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22 3 Das Bildungsprogramm - der gemeinsame europäische Rahmen 3 keine Hürden für bestimmte Gruppen wie Frauen oder Mitglieder unterer Einkommensschichten zu errichten. Das hat Folgen für das Marketing, für die Festlegung von Kursorten und Kurszeiten sowie für die Auswahl der Methoden und der Dozenten. So empfiehlt es sich, viel Zeit für den Dialog in Kleingruppen einzuplanen. Plenumsdiskussionen hingegen sollten dosiert eingesetzt werden. Sie sind ein gern genütztes Forum für „heimliche Koreferenten“ (die meinen, sie hätten Wesentliches zum Thema beizutragen), sowie für Gern- und Vielredner. In aller Regel sind dies Männer. Für eine geschlechtergerechte Seminardiskussion sind solche Kommunikationskonstellationen nicht förderlich. Sie gehen vor allem zu Lasten der Frauen, da diese sich in solchen Situationen zurückhalten oder mit ihren Redeanliegen zu kurz kommen. Aus diesem Grunde werden Plenumsdiskussionen nur dann eingesetzt, wenn ein Inhalt durch einen Vortrag zu vermitteln war, wenn anhand eines Fallbeispiels Lösungen exemplarisch entwickelt werden und wenn im Anschluss an eine Arbeitsgruppenphase die wichtigsten Ergebnisse aus den Kleingruppen präsentiert, zu einem Gesamtbild zusammenfasst und offene Fragen aus der Gruppenarbeit beantwortet werden. 3.2.7 Verschiedene Zielgruppen – verschiedene Kurstypen Die Hauptzielgruppe des Bildungsprogramms sind Senioren, die eine aktive Bürgerrolle in der Form von politischer Teilhabe wahrnehmen. Die Projekterfahrungen in den beteiligten Ländern zeigen, dass es grob gesagt, zwei unterschiedliche Zugänge von Senioren zur politischen Partizipation gibt: Senioren, die an Politik und dieser Art von Engagement noch nicht interessiert sind aber dazu motiviert werden können. Ältere Personen mit Erfahrung auf diesem Gebiet der bürgerlichen Aktivität oder mit einer eindeutigen Bereitschaft für dieses Engagement. Für diese differierenden Einstellungen bietet das Bildungsprogramm unterschiedliche Seminartypen: Für Senioren die als Interessensvertreter bereits aktiv sind oder es sein wollen gibt Seminare, die zum Ziel haben, dass die teilnehmenden Senioren ihre Aufgabe als Interessensvertretung erfolgreich wahrnehmen. Für Senioren, die bislang ein solches Engagement für sich nicht in Betracht gezogen haben, werden Sensibilisierungskurse konzipiert mit dem Lernziel, dass die Teilnehmer sich über Chancen und Anforderungen des bürgerschaftlichen Engagements von Senioren klar werden. 3.3 Kompetenzen für die politische Partizipation älterer Menschen – Bildungsbausteine für die Praxis 3.3.1 Überblick über den Bildungsbedarf an Kompetenztraining Das grundlegende Ziel des Projekts SEVIR besteht in der Entwicklung eines Bildungsprogramms zur politischen Partizipation von älteren Menschen. Ein wichtiges Element dieses Bildungsprogramms sind Bildungseinheiten zur Kompetenzentwicklung. Sie beschreiben, wie die relevanten Kompetenzen in der Bildungspraxis trainiert werden können. Die Analyse des Bildungsbedarfs machte deutlich, dass ältere Bürger ein spezifisches Know-how und eine Reihe von sozialen und methodischen Kompetenzen brauchen, damit sie die Interessen der Senioren im öffentlichen Leben effektiv vertreten können. Das Resultat der Analyse ist ein Spektrum von Fähigkeiten, die bei der Weiterbildung älterer Menschen für eine
3 Das Bildungsprogramm - der gemeinsame europäische Rahmen 23 politische Partizipation beachtet werden sollen. Zu allen Kompetenzen wurden Bildungseinheiten entwickelt, die Hinweise und Anregungen geben, wie diese Themen in der Bildungspraxis behandelt werden können. Diese Bildungseinheiten umfassen konkrete Lernarrangements einschließlich Angaben zu Lernzielen, Inhalten und Methodik 3.3.2 Spektrum an Kompetenzen für das politische bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen – ein Überblick Kompetenzdimensionen Beschreibung Fähigkeiten Soziale und persönliche Kompetenzen Methodische Kompetenzen Wissen über das gesellschaftliche und politische Umfeld Die Fähigkeit, mit anderen Personen zu interagieren, Gruppen- und themenorientiert zu handeln, Ziele zu definieren und sie in Aufgaben und Schritte umzuwandeln Die Fähigkeit, als ein Team von engagierten älteren Bürgern erfolgreich Ziele und Strategien zu verwirklichen Die Fähigkeit, gesellschaftliche und politische Situationen, Strukturen und Prozesse in ihrer Relevanz für die Interessensvertretung wahrzunehmen und einzuschätzen Kommunikationsfähigkeit Leitungskompetenz Durchsetzungsvermögen Teambildung Konfliktmanagement Präsentation Öffentlichkeitsarbeit Netzwerkarbeit Verhandeln Wissensmanagement Informationstechnologie (ICT) Sensibilisierung Entscheidungsstrukturen und - prozesse / relevante Gesetzgebung in Lokal- und Seniorenpolitik Schwerpunkte der Seniorenpolitik 3 3.3.3 Die Bildungseinheiten im Detail Im Folgenden werden die Bildungseinheiten aufgeführt, in denen beschrieben wird, wie die einzelnen Fähigkeiten in der Bildungspraxis behandelt werden sollen. Dabei dient das obige Schema als Gliederung. Die einzelnen Bildungseinheiten werden gemäß der Reihenfolge der Kompetenzen in der rechten Spalte aneinandergereiht. Die linke Spalte mit den Kompetenzdimensionen dient als strukturierendes Element. Es werden zuerst die sozialen und persönlichen Kompetenzen, dann die methodischen Fähigkeiten und zuletzt die Themen zum Wissen über das gesellschaftliche und politische Umfeld bearbeitet. Jede Bildungseinheit enthält Angaben zu Zielgruppen,
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Seite 21: 3 Das Bildungsprogramm - der gemein
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5 Hinweise und Empfehlungen zur Ent
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for 21 st century Europe, Brussels.
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