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Lehrveranstaltungen WS 2011/2012 - Kommentare - Philosophie

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Prof. Dr. Gerald Hartung / Prof. Dr. Michael Scheffel<br />

Vertrauen als Konzept in <strong>Philosophie</strong> und Literatur<br />

Bachelor: PH IIIb,c; IXb,c; Opt. V-IVb,c=A-IIb,c<br />

Bachelor (PO 2010): PH IIIb,c; IXb,c; Opt. V-IVb,c=A-IIb,c<br />

Master <strong>Philosophie</strong>: MA PHI V<br />

Lehramt: LAP 3, LAW 11<br />

Di 10-12 Raum: O.09.36 Beginn: 18.10.<strong>2011</strong><br />

Die Worte „Vertrauen“ und „Vertrauenskrise“ finden sich heute in jeder Rede zur Lage der<br />

Zeit. Zum Jargon unserer Gegenwart gehört es, vor einem Vertrauensverlust in den<br />

Bestand der Institutionen der Politik, der Wissenschaft, der Kultur und der Gesellschaft<br />

insgesamt zu warnen und an die heilende Kraft des Vertrauens für jede soziale Beziehung<br />

zu appellieren. Aber was ist Vertrauen Unzweifelhaft handelt es sich um ein<br />

faszinierendes, anspielungsreiches, aber auch amorphes Gebilde. Manch einer behauptet,<br />

dass Vertrauen die Quelle aller gelingenden sozialen Interaktionen ist, also eine Regel, die<br />

nur im Ausnahmefall durchbrochen wird. Manch anderer spricht davon, dass wir in einem<br />

Zeitalter des Misstrauens leben, und die Quelle des Vertrauens längst versiegt ist. Für<br />

eine moderne Gesellschaft, die auf prozedurale Legitimation ihrer Verfahren und<br />

Institutionen baut, ist es ein heikler Befund, wenn tatsächlich „das Vertrauen immer mehr<br />

schwindet“. Diese ersten Überlegungen zeigen, dass wir dem Vertrauen scheinbar nur<br />

indirekt auf die Spur kommen: auf dem Umweg über das Misstrauen, durch die<br />

Beobachtung seines Schwindens oder gänzlichen Fehlens. Wir wollen dieser Spur folgen<br />

und sowohl literarische Texte – von Racine über Goethe und Kleist bis zu Schnitzler – als<br />

auch sozialphilosophische und kulturtheoretische Texte – von Luhmann über Giddens bis<br />

in die Gegenwart (U.Frevert, M.Hartmann) – zu Rate ziehen. Die Bereitschaft zu<br />

extensiver Lektüre und Übernahme eines Referats wird vorausgesetzt.<br />

Achtung: Für den Besuch der ersten Sitzung muss gelesen sein: Racine, Phaedra.<br />

Literaturliste:<br />

Folgende Texte sind anzuschaffen: Racine, Phaedra (RECLAM-UB. Nr 839); Goethe,<br />

Iphigenie auf Tauris (RECLAM-UB 83), Kleist, Penthesilea (RECLAM-UB 1305),<br />

Schnitzler, Professor Bernhardi (RECLAM-UB 18386). Folgende Texte werden vor<br />

Seminarbeginn auf der Moodle-Lernplattform zur Verfügung gestellt: Ute Frevert,<br />

Vertrauen – Historische Annäherungen an eine Gefühlshaltung; Annette Baier, Vertrauen<br />

und seine Grenzen; Alfred Schütz, Der Fremde; Niklas Luhmann, Vertrauen – Ein<br />

Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität; Anthony Giddens, Vertrauen und<br />

Moderne.

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