehören Helmut Loos, Werner Ziegler und Reinhard Ullmann dem Ortsverband Pegnitz an. Sie erhielten Urkunden<br />

und die Ehrennadel in Silber. Gold mit Urkunde gab es für Hildegard Scheuerlein. Für die Spitzenleistung 50jährige<br />

Mitgliedschaft wurde Charlotte Felicetti geehrt.<br />

... Landesverbandstag der Suchtselbsthilfeorganisation Blaues Kreuz<br />

Nordbayerischer Kurier vom 17.05.2006, S.24<br />

Verleugnete Krankheit<br />

Landesverbandstag der Suchtselbsthilfeorganisation Blaues Kreuz<br />

Bischofsgrün. Zum Landesverbandstag<br />

traf sich das Blaue Kreuz Bayern<br />

im Kurhaussaal in Bischofsgrün. Der<br />

Landesvorsitzende Gerhard Hörath<br />

hatte die bayerischen Vertreter der<br />

im Bereich Suchtkrankenhilfe tätigen<br />

Vereinigung damit in seine Heimatgemeinde<br />

geladen, in der sich auch<br />

die Landesgeschäftsstelle befindet.<br />

In der Bischofsgrüner Matthäuskirche<br />

fand ein Festgottesdienst statt, den<br />

Gerhard Hörath und Robert Göß,<br />

hauptamtlicher Referent des Blauen<br />

Kreuzes aus dem Nürnberger Raum,<br />

gestalteten. Danach fand der Landesverbandstag<br />

im großen Saal des<br />

Kurhauses seine Fortsetzung. Der<br />

Landesvorsitzende Gerhard Hörath<br />

konnte zur Landesversammlung<br />

auch Gäste aus Thüringen und<br />

Sachsen begrüßen. Er bat die Ehrengäste<br />

zu einer kleinen Podiumsdiskussion<br />

rund um die Themen<br />

Sucht und Selbsthilfe, moderiert von<br />

Robert Göß.<br />

Bundesgeschäftsführer Hermann<br />

Hägerbäumer verwies auf die Fakten.<br />

Alkoholismus ist eine chronische<br />

Krankheit. Im Suchtbereich sei es<br />

der Erfolg von 8000 Selbsthilfegruppen,<br />

dass über 70 Prozent deren<br />

Mitglieder wieder im Arbeitsleben<br />

Fuß fassen und so zu Beitragszahlen<br />

werden. Der Landtagsabgeordnete<br />

Wolfgang Hoderlein forderte, dass<br />

die Suchtthematik in den Schulen<br />

und Medien fester verwurzelt werden<br />

sollte, um zu einer Enttabuisierung<br />

beizutragen. Die Politik schenke dem<br />

Thema durchaus Beachtung, wie die<br />

Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />

<strong>Kramme</strong> ergänzte. Mit Sabine Bätzing<br />

sei bewusst eine junge Abgeordnete<br />

als Drogenbeauftragte gewählt<br />

worden.<br />

(Fortsetzung auf Seite 32 )<br />

Der Rote Faden 31


(Fortsetzung von Seite 31)<br />

Hauptproblematik sei, dass Alkoholismus<br />

im Umfeld der Betroffenen<br />

nicht als Krankheit erkannt werde.<br />

Gerhard Hörath stellte jedoch heraus,<br />

dass es klar das Verdienst des<br />

Blauen Kreuzes sei, dass öffentlich<br />

über Suchtproblematik gesprochen<br />

werde. Wichtig sei es für Jugendliche,<br />

was die Eltern vorleben, stellte<br />

Pfarrer Andreas Oswald heraus. Und<br />

Robert Göß ergänzte, dass er in<br />

einem Haushalt aufgewachsen sei, in<br />

dem es gar keinen Alkohol gab. Zum<br />

Schluss wurden die Teilnehmer<br />

gefragt, was sie dem Blauen Kreuz<br />

besonders wünschten. Kreisrat Karl-<br />

Herbert Unglaub wünschte, dass es<br />

zu einem Schulterschluss mit vielen<br />

anderen Selbsthilfegruppen kommen<br />

möge.<br />

Der Landesvorsitzende Gerhard<br />

Hörath richtete schließlich den<br />

Wunsch an die Politik, für genügend<br />

finanziellen Rahmen zu sorgen. Und<br />

Pfarrer Andreas Oswald verwies auf<br />

die Zusammenhänge von Sucht und<br />

Sehnsucht. Es gebe eine Möglichkeit,<br />

die Sehnsucht des Menschen zu<br />

stillen – der Glaube. Im Zentrum des<br />

Nachmittages stand in Bischofsgrün<br />

schließlich ein Festvortrag von Bundesgeschäftsführer<br />

Hermann Häger-<br />

...Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus der Tagesstätte des HPZ<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

bäumer. „Gut zu wissen, dass ich<br />

nicht allein bin. Gott – bewege mich“<br />

stand als Motto über dem Ganzen.<br />

Hägerbäumer stellte heraus, dass<br />

die fehlende Bereitschaft, sich ändern<br />

zu lassen, letztlich das Hauptproblem<br />

sei. Betroffene, die eine<br />

Veränderung wollen, können sich<br />

zwar sicher sein, nicht allein zu sein.<br />

Wer zur Erkenntnis gelange, er brauche<br />

Hilfe, dem werde auch Gott<br />

helfen. Letztlich entscheide jeder<br />

selbst, wohin sein Weg führe, so die<br />

Quintessenz.<br />

Vertreter der Diakonie, des Bezirks und der Politik weihten am vergangenen Samstag den Erweiterungsbau<br />

der Tagsstätte HPZ ein. Geplant hatte ihn Architekt Karlheinz Greim (Dritter von links). (Foto: Ritter, NK 22.05.2006)<br />

Der Rote Faden 32

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