Rückenschonende Kranken- und Altenpflege
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Unser Rücken…Schutz des Rückens<br />
bei Griffen <strong>und</strong> Körperhaltungen<br />
I- Gr<strong>und</strong>regeln<br />
A - Autonomie fördern<br />
Autonomie (vom griechischen: autonomos: nach eigenen Gesetzen lebend) kann als physische<br />
<strong>und</strong> psychische Unabhängigkeit definiert werden. Eine autonome Person braucht keine<br />
Hilfe von anderen, sie denkt <strong>und</strong> handelt selbst.<br />
Die Bewahrung der Autonomie des Pflegepatienten ist nicht nur für diesen, sondern auch für<br />
die Pflegekraft von Vorteil. Die Häufigkeit <strong>und</strong> die Beschwerlichkeit des Versorgens <strong>und</strong><br />
Hebens von Personen nehmen mit zunehmender Abhängigkeit zu.<br />
Ein Autonomieverlust wird als eine Behinderung der Person durch die Unmöglichkeit für<br />
diese Person, gewisse Dinge des alltäglichen Lebens in ihrem gewohnten Umfeld zu erledigen,<br />
definiert (Blouin. M., Bergeron. C.; 1995).<br />
Verschiedene Faktoren können für einen Autonomieverlust verantwortlich sein:<br />
• hohes Lebensalter,<br />
• Krankheiten <strong>und</strong> Medikamente,<br />
• eine längere Bettlägerigkeit,<br />
• Sinnesprobleme (Probleme mit den Augen, dem Hör- <strong>und</strong> Tastsinn),<br />
• Stürze,<br />
• psychologische Faktoren,<br />
• soziale Ursachen (Wohnverhältnisse, Umfeld),<br />
• jede Art von exzessiver Pflege durch das Umfeld zusammen mit fehlender Stimulation<br />
der Person.<br />
Der letzte Punkt macht deutlich, weshalb die Hilfsbedürftigkeit regelmässig neu bewertet<br />
werden muss.<br />
Es können vier Pflegestufen festgestellt werden (Stëftung Hëllef Doheem, 2004):<br />
1 – den Patienten tun lassen: Er tut das, was er tun kann selbst.<br />
2 – den Patienten anhalten, etwas zu tun: Er muss stimuliert oder angeleitet werden.<br />
3 – mit dem Patienten zusammen etwas tun: Er benötigt bei einigen Verrichtungen Hilfe.<br />
4 – anstelle des Patienten etwas tun: Es muss für ihn getan werden, er kann es<br />
nicht mehr selbst.<br />
Jede Bewegung, die der Patient selbst<br />
ausführt, macht die Arbeit der Pflegekraft<br />
weniger beschwerlich, auch wenn mehr<br />
Zeit benötigt wird. Es wird versucht,<br />
die motorischen Fähigkeiten der Personen<br />
aufrecht zu erhalten, Untätigkeit wird<br />
vermieden <strong>und</strong> geeignete Hilfen zur<br />
Verfügung gestellt (Gehhilfen,...).<br />
Siehe Kapitel „natürliche Fortbewegung“<br />
Seite 17.<br />
Die Pflegekraft sollte sich nicht<br />
durch Bemerkungen von<br />
Verwandten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en<br />
Sie werden ja dafür bezahlt,<br />
also machen Sie das oder durch<br />
übermäßigeSchutzreflexe<br />
gegenüber älteren Personen<br />
aus dem Konzept bringen lassen.