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Controlling – planen, kontrollieren, lenken<br />

Für eine rasche Preiskalkulation bedienen Sie sich eines ziemlich einfachen<br />

Tricks. Sie verwenden hierfür nämlich Schlüsselzahlen, auch Faktoren genannt.<br />

Diese Schlüsselzahlen errechnen Sie aus Ihrer Grundkalkulation in Tabelle 3.14,<br />

daraus wiederum berechnen Sie einen Näherungswert (Faktor). Möglicherweise<br />

hilft Ihnen der jeweilige Gewerbeverband oder ein Kollege im Sinne einer Empfehlung<br />

für den Faktor weiter. Beispiele:<br />

■ Faktor 1,0: Listeneinkaufspreis 100,00 € zu Selbstkostenpreis 100,00 €<br />

■ Faktor 1,2: Listeneinkaufspreis 100,00 € zu Zielverkaufspreis 117,30 €<br />

■ Faktor 1,5: Listeneinkaufspreis 100,00 € zu Katalogpreis 149,67 €<br />

Wenn Sie den Faktor für den Zielverkaufspreis errechnen wollen, dann ist dafür<br />

der Zielverkaufspreis aus der Handelskalkulation Ihr Vergleichswert. Der Faktor<br />

für Ihren Zielverkaufspreis liegt also gerundet bei 1,2.<br />

Ihre eigenen Faktorwerte ermitteln Sie gemäß folgender Formel:<br />

⎛ Vergleichswert<br />

⎞<br />

Faktor<br />

= ⎜<br />

⎟<br />

⎝Listeneinkaufspreis⎠<br />

Mit dem so errechneten Faktor können Sie für jedes beliebige Produkt Ihres Sortiments<br />

recht schnell den gewünschten Preis ausrechnen. Liegt Ihr Listeneinkaufspreis<br />

bei 125,00 €, so beträgt der Zielverkaufspreis 125 € x 1,2 = 150 €. Künftig<br />

müssen Sie nur alle Listeneinkaufspreise in Excel mit dem gewünschten Faktor<br />

multiplizieren und Sie haben die Preise für Ihren Online-Shop.<br />

Praxis-Tipp: Faktoren variieren abhängig vom Produktpreis.<br />

Sie können nicht bei allen Preiskategorien die gleiche Handels- und Gewinnspanne<br />

aufschlagen. Ein Produkt für 1 € kalkulieren Sie wohl eher mit dem Faktor 2,0 bis 5,0.<br />

Hingegen wird der Faktor für ein Produkt im Wert von 300 € tendenziell niedriger<br />

liegen, vielleicht bei 1,2 bis 1,5. Suchen Sie sich hierfür bei Ihrer Konkurrenz ruhig ein<br />

paar Vergleichsprodukte aus und prüfen Sie anhand Ihrer eigenen Einkaufskonditionen,<br />

mit welchen Faktoren dort gearbeitet wird. Nehmen Sie sich aber keinesfalls die<br />

Superschnäppchen-Angebote zum Vorbild, dort wird meist sehr niedrig kalkuliert –<br />

in der Hoffnung, dass der Kunde noch etwas anderes in den Warenkorb legt. Mit dieser<br />

Methode stellen Sie auch fest, ob Sie mit den von Ihnen angebotenen Preisen<br />

überhaupt konkurrenzfähig sind. Im Zweifelsfall sollten Sie mit den Lieferanten verhandeln<br />

und bessere Konditionen aushandeln. Im Laufe der Zeit bekommen Sie ein<br />

recht gutes Gefühl dafür, welche Preise am Markt üblich sind.<br />

Bei der Produktpreisfindung spielen auch psychologische Aspekte eine wichtige<br />

Rolle. Man spricht daher auch vom psychologischen Preis: »Preiswert, aber nicht<br />

billig«. Das Gegenteil erkennen Sie beim Snob-Effekt, der auf Kunden zielt, die<br />

eine besondere Preisstrategie verfolgen: »Was teuer ist, ist auch gut« (Markentreue).<br />

Allgemein erzielen im Einzelhandel Preise mit optischer Signalwirkung<br />

bessere Ergebnisse – 1,99 € statt 2,00 € klingt doch viel verlockender.<br />

Eigene Handels-<br />

faktoren ermitteln<br />

Preise für<br />

Online-Shop<br />

TIPP<br />

Psychologische<br />

Preisbildung<br />

169<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

A<br />

B

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