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Ausgabe März / April / Mai 2006<br />
Schreiben von MdL Wolfgang Hoderlein an MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vom 04.01.2006 anlässlich der<br />
Schließung der Telekom-Call-Center<br />
Liebe <strong>Anette</strong>,<br />
besten Dank für das Schreiben.<br />
In der Tat: So macht sich die Politik, insbesondere aber die SPD keine Freunde. Ob bei Bahn, Post, Telekom: Einerseits<br />
nährt die Politik ihre Machtanmutung, andererseits macht sie sich zum Erfüllungsgehilfen der AG-Vorstände. Diese<br />
Herren baden aber nichts aus...<br />
Und: Wenn diese AG’s shareholder-Politik machen, dann wird der ländliche Raum immer die Ober-Arschkarte ziehen.<br />
Danke für Dein Engagement.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Wolfgang Hoderlein, MdL<br />
P R E S S E M I T T E I L U N G<br />
Telekom Call Center: Unterstützung von Huber gefordert<br />
MdB <strong>Kramme</strong> und MdB Ernstberger wenden sich an bayerischen Wirtschaftsminister<br />
Die beiden Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong><br />
(Bayreuth) und Petra Ernstberger (Hof) kämpfen weiter<br />
um den Erhalt der oberfränkischen Telekom Call Center.<br />
In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die beiden<br />
SPD-Politikerinnen nun an den bayerischen Wirtschaftsminister<br />
Erwin Huber gewandt und um dessen Unterstützung<br />
gebeten. „Wir appellieren an Sie, sich dafür einzusetzen,<br />
dass die Call Center-Standorte der Deutschen<br />
Telekom in Oberfranken erhalten bleiben“, so <strong>Kramme</strong><br />
und Ernstberger.<br />
„Das Streichkonzept bei den Call Centern ist nicht nur<br />
beschäftigungspolitisch unzumutbar, sondern auch regional-<br />
bzw. strukturpolitisch“, heißt es in dem Schreiben. Die<br />
beiden Abgeordneten verweisen vor allem auf die strukturellen<br />
Probleme des Regierungsbezirks: „Beim Jobabbau<br />
ist der Regierungsbezirk mit weitem Abstand trauriger<br />
Rekordhalter“, argumentieren <strong>Kramme</strong> und Ernstberger.<br />
Für Oberfranken sei der weitere Abbau von Arbeitsplätzen<br />
katastrophal.<br />
Bayreuth, den 06.04.2006<br />
MdB <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> (Bayreuth) und MdB Petra Ernstberger (Hof), beide SPD:<br />
Call Center: Schließungen in Oberfranken endgültig / Auch Wirtschaftsminister Huber<br />
kann Telekom-Pläne nicht verhindern<br />
Die Schließung der drei oberfränkischen<br />
Call Center der Deutschen<br />
Telekom ist endgültig und wohl nicht<br />
mehr zu verhindern. Dieses enttäuschende<br />
Fazit ziehen die beiden<br />
SPD-Bundestagsabgeordneten <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong> (Bayreuth)und Petra<br />
Ernstberger (Hof) aus einem Schreiben<br />
des bayerischen Wirtschaftsministers<br />
Erwin Huber (CSU). <strong>Kramme</strong><br />
und Ernstberger hatten Huber aufgefordert,<br />
sich für den Erhalt der Call<br />
Center in Bamberg, Bayreuth und<br />
Hof einzusetzen und begründeten<br />
dies vor allem mit den strukturpolitischen<br />
Folgen der Schließungspläne<br />
der Deutschen Telekom.<br />
Wie Huber nun mitteilt, habe er mit<br />
dem verantwortlichen Vorstandsmitglied<br />
bereits im Februar ein Gespräch<br />
geführt und dazu aufgefordert,<br />
die strukturpolitischen Belange<br />
bei den anstehenden Entscheidungen<br />
nicht außer Acht zu lassen.<br />
„Trotz dieser Bemühungen konnten<br />
die Schließungspläne nicht abgewendet<br />
werden“, schreibt der Wirtschaftsminister.<br />
Dabei sei die geplante<br />
Schließung der drei bislang in<br />
Oberfranken angesiedelten Call<br />
Center aus beschäftigungs- und<br />
strukturpolitischer Sicht „besonders<br />
schmerzlich“. Auch wenn allen betroffenen<br />
Mitarbeitern alternative<br />
Arbeitsplätze an den erhaltenen<br />
Standorten angeboten würden, so<br />
Huber weiter, stelle dies für sie und<br />
ihre Angehörigen oftmals einen gravierenden<br />
Einschnitt dar. Es sei<br />
jedoch zumindest gelungen, die Zahl<br />
der von den Umstrukturierungen<br />
betroffenen Arbeitsplätze im Freistaat<br />
auf rund 300 zu verringern und<br />
damit im Vergleich zu den ursprünglichen<br />
Planungen zu halbieren, so<br />
Huber abschließend.<br />
Ernstberger und <strong>Kramme</strong> zeigen sich<br />
enttäuscht, aber gleichzeitig auch<br />
verärgert über das Schreiben aus<br />
München: „Dass die Call Center nun<br />
geschlossen werden, ist für Oberfranken<br />
ein Schlag in Gesicht. Die<br />
Beweggründe sind nach wie vor nicht<br />
nachvollziehbar. Strukturelle Probleme<br />
wurden von der Telekom<br />
schlichtweg ignoriert“, so die Abgeordneten.<br />
„Mehr als ärgerlich ist<br />
außerdem die Tatsache, dass in<br />
Niederbayern die Call Center in<br />
Deggendorf und Passau erhalten<br />
bleiben sollen, obwohl auch dort<br />
Schließungen vorgesehen waren.<br />
Hier scheint sich der Einsatz des<br />
Wirtschaftsministers gelohnt zu haben.<br />
Es ist schließlich seine Heimatregion,<br />
die vor einem Kahlschlag<br />
bewahrt wird, während Oberfranken<br />
weiter bluten muss“, so Ernstberger<br />
und <strong>Kramme</strong> abschließend.<br />
Bayreuth / Hof, 21. April 2006<br />
Der Rote Faden 15