Lehrveranstaltungen WS 2011/2012 - Kommentare - Philosophie

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Akad. Rat Dr. Tobias Klass
Utopie
Bachelor: PH Ia,b; Opt. V-IVa,b=A-IIa,b
Bachelor (PO 2010): PH I; Opt. V-IV,b=A-IIa,b
Lehramt: LAP 1
Fr 16-19 (3std.) O.11.40 Beginn: 21.10.2011
Achtung: Dieses Seminar ist ein Seminar ausschließlich für Erstsemester!
Dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt wird das Zitat nachgesagt, dass, wer in
der Politik Visionen habe, zum Arzt gehen solle. Diese polemische Verteidigung seines
sogenannten „Realismus“ hat seinerzeit ebenso viele politische Akteure gefreut wie
empört. Empört hat es die, die schon lange die Politik im Kleinklein und in der Borniertheit
der „Machbarkeits“- und „Sachzwang“.Maximen verkümmern sahen; gefreut dagegen hat
es nicht nur die, die eine Überforderung durch über den Tageshorizont hinaus reichende
Ideen gescheut haben, sondern vor allem die, die – wie Helmut Schmidt selbst – noch
erleben konnten, zu welcher Unmenschlichkeit „visionäre“ Politik führen kann.
Utopisches Denken gilt fast seit der Einführung des Begriff „Utopia“ durch Thomas Morus
als Inbegriff visionären Denkens in Gefilden der Politik. Das Seminar möchte versuchen,
durch genaue Lektüre einiger der klassischen, aber auch einiger neuerer Texte in das
Thema „Utopie“ einzuführen, in seine Licht- ebenso wie in seine Schattenseiten. In diesen
Licht- und Schattenseiten nämlich spiegeln sich ihrerseits einige der großen und wichtigen
Themen der politischen Philosophie insgesamt, zu der auf diese Weise ein erster Zugang
gefunden werden soll. Die Texte, die wir uns vornehmen werden, sind dabei theoretisch
keine sehr schwierigen, dafür bisweilen etwas umfangreicher. Die genaue und
aufmerksame Lektüre der angegebenen Text ist unbedingte Voraussetzung der Teilnahme
am Seminar.
Literatur (für den ersten Teil des Seminars):
Der utopische Staat, von Francis Bacon, Tommaso Campanella, Thomas Morus, Reinbek
bei Hamburg 1996.
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.