pibs - Regierungsrat - Basel-Stadt
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PIBS NR.178/6.2003<br />
S P A R P R O G R A M M .<br />
4<br />
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Sparen heisst<br />
Leistungsabbau<br />
Wie weit ist das Staatspersonal von den Sparübungen<br />
betroffen? Wie geht der Personalabbau vor sich? Diese<br />
und viele weitere Fragen beantwortet <strong>Regierungsrat</strong><br />
Ueli Vischer in einem Interview.<br />
� Herr <strong>Regierungsrat</strong> Vischer, mit den<br />
Ausgabenkürzungen ist die Streichung von<br />
300 Vollzeitstellen verbunden. Ist hier schon<br />
Konkreteres bestimmt?<br />
Das Sparziel von 100 Millionen, das wir<br />
mit dem Projekt «Reduktion Aufgaben und<br />
Leistungen» anstreben, wurde methodisch<br />
in zwei Schritten erreicht. Für gut 70 Millionen<br />
haben wir insgesamt rund 200 Massnahmen<br />
identifiziert und beschlossen. Die<br />
weiteren 30 Millionen sind beschlossene<br />
Vorgaben zuhanden der Departemente,<br />
also dem <strong>Regierungsrat</strong> (noch) nicht bis ins<br />
Detail bekannt. Aufgrund einer Umfrage bei<br />
den Departementen haben wir ermittelt,<br />
dass rund 300 Vollstellen abgebaut werden<br />
müssen.<br />
� Wird es zu Entlassungen kommen und<br />
weiss man schon, wen es betreffen wird?<br />
Wir haben beim Arbeitgeber BASEL-<br />
STADT eine Fluktuation von insgesamt ca.<br />
8 Prozent. Auf 14 000 Vollstellen bezogen<br />
bedeutet dies ca. 1200 Stellen pro Jahr. Bei<br />
den rund 19 000 beim Staat beschäftigten<br />
Personen beträgt die Fluktuation somit<br />
etwa 1600 Personen. Nachdem der Stellenabbau<br />
wohl etwa zur Hälfte im ersten<br />
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diesem Beitrag: www.<strong>pibs</strong>.ch<br />
Jahr, der Rest über die beiden folgenden<br />
Jahre erfolgen wird, sollte es möglich<br />
sein, diesen weitgehend über natürliche<br />
Abgänge zu realisieren. Andererseits wird<br />
es – gerade in kleineren Einheiten und<br />
spezialisierteren Funktionen – nicht immer<br />
gerade dort natürliche Abgänge geben, wo<br />
eine Stelle abgebaut werden muss. Deshalb<br />
wird es auch zu einer – wenn auch geringen<br />
– Anzahl Entlassungen kommen.<br />
� Welche Bedingungen gelten für diese Entlassungen?<br />
Ist ein Sozialplan vorgesehen?<br />
Angesichts der geringen Anzahl Entlassungen<br />
erübrigt sich ein eigentlicher Sozialplan.<br />
Unser Personalgesetz mit seinen<br />
weit reichenden Regeln, z. B. bezüglich<br />
Kündigungsschutz und Abfindungen, wird<br />
natürlich voll berücksichtigt. Auch Einzelfällen<br />
können und wollen wir gerecht<br />
werden.<br />
� Im Grossen Rat und auch in der Öffentlichkeit<br />
werden die 700 in den letzten<br />
Jahren neu geschaffenen Stellen kritisiert<br />
und verlangt, dass diese wieder abgebaut<br />
werden.<br />
Diese Stellenvermehrung ist objektiv unerfreulich.<br />
Obwohl unsere Mitarbeitenden<br />
Leistungen erbringen, die teilweise von<br />
denselben Leuten verlangt werden, die<br />
nun die Stellenvermehrung kritisieren. So<br />
hat der Ruf nach mehr Sicherheit im Poli-<br />
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zeibereich zu gegen 70 zusätzlichen Stellen<br />
geführt. Etwa die gleiche Anzahl musste bei<br />
den Assistenzärzten geschaffen werden,<br />
weil das Bundesrecht deren Arbeitszeit<br />
reduziert hat. Im Bereich der Lehrkräfte<br />
ist die Stellenzahl direkt von den Schülerzahlen<br />
abhängig. Aber nicht alle diese<br />
Stellen belasten den Staatshaushalt voll.<br />
Die IWB haben z. B. im vergangenen Jahr<br />
über 50 neue Stellen geschaffen, um neue<br />
Geschäftsfelder zu betreiben, und dabei die<br />
höheren Personalkosten mehr als wettgemacht.<br />
Solche Stellen kann man von mir<br />
aus noch viele schaffen. Auch im Spitalbereich<br />
erarbeiten die Stellen zum Teil einen<br />
sehr hohen Deckungsgrad. Man kann nun<br />
nicht einfach diese Stellen wieder abbauen,<br />
sondern muss vorher definieren, auf welche<br />
Leistungen künftig verzichtet werden<br />
soll. Unsere Bevölkerung wird mit weniger<br />
Dienstleistungen auskommen müssen.<br />
� Ist das jeweilige Departement für die Entlassungen<br />
federführend oder sind zentrale<br />
departementsübergreifende Koordinationsmassnahmen<br />
vorgesehen?<br />
Sowohl für Anstellungen als auch für Personalabbau<br />
sind die jeweiligen Departemente<br />
zuständig. Einige Vorgaben werden jedoch<br />
vom Zentralen Personaldienst (ZPD) erarbeitet<br />
und vom <strong>Regierungsrat</strong> beschlossen.<br />
Der ZPD ist übrigens auch mit einer Delegation<br />
der Personalverbände in Kontakt und<br />
berät mit ihr alle Schritte im Zusammenhang<br />
mit dem Stellenabbau.<br />
� Ist diese Sparübung der Anfang von<br />
jährlich folgenden, weiteren Abbaumassnahmen<br />
im Bereich Lohnkosten und Stellen<br />
bei BASEL-STADT?<br />
Auf die Summe von 100 Millionen sind<br />
wir im vergangenen Herbst aufgrund<br />
verschiedener Überlegungen gekommen.<br />
Sie dient dazu, das strukturelle – also nicht<br />
konjunkturell bedingte – Defizit unseres<br />
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