Object VersPlan 2.0 Objektorientierte Planspielentwicklung
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vermittlung könne am besten alleine durch die Nutzung kognitiver Fähigkeiten des<br />
menschlichen Gehirns bewerkstelligt werden. Ausdruck dieser Vorgehensweise ist die<br />
Überbetonung der verbal-abstrakten Verarbeitung der Umwelt.<br />
Richtet man seinen Blick auf die Situation an Schulen und Hochschulen, zeigen sich die<br />
Folgen der von Vester aufgeführen Problemfelder. Das zentrale Problem von Schul- und<br />
Hochschulabsolventen beim Eintritt in die Berufspraxis ist die mangelnde Anwendbarkeit<br />
gelernten Wissens, die sich wie folgt zeigt: 82<br />
1. Es wird der Gesamtheit von Sachverhalten und Daten zu wenig Aufmerksamkeit<br />
geschenkt.<br />
2. Daten und Fakten werden unangemessen eng selektiert.<br />
3. Kausalitäten können nicht identifiziert werden. 83<br />
Alternative Lernkonzepte: Vernetztes Lernen<br />
Vor dem Hintergrund dieser Probleme bieten sich Ansatzpunkte für alternative Lernkonzepte<br />
an, die Vester als „vernetztes Lernen“ 84 bezeichnet:<br />
− Lernen muß den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns angepaßt werden, um dessen<br />
Fähigkeiten optimal nutzen können: Vester spricht von der anzustrebenden „Einheit<br />
von Körper und Geist“ 85 .<br />
− Interdisziplinarität und die gemeinsame Arbeit von Lernenden mit unterschiedlichem<br />
Erlebnishintergrund bilden eine gute Basis, um vernetztes Denken zu erlernen und erleben.<br />
86<br />
− Die Lernenden müssen den Umgang mit Wissen lernen und den Mut haben, die<br />
Speicherung auf Medien wie Buch oder Computer zu übertragen. Die Vermittlung<br />
82 Vgl. Mandl, H., Gruber, H., Renkl, A. (Lernen, 1993), S. 7 f.<br />
83 Enge Selektion und fehlende Identifikation von Kausalitäten erscheinen auf den ersten Blick als<br />
Widerspruch - können doch innerhalb eines eng abgegrenzten Bereiches Kausalitäten in der Regel<br />
leichter entdeckt werden. Hier ist aber das Phänomen gemeint, daß globale Zusammenhänge und<br />
Kausalitäten durch enge Selektion nicht erfaßt werden können.<br />
84 Vester, F. (Neuland, 1984), S. 475<br />
85 Vester, F. (Neuland, 1984), S. 472<br />
86 Vester führt eine Reihe von Versuchsprojekten auf, die mit integrativen Lernansätzen vernetzes<br />
Denken erleben lassen konnten. Sie erreichten erhebliche Effizienzsteigerungen gegenüber herkömmlichen<br />
Lehr- und Lernmethoden.<br />
Vgl. Vester, F. (Neuland, 1984), S. 475 ff.<br />
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