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52 Ticon »Zero.Six.After.« (Digital Structures) CD In unserem Interview mit den früheren Labelheads von Digital Structures gab Son Kites Sebastian Mullaert das überaus mutige und ehrliche Statement zum Besten, dass das seinerzeit zum Release anstehende Ticon Album »Aero« zwar schon gut, aber doch bei weitem nicht so gut wäre, wie Ticon es hätten machen können. Weil sie sich einfach nicht getraut hatten, an sie gestellte Erwartungen auf den Kopf zu stellen und ihrer Virtuosität im Groove freien Lauf zu lassen. Sechs Jahre sind Frederik und Filip nun elektronisch dabei und bilanzieren mit ihrem dritten Ticon Album den gegenwärtigen Forschungsstand ihrer New Disco Science Alliance so, wie Sebastian es sich sicher wünscht. Das Album ist ein Feuerwerk aus Trance, Techno und House, es gibt Zitate aus den guten, alten Zeiten bis hin zu Union Jack (»The Analogue H«), funktionale Extravaganz in modernen Grooves, witzige Ideen, brilliante Arrangements, Schub und Hub, Druck, Uplift, Euphorie und Funk so von allen Seiten, dass man nach den ersten Hörversuchen geradezu erschöpft zu sein meint. Ein großartiges Album aus zehn durchgehend knackenden, aber unglaublich variierenden Dancetracks – doch für eine endgültige Kritik ist es eigentlich noch viel zu früh, denn ich brauche mindestens noch ein/zwei Wochen, bis es voll bei mir angekommen ist. (kai) »Spiritual Rhythms of Psytrance Vol. 2« V.A. (Planet B.E.N.) CD Teil zwei der spirituellen Rhythmen des Psytrance weiß durch sehr gute Stücke von Artifakt (!), CPU und DJ Mael zu begeistern. Ein internationales Line up garantiert Tanzspaß überall auf der Welt. So mag ich Paul Taylors Zusammenarbeit mit D-Tek aus Mexiko hervorheben, deren Stück für mich den ACIDTEST www.mushroom-<strong>online</strong>.com/edit »Revelations« V.A. (Digital Oracle) CD Dieses Releases auf Digital Oracle wurde schon lange heiß ersehnt, schließlich erwarten uns auf dem Sub-Label von Crystal Matrix Records einige Offenbarungen dieses Festival-Sommers und manch' Track wurde schon in Sets der großen DJs zum Besten gegeben. Neun Morning Psy Trance Hits der höchsten Güteklasse, von einigen der besten Produzenten weltweit – absolut Name Dropper's Paradise – Astrix vs John 00 Flemming, Sub6, Xerox and Illumination, Chakra, Talamasca vs Life Extension, Timelock und mehr ... Mit warmem, druckvollem Deep-Trance geht es beeindruckend los, danach beginnt das Hit-Feuerwerk auf groovenden 16-tel Beats, treibend und druckvoll, immer uplifting und mit teilweise catchy Melodien und Hammer Breaks, die die Crowd ausrasten lassen werden. Nahezu alle Tracks haben genug Power, um auch nächtens den Dancefloor mit Schweiß zu tränken. Ganz heißer Scheiß! (Tulla) schönsten Überraschungsmoment birgt, dessen Witz ich mag und der am Ende immer noch das Potenzial hat mich zu kicken. Der Südafrikaner Artifakt ist ein weiteres Mal mit glasklarer Produktion und innovativen Ideen ganz weit vorne. Wenn der Herr Ben so weiter macht freue ich mich auf den dritten Teil. Full-On-Herz was willst du mehr? (Ilse) Save The Robot »Battle Of The Mind« (Tip World) CD Ohne die Mühe eines Intros oder sonstiger Umschweife serviert Tip mit »Save The Robot« schnell und direkt eine FullOn Abfahrt in zehn durch die Bank zündenden Teilen. Das Ganze ist hervorragend gemacht, israelisch quirlige Grooves, messerscharfe Arrangements, brillierende Trommelwirbel und upliftige melodische Elemente an den rechten Stellen ergeben ein todsicher zündendes, positiv energetisches FullOn Album allerbester Qualität. Keine Ahnung, wer hinter diesem Projekt steckt, es klingt jedoch ziemlich nach den Fingern von Herrn Shmailov. Sehr nice: Raja Rams auf dem Rhythmus tanzende Flöte in »Robot On Drugs« und Soft Cells »Tainted Love« Update. (kai) Andromeda »Sensations« (YSE) CD Das fantastische Remix-Album ist noch nicht mal recht verdaut, da kommt schon das zweite richtige Andromeda Album auf Yellow Sunshine Explosion. Spätestens mit der »Calming Fender« auf der Bakkelit Compilation von Spiral Trax war klar, welch immenses Talent in Anders Nielsen schlummert. Wie bei jedem guten Artist wird die Technik mit den Jahren, der Erfahrung und dem finanziellen Einsatz besser, und die akustischen Möglichkeiten vergrößern sich. Doch Anders nutzt die neuen Möglichkeiten tatsächlich im Sinne musikalischer Entwicklung und macht riesige Schritte, der Beste seiner Zunft zu werden. Der nicht unbescheidene Titel »Sensations« geht voll in Ordnung; wer melodisch progressiven Trance mit Druck, Schönheit und fast songartiger Melodie-Struktur sucht, wird mit diesem Album das Glück finden. Ich habe derzeit keine Tracklist, eins, vier und sieben sind so groß, dass ihnen ein Logenplatz in der Geschichte des Progressive Trance zugestanden werden wird. (kai) The Melovsky‘s »Psychedelic Cowboy« (Tip New World) CD Weird, voll aufgeladen, virtuos verrückt, aber doch mit genussermöglichenden Atempausen gehen die Melovsky‘s an den Start für Tips neues Sublabel. Der »Psychedelic Cowboy« ist grobschlächtiges Arbeitsgerät zum nachhaltigen Durchrütteln der Crowd und des DJs; wollten wir eine Schublade suchen, hieße sie EthnoAcidVocoderCineHalluTechRock. Mit dem Titeltrack ist ein dicker Blues- Trance-Knaller à la Junos »Pistolero«
an Bord, aber auch sonst findet der ambitionierte Psychedeliker mehr als eine handvoll FullOn-kompatible Munition, um seinen psychedelischen Saloon ordentlichst aufzumischen. Nach dem ganzen Isra-Zeugs, das Tip in letzter Zeit verschossen hat, ist dies endlich mal wieder ein echt ur-typisches Release mit wahrhaft hemdsärmligem, psychedelisch elektrofusionärem Undergroundcharme. Ist es nicht genau das, was Tip eigentlich immer ausgemacht hat? Warum also ein neues Sublabel? (kai) »Headspace« V.A. (Plastik Park) CD Sally Doolally ist bekanntermaßen ein hervorragender DJ. In verschiedenen Styles. Ihre letzte Compilation mit knackigem Sound bishin zu aufgeräumtem FullOn für Transient machte die Ankündigung für eine Plastik Park Compilation umso spannender. Das Label wird inzwischen von Tobias Bayer zusammen mit Christian Wedekind aka D-Nox geführt, und das, was Sally dafür zusammengesucht hat, passt sehr gut in den leicht angetwisteten, dezent funktionalen progressive Psy-Club-Stuff von Plastik Park. Sally hat sich wirklich Mühe gegeben; so finden sich hier fast ausschließlich exklusive Tracks von Liquid Soul, Justice Unlimited, Nasa und El Zisco. Ein wahres Schatzkästlein für Freaks progressiver Tanzmusik. (kai) »The Numinous« V.A. (Ketuh) CD Der Portugiese P_Mac in Österreich ist mit dieser Compilation einen weiteren Schritt voran in Richtung Elite gegangen. Einige fast schon Locals bei Ketuh wie Gappeq aus der Tschechei, der die le tzten zwei Scheiben bereits einläutete und von dem wir ein Album erwarten dürfen, oder Pondscum aus Australien wirbeln kräftig mit. Sehr international mal wieder, denn nicht nur der Schwede Wizack Twizack, sondern auch Indier, Silent Horror, oder Israelis streiten mit um die Acidkrone. So der Remix zum »Jihad of Islam« von Iron Madness, worin die CD für mich ihren Höhepunkt findet. Aus Südafrika kommen Xatrik und Slug, die beide mit dem typischen SA-Sound begeistern können. »The Art of Chill 2« V.A. (Platipus) 2CD Achtung – MixCD, aber was für eine! Nach langer Zeit bekomme ich mal wieder ein Release von Platipus in die Finger und das Warten scheint sich gelohnt zu haben. Jon Hopkins, den schreibende Kollegen schon zu Recht als »extrem begabten Musiker« einstuften, hat hier ein paar Klassiker zusammengestellt, die in keiner echten Chill-Sammlung fehlen sollten. Verschollenes und Perlen direkt aus den Untiefen der Evergreens. Und trotzdem bin ich mir sicher, nur die Wenigsten von euch werden hier viele Stücke schon ihr Eigen nennen. Abwechslungsreich gestalteter Trip durch die Vielfalt der Entspannungs-Musik, mit ausreichend Drive für erotische Moves in angenehmem Ambiente oder auf langsamen Floors. (liese) Bwicked »Chill da funk out« (BNE) CD Verträumte weite Flächen und impulsive Effekte bringen uns ein warmes Gefühl und genauso aber auch einen reaktivierenden Impuls auf Grund der funky Basslines und den ausgetüftelten Breakbeats, die auch angenehm immer wieder zum Downbeat wechseln. Mit Space-Elementen, psychedelischen Orgelsounds und Vocoder im Stile der 70er, aber eben mit der modernen Technik von heute. Sehr angenehm Amtlich druckvoller Psytrance aus dem Nachbarland. (Ilse) Dissociactive »Block out« (Acidance) CD Nachdem Acidance wieder da ist, erscheint nun in einem straff geplanten Releaseplan ein Artistalbum, das ich so nicht erwartet hatte. Zwei Russen, die zwar ein Album für die Nacht abliefern, aber nie dem düsteren Hype verfallen, dem heuer leicht etwas strengere Musik zum Opfer fällt. Das ist erwachsener treibender Full-On der Extraklasse. Erinnert an Digital Talk, mit treibenden Leadsynths und rollendem Basslauf. Schön gesetzte FX und eine Prise oldschool, mit aktuellen Sounds auf intelligente Weise verbunden und mit derzeitiger Technik versiert umge- Ambient & Chill sind die Softfades zwischen den Tracks. Denn so hält einen »Chill da funk out« in seinem Flow. (rok) Flexitones »Joyrider« (Twisted) CD Eine CD zu besprechen, die bei genauem Hinsehen so viel verspricht und am Ende noch mehr davon einlöst, das schreibt sich quasi von alleine. Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich sage, da sind zwei musikalische Helden der Neunziger, Merv Peppler (Eat Static) und Will White (Propeller heads), die sich zu Flexitones zusammentun und ein der maßen musikalisches Album ab liefern, dass es jedem Musikliebhaber generell eine Freude sein sollte. Eine Fusion aller möglichen Stilelemente von Jazz, Funk, Pop über Dub, Breakbeat und Electro macht diese Scheibe zu einem absoluten Muss für jeden, der intelligent-innovative Musik generell zu schätzen weiß. Unmöglich, etwas hervorzuheben, das Ganze ist ein musikalischer Trip der Extraklasse. Konsequent logisch, dass man sich bei Twisted traf, wo doch so viele besondere Musiker zu finden sind. Vorsicht, richtige Musik, kein Trance. Herausragend! (Ilse) setzt. Mich hat’s definitiv gepackt, und ich habe die Scheibe länger nicht aus dem Player geholt. Sweet Stuff! (Ilse) »Sonic Solutions« V.A. (Timecode) CD Die Südafrikaner machen meiner Meinung nach den intelligentesten Psytrance, mit einer Frische, die dich mich immer wieder packt. Timecode ist ein Vorreiter mit dem nunmehr 13. Release, und zeigt ein weiteres Mal, wer das Sagen hat. Es geht los mit einem Broken Toy Remix zu dem alten Damage Hit »Bringdanoise«, was für ein Start. PENG! Die beiden Franzosen Luc und Julien aka Digital Talk, die auch die Zusammenstellung kreierten, folgen darauf, und spätestens jetzt wird einem 53
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