MITTEILUNGEN - EKHN
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KIRCHE AKTUELL<br />
EVANGELISCHE KIRCHE<br />
IN HESSEN UND NASSAU<br />
Erholungsaufenthalte der Tschernobylkinder finden weiterhin statt<br />
Der weißrussische Staatspräsident Lukaschenko hat durch seine am 17.11.04 vor dem Parlament gehaltene<br />
Rede, in der er Maßnahmen ankündigte, in Zukunft die Erholungsreisen von Tschernobyl-Kindern ins Ausland<br />
zu unterbinden, ganz sicher ungewollt dazu beigetragen, dass die Organisatoren der Tschernobyl-<br />
Kindererholungsmaßnahmen in Weißrussland und hier enger zusammengeschweißt wurden. Hier sei auch<br />
an den Brief des Kirchenpräsidenten Prof. Dr. Steinacker an den deutschen Außenminister sowie an Präsidenten<br />
Lukaschenko erinnert. Mittlerweile liegt auch eine Antwort des Auswärtigen Amtes vor, in der die Erklärung<br />
aus Belarus bestätigt wird, die Reisen könnten weiterhin stattfinden. Das ist gut, jedoch gibt es andererseits<br />
nach wie vor Hürden sowohl gegenüber den Organisationen im Ausland, erst recht ist die Bürokratisierung<br />
in Belarus nicht weniger geworden, und weitere Ausführungsbestimmungen sind in Vorbereitung.<br />
Die am 11. – 13. Februar stattfindende Partnerschaftskonferenz der deutsch-belarussischen Initiativen in<br />
Geseke war eine würdige Antwort auf die vorherige Auseinandersetzung – 450 Teilnehmer hatten sich versammelt,<br />
um ihre Absicht zur Geltung zu bringen, auch weiterhin solidarisch mit ihren belarussischen Partnern<br />
an den vielfältigen Projekten festzuhalten und Kindererholungsmaßnahmen weiter zu organisieren.<br />
Vielleicht ist die darauf erfolgte Einladung aus Belarus als eine kleine Geste des Entgegenkommens zu sehen.<br />
Das „offizielle“ Belarus hat auf der Partnerschaftskonferenz in Geseke aus Anlass des 60. Jahrestages<br />
der Befreiung vom Faschismus die deutsch-belarussischen Initiativen zu einem Besuch der Nationalversammlung<br />
am 26. April 2005 eingeladen. Bei dieser Gelegenheit erhalten die Belarusinitiativen die Möglichkeit,<br />
ihre Projekte im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren.<br />
Eröffnung der 12. bundesweiten Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Frankfurt/Main<br />
Am 13. Februar eröffnete der Präsident des Diakonischen Werks Jürgen Gohde in einem festlichen Gottesdienst<br />
die 12. bundesweite evangelische Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“. Der ungarische Bischof<br />
Gusztáv Bölcskei hielt die Predigt. Kirchenpräsident Peter Steinacker sagte: „Die Aktion ist ein evangelischer<br />
Beitrag dazu, dass Europa eine Seele bekommt. Sie tritt aktiv dafür ein, dass neben der wirtschaftlichen<br />
und der politischen Vereinigung Europas auch eine soziale und gesellschaftliche Annäherung tritt“. In<br />
der St. Katharinenkirche in Frankfurt wurde im Anschluss an den Gottesdienst die Fotoausstellung zum<br />
Straßenkinderprojekt „Offenes Haus“ in Sibiu/Hermannstadt - Rumänien eröffnet.<br />
Am Tag zuvor präsentierten die Osteuropainitiativen den über 200 Besuchern ihre Projekte. Das Programm<br />
wurde eröffnet durch den Vorsitzenden der Evangelischen Kommission für Mittel- und Osteuropa, Rainer<br />
Kiefer. Die Eröffnungsgrußworte sprach die Stellv. Vorsitzende der SPD Bundestagsfraktion, Gudrun<br />
Schaich-Walch (MdB) sowie für den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Stadtrat Peter Mensinger.<br />
Den Festvortrag zum Thema „Polens Weg zur Demokratie“ hielt die Sonderbeauftragte Botschafterin des<br />
Ministers für Auswärtige Angelegenheiten für deutsch-polnische Beziehungen, Prof. Dr. Irena Lipowicz.<br />
Sie warnte vor dem Rückfall in „alte Nationalismen und Aufrechnungen“. In einer anschließenden Podiumsdiskussion<br />
diskutierten die Direktorin des Diakonischen Werks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Sachgebietsleiterin<br />
für Menschenhandel beim Bundeskriminalamt, Heidemarie Rall, die polnische Generalkonsulin,<br />
Elzbieta Sobótka, der russische Generalkonsul, Alexander Fabritschnykh, der litauische<br />
Parlamentsabgeordnete Algirdas Paleckis (Moderation Inge Bell-Journalistin) über das Thema „Armut,<br />
Frauenhandel und Aids in Osteuropa – eine gesamteuropäische Herausforderung“. Mit dem Journalistenpreis<br />
Osteuropa wurde die rumänische Studentin Ileana Ioan ausgezeichnet. Die hessische Kultusministerin<br />
Karin Wolff hob in ihrem Grußwort hervor, die Auszeichnung mache Journalisten Mut, weiterhin<br />
engagiert am Ziel eines friedlichen, freien, auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, wirtschaftlichem Wohlstand<br />
und sozialer Gerechtigkeit gründenden Europa mitzuarbeiten.<br />
Marija Klocke-Marusic – Sachgebietsleiterin<br />
Fachreferat Ökumenische Diakoniewww.ekhn.de/hoffnung-fuer-osteuropa<br />
Fachreferent: Pfarrer Dr. Hans Jürgen Steubing 06151/405-104, 06151/405-555-104, E-Mail: Hans.Steubing@ekhn-kv.de<br />
Sachgebietsleiterin: Marija Klocke-Marusic 06151/405-107, 06151/405-555-107, E-Mail: Marija.Klocke@ekhn-kv.de<br />
6 <strong>EKHN</strong>-<strong>MITTEILUNGEN</strong> 04/ 2005