Einführung in die Fachdidaktik Deutsch - Sprachdidaktik - nibuki
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Der Formale Grammatikunterricht - nach Karl Ferd<strong>in</strong>and Becker<br />
Der Formale Grammatikunterricht ist typisch für den deduktiven Ansatz. Er ist curricular aufgebaut,<br />
äußerst stofforientiert, und def<strong>in</strong>iert Grammatik somit als eigenen Lehr-Lern-Bereich, der <strong>in</strong>folge<br />
dessen e<strong>in</strong>en ausgeprägten Stand im <strong>Deutsch</strong>unterricht e<strong>in</strong>nimmt. Vermittelt wird primär deklaratives<br />
Wissen nach dem „Vor-Nach-Pr<strong>in</strong>zip“: der Lehrer gibt etwas vor, <strong>die</strong> Schüler machen es nach. Ziel<br />
<strong>die</strong>ses kle<strong>in</strong>schrittigen und durch den Lehrer gelenkten Unterrichtes ist es, E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Struktur der<br />
Sprache zu erlangen und grammatische Korrektheit des Sprachgebrauchs zu erreichen.<br />
� deduktiv, kle<strong>in</strong>schrittig, gesteuert<br />
� Grammatik als eigener Lehr-Lern-Bereich<br />
� Vor-Nach-Pr<strong>in</strong>zip<br />
� Ziel: E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> Sprachstruktur, gramm. korrekter Sprachgebrauch<br />
� hauptsächlich deklaratives Wissen<br />
Der Operationale Grammatikunterricht - nach Hans Gl<strong>in</strong>z<br />
Nach dem Krieg wurde Gl<strong>in</strong>z‘ Operationaler Grammatikunterricht vermehrt an Schulen angewandt.<br />
Für ihn ist <strong>die</strong> Selbsttätigkeit der Schüler äußerst wichtig. Den Schülern soll (ihrem Alter/ihren<br />
kognitiven Strukturen angemessene) „Operationen“ („Werkzeuge“) an <strong>die</strong> Hand gegeben werden, mit<br />
denen sie an Texten, auch literarischen, arbeiten können (z.B. Gl<strong>in</strong>z‘ Satzgliederprobern).<br />
Problemlösungswissen ist also elementares Ziel <strong>die</strong>ser Unterrichtsform, aber auch deklaratives Wissen<br />
<strong>in</strong> Form von Wissen um den Bau der Sprache wird vermittelt. Ausgegangen wird dabei von Texten,<br />
nicht von isolierten Beispielen. Bis heute ist der Operationale Grammatikunterricht e<strong>in</strong> prom<strong>in</strong>entes<br />
Modell an den Schulen.<br />
� Problemlösungswissen, deklaratives Wissen<br />
� Selbsttätigkeit der Schüler durch Operationen<br />
� ausgehend von Texten, nicht von isolierten Beispielen<br />
Der Systematische Grammatikunterricht nach der „L<strong>in</strong>guistischen Wende“<br />
In den 70er Jahren verändert sich durch e<strong>in</strong>e neue Sicht auf Sprache, verursacht durch den<br />
Strukturalismus und <strong>die</strong> generative Grammatik, auch der Grammatikunterricht. Wie beim formalen<br />
Grammatikunterricht ist es nun das Ziel, <strong>die</strong> E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> den Bau und <strong>die</strong> Struktur der Sprache zu<br />
vermitteln, <strong>in</strong> Curriculum legt dabei fest, welches systematische grammatische Wissen zu vermitteln<br />
ist. Vorgegangen wird teilweise <strong>in</strong>duktiv: zum Beispiel durch vergleichende Spracharbeit und <strong>die</strong><br />
Entwicklung von Merksätzen. Gearbeitet wird an Beispieltexten aus der Lebenswelt der Schüler.<br />
� teilweise <strong>in</strong>duktiv<br />
� Ziel ist E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> Bau und Struktur der Sprache<br />
� festes Curriculum systematischen gramm. Wissens<br />
� vergleichende Spracharbeit, Beispieltexte aus der Lebenswelt der Schüler<br />
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