Festivalzeitung - St. Galler Tagblatt
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Pandemie-Party?<br />
«ab ans OPenair», lesen wir auf vielen<br />
facebOOk-status-nachrichten, «wir werden die<br />
sau rauslassen!» - mOment. «die sau»?<br />
besteht da nicht die Gefahr, sich im sittertObel<br />
mit der schweineGriPPe anzustecken?<br />
Bild: Photocase.com/ maria_a<br />
von Marco andreu<br />
Schweine sind unsere wichtigsten Fleischlieferanten<br />
– wenn es ums Essen geht. Auf<br />
zwischenmenschlicher Ebene sind angeblich<br />
Männer die Schweine, aber jene, die<br />
so bezeichnet werden, möchten in aller<br />
Regel lieber Fleisch geliefert bekommen.<br />
Sie dürften es am diesjährigen OpenAir allerdings<br />
schwerer haben als auch schon,<br />
denn die Schweinegrippe bietet keine<br />
idealen Voraussetzungen für «Schweinereien».<br />
Die Infektionskrankheit wird durch<br />
Tröpfchen übertragen, sprich durch Husten,<br />
Niesen, Umarmungen und Küsse. Das<br />
Virus lauert vor allem auf Händen und allen<br />
Oberflächen, die von einer infizierten Person<br />
berührt werden. Will man also ganz<br />
sicher sein, darf man auch niemanden<br />
BierHolen schicken.<br />
Kein Schwein hat Schweinegrippe<br />
Die Schweinegrippe ist keine Schweinegrippe!<br />
In der neuen Krankheit steckt nur<br />
ein bisschen Schweineerbgut drin – Ausdrücke<br />
wie «Influenza A(H1N1)», «Mexi<br />
kanische Grippe» oder «InfluenzaPandemie<br />
2009» werden deshalb von Fachleuten<br />
bevorzugt. Die neue Variante des InfluenzaErregers<br />
A(H1N1) ist eine ausschliessliche<br />
Menschengrippe, genau wie die,<br />
an der in der Schweiz jeden Winter<br />
zwischen 400 und 1000 Menschen sterben.<br />
Die Symptome sind ähnlich wie bei<br />
einer herkömmlichen Grippe: vor allem<br />
Fieber, Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen.<br />
Nach eigenen Angaben hat<br />
die Firma Novartis inzwischen einen Impfstoff<br />
gegen die Grippe entwickelt, der<br />
bereits im Juli klinisch getestet werden<br />
soll.<br />
Grund zur Panik?<br />
Die weltweite Verbreitung des Pandemievirus<br />
kann nicht mehr verhindert werden.<br />
Obwohl für die Bevölkerung in der Schweiz<br />
vorläufig kein erhöhtes Risiko besteht, gibt<br />
es gewisse Gefahren. Auch ein «harmloses»<br />
Virus kann grosse Auswirkungen<br />
auf eine Gesellschaft haben, etwa wenn<br />
viele Personen gleichzeitig erkranken. Hinzu<br />
kommt, dass Grippeviren ihr Erbgut<br />
ständig verändern, so dass schlagartig ein<br />
neues, bisher unbekanntes Virus entstehen<br />
kann. Andererseits könnte das Virus auch<br />
zu einem «normalen» saisonalen InfluenzaVirus<br />
mutieren. Die meisten Todesfälle<br />
hat es bisher in Mexiko und den USA gegeben.<br />
In der Schweiz sind über dreissig<br />
Personen erkrankt, wovon sich aber nur<br />
vier in der Schweiz angesteckt haben.<br />
Keine Hände zu schütteln, keine Begrüssungsküsse<br />
zu geben, mindestens einen<br />
Meter Abstand zum Gesprächspartner<br />
zu halten – all diese Tips, die das Bundesamt<br />
für Gesundheit für den schlimmsten<br />
Fall gibt, sind am OpenAir kaum umzusetzen.<br />
Die Grippe ist aber auch kein Grund,<br />
dem OpenAir fernzubleiben. Trotzdem sollte<br />
man sich regelmässig die Hände waschen<br />
und die eigenen Augen, Nase und Mund<br />
möglichst selten berühren.