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DER ROTE FADEN - Anette Kramme

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Schließung der Telekom Call-Center in Oberfranken<br />

Ausgabe März / April / Mai 2006<br />

Frankenpost v. 18.02.2006, S.6<br />

Abgeordnete der SPD: Jobs bei Telekom müssen bleiben<br />

Bayreuth/Hof. Auf Initiative der Bayreuther Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und des Bayreuther Landtagsabgeordneten<br />

Dr. Christoph Rabenstein haben sich<br />

alle oberfränkischen SPD-Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />

in gemeinsamen Resolutionen an Bundesfinanzminister<br />

Peer Steinbrück, Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering und Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke<br />

gewandt. Sie protestieren gegen die geplante Schließung<br />

der Telekom-Call-Center in Bamberg, Bayreuth und Hof.<br />

Oberfrankenweit sind 156 Arbeitsplätze in Gefahr.<br />

Die Versetzungsangebote an die Mitarbeiter an andere<br />

Standorte sehen die SPD-Politiker als faktische „kalte<br />

P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

Kündigungen“. In den Call-Centern seien vorwiegend<br />

Frauen und Teilzeitbeschäftigte angestellt. Bei den von<br />

der Schließung bedrohten Standorten beträgt der Frauenanteil<br />

64,4 Prozent. Davon sind 53,6 in Teilzeit beschäftigt.<br />

Eine Verlegung des Arbeitsplatzes sei daher kaum<br />

ohne große Härten realisierbar.<br />

Das Streichkonzept bei den Call-Centern sei auch regionalpolitisch<br />

nicht akzeptabel. Für den in der Vergangenheit<br />

arg gebeutelten Regierungsbezirk sei ein weiterer<br />

Arbeitsplatzabbau katastrophal. Auch die Bayerische<br />

SPD-Landesgruppe habe eine entsprechende Resolution<br />

verabschiedet.<br />

Telekom-Pläne: Zumutung für die Beschäftigten<br />

Als unangemessen bewerten die beiden SPD-Politiker MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und MdL Dr. Christoph Rabenstein die Antwort<br />

der Deutschen Telekom auf die Resolution aller oberfränkischen SPD-Abgeordneten. „Die Zukunft der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in den Call-Centern scheinen dem Telekom-Vorstand egal zu sein“, kritisieren <strong>Kramme</strong> und<br />

Rabenstein. Der den Beschäftigten angebotene Arbeitsstättenwechsel könne auch mit der von der Telekom geforderten<br />

hohen Flexibilität kaum in Anspruch genommen werden. „Nicht nur für die Teilzeitbeschäftigten ist dieses Angebot eine<br />

Zumutung“, so die beiden Abgeordneten unisono.<br />

Die von den geplanten Schließungen betroffenen Beschäftigten erhalten Versetzungsangebote an die nächstgelegenen<br />

Standorte. „Die Deutsche Telekom versucht durch die Call-Center-Schließungen offensichtlich Beschäftigte aus dem<br />

Unternehmen zu vergraulen“, sind sich <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> und Christoph Rabenstein einig. Nachdem bis Ende 2008 betriebsbedingte<br />

Kündigungen durch den bestehenden Tarifvertrag nicht möglich seien, wolle der Vorstand auf diesem<br />

Wege den angekündigten Personalabbau vorantreiben.<br />

Die Telekom verweist in ihrem Schreiben an die beiden Bayreuther SPD-Politiker, auf die in den oberfränkischen Städten<br />

Bamberg, Bayreuth und Hof verbleibenden Arbeitsplätze. Danach seien am Standort Bamberg nach der Verlagerung des<br />

Call-Centers noch ca. 1.300 Arbeitsplätze der Telekom vorhanden, in Bayreuth ca. 730 und in Hof noch ca. 40. „Es klingt<br />

schon höhnisch, wenn seitens des Konzernvorstands vorgerechnet wird, wie viele Stellen erhalten bleiben“, machen<br />

<strong>Kramme</strong> und Rabenstein ihrem Ärger Luft. Angesichts des geplanten weiteren Stellenabbaus bis 2008 sei hier wohl noch<br />

nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />

Bayreuth, den 03.03.2006<br />

Bayreuth. Die Telekom hat in der<br />

Nacht auf Donnerstag mit dem Betriebsrat<br />

über die Zukunft ihrer 96<br />

Call-Center beraten – und auch<br />

entschieden: Die Standorte Bayreuth,<br />

Hof und Bamberg werden, wie<br />

seit längerer Zeit zu befürchten war,<br />

geschlossen.<br />

In einem so genannten Einigungsstellenverfahren<br />

hatten Vertreter des<br />

Gesamtbetriebsrats im Gespräch mit<br />

dem Unternehmen noch versucht,<br />

die Schließung der Call-Center zu<br />

verhindern. Nach Angaben des Unternehmens<br />

sei das Aus für die Call-<br />

Center in Bayreuth, Hof und Bamberg<br />

aber verbindlich beschlossen.<br />

Firmensprecher Peter Kespohl sagte,<br />

die Gespräche seien bis zum letzten<br />

Moment ergebnisoffen geführt worden,<br />

aber am Ende hätten organisa-<br />

Nordbayerischer Kurier vom 25./26.03.2006, S.15<br />

Ende, Aus und kein Applaus<br />

Call-Center in Oberfranken werden endgültig geschlossen<br />

torische und betriebswirtschaftliche<br />

Gründe den Ausschlag gegeben.<br />

Betroffene Arbeitnehmer hätten die<br />

Wahl, in welchem der erhaltenen<br />

Call-Center sie arbeiten wollten und<br />

die Arbeitszeitgestaltung sei flexibel<br />

geregelt.<br />

Trotz heftiger Kritik von Seiten der<br />

Politik wollte die Telekom nahezu die<br />

Hälfte der Call-Center bundesweit<br />

schließen und ihr Angebot an 51<br />

Standorten bündeln. Aus oberfränkischer<br />

Sicht ist es kein Trost, dass<br />

nach den Verhandlungen neun zusätzliche<br />

Call-Center, darunter drei in<br />

Bayern, erhalten bleiben und in acht<br />

anderen Städten die Mitarbeiter<br />

innerhalb des Konzerns weiterbeschäftigt<br />

werden.<br />

Die oberfränkischen Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (SPD)<br />

und Hartmut Koschyk (CSU) verurteilten<br />

die Entscheidung: Koschyk<br />

teilte mit, der Kahlschlag in Oberfranken<br />

sei unverantwortlich: „Die<br />

Schließung ist ein äußerst bedenklicher<br />

Schritt gegen unsere Region<br />

und den ländlichen Raum. Die Telekom<br />

lässt jegliche Verantwortung für<br />

Oberfranken vermissen.“ Frauen und<br />

Teilzeitbeschäftigte seien besonders<br />

hart getroffen. Ebenso enttäuscht<br />

zeigte sich die SPD-Abgeordnete.<br />

„Die Entscheidung, die Standorte<br />

Bayreuth, Bamberg und Hof aufzulösen,<br />

ist nicht nachvollziehbar“, gab<br />

sie gestern bekannt. Nach ihrem<br />

Einsatz hatte sie gehofft, dass wenigstens<br />

ein Call-Center in Oberfranken<br />

von der Schließung verschont<br />

würde.<br />

Der Rote Faden 14

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