Rückenschonende Kranken- und Altenpflege

30
D - Die Körperpflege „am Waschbecken“
1. Das Umfeld
Bei der Körperpflege gibt es viele Schwierigkeiten. Diese können verschiedene
Bereiche betreffen: Die Ausstattung und Einrichtung der Arbeitsplätze, die Organisation,
die Arbeitsmethoden, aber auch die Eigenheit der Arbeitssituation im Zusammenhang
mit zwischenmenschlichen Beziehungen.
Bei der Körperpflege sind sowohl Sie als auch der Patient Unfallgefahren ausgesetzt. Wasser,
Seife, Feuchtigkeit, Temperatur, Lärm, harte und rutschige Böden sind Risikofaktoren bei der
Versorgung von Personen.
Die Badezimmer der Patienten sind selten für Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit
eingerichtet. Sie sind oft zu eng, um bei der Körperpflege zu helfen. Bei der Körperpflege am
Waschbecken sitzt der Patient im allgemeinen (aufgrund von Gleichgewichts-, Koordinations-,
Kraftproblemen usw.) vor dem Waschbecken. Dazu ist für die Bewegungen der Pflegekraft und
die Verwendung von Hilfsmitteln ein Freiraum um die Person herum notwendig: mindestens
1,05 m vor dem Waschbecken.
Eine waagerechte Haltestange über dem Waschbecken kann dem Patienten beim Aufstehen
helfen.
2. Griffe, Bewegungsabläufe und Hilfsmittel
■ Hilfe beim An- und Ausziehen
Das An- und Ausziehen in einem engen Badezimmer
ist schwierig (Beugen und Drehen sowie Vorbeugen
des Oberkörpers, große Anstrengungen beim Herunterund
Heraufziehen der Kleidung usw...), wenn der Patient
dabei Hilfe benötigt. Tun Sie dies in einem ausreichend
großen Raum, wie zum Beispiel dem Schlafzimmer.
Um die Griffe bei der Umlagerung zu erleichtern, sorgen Sie dafür, dass der Patient auf dem
Weg vom Badezimmer ins Schlafzimmer einen Bademantel (aus saugfähigem Stoff) trägt.
■ Waschen der Füße
Bitten Sie den Patienten, sich im rechten Winkel zum Waschbecken auf einen Stuhl zu setzen.
Setzen Sie sich auf einen Hocker und seifen Sie die Füße des Patienten ein, die (wenn möglich)
auf einer kleinen Bank in derselben Höhe wie Ihr Hocker liegen.