Object VersPlan 2.0 Objektorientierte Planspielentwicklung
Object VersPlan 2.0 Objektorientierte Planspielentwicklung
Object VersPlan 2.0 Objektorientierte Planspielentwicklung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bei der Konstruktion eines Planspiel-Simulationsmodells können über Arbeitsteilung<br />
und Wiederverwendung von Modellen, Teilmodellen und Modellbestandteilen,<br />
die von unterschiedlichen Erstellern erarbeitet wurden, die Erklärungsmöglichkeiten<br />
erheblich ausgeweitet werden. Mehrere Ersteller bedeuten<br />
aber auch mehrere Perspektiven - zu der Chance der Einbeziehung zusätzlicher<br />
Erfahrungen kommt das Problem der Kompatibilität der Sichten. Ein Aspekt,<br />
der über den objektorientierten Ansatz zwar formalisiert werden kann, aber<br />
zusätzlich zum Beispiel durch Prozesse der Quasi-Standardisierung der Vorstellung<br />
von bestimmten Ausschnitten der Wirklichkeit - also auch von Fachbereichen<br />
(„herrschende Meinung“) - entschäft werden muß.<br />
2. Darüberhinaus soll dieses Modell den Teilnehmern auch erklären, warum<br />
Eingriffe und Veränderungen nun gerade diese Konsequenzen hervorgebracht<br />
haben: Man spricht deshalb auch von Erklärungsmodellen. Für ein Planspiel<br />
bedeutet dies, daß die Teilnehmer die Auswirkungen ihrer und anderer Entscheidungen<br />
nachvollziehen können: Dazu gehört einerseits eine realitätsnahe<br />
Implementierung der Vernetzung der Systemelemente und andererseits die<br />
Möglichkeit, die Entwicklungen und Wirkzusammenhänge auch zu kommunizieren.<br />
77<br />
Auch für die Anwendung als Erklärungsmodell sind die oben angesprochenen<br />
Aspekte der Wiederverwendung bedeutsam. Zusätzlich kommt aber hinzu, daß<br />
durch die Beschäftigung der Ersteller mit dem Modell durchaus Eigenschaften<br />
und Verhalten entdeckt werden können, die a priori nicht bekannt waren. Dies<br />
streicht die Bedeutung der Dokumentation noch einmal heraus.<br />
<strong>Planspielentwicklung</strong> als Prozeß<br />
<strong>Planspielentwicklung</strong> kann als Prozeß von den Anforderungen bis hin zum fertigen<br />
Planspiel betrachtet werden. Hierbei wird auch die Problematik der Einbeziehung<br />
subjektiver Aspekte wieder aufgegriffen.<br />
Im Abschnitt 4.4 wird deshalb ein Vorgehensmodell entwickelt, das auch diese<br />
personalen Aspekte berücksichtigt.<br />
Anwendungsfall Versicherungsplanspiel<br />
Planspiele, die im Kontext der Versicherungsbetriebslehre angesiedelt sind, stellen<br />
spezifische Anforderungen an das zugrundeliegende Simulationsmodell:<br />
− Wie jedes betriebswirtschaftliche Modell, so ist auch ein Versicherungsplanspiel von<br />
der Entwicklung der Modellsituation und den Auswirkungen von Entschei-dungen im<br />
77 Der Aspekt der Dokumentation von Modelleigenschaften und -verhalten wird im Abschnitt 3.2 noch<br />
einmal detailliert aufgegriffen.<br />
29