Verbrenner für Europa - MM Logistik
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ternehmen unter anderem Ladungssicherungsmittel<br />
entwickelt und vertreibt.<br />
Deshalb muss die Ladung auf<br />
der Ladefläche fixiert werden. Das ist<br />
in der Regel Aufgabe von Zurrgurten<br />
und Bändern aus den Chemiefasern<br />
Polyester und Polyamid. Selbst <strong>für</strong><br />
scharfkantige Lasten wie Coils oder<br />
Blechpakete wurden Lösungen entwickelt,<br />
etwa Schutzbeschichtungen<br />
der Gurte aus Polyurethan.<br />
Nicht nur Zurrgurte besimmen<br />
das Bild der Ladungssicherung, Anti-Rutschmatten<br />
gehören genauso<br />
dazu. Lange wurde nur der Reibwert<br />
diskutiert, genauso wichtig sind aber<br />
Eigenschaften wie Reißfestigkeit oder<br />
Flächenpressung.<br />
Ladungssicherung scheitert oft<br />
an falschen Sparmaßnahmen<br />
Grundsätzlich gilt auch bei der Ladungssicherung<br />
das eiserne Gesetz<br />
der Verhältnismäßigkeit von Aufwand<br />
und Nutzen. Deshalb greifen<br />
Lkw-Fahrer schnell einmal zum<br />
günstigen Spanngurt aus dem Baumarkt.<br />
Das kann fatal ausgehen.<br />
„Vielfach wird die Aussage getätigt,<br />
dass Ladungssicherung zu kostspielig<br />
ist. Just-in-time-Produktion setze<br />
heute voraus, dass die Ladungssicherung<br />
nicht durchgeführt werden<br />
muss“, zitiert Rechtsanwalt Torsten<br />
Göppel aus seiner Praxis. Die Ladungssicherung<br />
dauere zu lange, die<br />
Schulungen seien zu teuer, und außerdem<br />
seien die Lkw stabil genug,<br />
damit nichts passiere.<br />
Die Rechtsprechung geht bei Verstößen<br />
gegen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften<br />
nicht gerade<br />
zimperlich mit den Verkehrssündern<br />
um: Je nach Sachlage drohen den<br />
Beteiligten nach § 130 OWiG (Gesetz<br />
über Ordnungswidrigkeiten) Bußgelder<br />
in Höhe von bis zu 500 000<br />
Euro. Kein Wunder, denn mangelhafte<br />
Ladungssicherung ist nach Angaben<br />
von Polizei und BAG bei 20 bis<br />
25% aller schweren Verkehrsunfälle<br />
die Ursache. Laut dem Gesamtverband<br />
der deutschen Versicherungswirtschaft<br />
belaufen sich die Schäden<br />
aus mangelnder Ladungssicherung<br />
jährlich auf etwa 500 Mio. Euro. Im<br />
Rahmen des Verkehrssicherheits-Tages<br />
wurde bei der Kontrolle von<br />
15 000 Fahrzeugen festgestellt, dass<br />
bei insgesamt 8000 Fahrzeugen die<br />
Ladung mangelhaft gesichert war.<br />
600 Ordnungswidrigkeits-(OWI-)<br />
Verfahren wurden daraufhin eingeleitet.<br />
Die Rechtsprechung wird, bezogen<br />
auf den Gütertransport, durch<br />
drei wesentliche Begriffe geprägt: die<br />
Verkehrssicherheit, die Betriebssicherheit<br />
sowie die Beförderungssi-<br />
LADUNGSSICHERUNG<br />
cherheit. Wobei die Verkehrssicherheit<br />
dem Bereich des öffentlichen<br />
Rechts beziehungsweise des Strafund<br />
Verkehrsrechts zuzuordnen ist,<br />
die Betriebs- und die Beförderungssicherheit<br />
wiederum durch handelsrechtliche<br />
Normen bestimmt werden.<br />
Es gibt also eine klare Trennung zwischen<br />
der öffentlich-rechtlichen Verantwortlichkeit<br />
und der handelsrechtlichen<br />
Verantwortlichkeit.<br />
DISTRIBUTION<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 6/2007 43