ENTDECKUNGEN UM DEN FRAUENbERG - Sondershausen
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So könnte der einfache Holzständerbau mit<br />
Lehmflechtwerkwänden auf dem Adelsfriedhof<br />
<strong>Sondershausen</strong>-Bebra am Ende des 7. Jh./Anfang<br />
8. Jh. ausgesehen haben. Er diente möglicherweise<br />
für Totengedächtnisfeiern sowohl in christlicher<br />
als auch in heidnischer Tradition und ist<br />
als einer der ältesten christlichen Sakralbauten<br />
Mitteldeutschlands anzusehen.<br />
des „Zeremonialbaus“ von <strong>Sondershausen</strong><br />
ist aber nicht möglich. Mit der Annahme<br />
eines christlichen Kultbaus ergäben sich für<br />
den nordöstlichen Teil des Ostfrankenreiches<br />
– sieht man von der indirekt erschlossenen<br />
Kirche von Hornhausen im Nordharz ab –<br />
erstmals archäologische Hinweise auf die<br />
Anfänge christlicher Institutionalisierung.<br />
Die Lage des Friedhofs aber auch die Reste<br />
der bronze- und früheisenzeitlichen Vorbesiedlung<br />
des Platzes, sowie die Konzentration<br />
einer Vielzahl von Einzelfunden aus<br />
der Zeit zwischen dem Hochmittelalter<br />
und der frühen Neuzeit deuten darauf<br />
hin, dass die zugehörige Siedlung unweit<br />
der erwähnten Verkehrslinie oberhalb des<br />
Talgrundes in Sichtweite des Frauenberges<br />
angelegt wurde. Vielleicht gelingt es in den<br />
kommenden Jahren ihre Lage zu ermitteln.<br />
(Diethard Walter)<br />
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