Klein aber fein – gemütliches Fachwerkhaus - Ortszeit
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Titel<br />
Raus aus der Stressfalle <strong>–</strong> Sport als Blitzableiter<br />
Wenn der Job uns krank macht<br />
Macht der Job uns krank? „Er<br />
kann es ganz bestimmt“, sagt<br />
Andreas Kramer, Arbeitssoziologe<br />
bei der IG Metall Unna.<br />
„Den Menschen fehlen zunehmend<br />
Möglichkeiten, Ruhepausen<br />
einzulegen.“ Smartphones,<br />
Tabletcomputer und<br />
Co sorgen für ständige Erreichbarkeit<br />
und damit für „eine<br />
Spirale des Dauerstresses“.<br />
Eine Folge: Die Deutschen<br />
haben sich im vergangenen<br />
Jahr so häufig krank gemeldet<br />
wie schon seit 15 Jahren nicht<br />
mehr. Laut aktuellen Zahlen<br />
des DAK-Gesundheitsreports<br />
ist der Krankenstand in 2011<br />
von 3,4 Prozent im Vorjahr auf<br />
3,6 Prozent gestiegen.<br />
Auch beim heimischen Verein<br />
HSV-Gesundheitssport weiß man<br />
um diese Problematik. Er hat sein<br />
Programm noch einmal ausgeweitet<br />
und bietet in Unna, Holzwickede,<br />
Fröndenberg, Schwerte,<br />
Bönen und Kamen nun über 150<br />
Kurse an. „Sport ist der ideale<br />
Blitzableiter bei Stress“, betont<br />
Susanne Werbinsky vom HSV.<br />
„Körperlich fit werden, entspan-<br />
6<br />
nen, den Blutdruck senken, das<br />
Immunsystem stärken, Körperfett<br />
reduzieren <strong>–</strong> all das ist bei unseren<br />
Gesundheitskursen mög-<br />
lich.“<br />
Das Programm des HSV richtet<br />
sich gezielt an ältere Menschen.<br />
Denn sie leiden besonders unter<br />
den erhöhten Stresssituationen<br />
im beruflichen Alltag und werden<br />
krank. Dabei ist es gerade ihr Ziel,<br />
geistig und körperlich gesund bis<br />
ins hohe Alter zu bleiben. Und, so<br />
Susanne Werbinsky mit Blick auf<br />
den demographischen Wandel:<br />
Sport hilft bei Stress.<br />
„Vor dem Hintergrund des drohenden<br />
Fachkräftemangels sind<br />
leistungsfähige ältere Arbeitnehmer<br />
besonders wichtig für<br />
unsere Wirtschaft und damit für<br />
die gesamte Gesellschaft.“<br />
Immer mehr ältere Mitarbeiter<br />
Das weiß auch Herbert Rebscher,<br />
Chef der DAK-Gesundheit. „Die<br />
Belegschaften sind schon heute<br />
durchschnittlich älter als vor<br />
zehn Jahren. Ältere Mitarbeiter<br />
sind seltener krank als Jüngere,<br />
dafür <strong>aber</strong> deutlich länger“, sagt<br />
er. Seine Prognose: Aufgrund der<br />
sich wandelnden Demograpfie in<br />
deutschen Unternehmen wird der<br />
Krankenstand auch in den nächsten<br />
Jahren beschleunigt steigen.<br />
Laut Branchenanalyse flattern<br />
die meisten Krankenscheine der<br />
öffentlichen Verwaltung ins Haus<br />
<strong>–</strong> im Bereich Bildung, Kultur und<br />
Medien ist der Krankenstand am<br />
niedrigsten.<br />
Die Fachleute vom HSV raten vor<br />
diesem Hintergrund Arbeitnehmern,<br />
möglichst früh mit dem<br />
Sport zu beginnen und auch<br />
sonst auf eine gesunde Lebensführung<br />
zu achten. „Bereits ab<br />
Mitte 30 nimmt<br />
die Muskelmassekontinuierlich<br />
ab und<br />
die Knochen<br />
verlieren an<br />
Festigkeit. Außerdem<br />
sinkt der<br />
E n e r g i eve r b r a u c h<br />
von durchschnittlich 2.400 Kilokalorien<br />
pro Tag bei einem 45jährigen<br />
Mann auf rund 1.900<br />
Kilokalorien bei einem 65-jährigen“,<br />
so Susanne Werbinsky.<br />
„Wer also seine Essgewohnheiten<br />
nicht rechtzeitig ändert, nimmt<br />
später zwangsläufig zu.“<br />
Rechtzeitig vorbeugen<br />
Wer rechtzeitig etwas für seine<br />
Gesundheit tut, hilft nicht nur<br />
sich selbst, sondern auch der<br />
Gemeinschaft. Denn: Nie waren<br />
die Kosten, die durch Krankheit<br />
verursacht werden, so hoch wie<br />
heute. Im Jahr 2009 entstanden<br />
laut statistischem Bundesamt in<br />
Deutschland für die Prävention,<br />
Behandlung, Rehabilitation und<br />
Pflege von Erkrankungen und<br />
Unfällen Kosten von rund 3.400<br />
Euro pro Kopf.<br />
<strong>Ortszeit</strong> März 2012<br />
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