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Object VersPlan 2.0 Objektorientierte Planspielentwicklung

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1. Zuerst wird ein abgegrenzter und überschaubarer Teilzusammenhang charakteristischer<br />

Tatbestände zweckorieniert, abstrahierend und vereinfachend ausgegliedert:<br />

Es wird das zu modellierende System abgesteckt. 37<br />

2. Dann wird dieses Gedankengebäude durch Abbildung mit Hilfe eines geeigneten<br />

Mediums in einer der Betrachtung zugänglichen und intersubjektiv überprüfbaren<br />

Form dargestellt und mitgeteilt. Es entsteht ein Systemmodell. 38<br />

Im Zentrum der Modellbildung steht der Abbildungsaspekt: Die Transformation vom<br />

Wirklichkeitsausschnitt in das Modell. Im Vordergrund stehen dabei in aller Regel der<br />

Aspekt der Vereinfachung und die Forderung nach Strukturgleichheit oder -ähnlichkeit<br />

zwischen Realsystem und Modell. Vereinfachung bedeutet eine mehreindeutige Abbildung<br />

der Elemente des Gegenstandsbereichs in das Modell - und genau hier kommt der<br />

Anwendungszweck zum Tragen: Es werden nur die jeweils relevanten Aspekte des Realsystems<br />

erfaßt. Eine weitere Vereinfachung kann durch die Verwendung von Äquivalenzklassen<br />

statt vieler gleichartiger Elemente im Modell erreicht werden. Die Forderung<br />

nach Strukturgleichheit oder -ähnlichkeit kann durch eine eineindeutige Abbildung der<br />

Systemverbindungen im Modell realisiert werden. 39<br />

Der weitergehende Anspruch nach Isomorphie 40 zwischen Modell und Realität erfährt in<br />

der Literatur breite Ablehnung, da das Ziel der Vereinfachung nicht erreicht werden<br />

kann. 41<br />

Das Abgrenzen und Ausgliedern der relevanten Teilzusammenhänge und die Abbildung<br />

als Systemmodell sollen im Abschnitt 2.3 am Beispiel der <strong>Planspielentwicklung</strong><br />

diskutiert werden. Dabei muß man bedenken, daß Systemabgrenzung und Modellbildung<br />

immer vor dem Hintergrund der Perspektive des mit dem Problem Beschäftigten<br />

erfolgt. 42<br />

37 Schneider streicht den beschränkenden Aspekt dieser Auschnittsbildung heraus: „Jedes Modell ist<br />

eine unvollständig beschriebene mögliche Welt, in welcher der Rest der Welt, nach dem sich die<br />

empirische Wahrheit oder Falschheit einer jeden Aussage richten, überhaupt nicht auftritt.“<br />

Schneider, D. (Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1987), S. 58<br />

38 Vgl. Meyer, M. (Operations Research, 1990), S. 16 f.<br />

Inwieweit das objektorientierte Instrumentarium dieses geeignete Medium sein kann, soll im vierten<br />

Kapitel aufgegriffen werden.<br />

39 Vgl. Bamberg, G., Coenenberg, A. (Entscheidungslehre, 1981), S. 13 f.<br />

40 Isomorph kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie ‘von gleicher Gestalt’.<br />

41 Vgl. Bamberg, G., Coenenberg, A. (Entscheidungslehre, 1981), S. 14<br />

42 Eine bedeutsame Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist zum Beispiel, daß die Wiederverwendung von<br />

Elementen durch unterschiedliche Auffassungen und Lösungsansätze unterschiedlicher Ersteller<br />

erschwert wird - ein Aspekt, der am Beispiel der Planspielkonstruktion noch einmal aufgegriffen<br />

wird.<br />

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