Deutsch (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich
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Aktuelle Diskussion<br />
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und 2005 über vier Millionen Menschen vertrieben, 600 000 Flüchtlinge<br />
verliessen das Land, und über zwei Millionen Menschen kamen<br />
ums Leben – entweder unmittelbar während der Kämpfe oder indirekt<br />
aufgrund anderer Kriegsfolgen wie Hungersnöte oder Krankheiten. <br />
Ein zentraler Faktor für die Entstehung des Konflikts war die getrennte<br />
Entwicklung des Südens vom Norden des Landes, die schon vor<br />
der Unabhängigkeit im Jahr 1956 begann. Der darauffolgende «Krieg<br />
der Visionen», kulturelle Unvereinbarkeiten und ungleiche Entwicklung<br />
in Nord- und Zentralsudan einerseits sowie im Südsudan und anderen<br />
Regionen (z. B. Beja im Osten und Darfur im Westen) andererseits waren<br />
die wichtigsten Gründe, weshalb der Sudan in den letzten 50 Jahren<br />
nur etwa 10 Jahre Frieden erlebt hat 10 . Die von der sudanesischen Zentralregierung<br />
in Khartum verfolgte Politik der kulturellen, politischen<br />
und ökonomischen Unterwerfung hat diese Differenzen seit der Unabhängigkeit<br />
des Landes noch weiter zementiert, zum Schaden der marginalisierten<br />
Gebiete. 11 Konflikte um die Erschliessung von Erdöl und<br />
die Nutzung von Boden und Wasservorkommen müssen vor dem Hintergrund<br />
dieser regional unterschiedlichen Entwicklung gesehen werden.<br />
12 Die seit den 1970er Jahren zunehmende Dürre in der Sahel-Zone<br />
hat das Leben der Menschen dort nachhaltig beeinträchtigt und zu einer<br />
Zunahme von Migration und Konflikten geführt. 13 Konfliktursache waren<br />
nicht ethnische Unterschiede, sondern ein mangelnder Respekt für<br />
kulturelle Vielfalt und die «Ethnisierung» der Auseinandersetzungen, in<br />
UN 2005. UN Sudan, United Nations Mission in Sudan (UNMIS) Background. http://www.<br />
un.org/Depts/dpko/missions/unmis/background.html.<br />
10 «It goes without saying that the long costly war that our people waged intermittently since<br />
independence half a century ago, has been a war of conflicting visions. And whereas wealth<br />
and power sharing appeared to capture the limelight, issues of culture and cultural incompatibilities<br />
have really always constituted the deep underlying cause of the conflict.» Salva<br />
Kiir statement be<strong>for</strong>e South Sudan parliament, 10. April 2006, http://www.gurtong.org/Resource<strong>Center</strong>/weeklyupdates/wu_contents.aspwkupdt_id=299.<br />
11 Rogier, Emeric. Designing an Integrated Strategy <strong>for</strong> Peace, <strong>Security</strong> and Development in Post-Agreement<br />
Sudan. The Hague: Netherlands Institute of International Relations «Clingendael» Conflict<br />
Resolution Unit, April 2005. http://www.clingendael.nl/publications/2005/20050400_<br />
cru_paper_rogier.pdf.<br />
12 Suliman, Mohamed. The Sudan: A Continent of Conflicts. A Report on the State of War and<br />
Peace in the Sudan. Berne: FAST Country Risk Profiles 1999. swisspeace, 1999. http://www.<br />
swisspeace.org/uploads/FAST/CPs/The%20Sudan%201999.pdf.<br />
13 Suliman, The Sudan.<br />
BULLETIN 2006 ZUR SCHWEIZERISCHEN SICHERHEITSPOLITIK