Einführung in die Fachdidaktik Deutsch - Sprachdidaktik - nibuki

vorhanden ist. Das betrifft freilich hauptsächlich den Einsatz in der Schule, wenn den Schülern das
Wort im Zentrum vorgegeben wird („Schreibt einen Aufsatz zu dem Thema Ferien - beginnt mit einem
Cluster.“). Außerschulische Schreiber suchen sich ihr Thema selbst oder stehen zumindest nicht in
einer Art Konkurrenzsituation zu anderen Schreibern. 5
Dennoch bleibt die Cluster-Methode geeignet,
um möglichst viele Aspekte zu einem Thema zu sammeln und etwaige Schreibblockaden zu
verhindern.
Die Schreibkonferenz
Eine Möglichkeit, die Schüler beim Überarbeiten ihrer Texte zu unterstützen, ist die sogenannte
Schreibkonferenz. Gudrun Spitter hat diese Methode erfolgreich erprobt: Die Schüler finden sich in
kleinen Gruppen zusammen, lesen sich gegenseitig ihre Texte vor und überlegen gemeinsam, wie
diese verbessert werden können:
1. Vorlesen und spontane Reaktionen
2. Satz für Satz inhaltlich und sprachlich überprüfen
3. Rechtschreibung überprüfen
4. Text nochmal schreiben
Neben dem Potential, welches dieser Methode inne wohnt, ergeben sich auch Probleme und Gefahren.
So ist eine kooperative Überarbeitung von Texten sehr anspruchsvoll und muss von den Schülern
selbst erst einmal erlernt werden. Weiterhin stellt sich auch die Frage, wie über bestimmte
Verbesserungsvorschläge entschieden wird (mehrheitlich, Recht des Stärkeren)? Auch die Form der
Überarbeitung stellt ein Problem dar: Durch eine mündliche Überarbeitung folgt auf eine Nachfrage
eine Erklärung des Schreibers und alle in der Runde sind zufrieden - eine Überarbeitung des Textes hat
damit noch lange nicht stattgefunden.
Dennoch, durch die Überarbeitung des Textes lernen die Schüler unheimlich viel, wobei ihnen vorher
bewusst gemacht werden muss, wann ein Text „gut“ ist, und dass man seine Einschätzung vernünftig
bergründen muss. Es sollten ihnen Modelle und Vorbilder in Textform an die Hand gegeben werden,
wobei Beispieltexte besser sind als ein nacktes Gerüst an Textsortenmerkmalen. Außerdem gehört es
zur sozialen Kompetenz, konstruktive Kritik äußern und entgegennehmen zu können, was durch die
Schreibkonferenz ebenfalls geschult wird.
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Wobei es doch eigentlich kein Problem sein sollte, wenn unterschiedliche Schüler unterschiedliche Assoziationen zu
einem Stichwort bekommen. Selbst wenn dem einen Schüler aufgrund seiner Lebensumwelt mehr zu einem Thema
einfällt, so ist doch im Zweifelsfall das Thema schlecht vom Lehrer gewählt, aber nicht das Cluster-Modell als solches
problematisch.(?!)
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