Zytostatika im Gesundheitsdienst (M620) - BGW
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1. Längere Diffusionsstrecke und -zeit bei<br />
Benetzung der Handschuhe mit Zytos<br />
tati ka lösungen und dadurch Verrin -<br />
gerung des Resorptionsrisikos über die<br />
Haut.<br />
2. Längere Haltbarkeit der Handschuh -<br />
kuppen gegenüber Abrieb bei Hand -<br />
habung in der Sicherheitswerk bank und<br />
dadurch ebenfalls sicherere Schutzbar -<br />
riere.<br />
3. Weniger produktionsbedingt dünnwandige<br />
oder undichte Stellen der Hand -<br />
schuhe.<br />
• Das Handschuhmaterial sollte eingefärbt<br />
sein (zum Beispiel blau, braun oder<br />
grün), um schneller und sicherer Fehler,<br />
Löcher und Einrisse vor und während<br />
des Gebrauchs zu erkennen. Auch die<br />
Verwendung von doppellagigen<br />
Indikator-Handschuhen, die bereits bei<br />
kleinsten Schäden eine deutliche<br />
Verfärbung aufweisen, kann mehr<br />
Sicherheit bieten.<br />
• In der Praxis hat es sich als sinnvoll<br />
erwiesen, zur El<strong>im</strong>inierung des<br />
Restrisikos zwei Paar Handschuhe (double-gloving)<br />
unterschiedlicher Materialien<br />
(zum Beispiel Latex und Nitril) zu tragen.<br />
Die beiden Handschuh materialien sollten<br />
idealerweise auf die hauptsächlich zum<br />
Einsatz kommenden <strong>Zytostatika</strong> abgest<strong>im</strong>mt<br />
sein.<br />
• Permeationsuntersuchungen (Unter-<br />
suchungen zur Best<strong>im</strong>mung der Durch -<br />
lässigkeit) weisen darauf hin, dass am<br />
ehesten Handschuhe aus Latex,<br />
Nitrilkaut schuk oder Neopren ausreichender<br />
Dicke für den Umgang mit<br />
<strong>Zytostatika</strong> geeignet sind. Im konkreten<br />
Fall sollten auch die Hersteller zu geeigneten<br />
Handschuh materialien und<br />
-modellen befragt werden.<br />
• Die Handschuhe müssen sofort gewechselt<br />
werden, wenn sie vor oder bei der Anwen -<br />
dung so beschädigt wurden, dass Flüssig -<br />
keit direkt in Kontakt mit der Haut kommen<br />
kann (zum Beispiel Nadelstiche, Risse).<br />
• Unabhängig von sichtbarer Verunrei -<br />
nigung oder Beschädigung sollten die<br />
Handschuhe spätestens alle 30 Minuten<br />
gewechselt werden, um eine Aufnahme<br />
nicht sichtbarer Verunreinigungen oder<br />
unsichtbare Beschädigungen zu vermeiden<br />
(Tipp: Wecker stellen!).<br />
• Die Handschuhe sollten <strong>im</strong>mer nach<br />
außen gekrempelt ausgezogen werden,<br />
um eine Kontamination der ungeschützten<br />
Hände zu vermeiden.<br />
Hinweis:<br />
Durch herstellungsbedingte Restanhaftungen<br />
an den Ampullenflaschen, unsachgemäße<br />
Lagerung oder transportbedingten Glas -<br />
bruch können bereits die Original ver -<br />
packungen mit <strong>Zytostatika</strong> verunreinigt sein.<br />
Es empfiehlt sich daher, bereits be<strong>im</strong><br />
Anfassen der Umverpackungen und be<strong>im</strong><br />
5 Schutzmaßnahmen<br />
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